Literatur Graue Nächte Arnaldur Indridason
In diesem in der deutschen Übersetzung 2018 erschienenen Kriminalroman beschäftigt sich der isländi-sche Autor Indridason mit mehreren Mordfällen im amerikanisch besetzten Island wäh-rend des Zweiten Weltkriegs, wobei er sich auch um eine deutliche Einbeziehung ausgewählter historischer Fakten bemüht. Im Zentrum der Handlung stehen der ermittelnde isländische Kom-missar Flovent und sein Kollege Thor-son von der US-Militärpolizei, denen es nach langwierigen Ermittlungen gelingt, die Morde aufzuklären und weitere Morde zu verhindern. Im Rahmen dieser Handlung thematisiert derAutor Homosexualität, Prostitu-tion, Akoholmissbrauch, Eifersucht, Rache, Lynchjustiz sowie Kollaboration und Spionage zugunsten der Nazis. Der Roman ist spannend, die Charakterisierung der Personen erscheint relativ knapp,aber präg-nant.Insgesamt dominiert eine düstere Atmosphäre. Der Schluss fällt vielleicht etwas zu knapp aus. Dennoch ist dieser Roman mit seinem relativen Happy-End lesenswert und regt zum Nachdenken an über die erwähnten historischen Bezüge sowie über die anderen angesprochenen Probleme.