Literatur Ich lese gerade

Sirona
Sirona
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Sirona
Überleben.jpg
Überleben – Was blieb von der Heimat Donauschwaben?
 
Barbara Kohout beschreibt in ihrem Buch das Leben ihrer Vorfahren und Erlebnisse sowie Flucht während des 2. Weltkrieges. Eine sehr spannende Lektüre, bei der man einiges erfahren kann wie die Menschen in der Gegend Serbien/Ungarn gelebt haben.
 
Ein kleiner Auszug aus diesem interessanten Lebensbericht der aufzeigt wie feindlich die Erstklässlerin nach dem 2. Weltkrieg von ihrer Lehrerin behandelt worden ist, nur weil sie einen deutschen Vater hatte.
 
So verging ein Sommer voller Ängste. Ende August 1945 wurde ich eingeschult. Ich freute mich auf diesen Tag. Allerdings musste unser Schutz, die ungarische Herkunft, aufrechterhalten werden. Ich sollte deshalb nun auf die ungarische Version meines Namens hören: Boris (deutsch Barbara). Ich durfte mich nicht verplappern.
Allerdings war ich nicht auf das vorbereitet, was mich erwartete. Meine Lehrerin war eine Nationalistin. Ich war das einzige Kind mit einem deutschen Vater in der Klasse. Mein Vater war zwar verschollen, aber er hatte für Hitler gekämpft. Für meine Lehrerin spielte es keine Rolle, dass meine Mutter Ungarin war. Für sie war ich der potentielle Klassenfeind.
Ich hatte mich so auf das Lernen gefreut. Nun fiel es mir auf einmal schwer. Zu Hause war es einfach. Wenn die Lehrerin mich aber aufrief, war ich gänzlich blockiert und konnte nicht mehr sprechen. Die Strafen waren damals martialisch. Einmal musste ich 15 Minuten auf Maiskörnern knien und die Arme nach oben halten. Zudem wurden meine Leistungen strenger bewertet, mein Verhalten mit Argsaugen beobachtet. Mein erstes Zeugnis war daher auch eine Enttäuschung für mich. Es entsprach weder meinen Leistungen noch meiner Erwartung. 
Man muss mit Ungerechtigkeit rechnen. Und man muss damit rechnen, dass man ihr hilflos ausgeliefert ist. Die Angst ist ein Begleiter, gegen den man machtlos ist. Die Erwachsenen waren unsicher, und ich wurde selbst unsicher. Wenn es gefährlich wird, sollte man sich besser verstecken. Aber niemand lehrte uns, wie man mit den seelischen Wunden umgeht. 
 

 
Rosi65
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Rosi65

FINKS KRIEG / MARTIN WALSER

Konflikt in einer Staatskanzlei: Der Beamte Stefan Fink wehrt sich gegen eine Stellenversetzung und führt einen langen Kampf über viele Instanzen, der Formen eines persönlichen Krieges annimmt.

hera55
hera55
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von hera55
als Antwort auf Daisylein vom 22.01.2011, 13:52:45

Ich lese gerade:  Die Säulen der Erde von Ken Follett


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RE: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein Roman des Nazi-Horrors, der fast  80 Jahren verloren und schließlich wiedergefunden wurde.
Als er im letzten Jahr bei KLETT-COTTA erschien, schockierte er


Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende






In der Nacht zum 29. Oktober 1942 stirbt Ulrich Alexander Boschwitz , jüdischer Abstammung, gegen elf Uhr mit 361 anderen Flüchtlingen, die meisten von ihnen sind an Bord der britischen M/S Abosso, 700 Seemeilen vor den Azoren , nachdem das Schiff von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Er wird nur 27 Jahre alt. So endet eine Odyssee, ausgelöst durch das Rassengesetzen von Nürnberg im Jahr 1935, die diesen Berliner Schriftsteller von einem Ort zum anderen gebracht hatten, verfolgt und gehasst von denjenigen, die seine Landsleute waren und von den Europäern, deren Hilfe er erhofft hatte.
Sein Roman, dessen Manuskript er bei seinem Tod bei sich hatte, wurde bereits zwischen 1938 und 40 in Schweden, UK und den USA erschien, wurde von Deutschland lange ignoriert. Eine Kopie des Manuskripts landete irgendwann im deutschen Exilarchiv der Frankfurter Nationalbibliothek und wurde erst 2018 wie auch immer gefunden ... was mag da noch alles lagern, frag ich mich ..

Der Roman hat mich sehr erschüttert, ich habe ihn bereits vor 3 Monaten gelesen. Literarisch mag er nicht brillieren, aber was er schildert, das hat der Autor auch erlebt und gesen und schildert den Horror der Nazis wie einen furchtbaren Albtraum ..

Mehr zum Buch in der FAZ





Rosi65
Rosi65
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Rosi65
Der Besuch der alten Dame /  Friedrich Dürrenmatt

Eine Milliardärin verspricht Wohlstand für alle - und fordert dafür einen Mord.
Wie werden sich die Bewohner des verarmten Städtchens Güllen entscheiden?

- Tragigkomödie in drei Akten

- Letzte Verfilmung 2008 in Österreich
  Regisseur: Nikolaus Leytner 
  Darsteller: Christiane Hörbiger, Muriel Baumeister, Rolf Hoppe, Dietrich Mattausch u. Hans v. Borsody
Ladouce46
Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46

Danke an alle für die gemachten Vorschläge, die mich alle reizen. Ich habe grad eine Zeit für schweren Lesestoff zu fassen. Es passt also. Heute fand ich in der Tageszeitung einen Vorschlag für "Der Fetzen" von Philippe Lancon, in dem er vom Anschlag auf "Charlie Hebdo" berichtet. Kommt auch auf meine Liste.

