Literatur Ich lese gerade
Letzte Woche sah ich Manfred Lütz in einer TV-Diskussion über das Christentum. Er hat schon mehrere Bücher geschrieben. Das was ich bis jetzt von ihm gelesen habe heißt :"Irre- wir behandeln die Falschen". Kann ich nur jedem empfehlen. Dieses Mal ging es um die Neuerscheinung des Buches " Der Skandal der Skandale", Die geheime Geschichte des Christentums.
Hab es mir gleich gekauft. Leider konnte ich noch nicht viel lesen, da meine Bronchities mir einen Strich durch die (Lese) Rechnung macht.
Dr. med. Dipl. Manfred Lütz ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Theologe und Chefarzt des Alexander Krankenhauses in Köln.
Bestimmt haben ihn schon einige bei Diskussionen und z. B. in der NDR-Talkshow oder dem Kölner Treff gesehen. Er ist ein hervorragender Mensch, der auch den Schalk im Nacken hat.
Gute Besserung für Dich! Das Buch interessiert mich auch.
Gruß rehse
NB: Selbst lese ich gerade "Nachtmusik" von Lilli Palmer. Kann es aber noch nicht abschließend beurteilen. Lesenswert ist es in jedem Fall, so meine Meinung!
@Maxi41
Ja danke, dass Du auf die vordergründige Handlung des Buches aufmerksam machst. Es geht um die Liebe zwischen einem jungen Mann aus gutem Hause und einem armen Mädchen, das, weil es seine Eltern verloren hat, bei seiner Großmutter aufwächst. Sie können nicht zusammen kommen, weil der junge Mann im Falle einer Heirat mit dem Mädchen enterbt würde. So flieht er in ein Abenteurer-Leben, das ihn u.a. nach Südwestafrika führt und eine Expedition in die Arktis unternehmen lässt. Das ist die vordergründige Handlung, die in dieser oder etwas abgewandelter Form schon Stoff zahlreicher Romane und Romänchen gewesen ist.
Das Interessante an diesem Roman ist aber, dass Schlink auf dem Hintergrund dieser Handlung, die in verschiedene zentrale historische Phasen der deutschen Geschichte führt (Kolonialkriege, Nationalsozialismus und 68er Bewegung), eine Psychologie kollektiver mentaler Prozesse in Deutschland unternimmt, die regelmäßig ins „allzu Große“, Hand in Hand mit einer Moralisierung des politischen Lebens, abgleiten. Wenn ein Autor zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Buch mit einer solchen Thematik herausbringt, dann will er vielleicht darauf hinweisen, dass wir heute wieder in einer solchen historischen Phase sein könnten.
In einem kurzen Interview zum Erscheinen seines Buchs hat er in der Sendung Aspekte vom 19.1.2018 geäußert:
„Wir haben ja heute bei uns einen Trend zum Moralisieren und zum skandalisierenden Denunzieren und da gerät etwas zu groß und es gerät falsch. Und wenn man dabei noch meint, sich‘s gemütlich machen zu können, weil der andere ja der ist, der skandalisiert und denunziert wird, dann läuft da etwas falsch.“
Bernhard Schlink´s "Olga", die Geschichte einer Liebe eines ungleichen Paares unterschiedlicher Schichten, mit einer unvereinbaren politischen Auffassung hab ich auch gerade gelesen. Es hat mich sehr berührt. Ich kann es nur weiterempfehlen.
BärbelDieses Buch gehört zu den wirklich guten des Autors, den ich sowieso sehr schätze und gerne lese. Es ist auch eine Art Geschichtsbuch, weil "Olga" ja sehr alt wurde und die wichtigen, deutschen Epochen hier hervorragend geschildert werden.
Interessant ist auch, wie sich Frauen verändert haben: heute schwer vorstellbar, dass eine unabhängige und intelligente Frau wie Olga alles akzeptiert, was ihr "ihre grosse Liebe" in seinem Egoismus über so viele Jahre präsentiert und sie sogar das eigene Kind vor ihm geheimhält und sich nur auf schriftlichem Wege sich getraut, ihm davon zu berichten. Dies dürfte heute so nicht mehr lebbar sein. Olga
Da ich in Judith W. Taschler eine für mich neue Autorin entdeckt habe, die mir sehr gut gefällt (das Buch "Bleiben" habe ich schon empfohlen) lese ich jetzt: "Die Deutschlehrerin", ein ebenfalls sehr lesenswertes Buch. Olga
Da mich das hier genannte Buch "Olga" sehr neugierig gemacht hat, habe ich es nun durch! Fantastisch, einfach schön. Irgendwann lese ich es nochmal.
LG Morrison
Das freut mich, liebe Morrison. Hier bekommt man zu diesem Thema wirklich seit Jahren immer wieder gute Tips, wie ich finde.
Auch die anderen Bücher von Schlink sind sehr lesenswert - ich mag den Autor seit vielen Jahren und habe sowieso die Angewohnheit, wenn mir ein Autor gefällt, will ich alles von ihm lesen... Olga
...................und habe sowieso die Angewohnheit, wenn mir ein Autor gefällt, will ich alles von ihm lesen... Olga
Genauso mache ich es auch, liebe Olga! So hat man immer guten Lesestoff!!!
LG Morrison
Mir geht es auch so, dass ich gern alles von Autoren lesen möchte, wenn mir ein Buch sehr gut gefallen hat. Aber - es klappt nicht immer.
Ich las inzwischen u.a. "Das Mädchen" von Angelika Klüssendorf. Schon ein paar J. alt. Es ist ein brutal geschilderter Adoleszenzroman, mit dessen Nachfolger "April" ich jetzt beginne. Als 3. Buch über dieses Mädchen ist gerade "Jahre später" erschienen.
Und dann "Von dieser Welt" von James Baldwin, der ja gerade wieder entdeckt wurde.
Es ist ein stark autobiografischer Roman. Erzählt wird die Geschichte des schwarzen Jungen John. Er wächst als Sohn eines baptistischen Predigers im Harlem der 1930er Jahe auf. Der Dreizehnjährige wird von seinem fanatischen Vater zu einem sittenstrengen religiösen Leben erzogen. Aber John will nicht auf ein besseres Leben im Jenseits warten. Er sucht Gott. Baldwin hat sich mit dem Roman von seiner eigenen Vergangenheit losgeschrieben. Sein Porträt einer zerrissenen schwarzen Familie ist düster, bitter und wahrhaftig. Baldwin schreibt feinfühlig und lebendig. Der Autor spart nicht mit biblischem Pathos. Ein wuchtiger Roman, bedrückend schön und tiefernst.
Soweit so gut, aber das biblische Pathos und das fanatisch gelebte religiöse Leben war mir dann oft zuviel. Ich war immer wieder drauf und dran, das Buch beiseitezulegen, weil es schwer zu ertragen war.
LG Ladouce
Nun habt Ihr mich überzeugt; ich lese seit gestern mit wachsender Begeisterung "Olga"!!!
LG Ladouce