Literatur Ich lese gerade
Von Ken Follett habe ich gelesen Die Säulen der Erde und die Tore der Welt, die 3 Bücher der Jahrhundert -Saga, die Nadel und Never die letzte Entscheidung. Dazu muss ich sagen, dass mir Romane die in der neueren Zeit spielen besser gefallen. Ich lese auch noch gerne Kriminalromane.
Ich lese gerade das dritte Buch von Kent Haruf, "Ein Sohn der Stadt", das im Herbst letzten Jahres erschienen ist (obwohl es bereits 1990 in USA erschienen war).
Und wie bei den beiden anderen Büchern war bzw. bin ich nach wenigen Seiten schon wieder "drin" in der (fiktiven) Kleinstadt Holt, bin bei ihren Bewohnern, ihren Sorgen und Freuden, Ängsten und Sturheiten. Sie sind mir teils sympathisch, teils unsympathisch, aber so ist halt das Leben.
Haruf ist ein grandioser Erzähler und ich bin immer noch dankbar, dass mich vor ca. einem halben Jahr @olga64 und @Rispe auf diesen Autor aufmerksam gemacht haben. Ich kannte ihn nicht (die beiden ungelesenen Bücher liegen auch bereits auf meinem Schreibtisch).
Liebe @olga64,
von Schlick liegt sein Erzählungsband "Abschiedsfarben" auf meinem Nachtisch, der ist "nach Haruf" dran...
DW
Den "Sohn der Stadt" habe ich auch gerne gelesen, befürchte aber, dass dies nun das letzteBuch des leider verstorbenen Autors ist, das noch in die deutsche Sprache übersetzt wurde. LG Olga
Hallo @Olga,
ich bin jetzt in den letzten Zügen von dem Buch Willkommen in Welville von T. C. Boyle.
Ein hochinteressantes Buch von dem sektiererischen Gesundheitsapostel Kellog, dem wir heute noch die Cornflakes verdanken, das heißt dessen Bruder, es gab zwei Kelloggs
Ein Wahnsinn, womit der die Leute, die sich von ihm heilen lassen wollten, regelrecht krank gemacht hat. Das ist nur noch irre, ich kann das alles gar nicht wiedergeben.
Und das habe ich auch Ihnen zu verdanken, weil Sie immer so geschwärmt haben vor diesem Autor.
Der Mann schreibt ja wirklich toll. Das ganze Buch ist eine einzige große Satire, total witzig, ironisch und mit jeder Menge Spott angereichert.
Seine Sprache macht regelrecht süchtig, ich finde es grandios geschrieben.
Aber ich weiß nicht, ob ich diesen Autor so oft lesen möchte. Das ist das alles doch sehr wortreich, ein bisschen zuuu wortreich geschrieben, und auf Dauern können seine dauernde Ironie und ausufernder Spott auch irgendwann ein bisschen ermüden, habe ich festgestellt.
Aber keine Frage – jetzt habe ich einen sehr lesenswerten neuen Autor entdeckt mit Ihrer Hilfe.
Vielen Dank für Ihre guten Tipps. 😉
Den "Sohn der Stadt" habe ich auch gerne gelesen, befürchte aber, dass dies nun das letzteBuch des leider verstorbenen Autors ist, das noch in die deutsche Sprache übersetzt wurde. LG Olga
Liebe Olga,
ich denke, das sechste Buch (er hat ja nur 6 Romane geschrieben) wird wohl nicht übersetzt werden. Es ist von 1984 und soll eine extrem düstere Geschichte sein, die auch nicht direkt etwas mit Holt zu tun hat (aber auch in Colorado spielt), wie mir eine befreundete Anglistin, die es im Original las, sagte. Mein Schulenglisch, das ich seit unserem Kalifornienurlaub 1979 nie wieder "verwendet" habe, reicht da nicht aus.
Liebe Grüße und schönen Abend
DW
Danke Rispe (und DW!).
