Literatur Ich lese gerade
Liebe @Lorena,
ja, das kann ich. Ich habe schon viele Endzeit-Bücher gelesen, da ich die Welt und das Leben eher pessimistisch sehe. Das mag hier nicht so "rüberkommen", aber meine Weltsicht ist eher düster. Zumal es mich immer schon interessiert hat, wie Menschen in extremen Situationen reagieren. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du das alles niemals erleben musst, allerdings bin ich NICHT sicher, ob wir diese Gnade erleben.
Liebe Grüße
DW
Mir ist am letzten Freitag auf dem Markt, wo immer ein älterer Herr gebrauchte Bücher anbietet, ein Roman von Hardy Krüger in die Hände gefallen. "Frühstück mit Theodore" der Titel. Der Einfachheit halber und weil ich noch nicht ganz ausgelesen habe, der Klappentext: Im Hafen von Charlotte Amélie (Antillen) liegt eine Yacht vor Anker. Ein amerikanisches Ehepaar hat das Schiff gechartert. Es schläft in der Kabine, der deutsche Skipper ist an Deck. Ein Geräusch weckt ihn und Albert blickt in einen Alptraum. Die Nacht endet blutig und mit Gewalt und Albert muss ins Gefängnis, bis die Sache geklärt ist. Als er wieder auf das Schiff darf, kommt der schwarze Sheriff Theodore mit an Bord. Zum Frühstück und zu einem langen Gespräch, denn die Geschichte ist nicht beendet. Albert, der Skipper, ein Karrierejournalist, Aussteiger und Weltenbummler, muss nun sein ganzes Leben erzählen. Verhör, Beichte oder einfach Männergespräch - das Frühstück mit Theodore fördert eine lange verschüttete Geschichte ans Licht, autobiografische Züge des Autors wohl rein zufällig.
Eine spannende Handlung, behutsam und feinfühlig geschrieben, besonders auch der gewitzte und schlaue Sheriff, der der ernsten Situation auch eine humorvolle Seite abgewinnen kann.
Liebe Olga,
Nein ein Roman ist es nicht. Der Autor schildert jeweils unter dem Namen des Protagonisten (also Freunde und auch dem Täter, aber auch aus dem langen Prozess) die Gespräche, die er mit ihnen führte und dies über all die Jahre, wo er daran arbeitete. Ist aber gut zu lesen. In mir weckte es dieLust auch nach anderen Büchern von Herrn Poschenrieder; werde demnächst mal in meiner Bücherei nachsehen, was die zu bieten haben. Olga
ist das eine Dokumentation oder ein Roman nach diesem Fall? An den Fall erinnere ich mich gut, ich glaube, es gab sogar einen Fernsehfilm dazu/darüber.
LG
DW
Nachdem ich jetzt einige etwas fordernde Bücher gelesen habe, schwenke ich nun kurzzeitig auf die Humor-Ebene um und habe das Buch von David Safier "Miss Merkel - Mord auf dem Friedhof" angefangen.
Der Autor schreibt über das fiktive Leben der Rentnerin Angela Merkel (lange Zeit Bundeskanzlerin) mit ihrem Ehemann Achim und Mops-Hund Putin (der soll aber ab sofort einen anderen Namen bekommen, weil der Autor der Meinung ist, gute Hunde dürften nicht Putin heissen).
Es ist sehr witzig geschrieben, nicht despektierlich und zeigt die Rentnerin Merkel von einer sehr menschlichen Seite in ihrer Zweitheimat Uckermark. Wirklich was zu Grinsen und sich Freuen - schadet ja nicht in diesen düsteren Zeiten. Olga
Ich fand Herrn Safiers "Merkel-Krimis" auch sehr amüsant und freue mich bereits auf den nächsten. Nette Protagonisten, was richtig schönes Leichtes. Und Frau Merkel samt Gatten kommen so herrlich menschlich rüber.
Gut, dass der Mops Putin umbenannt werden soll. Herr Safier meinte dazu, so einen Namen hat kein Mops verdient... oder so ähnlich.
Schöne Lesestunden, Karolena
Danke - so empfinde ich das auch.
Es würde mich interessieren, ob die sehr humorbegabte Frau Merkel mit ihrem Mann (Achim!) selbst diese Bücher liest und sich königlich darüber amüsiert. Es ist ja keinesfalls verletztend oder despektierlich, wie ich finde.
Denn es kommen auch Stellen vor ,wo die Detektivin Angela sich über frühere politische Kollegen und insbesondere diese Machotypen auslässt und wie sie es ihnen auf ihre Art gezeigt hat.
Der Autor erzählte in einem Interview, dass er Frau Merkel immer sehr schätzte und nach Erscheinend der ersten Bücher der Verlag, wo seine Bücher herrausgegeben werden, ein Paket an Merkel-Sauer schickte. Aber es erfolgte nur ein formales Dankeschön und keinen weiteren Kommentare dazu. Olga
Kommentar kommt spät, aber er kommt. Vielleicht war die durchaus auch witzig könnende Frau Merkel noch zu sehr in Amt und Würden, konnte und wollte sich daher nicht äußern. Ich habe die Frau immer bewundert, auch wenn ich nicht alles gut fand, was sie tat.
Schauen wir mal, wie es mit ihrem Privatleben weitergeht. Ich wette, Herr Safier bleibt dran.
Im Juli habe ich die Geschichte von Siddharta gelesen, ein schmales Büchlein geschrieben von Hermann Hesse. Es ist die weltberühmte Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung zu einem selbständigen Leben. Er erlebt, dass Erkenntnis nicht durch Lehren sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann. Es ist ganz erstaunlich, wie feinfühlig und kenntnisreich Hermann Hesse in die indische Kultur, den Buddhismus in seinen vielen Facetten eingetaucht ist. Man liest über die Brahmanen, über die Samanas im Walde (Mönche), über die schöne und reiche Kamala, die ihn verführt und wie Siddhartha am Ende seine Glückseligkeit in der Einfachheit am "Fluss des Lebens" findet.
Auch wenn ich manchem inhaltlich nicht folgen konnte, es hat mir Freude gemacht, die schöne Sprache zu lesen. Die Geschichte strömt mit ihren phantasievollen Schilderungen und respektvollen Gesprächen der handelnden Personen Friedlichkeit und Ruhe aus, eine völlig andere Welt. Ein großes Lob an Hermann Hesse, der 1946 den Nobelpreis für Literatur erhielt.
Danke, liebe Michiko, fürs Erinnern. Letztendlich war es dieses Buch von Hermann Hesse, das mich zusammen mit zwei anderen Büchern vor mehr als 35 Jahren zum Buddhismus führte... ich müsste es heute, nach so langer Zeit noch einmal lesen...
LG
DW