Literatur H e i l s a m e Wörter - Wer kennt welche; wer benennt seine eigenen?
Wer kann was mit dem Begriff "Heilsame Wörter" anfangen?
Ich zitiere hier Grass; er glaubt an heilsame Wörter; so in seinem Interview:
Frage (im Interview im Spiegel 33/2010. S. 119f): An heilsame Wörter erinnern Sie sich?
Grass: Die ganz wundersamen sind mit meiner Kindheit verbunden. Heilsame Wörter:
Grass glaubt an heilsame Wörter; so in seinem Interview:
Frage: An heilsame Wörter erinnern Sie sich?
Grass: Die ganz wundersamen sind mit meiner Kindheit verbunden. Adebar, ein anderes Wort für Storch, ruft einen Kosmos von Erinnerungen in mir wach. Oder Labsal, das ja schon beinahe verschollen ist. Dieses doppelte lange a ist wunderbar. Es begeisterte auch die Brüder Grimm, die trieben ja ohnehin Oralverkehr mit den Vokalen. Labsal wirkt so tröstlich, als gelange man nach großem Schrecken sicher nach Hause zurück.“
(Im Spiegel 33/2010. S. 119f):
*
Ich habe nachgeschlagen zu den genannten heilsamen Wörtern:
Adebar:
Bezeichnung des Storches in Märchen und Fabeln bei den Germanen und Deutschen. Häufig wird die alte bürgerliche Anrede Meister (heute: Herr, vergleiche englisch: Mister) verwendet und der Storch wird als Meister Adebar angesprochen.
Herkunft des Wortes: germanisch auda = Glück, Heil + bera = tragen, gebären.
In den niederdeutschen Sprachen ist das Wort der reguläre Ausdruck für den Storch: plattdeutsch: „Äbär“, niederländisch: „ooievaar“.
Labsal:
Natürlich abgeleitet von laben, sich erlaben: Und „Labsal“ ist ein Synonym für Wohltat, Erquickung, Erholung, Erquickung.
Hier Erklärungen mit Satzbeispielen:
Ein Gelehrter, wie Goethe ihn hier beschrieb, mag wohl keine "heilsamen Wörter" kennen oder benennen wollen:
„Daran erkenn ich den gelehrten Herrn!
Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern,
Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar,
Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr,
Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht,
Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht!"
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 4917 ff. / Mephistopheles
Also:
Nicht "gelehrte", sondern heilsame Wörter gesucht, von WortflüsterInnen verschenkt...
Ich zitiere hier Grass; er glaubt an heilsame Wörter; so in seinem Interview:
Frage (im Interview im Spiegel 33/2010. S. 119f): An heilsame Wörter erinnern Sie sich?
Grass: Die ganz wundersamen sind mit meiner Kindheit verbunden. Heilsame Wörter:
Grass glaubt an heilsame Wörter; so in seinem Interview:
Frage: An heilsame Wörter erinnern Sie sich?
Grass: Die ganz wundersamen sind mit meiner Kindheit verbunden. Adebar, ein anderes Wort für Storch, ruft einen Kosmos von Erinnerungen in mir wach. Oder Labsal, das ja schon beinahe verschollen ist. Dieses doppelte lange a ist wunderbar. Es begeisterte auch die Brüder Grimm, die trieben ja ohnehin Oralverkehr mit den Vokalen. Labsal wirkt so tröstlich, als gelange man nach großem Schrecken sicher nach Hause zurück.“
(Im Spiegel 33/2010. S. 119f):
*
Ich habe nachgeschlagen zu den genannten heilsamen Wörtern:
Adebar:
Bezeichnung des Storches in Märchen und Fabeln bei den Germanen und Deutschen. Häufig wird die alte bürgerliche Anrede Meister (heute: Herr, vergleiche englisch: Mister) verwendet und der Storch wird als Meister Adebar angesprochen.
Herkunft des Wortes: germanisch auda = Glück, Heil + bera = tragen, gebären.
