Literatur Gedichte verschiedene
Sie war wie eine Rose in dunklen Zeiten,
Wie ein Licht in dunkler Nacht.
Nun gegangen in ferne Weiten,
Hab' ich an sie gedacht
Doch eine Rose ist eine Rose,
Und die Nacht ist die Nacht
Das Letzte ist geblieben –
Der Rose nur gedacht.
In schlechten Zeiten braucht
man keine Rose,
Nur ein Licht in dunkler Nacht,
Warten auf bessere Zeiten,
wo man wieder lacht.
Doch wie schön waren diese Gedanken
Als wär' das Licht in dieser Nacht.
Nur ein Moment, für mich gedacht.
Abschied
Nun sind sie vorüber, jene Stunden,
Die der Himmel unsrer Liebe gab,
Schöne Kränze haben sie gebunden,
Manche Wonne floß mit ihnen ab.
Was der Augenblick geboren,
Schlang der Augenblick hinab,
Aber ewig bleibt es unverloren,
Was das Herz dem Herzen gab.
Adalbert Stifter (1805 - 1868), österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler
Was ist Glück?
Wohlwollen finden. Und Vertrauen.
Sich willkommen fühlen.
Miteinander lachen können.
Sein dürfen, wie man ist. Unverstellt.
Sich gut aufgehoben fühlen.
Verstanden, geborgen, geliebt.
(J. Mariss)
Glück
Gehalten werden, wenn du fällst,
gestärkt werden, wenn du zweifelst,
geliebt werden, wenn du liebst.
(J. Mariss)
Jochen Mariss Autorenhomepage - Über mich -
Wenn die Kaffeemaschine -
Tsch - Zsch - Pff - explodiert,
Verzieht der Gast seine Miene.
Denn dann ist etwas passiert.
Je nachdem, was es ihm tat,
Lacht er, lächelt oder flucht er.
Darauf untersucht er
Ursache und Resultat.
Explosion, dann Diskussion, bis Scherz:
Wie's gepufft und wie's geblitzt hat.
Kaffee, der aufs Tischtuch sich verspritzt hat,
Geht nicht mehr aufs Herz.
Joachim Ringelnatz (1883 - 1934)
Gestern war in meiner Mütze
Mir mal wieder was nicht recht;
Die Natur schien mir nichts nütze
Und der Mensch erbärmlich schlecht.
Meine Ehgemahlin hab' ich
Ganz gehörig angeblärrt,
Drauf aus purem Zorn begab ich
Mich ins Symphoniekonzert.
Doch auch dies war nicht so labend,
Wie ich eigentlich gedacht,
Weil man da den ganzen Abend
Wieder mal Musik gemacht.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Mir mal wieder was nicht recht;
Die Natur schien mir nichts nütze
Und der Mensch erbärmlich schlecht.
Meine Ehgemahlin hab' ich
Ganz gehörig angeblärrt,
Drauf aus purem Zorn begab ich
Mich ins Symphoniekonzert.
Doch auch dies war nicht so labend,
Wie ich eigentlich gedacht,
Weil man da den ganzen Abend
Wieder mal Musik gemacht.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Nußknacker, du machst ein grimmig Gesicht
– ich aber, ich fürchte vor dir mich nicht;
weiß, du meinst es gut mit mir.
Drum bring‘ ich meine Nüsse dir.
Ich weiß, du bist ein Meister im Knacken:
Du kannst mit deinen dicken Backen
gar hübsch die harten Nüsse packen
und weißt sie vortrefflich aufzuknacken.
Nußknacker, drum bitt‘ ich, bitt‘ ich dich,
hast bessere Zähn‘ als ich, Zähn‘ als ich,
O knacke nur, knacke nur immerzu!
Ich will dir zu Ehren die Kerne verzehren.
O knacke nur, knack knack knack! Immerzu!
Ei, welch ein braver Kerl bist du!
(Hoffmann von Fallersleben)