Literatur Ich lese gerade
Das stimmt. Aber ich fand das wieder so typisch, dass die Frau wieder ein beinah junges Mädchen sein musste, dass sich in einen Alten verliebte. War die nicht ungefähr 20 Jahre jünger? Ich weiß es nicht mehr so genau. Aber das sind so die typischen Träume von alten Machos, die ich inzwischen ärgerlich finde.
Warum schreibt nicht mal einer ein Buch, in dem es genau umgekehrt ist? Wo die Frau 20 Jahre älter ist als der Mann? Das wär doch mal ein Thema, das mir mehr gefallen könnte. 😉
P.S. Ich glaube, die war sogar mindestens 30 Jahre jünger, nicht nur 20. 😉
nein @Rispe, nicht in dem Buch Widerfahrnis, hier mal ein link
https://www.dieterwunderlich.de/Kirchhoff-widerfahrnis.htm
in diesem Buch ist der Hauptdarsteller 64 Jahre alt und sie ein paar Jahre jünger. aber du hast Recht, meistens ist der Altersunterschied sehr groß.
Da hat mir mein Gedächtnis wohl einen Streich gespielt. Entschuldigung für die Verwirrung, die ich jetzt vielleicht gestiftet habe. 😉
Du hast recht, es ist ein interessantes Buch. Da war ja noch die Gechichte mit dem Kind, das ihnen hinterhergelaufen ist, die fand ich wirklich spannend. Aber auch ein bisschen traurig.
Liebe Rispe,
Jetzt würde mich vor allem auch das Buch von Helga Schubert interessieren, habe schon viel Gutes darüber gelesen, es muss besonders interessant sein. Hol ich mir bestimmt auch bald. 😉
das Buch von Helga Schubert "Vom Aufstehen" ist ein schönes, ruhiges Buch und ich bewundere die über 80-jährige Autorin sehr.
Diese Psychologin war auch in der DDR als freie SChriftstellerin tätig; allerdings durfte ihre Bücher teilweise dort nicht erscheinen. Auch Literaturpreise durfte sie oft nicht entgegennehmen, wenn diese im Ausland übergeben wurden.
Da Sie dies akzeptierte, durfte sie jedoch öfters zu Lesereisen in den Westen fahren und kam immer wieder zurück.
Es ist berührend, wenn sie heute in MeckleburgVorpommern, wo sie seit Jahren mit ihrem Mann lebt, darüber schreibt, wie sie abends den Fähren nachsieht, wohlwissend, dass sie heute ohne behördliche Genehmigung jederzeit damit fahren könnte.
Sehr zu empfehlen und ich lerne aus diesem guten und ruhigen Stil etwas mehr über ein FRauenleben in der DDR und dann später in der gesamten BRD und zwar ohne Hetzerei, Hass und Neidaspekten. Olga
Ich lese gerade 'über Menschen' von Juli Zeh.
Auf die ich hier in diesem thread durch euch aufmerksam geworden bin.
Ich kannte die Aurorin nicht und bin verblüfft über ihre Erzählkunst.
Dieses Verwalterhaus könnte ich zeichnen.
Ich bin da, wo sie den Pick-up mitsamt Gote (den sie für betrunken hält), nachhaus fährt, perplex ob ihrer gemischten Gefühle.
(Mich interessiert das Thema besonders, weil ein Jugendfreund meines Enkels - ein ganz lieber Kerl - zu einer Variante Néonazi mutiert hat, und immer noch derselbe ganz liebe Kerl ist.)
Liebe Grüsse Val
die sich schon auf ihr Bett freut (ich lese nur im Bett, ausser Zeitungen)
"Der begrabene Riese"
Es ist nicht das erste und es wird wohl nicht mein letztes Hörbuch von Kazuo Ishiguro sein :-).
Gert Heidenreich liest vor. 👍
Das hat mich neugierig gemacht
Und das.
Ich bin gespannt - Adoma
Liebe Adoma,
alle drei Bücher ("Als wir Waisen waren", "Alles, was wir geben mussten", und "Klaras Welt"), die ich bis jetzt von Kazuos Ishiguro gelesen habe, waren faszinierend tiefgründig, so dass meine Gedanken lange keine Ruhe finden konnten. Auch nach Lese-Abschluss des jeweiligen Werkes musste ich noch lange darüber nachgrübeln.
So etwas schafft nur ein begnadeter Schriftsteller,...wie Kazuo Ishiguro eben.
Herzliche Grüße
Rosi65
NS. Werde auf jeden Fall noch mehr von ihm lesen.
Von Kazuo Ishiguro habe ich nur "Die Ungetrösteten" gelesen, und dabei wird es wohl auch bleiben.
Hallo Rosi65,
ich habe "Alles, was wir geben mussten" als Film gesehen und war schockiert, wie plausibel da erklärt wurde, dass geklonte Menschen als Organspender fungierten. Ein ganz ausgeklügeltes System von Spendern und Betreuern, die fast "normal" lebten und soziale Beziehungen untereinander geknüpft haben. Eine wahnsinnige Idee von Ishiguro, die einen nicht zur Ruhe kommen läßt.
"Als wir Waisen waren", das habe ich gelesen. Das China in den 1930er Jahren muss schrecklich gewesen sein. Diese britische Familie lebt in Shanghai, wo der Junge Vater und Mutter verliert, vermutlich entführt. Er kehrt in Begleitung eines Onkels nach London zurück, macht sich aber Jahre später auf, kehrt aus London zurück nach Shanghai, um sie zu suchen. Die Umstände und geschilderten Vorfälle machen einen sprachlos. Ich meine, dass er seine Mutter in einer Anstalt wiederfand, aber sie erkannte ihn nicht, sie hatte nach Misshandlungen und allem, was sie ertragen musste, das Gedächtnis verloren. Der Vater lebte nicht mehr.
Der Film "Was vom Tage übrig blieb" mit Emma Thompson und Anthony Hopkins ist eine Verfilmung seines gleichnamigen Romans.
Kazuo Ishiguro erhielt den Nobelpreis für Literatur des Jahres 2017.
LG Michiko
Liebe @Olga und @Val
ich habe erst gestern Nachmittag gesehen, was ihr hier geschrieben habt, war aber unterwegs, deshalb jetzt meine späte Reaktion.
Danke für eure beiden interessanten Rückmeldungen. Olga, ich werde mir das Buch von Helga Schubert auch besorgen, habe auch vorher schon so gute Kritiken darüber gelesen.
Und Val, was du schreibst, ist wieder so ein zweischneidiges Schwert, bei dem ich das gleiche Unbehagen empfinde wie bei der Beschreibung des Protagonisten bei Juli Zeh. Wie kann jemand, dessen Ideologie aus Hass, Verachtung und Ausgrenzung an Minderheiten bis hin zum Aufruf an Mord besteht, gleichzeitig „ein lieber Kerl“ sein? Ich bringe das nicht zusammen. So gesehen halte ich das Buch von Juli Zeh, das ich wirklich toll fand und gern gelesen habe, auch ein klein wenig für gefährlich. Denn sie könnte hier durchaus Beifall von der falschen Seite kriegen, und man könnte dazu neigen, Nazis wieder zu verharmlosen. Was bestimmt nicht ihre Absicht war, aber ich sehe ein bisschen diese Gefahr und hoffe, dass die unbegründet ist.
An die anderen: Von Ishiguro habe ich noch nichts gelesen, aber den Film „Was vom Tage übrig blieb“ kenne ich natürlich auch. Und Gert Heidenreich ist ein wunderbarer Sprecher. Es lohnt sich bestimmt, den mit diesem Buch anzuhören.
Grüße von Rispe