In den niederdeutschen Sprachen ist das Wort der reguläre Ausdruck für den Storch: plattdeutsch: „Äbär“, niederländisch: „ooievaar“.
Labsal:
Natürlich abgeleitet von laben, sich erlaben: Und „Labsal“ ist ein Synonym für Wohltat, Erquickung, Erholung, Erquickung.
Hier Erklärungen mit Satzbeispielen:
Ein Gelehrter, wie Goethe ihn hier beschrieb, mag wohl keine "heilsamen Wörter" kennen oder benennen wollen:
„Daran erkenn ich den gelehrten Herrn!
Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern,
Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar,
Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr,
Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht,
Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht!"
- Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 4917 ff. / Mephistopheles
Also:
Nicht "gelehrte", sondern heilsame Wörter gesucht, von WortflüsterInnen verschenkt...
Re: H e i l s a m e Wörter - Wer kennt welche; wer benennt seine eigenen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nicht ganz in deinem Sinne vermute ich, aber "Don´t worry, be happy" empfinde ich als eine heilsame Phrase.
"m u t a b o r"
aus dem Märchen Kalif Storch war für mich das Zauberwort, das mich wie ein fliegender Teppich in die Fantasiewelt brachte - bis ich in der Schule Latein lernte und es mir übersetzen konnte. Der Zauber war schlagartig dahin.
Margit
aus dem Märchen Kalif Storch war für mich das Zauberwort, das mich wie ein fliegender Teppich in die Fantasiewelt brachte - bis ich in der Schule Latein lernte und es mir übersetzen konnte. Der Zauber war schlagartig dahin.
Margit
Der Balsam.........für die Seele
Balsame sind pflanzliche Sekrete aus den Interzellulärgängen des Balsambaums und anderer Balsampflanzen.
Heide
Balsame sind pflanzliche Sekrete aus den Interzellulärgängen des Balsambaums und anderer Balsampflanzen.
Heide
Eine Freundin hatte vor vielen Jahren folgenden spruch in ihrem Flur haengen:
"GAAAA NICH UM KUEMMERN"
Den hab ich mir zu Herzen genommen.
Ansonsten: Hakuna Matata, Leute
"GAAAA NICH UM KUEMMERN"
Den hab ich mir zu Herzen genommen.
Ansonsten: Hakuna Matata, Leute
Da kenne ich noch ein passendes Julchen
Haraka haraka, haina baraka
Haraka haraka, haina baraka
Meine heilsamen Worte heißen ‘Frieden des Verstandes’.
Vor langer Zeit wurde es im Reader's Digest mit folgendem Bild erklärt:
Ein furchtbares Unwetter stürmte um ein Vogelhaus herum. Der Vogel sass auf der Stange seines Häuschens und zwitscherte unberührt drauf los.
Ich brauche nur an dieses Bild denken - und beruhige mich sofort.
peace of mind
Vor langer Zeit wurde es im Reader's Digest mit folgendem Bild erklärt:
Ein furchtbares Unwetter stürmte um ein Vogelhaus herum. Der Vogel sass auf der Stange seines Häuschens und zwitscherte unberührt drauf los.
Ich brauche nur an dieses Bild denken - und beruhige mich sofort.
peace of mind
Re: H e i l s a m e Wörter - Wer kennt welche; wer benennt seine eigenen?
Excalibur ist eines der Zauberworte, bei dem sofort die
ganze Artussaga vor meinem geistigen Auge wieder aufersteht
oder auch
fürbaßgehen, Moderlieschen (besondere kleine Fische),
Wonneproppen -
da wird mir noch vieles einfallen......
M.
ganze Artussaga vor meinem geistigen Auge wieder aufersteht
oder auch
fürbaßgehen, Moderlieschen (besondere kleine Fische),
Wonneproppen -
da wird mir noch vieles einfallen......
M.
Wie schön, dass es so viele “heilsame” Wörter gab oder gibt.
