Literatur Gedichte verschiedene
Hallo enigma,
gemäß dem Motto: "Wer weniger redet hat mehr Zeit zum denken" reduzieren sich meine Beiträge auf das schöne Thema Gedichte das mich immer wieder fasziniert und inspiriert.
Lothar Zenetti
Begegnungen
Ich traf einen jungen Mann,
kerngesund, modisch gekleidet, Sportwagen,
und fragte beiläufig, wie er sich fühle:
Was `ne Frage, sagte er, beschissen!
Ich fragte, ein wenig verlegen,
eine schwerbehinderte ältere Frau
in ihrem Rollstuhl, wie es ihr gehe:
Gut, sagte sie, es geht mir gut.
Da sieht man wieder, dachte ich
bei mir, immer hat man
mit den falschen Leuten Mitleid.
--
yankee
gemäß dem Motto: "Wer weniger redet hat mehr Zeit zum denken" reduzieren sich meine Beiträge auf das schöne Thema Gedichte das mich immer wieder fasziniert und inspiriert.
Lothar Zenetti
Begegnungen
Ich traf einen jungen Mann,
kerngesund, modisch gekleidet, Sportwagen,
und fragte beiläufig, wie er sich fühle:
Was `ne Frage, sagte er, beschissen!
Ich fragte, ein wenig verlegen,
eine schwerbehinderte ältere Frau
in ihrem Rollstuhl, wie es ihr gehe:
Gut, sagte sie, es geht mir gut.
Da sieht man wieder, dachte ich
bei mir, immer hat man
mit den falschen Leuten Mitleid.
--
yankee
Ich liebte sie,
Verschlossen war sie, stille;
Und ihrer Schönheit Fülle
Versiegte nie.
Der Blume gleich,
Glaubt ich die Welt verstecket,
Wo nie ein Ton erwecket,
Ihr Herz wie reich.
Du liebe Zeit,
Da fängt sie an zu sprechen,
Will mir das Herze brechen,
Ach, wie sie schreit;
Ich fühl mich arm,
Nun sie sich reicher fühlet,
Wie ist mein Herz erkühlet,
Was einst so warm.
Achim von Arnim (1781-1831)
--
enigma
Verschlossen war sie, stille;
Und ihrer Schönheit Fülle
Versiegte nie.
Der Blume gleich,
Glaubt ich die Welt verstecket,
Wo nie ein Ton erwecket,
Ihr Herz wie reich.
Du liebe Zeit,
Da fängt sie an zu sprechen,
Will mir das Herze brechen,
Ach, wie sie schreit;
Ich fühl mich arm,
Nun sie sich reicher fühlet,
Wie ist mein Herz erkühlet,
Was einst so warm.
Achim von Arnim (1781-1831)
--
enigma
Ein Gedicht von Paul VERLAINE (1844-1896), das auch noch in die Jahreszeit paßt:
Chanson d'automne
Les sanglots longs
Des violons
De l'automne
Blessent mon coeur
D'une langueur
Monotone.
Tout suffocant
Et blême, quand
Sonne l'heure,
Je me souviens
Des jours anciens
Et je pleure;
Et je m'en vais
Au vent mauvais
Qui m'emporte
Deçà, delà,
Pareil à la
Feuille morte.
Deutsche Ubersetzung von Stefan George (1868-1933):
Herbstlied
Seufzer gleiten
Die Saiten entlang
Treffen mein Herz
Mit einem Schmerz
Dumpf und bang.
Beim Glockenschlag
Denk ich zag
Und voll Peinen
An die Zeit
Die nun schon weit
Und muß weinen.
Im bösen Wind
Geh ich hin und finde
Keine Statt..
Treibe fort
Bald da, bald dort -
Ein welkes Blatt.
--
cecile
Chanson d'automne
Les sanglots longs
Des violons
De l'automne
Blessent mon coeur
D'une langueur
Monotone.
Tout suffocant
Et blême, quand
Sonne l'heure,
Je me souviens
Des jours anciens
Et je pleure;
Et je m'en vais
Au vent mauvais
Qui m'emporte
Deçà, delà,
Pareil à la
Feuille morte.
Deutsche Ubersetzung von Stefan George (1868-1933):
Herbstlied
Seufzer gleiten
Die Saiten entlang
Treffen mein Herz
Mit einem Schmerz
Dumpf und bang.
Beim Glockenschlag
Denk ich zag
Und voll Peinen
An die Zeit
Die nun schon weit
Und muß weinen.
Im bösen Wind
Geh ich hin und finde
Keine Statt..
Treibe fort
Bald da, bald dort -
Ein welkes Blatt.
--
cecile
Stopping By Woods on a Snowy Evening
Whose woods these are I think I know.
His house is in the village though;
He will not see me stopping here
To watch his woods fill up with snow.