Mein langjähriges Lieblingsbuchvon T.C. Boyle ist "America". Damit kam ich erstmals in Berührung mit diesem Autor - den Tip erhielt ich damals von meinem Neffen. Es behandelt die Flüchtlingsproblematik in Californien zu Mexico aus einer Zeit, wo sie noch nicht so gravierend war wie heute und nach Trump. Olga
Liebe @Olga,
ich weiß, dass Sie andere Bücher und nicht das, was ich gerade beschrieben habe, von Boyle gelesen haben. Aber die Beschreibung von diesem Buch fand ich so interessant, weil es in gewisser Weise mit dem „Zauberberg“ verglichen wurde, was allerdings eine grobe Fehleinschätzung ist, dass ich es gern lesen wollte.
Im Mittelpunkt steht ein Guru, der seine Jünger, die aus Amerikas schöner und reicher Oberschicht bestehen, mit derart abstrusen Heilmittelchen und mit solchem Hokuspokus kuriert bzw. erst richtig krank macht, dass man es fast nicht glauben könnte, wenn es nicht auf Tatsachen beruhen würde, wie man bei Wikipedia über Kellogg nachlesen kann.
Darunter zählen bspw. tägliche Klistiere, um den Darm zu reinigen, technische Geräte mit denen Elektroschocks verpasst werden, eine strikt vegetarische Ernährung, die manchmal 14-tägige Milch- oder Traubenkuren beinhaltet etc. , und Sex ist sogar Ehepaaren verboten, da angeblich schädlich.
Obendrein werden dann viele Patienten einfach mal so operiert und ihnen ein Stück vom Darm weggenommen, da angeblich intoxiniert. Dieses Wort ist ein Lieblingswort von Kellogg, er behauptet, dass Fleischesser alle „intoxiniert“ sind, also innerlich vergiftet.
Es ist irre, aber grandios geschrieben.
Vielleicht lese ich dann als nächstes mal "America".
Aber ich glaube, ich muss mich von seiner Ironie, seinem beißenden Sarkasmus und seinem Spott erst mal erholen und wieder was anderes lesen. 😉
Joey Kelly läuft 1400 km über den Kolonnenweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze .Er startet am Timmendorfer Strand und endet an der bayer.Grenze nach Tschechien. Unterwegs trifft er auf Menschen, die mit ihm über ihr Schicksal an oder mit der Grenze sprechen, oder auch über ihre gelungene Flucht damals in den Westen.
Ich bin begeistert von den beeindruckenden Erlebnissen während der vier Jahreszeiten mit ebensolchen Fotos....von unserer Heimat....
Gruss ladybird
Liebe Olga, danke für den Tipp! Etwas gröstliches kann ich gerade gut gebrauchen!An diesen doch berührenden Satz musste ich wieder denken und möchte Ihnen noch ein Buch empfehlen,das mich auch getröstet und amüsiert hat: VonThommie Bayer "Fallers grosse Liebe". Man wird hier als weibliche Leserin mitgenommen auf eine längere Autofahrt von im Alter und auch so unterschiedlichen Männern, darf deren oft guten Gesprächen lauschen, miterleben, wie sie Vertrauen zueinander aufbauen, aber sich auch gutem Rotwein ergeben.
Gegen Ende wird dann der Sinn dieser Autofahrt herausgearbeitet - habe das Buch noch nicht zu Ende gelesen, war aber so neugierig, hier reinzulesen. Und das wird dann doch verblüffend bis vermutlich auch tröstend usw. Alles Gute Ihnen und viel Freude beim Lesen. Olga
Liebe Rispe,
auf diesen Boyle wurde ich durch ein Interview mit Denis Scheck aufmerksam und als es meine Bücherei dann anschaffte, schmökerte ich darin, entschied aber dann, dass diese Thematik mich nicht so sehr interessiert und habe mit Boyle dieses Mal "verweigert".
Vielleicht bin ich auch nach Jahren noch durch America zu stark vom Können des Mr Boyle beeinflusst. Ich las es nochmals bei der sog. deutschen Flüchtlingskrise und hatte damals mit meiner Ärztin,die eine andere Sichtweise als ich vertrat, eine lautstarke und längere Diskussion über dieses Thema. Damals schenkte ich ihr ein Exemplar dieses Buches und als sie es gelesen hatte, konnten wir uns (bis heute) ruhig und sachlich auch über Flüchtlinge und die nie eingetretene Katastrophe unterhalten. LG Olga