Ja, ich kenne auch ein solches “heilsames” Wort, jedenfalls war es das in meiner Kindheit und frühen Jugend.
Meine Eltern wollten mir natürlich als Kleinkind beibringen, dass ich meinen Namen selbst sagen konnte, für den Fall, dass ich mich verlaufen hätte oder sonstwie abhanden gekommen wäre.
Wie Eltern das so vorsorglich machen.
Aber in meinem Fall klappte das nicht so wie gewünscht, denn statt meines “richtigen” Namens wartete ich immer mit einer verzerrten Version auf.
Die hieß schlicht und einfach “Egga Pape”.
Ein findiger Vetter nannte mich daraufhin nur noch “unser Papeli” oder “das Papeli”. Und das wurde dann von der Familie übernommen.
Und ich war selig, daran erinnere ich mich noch heute.
“Papeli” war für mich mein “Zauberwort”, in bester Absicht von denen ausgesprochen, die mich liebten und nur Gutes für mich wollten. Mit einem Wort, es konnte nur mir allein gelten und niemandem sonst.
Wie hätte ein Dichter gesagt: “Ganz mein eigen......”.
Später, als Halbwüchsige, wurde das dann etwas umgewandelt in “Paptus”. Das sollte diskret andeuten, dass damals der “Tus” (Turn- und Sportverein) bei mir ganz hoch im Kurs stand.
Und noch später wurde ich dann fast nur noch mit richtigem Namen angesprochen
Aber “Papeli” hat mich während meiner ganzen Kindheit in Sicherheit gewiegt, dass mir einfach nichts geschehen kann - und es hat tatsächlich geholfen.
Gruß von Enigma
Ja, ich kenne auch ein solches “heilsames” Wort, jedenfalls war es das in meiner Kindheit und frühen Jugend.
Meine Eltern wollten mir natürlich als Kleinkind beibringen, dass ich meinen Namen selbst sagen konnte, für den Fall, dass ich mich verlaufen hätte oder sonstwie abhanden gekommen wäre.
Wie Eltern das so vorsorglich machen.
Aber in meinem Fall klappte das nicht so wie gewünscht, denn statt meines “richtigen” Namens wartete ich immer mit einer verzerrten Version auf.
Die hieß schlicht und einfach “Egga Pape”.
Ein findiger Vetter nannte mich daraufhin nur noch “unser Papeli” oder “das Papeli”. Und das wurde dann von der Familie übernommen.
Und ich war selig, daran erinnere ich mich noch heute.
“Papeli” war für mich mein “Zauberwort”, in bester Absicht von denen ausgesprochen, die mich liebten und nur Gutes für mich wollten. Mit einem Wort, es konnte nur mir allein gelten und niemandem sonst.
Wie hätte ein Dichter gesagt: “Ganz mein eigen......”.
Später, als Halbwüchsige, wurde das dann etwas umgewandelt in “Paptus”. Das sollte diskret andeuten, dass damals der “Tus” (Turn- und Sportverein) bei mir ganz hoch im Kurs stand.
Und noch später wurde ich dann fast nur noch mit richtigem Namen angesprochen
Aber “Papeli” hat mich während meiner ganzen Kindheit in Sicherheit gewiegt, dass mir einfach nichts geschehen kann - und es hat tatsächlich geholfen.
Gruß von Enigma
wenn ich probleme oder ärger habe, denke ich an mein von mir heissgeliebte großvater.
ich höre seine stimme, fühle beinahe wie er meine hand in seine nahm als ich klein war, und mit sein tiefe stimme sagte :
*kislányom, minden rendbe fog jönni, meglátod*
*mein mädchen, es kommt alles in ordnung, wart es ab*
ich höre seine stimme, fühle beinahe wie er meine hand in seine nahm als ich klein war, und mit sein tiefe stimme sagte :
*kislányom, minden rendbe fog jönni, meglátod*
*mein mädchen, es kommt alles in ordnung, wart es ab*