My little horse must think it queer
To stop without a farmhouse near
Between the woods and frozen lake
The darkest evening of the year.
He gives his harness bells a shake
To ask if there is some mistake.
The only other sound's the sweep
Of easy wind and downy flake.
The woods are lovely, dark and deep.
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.
Robert Frost
--
sonja
Whose woods these are I think I know.
His house is in the village though;
He will not see me stopping here
To watch his woods fill up with snow.
My little horse must think it queer
To stop without a farmhouse near
Between the woods and frozen lake
The darkest evening of the year.
He gives his harness bells a shake
To ask if there is some mistake.
The only other sound's the sweep
Of easy wind and downy flake.
The woods are lovely, dark and deep.
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.
Robert Frost
--
sonja
Ja, immer wieder schön, die Gedichte von Frost.
William Blake:
Der Herbst
Oh Herbst, früchtebeladen, beträuft
mit der Rebe Blut: Bleib hier und sitze
im Schatten bei mir, gönn Dir die Rast!
Dann stimm' Dein lustvoll Lied zu meiner Pfeif'
und lad' des Jahres Töchter all zum Tanz:
Sing uns das Lied der Lust von Frucht und Blüten!
"Die enge Knospe öffnet ihre Schönheiten
der Sonne zu, und Liebe pulst in ihrem Blut;
Blüten verzier'n des Morgens Lider und
träufeln hinab der keuschen Eva Wangen -
bis einend der Gesang erschallt des Sommers
und Federwölkchen ihr die Stirn bekränzen.
Der Lüfte Geister leben in dem Duft
der Frucht, und leichtbeschwingte Freude schwebt
durch alle Gärten, oder singt vom Baum."
So sang der frohe Herbst auf seiner Rast,
stand auf dann, gürtet sich, und über düst're Hügel
entfloh - doch ließ uns gold'ne Fracht.
Übersetzt von Walter A. Aue
Herr Aue hat mir das Einstellen seiner Lyrik-Übersetzungen für nicht-kommerzielle Zwecke vor einiger Zeit per E-Mail erlaubt.
Vielleicht ist es auch interessant, auf seiner HP das Original und die Gedanken von Herrn Aue zu Blake nachzulesen.
Das könnt Ihr hier:
Seine HP ist auf jeden Fall einen Besuch wert; auch die tollen Fotos aus Nova Scotia sind sehenswert.
--
enigma
William Blake:
Der Herbst
Oh Herbst, früchtebeladen, beträuft
mit der Rebe Blut: Bleib hier und sitze
im Schatten bei mir, gönn Dir die Rast!
Dann stimm' Dein lustvoll Lied zu meiner Pfeif'
und lad' des Jahres Töchter all zum Tanz:
Sing uns das Lied der Lust von Frucht und Blüten!
"Die enge Knospe öffnet ihre Schönheiten
der Sonne zu, und Liebe pulst in ihrem Blut;
Blüten verzier'n des Morgens Lider und
träufeln hinab der keuschen Eva Wangen -
bis einend der Gesang erschallt des Sommers
und Federwölkchen ihr die Stirn bekränzen.
Der Lüfte Geister leben in dem Duft
der Frucht, und leichtbeschwingte Freude schwebt
durch alle Gärten, oder singt vom Baum."
So sang der frohe Herbst auf seiner Rast,
stand auf dann, gürtet sich, und über düst're Hügel
entfloh - doch ließ uns gold'ne Fracht.
Übersetzt von Walter A. Aue
Herr Aue hat mir das Einstellen seiner Lyrik-Übersetzungen für nicht-kommerzielle Zwecke vor einiger Zeit per E-Mail erlaubt.
Vielleicht ist es auch interessant, auf seiner HP das Original und die Gedanken von Herrn Aue zu Blake nachzulesen.
Das könnt Ihr hier:
Seine HP ist auf jeden Fall einen Besuch wert; auch die tollen Fotos aus Nova Scotia sind sehenswert.
--
enigma
Novemberakrostichon
Nebelfetzen
Ohne Richtung
Verstummte Vögel
Eine vorwitzige Schneeflocke
Modernde Blätter
Blasse Sonne
Eulenschreie-
Ruhe suchende Gedanken
© by J.B. alias eleonore
--
eleonore
Nebelfetzen
Ohne Richtung
Verstummte Vögel
Eine vorwitzige Schneeflocke
Modernde Blätter
Blasse Sonne
Eulenschreie-
Ruhe suchende Gedanken
© by J.B. alias eleonore
--
eleonore
..ich habe heute Morgen mal ein Katzengedicht für Euch ..aus Finnland
Kissan 9 henkeä - alle 9 leben der katze
kulkukissa
kesäpäivän torilla, kalansuomut
mukulakivillä kaikissa sateenkaaren väreissä
nalkiintyyneenäkin se kehrää arvokkuutta,
katti, nukkuvinaankin
värähtäväkorvaista valppautta
sa raottaa hetkeksi vihreät silmänsä,
pupillit suipistuvat,
mustat pystyjyvät
se näkee kauas: vyöryviä vesiä, tuulisia
karavaaniteitä ... mitäs näistä kalastajista,
sipoolaisista! ei vaivaudu edes
potkua väistämään napatessaan
silakan tiskiltä,
kuniesiliinan vihaista käiskähdystä
yhä se kuulee kuningattaren kutsun,
kleopatran entinen lemmikki,
yhä salaliitossa emäntänsä kanssa!
