Literatur Ich lese gerade
Ich lese seit längerem die "Honigtot-Saga" von Hanni Münzer.
Der erste Band "Honigtot" behandelt das Schicksal einer jüdischen, grossbürgerlichen Familie, die in München lebt und den Schikanen der beginnenden Nazizeit ausgesetzt ist.
Der 2. Band "Marlene" beschreibt das Schicksal einer Widerstandskämpferin, dies sich polnischen Partisanen anschliesst und dafür einige Zeit in Auschwitz verbringen muss, auch als Prostituierte in einem Bordell für die Nazis auf dem KZ-Gelände.
Es ist anstrengend und aufwühlend, dies zu lesen und sich damit zu konfrontieren. Aber gerade in unseren Zeiten, wo der Faschismus in einigen demokratischen Ländern Europas wieder auf dem Vormarsch ist, finde ich es nach wie vor wichtig, um diese gefährliche Strömung nie zu bagatellisieren. Olga
Ich habe gerade ausgelesen: "Die Berührung" von der britischen Autorin Julie Myerson. Die Krankenschwester Gayle, ihre Schwester Donna und Donna's Freund Will haben sich mit dem Leben arrangiert. Gayle hat eine kleine Tochter aus einer Beziehung und Donna benötigt Schmerztherapien für ihren Rücken, der durch eine Muskelverhärtung verbogen ist. Bei einem Spaziergang finden die drei einen älteren Herrn bewusstlos im Park. Sie bringen den etwas verwahrlost aussehenden Mann in das Krankenhaus, in dem Gayle arbeitet.
Dieser Mann, Frank Chapmann, bringt das Leben der drei Menschen in eine völlig andere Richtung, es gerät außer Kontrolle. Er ist religiös-fanatisch und obwohl sie sich von ihm distanzieren, gelingt es ihm immer wieder, bei ihnen aufzutauchen, was nicht ohne Folgen bleibt. Seltsamerweise gelingt es ihm sogar, Donna von ihrem Rückenleiden zu heilen.
Erst wollte ich das Büchlein weglegen, aber dann wurde es spannend, als Frank Chapmann so nach und nach sein Leben erzählt und man erfährt, warum er sich in das Leben dieser drei Menschen einmischt.
Michiko
"Florian Illies: 1913. Der Sommer des Jahrhunderts." Gestern ausgelesen. Grandiose Geschichtsschreibung in spannenden, aber authentischen Berichten, Geschichten, Begebenheiten.
Heute begonnen: "Florian Illies. 1913. Was ich unbedingt noch erzählen wollte." Quasi Teil II des obigen Buches.
Ich beschäftige mich momentan (bzw. seit einem halben Jahr) intensiver mit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und stelle erschreckt fest, dass es Parallelen zu Heute gibt, und sogar mehr als zwischen 1933 und heute...
DW
....Ähnliches stellte ich dieser Tage auch fest ...
Ich beschäftige mich momentan (bzw. seit einem halben Jahr) intensiver mit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und stelle erschreckt fest, dass es Parallelen zu Heute gibt, und sogar mehr als zwischen 1933 und heute...
DW
Mareike
Ich lese gerade ... nein noch nicht ganz.
Im Moment habe ich noch nicht die erforderliche Ruhe,
aber sicherlich bald und dann werde ich hören:
Dörte Hansen "Zur See"
Die Hörprobe hat mich auf jeden Fall schon in den Bann gezogen :-)
Adoma in Vorfreude
Nachdem ich jetzt einige recht anspruchsvolle und mich auch fordernde Bücher gelesen haben, gönne ich mir jetzt das neueste Buch von Charlotte Link "Einsame Nacht".
Von dieser Autorin habe ich schon sehr viel gelesen - sie dürfte eine der erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen sein und dies seit vielen Jahren.
Auch wenn ich meist die Trivialität und auch das Abdriften in Sentimentalität nicht so mag - das Buch ist spannend, liest sich gut und die Handlung spielt in Grossbritannien, einem Land, das ich ebenfalls mag und etwas kenne. Olga
Ich lese im Moment die Biografie über Guido Maria Kretschmer. Von Kindes Beinen an haben ihn Stoffe inspiriert und begeistert. Meine Liebe zum Schneidern habe ich allerdings erst vor ein paar Jahren entdeckt. Viel zu spät wie ich meine. Aber egal, es geht hier ja um Buchvorstellungen.
Liebe Grüße von
Jutta
Ich werde zwar dieses Buch von Guido Maria Kretschmer sicher nie lesen, bewundere diesen Mann sehr. Er hat es weit gebracht mit seiner netten Art und grossem handwerklichen Können. Er nimmt reihenweise die Frauen für sich ein und mag sie offensichtlich sehr gerne.
Und dann hat er auch noch diesen aus meiner Sicht etwas unsäglichen Zombie.Typ Glöööckler degradiert, wofür ich ihm auch dankbar bin. Olga
Ich lese gerade von Christoph Poschenrieder "Kind ohne Namen".
Eine Studentin kehrt (schwanger) aus der Universitätsstadt zurück in ihr Dorf und zu ihrer Mutter. Dort werden während der sog. Flüchtlingskriste Fremde aus dem Nahen Osten einquartiert.
Das Dorf gerät in Aufruhr - wie sich die einzelnen Menschen dazu verhalten, schildert der Autor, den ich erst kürzlich für mich entdeckte, sehr gut und nachdenklich machend.
Reservieren liess ich für mich das neueste Buch von Ian Mc Ewan "Lektionen". Ein Mammutwerk mit 720 Seiten. Es wird aber so gut besprochen,dass es mich neugierig macht und ich auch denke, diesen Lesestoff gut zu schaffen. Olga
Schon immer gab es in Oberschlesien ein Hin und Her, mal gehörte es zu Österreich, mal zu Preußen und dann zu Polen. Dieses Buch bewegt mich insbesondere deshalb, weil meine Familie von dort stammt und ich vieles eben über die Geschichte Oberschlesiens erfahren habe, was mir so nicht ganz klar war. Der Roman endet 2004, als alle noch lebenden Familienmitglieder Oberschlesien nach dem 2. Weltkrieg verlassen hatten.
Im Anhang gibt es eine Zeittafel über die bewegte Geschichte Schlesiens, die 1138 beginnt und 2007 endet, als die Grenzkontrollen zwischen Polen und Deutschland nach Beitritt Polens zum Schengener Abkommen eingestellt wurden. Das war das Jahr, als ich mich auf die Reise gemacht habe, um die Heimat meiner Familie, Ratibor in Oberschlesien, das auch in dem Roman erwähnt wird, kennenzulernen.
Roxanna