Ich lese grad in 2 Büchern: "Das Volk der Bäume" von Hanya Yanagihara, die ja auch den wunderbaren aber au ch sehr an die Nieren gehenden Roman "Ein wenig Leben" geschrieben hat. "Das Volk der Bäume" ist ihr Erstlingswerk, was aber nicht an ihr Zweites heranreicht. Endlose Sätze - aber es hat eben auch für mich einen Hauch von Abenteuer, was mir gefällt. Ein junger Arzt und Forscher glaubt auf einer Insel ein Mittel gegen die Sterblichkeit entdeckt zu haben. Gleichzeitig erlebt er die Kolonisierung und Zerstörung der Insel.  Außerdem entdeckt er seine fatale Liebe zu Kindern. 

Stella Goldschlag - ihre Autobiografie von Peter Wyden, die auch nicht so wie ein Roman zu lesen ist. Aber ich erfahre dazu noch Dinge aus dieser Zeit, die neu sind, und mich ganz schön mitnehmen.
LG Ladouce


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olga64
olga64
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ladouce46 vom 26.03.2019, 16:56:27

 

"Das Volk der Bäume" von Hanya Yanagihara, die ja auch den wunderbaren aber au ch sehr an die Nieren gehenden Roman "Ein wenig Leben" geschrieben hat. "Das Volk der Bäume" ist ihr Erstlingswerk, was aber nicht an ihr Zweites heranreicht. Endlose Sätze - aber es hat eben auch für mich einen Hauch von Abenteuer, was mir gefällt. Ein junger Arzt und Forscher glaubt auf einer Insel ein Mittel gegen die Sterblichkeit entdeckt zu haben. Gleichzeitig erlebt er die Kolonisierung und Zerstörung der Insel.  Außerdem entdeckt er seine fatale Liebe zu Kindern. 


LG Ladouce
DAnke für die Tips, liebe Ladouce.
Ich habe ein Interview mit Hanya Yanagihara gelesen (und auch das Buch "ein wenig Leben", das mich auch noch heute verfolgt). Die Thematik mit Liebe zu Kindern der unüblichen Art von Erwachsenen ist wie ein roter Faden durch die Literatur dieser Autorin.
Ich lese derzeit endlich "Stella". Es liest sich gut und flüssig, ist aber recht verstörend. Und es stimmt: der SChweizer Maler ist sehr naiv. Wenn man aber dessen persönliche Biografie mit dieser schrecklichen Mutter berücksichtigt, macht das doch alles Sinn, oder?
Kürzlich beendete ich wieder mal ein Buch von Judith W. Taschler: Roman ohne U.
Ebenfalls sehr zu empfehlen, ein Zwischending zwischen Krimi und Gesellschaftsroman. LG Olga
Ladouce46
Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46

"Das Volk der Bäume" habe ich doch gut lesen können, nachdem ich mich an die langen Sätze mit den vielen für mich unnötigen Ergänzungen gewöhnt hatte. Bange war ich schon  vor der Thematik Pädophilie, aber sie hat es so gekonnt nur zart angedeutet, dass der Leser gut "zuhören" musste, um alles zu verstehen. Ich war heilfroh, dass sie es bei Andeutungen beließ. Und ja, es hat mir gefallen. Schade, dass das Interview nicht im TV gesendet wurde, liebe Olga, dann hätte ich es gern geschaut.

Vielen Dank, liebe Woschi, für den Tipp mit dem "Reisenden". Es ist mir lange ein Buch nicht so nahe gegangen, wie dieses.

"Überleben" hätte ich auc h gern gelesen, aber ich habe es bisher in keiner online Buchhandlung gefunden.

"Ein schönes Paar" von Gert Loschütz  wird mein nächstes Buch.
LG Ladouce
 

Sirona
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Ladouce46 vom 08.04.2019, 17:16:15
"Das Volk der Bäume" habe ich doch gut lesen können, nachdem ich mich an die langen Sätze mit den vielen für mich unnötigen Ergänzungen gewöhnt hatte. Bange war ich schon  vor der Thematik Pädophilie, aber sie hat es so gekonnt nur zart angedeutet, dass der Leser gut "zuhören" musste, um alles zu verstehen. Ich war heilfroh, dass sie es bei Andeutungen beließ. Und ja, es hat mir gefallen. Schade, dass das Interview nicht im TV gesendet wurde, liebe Olga, dann hätte ich es gern geschaut.

Vielen Dank, liebe Woschi, für den Tipp mit dem "Reisenden". Es ist mir lange ein Buch nicht so nahe gegangen, wie dieses.

"Überleben" hätte ich auc h gern gelesen, aber ich habe es bisher in keiner online Buchhandlung gefunden.

"Ein schönes Paar" von Gert Loschütz  wird mein nächstes Buch.
LG Ladouce
 
Das Buch ist hier erhältlich:
https://www.amazon.de/s?k=überleben+barbara+kohout&__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&ref=nb_sb_noss


 
Ladouce46
Ladouce46
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RE: Ich lese gerade
geschrieben von Ladouce46
als Antwort auf Sirona vom 08.04.2019, 17:27:51

Danke!!! LD


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