ylimuistoisella nautinnalla
yhäsillä on tallella
kaikki yhdeksän henkeään
arto melleri (1993)
streunerin
am sommermarkt, auf dem pflaster
fischschuppen in allen regenbogefarben
vor hunger selbst spinnt sie würde
katz, selbst im schlummer
gespitzte wachsamkeit
zeitspalt göffnet grüner lichter
pupillenoval
schwarzkörner
in fernsicht brandende wasser, windige
karawanenwege ... wozu sich schern um
diese boddenangler! bequemt sich
nicht mal, dem tritt auszuweichen
beim schnappen des strömlings vom tisch,
feindseligem gummischürzengeklatsch
immer noch hört sie den königinruf,
kleopatras einstiger liebling,
immer noch im geheimbund mit ihr!
nimmt sich nur was ihr zusteht,
unvordenklicher nießnutz
zur hand immer noch
alle neun leben
arto melleri (1993)
Quelle: Finnische Gedichte aus zwei Jahrhunderten - Weithin wie das Wolkenufer - Kuin on pitkät pilven rannat - Suomalaisia runoja kahdelta vuosisadalta
Ausgewählt und übersetzt von Manfred Peter Hein
ISBN 3-89244-828-0
Wallstein Verlag
--
angelottchen
Kissan 9 henkeä - alle 9 leben der katze
kulkukissa
kesäpäivän torilla, kalansuomut
mukulakivillä kaikissa sateenkaaren väreissä
nalkiintyyneenäkin se kehrää arvokkuutta,
katti, nukkuvinaankin
värähtäväkorvaista valppautta
sa raottaa hetkeksi vihreät silmänsä,
pupillit suipistuvat,
mustat pystyjyvät
se näkee kauas: vyöryviä vesiä, tuulisia
karavaaniteitä ... mitäs näistä kalastajista,
sipoolaisista! ei vaivaudu edes
potkua väistämään napatessaan
silakan tiskiltä,
kuniesiliinan vihaista käiskähdystä
yhä se kuulee kuningattaren kutsun,
kleopatran entinen lemmikki,
yhä salaliitossa emäntänsä kanssa!
ylimuistoisella nautinnalla
yhäsillä on tallella
kaikki yhdeksän henkeään
arto melleri (1993)
streunerin
am sommermarkt, auf dem pflaster
fischschuppen in allen regenbogefarben
vor hunger selbst spinnt sie würde
katz, selbst im schlummer
gespitzte wachsamkeit
zeitspalt göffnet grüner lichter
pupillenoval
schwarzkörner
in fernsicht brandende wasser, windige
karawanenwege ... wozu sich schern um
diese boddenangler! bequemt sich
nicht mal, dem tritt auszuweichen
beim schnappen des strömlings vom tisch,
feindseligem gummischürzengeklatsch
immer noch hört sie den königinruf,
kleopatras einstiger liebling,
immer noch im geheimbund mit ihr!
nimmt sich nur was ihr zusteht,
unvordenklicher nießnutz
zur hand immer noch
alle neun leben
arto melleri (1993)
Quelle: Finnische Gedichte aus zwei Jahrhunderten - Weithin wie das Wolkenufer - Kuin on pitkät pilven rannat - Suomalaisia runoja kahdelta vuosisadalta
Ausgewählt und übersetzt von Manfred Peter Hein
ISBN 3-89244-828-0
Wallstein Verlag
--
angelottchen
Das finnische hat was. Kein Wunder das die Finnen die höchste Selbstmordrate in Europa haben
Ich hätte gerne auch ein paar ironische Gedichte zu verschiedenen Themen von Franz Ulrich Gass (z.B. aus "Des deutschen Bürgers Plunderhorn")eingestellt. Leider konnte ich keine Kontaktadresse ausfindig machen um die Erlaubnis dafür einzuholen. Kennt zufällig jemand im Forum einen Weg zur Kontaktaufnahme ?
Jetzt aber ein bischen Heinrich Heine:
Saphire sind die Augen
Saphire sind die Augen dein,
Die lieblichen, die süßen.
