Literatur Habt ihr schon mal selbst ein Buch geschrieben?

Meinen 2. Roman (der dann auch veröffentlicht wurde, weil ich einen Vertrag mit dem Verlag hatte, der das 1. Buch herausgab) habe ich so gemanagt: Ich habe einen grossen Bogen Packpapier an die Wand geheftet, auf dem ich laufend Personen, Orte und Handlungen eintrug. So konnte ich laufend ergänzen - und nachgucken, wenn ich mal nicht mehr sicher war, wo wer was war.

Das mit dem Korrigieren ist bei mir halt so eine Sache: Der kleine Finger der linken Hand ist nämlich der schnellste; er lässt die Shift-Taste bereits wieder los, wenn der Adler-Mittelfinger der rechten Hand gar noch nicht runtergesaust ist.

Sehr sympathisch - "lieber ein Buch in der Hand." Geht mir genau so. Und wenn man mal in eine Bibliothek geht, dann sieht man erst mal, wenn man noch "sehen" kann, was es alles für Schätze gibt. Aber es ist auch gut, dass es die elektronischen Leser gibt. Dann ist es den Büchereien wenigstens nicht so voll.
Gruß rehse

Mein erstes Buch hatte ich innerhalb einer Woche niedergeschrieben (Manuskript). Es lag dann in der Schublade, alles auf A4-Bögen getippt, da ich damals noch keinen PC hatte.
Das zweite Buch brauchte etwas länger, da es einfach umfangreicher war.
Warum ich so wenig Zeit brauchte? Ich schreibe nur, was ich erlebt, gesehen, gehört oder gefühlt habe. Im Grunde bin ich also total fantasielos .

Dann begann die Suche nach einem Verlag. Zuerst schickte ich von ersten Buch (meinem Liebling) das ganze Manuskript an viele deutsche Verlage - und das von Spanien aus, was mich eine Menge Porto kostete.
Dann schickte ich auf Anraten eines Verlages nur noch Exposés.
Doch alles, alles wurde abgelehnt. Passt nicht ins Programm, momentan kein Markt etc.. Ich bin sicher, nicht einmal die Exposés wurden gelesen.

Durch einen Tipp kam ich zu BoD (wurde hier früher bereits angeführt) und das klappte wirklich gut.
Nachdem das erste Buch erschienen war, traute ich mich auch das zweite verlegen zu lassen. Natürlich mobilisierte ich vorher einige Freunde, die wirklich sattelfest in Deutsch sind, um die Texte noch einmal nach Fehlern zu durchsuchen.

Zwar passierte auch nach dem zweiten Buch in meinem Leben noch sehr viel, aber ich entschloss mich dann das Erlebte in Kurzgeschichten auf meine HP zu bringen. Inzwischen bin ich dabei einen Blog aufzubauen.
Und sollte ich mal eine gute Phase haben, verkaufe ich Kurzgeschichten an Zeitschriftenverlage.

Doch eines ist klar: wenn man nicht gerade ein begnadeter Schreiber mit sehr viel Glück ist, kann man vom Schreiben nicht leben. Ich selbst hatte das auch nie vor. Es macht mir halt einfach Spaß.

Wenn jemand ganz neu mit dem Schreiben anfangen will, rate ich immer zu einer HP oder - wenn derjenige sehr fleißig ist - zu einem Blog. Das kostet nichts und man kann sich über jeden Klick oder vielleicht sogar freundlichen Kommentar freuen. Merkt man dann, dass ein verkapptes Genie in einem steckt, kann man sich immer noch an ein richtiges Buch herantrauen. Bei BoD (und ähnlichen Verlagen) hat man auch mit dem größten Stuss keine Probleme ein Buch daraus drucken zu lassen .

Servus von Lilac

Ich denke, etwa 99 % der Schriftsteller leben für ihre Kunst -, aber nur 1 % davon!

Kann ich voll unterschreiben, wobei ich das Wort "Kunst" in Anführungszeichen setze
Schönes Wochenende L.

Die Erfahrung, ein Buch selber zu verlegen oder einen Verlag zu suchen wird bei jedem Autor ein bisschen anders sein.

Ich hab gehört, dass es besser ist etwas zu schreiben und dann wenn man will korrigieren oder einen Teil anders formulieren. Es geht nicht um Tippfehler sondern darum, dass man Einfälle hinschreibt und erst später stilistisch verschönert oder andere Änderungen vornimmt. Da scheint es verschiedene Meinungen zu geben.

Ich bin der Meinung, dass es besser ist, wenn man flüssig schreibt und weniger auf Kleinigkeiten achtet. Nachher kann man Teile umschreiben oder stilistisch verschönern.

Natürlich sollte man das Buch wenn möglich nicht jahrelang korrigieren, verkürzen, umformulieren, usw.


Das schaffen nicht alle von der Kunst zu leben. Es tut den Künstlern trotzdem gut sich auszudrücken und ihre Geschichten zu erzählen. Ein ehrlich gemeintes Kompliment kann viel bedeuten.

@Lilac
Ein Buch in einer Woche zu schreiben ist bewundernswert!

Erst einmal danke für das Kompliment. In meinem Kopf war das Manuskript ja schon lange geschrieben, deshalb kam es dann auch so schnell zu Papier. (Habe Europasekretärin gelernt und dazu gehörte ein flottes Tempo auf den Tasten .)

Was Du über das spontane Schreiben sagst ist wohl bei jedem anders.
Den einen stört es, sofort Korrekturen vorzunehmen, weil er dann "raus" ist aus dem Schriftfluß. Anderen macht das nichts aus.

Ich gehören zur zweiten Gruppe und habe immer sofort korrigiert. Und trotzdem: all meine lieben Helferinnen, die noch einmal Korrektur gelesen haben, fanden hier und da Fehler. Und ich selbst baute auch beim endgültigen Lesen vor dem Absenden an den Verlag noch dies und das um.
Also jeder so, wie er es am besten kann/mag.

Servus und einen schönen Wochenbeginn - Lilac

Als ich mein 1. Buch herausgab sagte meine Verlegerin lakonisch: "Unser Lektor hat die Gabe des Überlesens". Das hat er dann auch fleissig ausgeübt - und neue Fehler dazu erfunden.....

Hallo Lilac,

vielleicht habe ich es überlesen, aber ich weiß nicht, wo ich Deine Texte lesen kann. Bitte um Nachricht.
lG rehse

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