Literatur Ich lese gerade
Olga, ich werde Sie Herrn Lanz empfehlen.
Dann kommt zur Abwechslung endlich mal jemand anderer bzw. eine andere als bspw. ein Herr Spreng, der immer so aussieht, als käme er gerade von der Sonnenbank.
Markus Lanz ist ja mittlerweile das Buchvorstellungs-Forum schlechthin.
Auch der Autor Englisch, dessen Buch unten empfohlen wird, ist Dauergast bei Lanz, wenn er wieder mal als Insider was über den Vatikan zu verbreiten hat. Dabei wirkt der immer so als hätte er in seinem Körper ein kleines Maschinengewehr.
Ich mag als Buchempfehler eigentlich nur einen und das ist Denis Scheck (ich glauben nächsten Sonntag kommt er wieder zur ARD). DEr ist unheimlich belesen, dazu aber auch frech und boshaft und ich freue mich immer darüber, wenn er bei seinen BEsprechungen so manches in die Tonne klopft... Muss man sich erst mal getrauen. LG Olga
https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Auburtin
Victor Auburtin (1870 - 1928 ) :
Von den Brüsten
Das Fest ist bis zu den Mandeln und Rosinen gelangt, und um den Tisch rast der Lärm.
Alle sprechen sie zugleich und laut. Am Ende des Tisches schreit eine Dame in Rot laut auf und wirft sich hintenüber. Ein Kristallglas fällt um und zerklirrt, und das Tischtuch trinkt gierig den verscherzten Wein. Zigarettendunst in Schwaden. Einer steht und spricht lachend in den Lärm eine Rede, auf die niemand achtet.
Und du wirst dir nun klar darüber, daß dein Herz zu dem kleinen stillen Mädchen da drüben in Flammen steht. In den Flammen der alten, dummen Liebe. Sie ist nicht schön, die Kleine, schmal und zerbrechlich und von eckigen Schultern. Aber in ihren Augen ist eine Seele, und dieses Auge sieht dich an; eine Seele voll Güte und Geheimnis und Schmetterlings-Flügelschlag. Und sie sieht dich an.
Neben der Seelenvollen sitzt eine Schöne mit enormem Busen und mit festem, rohem Gesicht. Über die streift dein Blick immer nur so hinweg voll Verachtung. Wie ordinär ist diese brutale Fleischlichkeit neben der reinen Kerzenflamme einer Seele. Gar nicht zum Ansehen, so gemein ist diese Vollbusige.
Und es ist gut, daß die Tafel aufgehoben wird, denn nun gehst du zu jener Kleinen, führst sie in einen stillen Winkel, faßt ihre zarte Hand und sprichst mit ihr Worte voll Sanftmut und Güte.
Aber wenn das Fest vorüber ist, liegst du auf deinem Bette und wälzt dich unruhig, und die Träume kommen und spielen mit dir. Sie zeigen dir immer nur das eine, immer nur jenen Busen der Gemeinen, jenen vollen, großen, prallen, strotzenden, rohen Busen.
Denn all unser Wachen ist Lügen, und nur in den Träumen der Nacht wagt sich die Wahrheit vor.
lese ich zur Zeit Hape GALA-Kolumnen: Frisch hapeziert. PIper Verlag.
Ein Schwarm von Kolumnen, in der HAPE sich selber kräftig lobt .. und "Die Leser drückt" -
Aber es gibt auch einnige gute Glossen, die abseits von seinen Themen mit Pippifax und Ghostys (oder: Showbiz oder Starlets und Frassifassi & Prosesseco & Busenfreundinnen ...) - zwei oder drei schöne Texte vorstellt, z. B. "So werkelte die Kanzlerin einen zweiten Mauerfall aus. Und was Beatrix damit zu tun hat." (S. 30ff.- natürlich die Königin Beaxtrix, Hapes Busen-Royal).
Ja, gut, es geht darum über Werkels verschwiemeltes Ja .. aber ... - Zu Thema "Ehe für Alle" ... und Hape & Mann"
https://de.wikipedia.org/wiki/Lew_Nikolajewitsch_Tolstoi
*
- Tolstojs Aljoscha der Topf
Aljoscha der Topf (russisch Алёша Горшок, Transkription: Aljoscha Gorschok, Transliteration: Alëša Goršok) ist eine Kurzgeschichte von Lew Tolstoi, die Ende Februar 1905 entstand[1] und 1911 postum erschien.
Tolstoi bietet darin ein Lob auf die Bescheidenheit des einfachen Menschen. [Schreibt Wikipedai:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aljoscha_der_Topf
Das ist aber eine sehr „bescheidene“ Interpretation der Erzählung! Die Intention des Dichters greift weit darüber hinaus: Die Familie, der Beruf, die Liebe: Überall wird er begrenzt, beschränkt – aufgehalen in seiner Entwiclung...