O, dreimal glücklich ist der Mann,
Den sie mit Liebe grüßen.
Dein Herz, es ist ein Diamant,
Der edle Lichter sprühet.
O, dreimal glücklich ist der Mann,
Für den es liebend glühet.
Rubinen sind die Lippen dein,
Man kann nicht schönre sehen.
O, dreimal glücklich ist der Mann,
Dem sie die Liebe gestehen.
O, kennt ich nur den glücklichen Mann,
O, daß ich ihn nur fände,
So recht allein im grünen Wald,
Sein Glück hätt bald ein Ende.
--
yankee
Ich hätte gerne auch ein paar ironische Gedichte zu verschiedenen Themen von Franz Ulrich Gass (z.B. aus "Des deutschen Bürgers Plunderhorn")eingestellt. Leider konnte ich keine Kontaktadresse ausfindig machen um die Erlaubnis dafür einzuholen. Kennt zufällig jemand im Forum einen Weg zur Kontaktaufnahme ?
Jetzt aber ein bischen Heinrich Heine:
Saphire sind die Augen
Saphire sind die Augen dein,
Die lieblichen, die süßen.
O, dreimal glücklich ist der Mann,
Den sie mit Liebe grüßen.
Dein Herz, es ist ein Diamant,
Der edle Lichter sprühet.
O, dreimal glücklich ist der Mann,
Für den es liebend glühet.
Rubinen sind die Lippen dein,
Man kann nicht schönre sehen.
O, dreimal glücklich ist der Mann,
Dem sie die Liebe gestehen.
O, kennt ich nur den glücklichen Mann,
O, daß ich ihn nur fände,
So recht allein im grünen Wald,
Sein Glück hätt bald ein Ende.
--
yankee
jaja, yankee... das haben die Finnen und die Österreicher gemein )
Apropos .. da will ich doch gleich ein Gedicht für Deinen neuen Zyklus einstellen ... es stammt aus der Feder der österreichischen Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi ...
An meinen Ehgemal
Sag´ an mein trauter Ehgemal,
Was willst du wohl bezwecken?
Mir däucht, zur allgemeinen Qual
Bleibt schier Dein Fuhrwerk stecken.
Das Es´lein, das Du vorgespannt,
Es kann schon nimmer weiter;
Zu tief hat sich´s im Dreck verrannt;
O, wär´ es nicht gescheidter,
Du fingest jenen edlen Gaul
Dort, auf der Weide,
Und zwängest ihm den Zaum in´s Maul,
Nicht morgen, nein nicht heute.
Schon einmal riss er aus dem Dreck
Dir den verfahr´nen Karren,
D´rum jag´ Dein dickes Es´lein weg
Eh´ man Dich hält zum Narren.
(Drittes Buch: London, April 1888
--
angelottchen
Apropos .. da will ich doch gleich ein Gedicht für Deinen neuen Zyklus einstellen ... es stammt aus der Feder der österreichischen Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi ...
An meinen Ehgemal
Sag´ an mein trauter Ehgemal,
Was willst du wohl bezwecken?
Mir däucht, zur allgemeinen Qual
Bleibt schier Dein Fuhrwerk stecken.
Das Es´lein, das Du vorgespannt,
Es kann schon nimmer weiter;
Zu tief hat sich´s im Dreck verrannt;
O, wär´ es nicht gescheidter,
Du fingest jenen edlen Gaul
Dort, auf der Weide,
Und zwängest ihm den Zaum in´s Maul,
Nicht morgen, nein nicht heute.
Schon einmal riss er aus dem Dreck
Dir den verfahr´nen Karren,
D´rum jag´ Dein dickes Es´lein weg
Eh´ man Dich hält zum Narren.
(Drittes Buch: London, April 1888
--
angelottchen
Der Tod der Geliebten
Er wusste nur vom Tod, was alle wissen:
dass er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis' aus seinen Augen ausgelöst,
hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als er fühlte, dass sie drüben nun
wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
und ihre Weise wohlzutun:
Da wurden ihm die Toten so bekannt,
als wäre er durch sie mit einem jeden
ganz nah verwandt; er ließ die andern reden
und glaubte nicht und nannte jenes Land
das gutgelegene, das immersüße -
Und tastete es ab für ihre Füße.
Rainer Maria Rilke
--
yankee
Er wusste nur vom Tod, was alle wissen:
dass er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis' aus seinen Augen ausgelöst,
hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als er fühlte, dass sie drüben nun
wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
und ihre Weise wohlzutun:
Da wurden ihm die Toten so bekannt,
als wäre er durch sie mit einem jeden
ganz nah verwandt; er ließ die andern reden
und glaubte nicht und nannte jenes Land
das gutgelegene, das immersüße -
Und tastete es ab für ihre Füße.
Rainer Maria Rilke
--
yankee