Literatur Ich lese gerade

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Ich lese gerade
geschrieben von Michiko
"Du bist nicht so wie andere Mütter" von Angelika Schrobsdorff
Die Autorin schreibt über ihre Mutter, voller Mitgefühl und Bewunderung und doch mit kritischem Blick, wie auch in ihren anderen Büchern. Zum Inhalt: Begonnen hat alles in einem begüterten jüdischen Geschäftshaus in Berlin. Else Kirschner, sprühend vor Charme, dunkle Locken  und leuchtende Augen liebt die rührend um sie besorgten Eltern und sie liebte das Leben, das ihr der großbürgerliche Wohlstand bescherte mit Theater, Konzerten, Ferien im Sommerhaus am See. Eine glückliche jüdische Kindheit in Berlin, dann nach Heirat, Nazis, Flucht, Exil, Entbehrungen.

Angelika Schrobsdorff ist 1927 geboren und emigrierte mit ihrer Mutter 1939 nach Sofia. Ihre anderen Bücher z.B.  "Die Reise nach Sofia", "Die Herren", "Die kurze Stunde zwischen Tag und Nacht", u.a. sind allesamt empfehlenswert. Johannes Mario Simmel sagte über sie:  Die Schrobsdorff hat ihr Leben lang nur wahre Sätze geschrieben.
Am 8. August 2016 fand Angelika Schrobsdorff auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee ihre letzte Ruhestätte.
 
RE: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 17.07.2020, 18:46:42

Von Angelika Schrobsdorff habe ich vor Jahren auch alles gelesen und fand es sehr interessant und wichtig. Ich erinnere mich, daß sich durch sie u.a. ein ganz neues Bild von Bulgarien und seiner Geschichte für mich ergab. Leider habe ich gar nicht mitbekommen, daß sie 2016 gestorben ist, danke für die Information.

olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.07.2020, 18:57:31

Ich habe auch vor einigen Jahren alle Bücher von ihr gelesen; was für bewegtes und aufregendes Leben. Sie war auch recht alt als sie 2016 verstarb.
Nach Bulgarien flüchtete ihre jüdische Mutter mit ihr als SChrobsdorf ein Kind war; es war sicher ein völlig anderes Bulgarien als wir dieses Land heute kennen.
Ein Ehemann von ihr war der sehr bewunderungswürdige Claude Lanzmann, der 2018 auch in sehr hohem Alter verstarb. Olga


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RE: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 23.04.2020, 15:22:46

Von Elisabeth Strout habe ich erst vor kurzem die beiden Bücher über Olive Kitteridge gelesen, und sie haben mir sehr gefallen. Seitdem träume ich komischerweise davon, einmal in Maine ein Hummersandwich zu essen, aber das ist vielleicht ein wenig abwegig. Eine sehr gute Erzählerin, finde ich, die vor nichts zurückschreckt, ich möchte ihre Bücher warm empfehlen.

olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.07.2020, 19:07:54

Ich gehöre zu den Leserinnen, die von einem AutorIn alles lesen ,was greifbar ist, wenn er oder sie mir gefällt.
Bei Strout ergeht es mir so und ich warte schon immer auf die nächste Neuerscheinung. Auch mir hat es diese unbequeme und mutige Olive sehr angetan, die ihren Weg geht ohne Rücksicht auf Verluste (auch im letzten Teil, wo sie im Altenheim landet). MIr hat diese Schriftstellerin die erste Corona-Zeit leichter gemacht, weil ich mich einfach in diese Welt nach Maine flüchtete (wo ich auch schon selbst war als ich in diesem Teil der USA lebte). Mein Hummer Sandwich habe ich allerdings immer an der Küste bei Boston gegessen; bis auf die grosse Portion Mayonaise, die Amerikaner dort gerne drauf machen, habe ich es in guter Erinnerung. Olga

Michiko
Michiko
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Michiko
Na da stell ich doch mal ganz off-topic einen hummer ohne sandwich ein, in naples / Florida verspeist.😊  Es gibt übrigens von Helen Fielding das Büchlein:  Hummer zum Dinner, eine Frau, die sich aus der High Society verabschiedet, um ein Flüchtlingscamp in Afrika zu leiten. Habs nicht gelesen, nur mal verschenkt.Hummer2.JPG

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Mitglied_48b690f
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 17.07.2020, 19:37:56

Stauffenberg

Union-Verlag Berlin

Maxi41
Maxi41
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Maxi41
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2020, 21:26:33
"Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins"

Milan Kundera, ein international bekannter tschechischer Autor, schrieb diesen Roman 1984 im französischen Exil.
Eine Liebesgeschichte bis zum Widerstand unter dem repressiven Regime, voller philosophischer Weisheiten und Lebenseinsichten, die zum nachdenken anregen.
Wenn du verlassen oder betrogen wirst von geliebten Menschen oder von der Heimat, die du verlassen musstest, dann kann die Leichtigkeit des Herzens, der Sinne und Gefühle schon mal unerträglich werden.
Ein lesenswertes Buch, was ich gerne weiter empfehlen möchte.

Bärbel
britti
britti
Mitglied

RE: Ich lese gerade
geschrieben von britti

Per Zufall auf meinem Lesegerät entdeckt und bestellt:

Mary L. Trump:  "Too much and never enough - how my family created the world`s
                            most dangerous  man"

Die Nichte von Trump beschreibt in die Breite, wie Donald Trump das wurde, was er ist.
Sein Vater war tonangebend und viele Familienmitglieder litten unter ihm. Die Autorin gibt Einblicke in amerikanische Verhältnisse und wie Angeberei viele Menschen blenden kann.

Ich bekam natürlich schlechte Laune....

barbarakary
barbarakary
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von barbarakary
...Bhagavad Gita - Das Hohelied der Tat - in der Bearbeitung von Karl Otto Schmidt

Diese Bearbeitung ist einigermaßen verständlich, ein älteres Buch verwirrte mich eher. Oder ich war vor einigen Jahrzehnten noch nicht so aufnahmefähig für diese Art Texte. Sie sind Jahrtausende alt und doch aktuell...Lesenswert, wenn man sich darauf einlässt!

LG barbarakary

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