Der russische Dichter Alexander Blok nannte diese Erzählung: „Das genialste, was ich gelesen habe, ist Tostojs 'Aljoscha der Topf“.
Erzähltext:
- Aljoscha der Topf. Deutsch von Arthur Luther. S. 90–97 in: Gisela Drohla (Hrsg.): Leo N. Tolstoj. Sämtliche Erzählungen. Achter Band. Insel, Frankfurt am Main 1961 (2. Aufl. der Ausgabe in acht Bänden 1982)
...
"Die letzten Könige von Thule - Ein Jahr allein unter den Polareskimos"
von Jean Malaurie , der sein Leben seit mehr als einem halben Jahrhundert der Erforschung der Arktis und der Grönlandeskimos widmet-
Der Autor, inzwischen 96 Jahre alt, ist ein bedeutender französischer Geomorphologe, Ethnologe, Arktisforscher, Autor und Dokumentarfilmer .Nachdem mich sein Buch "Mythos Nordpol" war ich sehr gespannt auf dieses Buch, das sich als sehr gut erhaltenes Exemplar aus den 50ern im Nachlass meines Bruders befindet.
Malaurie lebte einige Zeit mit den Innuit, gewann ihre Freundschaft und lernte verschiedene Clans kennen. Er lebte mit ihnen in den Iglus und beschreibt deren Bauweise genau so bildhaft und faszinierend wie das gemeinsame Leben mit allen Höhen und Tiefen, er ging mit ihnen auf Jagd und erlebte an ihrer Seite deren Kampf gegen die Behörden und um die Selbstständigkit ihres Volkes.
Wer sich für die Menschen im Polarkreis interessiert, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen, man bekommt es gebraucht sehr preiswert.
Ferdinand von SChirach, nach meiner Meinung einer der besten, deutschen Autoren der Gegenwart, bringt in diesen Tagen sein neuestes Buch heraus: Kaffee und Zigaretten, das anscheinend auch einen Bezug zu seiner hochinteressanten Biografie aufweist.
Wenn es eine grosszügige, gute Fee gäbe, die mich fragen würde, was ich mir wünsche, wäre es ein Abend mit diesem Mann und ein gutes GEspräch mit gutem Essen und natürlich Kaffee und Zigaretten.
Aber die Fee wird nicht zu mir kommen, aber ich hoffe weiterhin.... Olga
Liebe Olga,
Sie sprechen mir sooo aus der Seele. Ich habe ihn auch gestern bei Lanz (oder war das vorgestern?) gesehen und bin immer wieder sehr beeindruckt von ihm. Seine bisherigen Bücher habe ich auch fast alle gelesen und fand sie toll. Auch sein Theaterstück "Terror" habe ich im Schauspielhaus gesehen, hier durfte man ja selber abstimmen. Ich habe natürlich so abgestimmt wie die Minderheit (dazu neige ich sowieso immer ), nämlich für den Rechtsstaat. Später habe ich gelesen, dass er dieses Abstimmung selber auch favorisiert hat, was mich natürlich gefreut hat.
Außerdem fand ich das, was er gestern über seinen Großvater und die damaligen Verurteilungen bzw. Nichtverurteilungen sagte, sehr klug und weise.
Zu Ferdinand von Schirach:
Im ZEIT-Magazin Nr. 10/2019 ist ein Interview mit F.v. Sch. erschienen (S. 18ff.) - ein bemerkenswertes Buch wird dort vorgestellt „Kaffee mit Zigaretten“ (seine einzigen Drogen, die er zu sich nimmt), seien Lebensgeschichte.
Ja der Schriftsteller muss man ernst nehmen, er redet von Schuld, Gewalt und .. und
Verantwortung.
Dass Burch wird im Luchterhand Verlag, bei Randomhouse, den ollen Bertelsmann-Verlag, erscheinen:
https://www.randomhouse.de/Buch/Kaffee-und-Zigaretten/Ferdinand-von-Schirach/Luchterhand-Literaturverlag/e555266.rhd
*
Ich habe mir ein gute Stück vom Autoren als WORD-Datei für Unterrichtszwecke aufgehoben:
Ferdinand von Schirach: Der Taucher
Karfreitag Die Kirche ist ihr vertraut, die Holzbänke, die gekalkten Wände, die hohen Fenster. Hier ist ihre Erstkommunion gewesen, hier hat sie geheiratet. (….) -
Eine Kurzgeschichte. um die Marken udn Zeichen zu Ostern und Sühne ...
Zu 2015:
Schirach, damals 50, ist Schriftsteller und lebt in Berlin. Zuletzt erschien von ihm der Essayband "Die Würde ist antastbar" mit Texten, die er in den vergangenen Jahren für den SPIEGEL geschrieben
NEU:
Das Interview (mit Christoph A m e n d) ist gerade in ZEIT-online erscheinen:
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2019/10/ferdinand-von-schirach-schriftsteller-anwalt-schuld-verantwortung