Literatur Gedichte 01

Re: Blüten- und anderes Sehnsüchtiges
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 27.04.2007, 07:41:45
Frühling ... aller Orten, die durch das sagenhafte Mörikesche "blaue Band", das das flattert, zusammengehalen werden:

"Volles Rohr" für alle Blüten, jeglichen Duft und optimalen Blütenstaub; auch wenn's an Bienen mangelt - und der Raps schon gewässert werden muss.

Den Frühling vergessen wir nicht mehr.
Selbst bei Kyrill II oder III!

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elfenbein
enigma
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Re: Blüten- und anderes Sehnsüchtiges
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.04.2007, 09:05:01
... schöne Fotos von Blühendem.
Davon, dass es in den Ruhrwiesen wirklich Wildgänse gibt, konnte ich mich bei einem Spaziergang vor einiger Zeit selbst überzeugen.

Das Wetter würde es im Moment ja sogar zulassen, dass man "Laubenfeste" feiert.

Laubenfest - Berlin 7

Schon brennen die Lampions wie bunte Trauben
An langen Schnüren über kleinen Beeten,
Den grünen Zäunen, und von den Staketen
Der roten Bohnen leuchtend in die Lauben.

Gesumm von Stimmen auf den schmalen Wegen.
Musik von Trommeln, Pauken und Trompeten.
Es steigen auf die ersten der Raketen
Und platzen oben wie ein Silberregen.

Auf einer Bank sitzt, von den Jahren bleich,
Ein Mütterchen in dem beblümten Kleid.
Herüber schallt der Tanzmusik Gestreich.

Im blauen Abend steht Gewölke weit,
Delphinen mit den rosa Flossen gleich,
Die schlafen auf der Meere Einsamkeit.

(Georg Heym, 1910)


--
enigma
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Re: Blüten- und anderes Sehnsüchtiges
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 28.04.2007, 20:41:13


„alfabet / alphabet
3
die zikaden gibt es; wegwarte, chrom
und zitronenbäume gibt es; die zikaden gibt es;
die zikaden, zeder, zypresse, cerebellum


4
die tauben gibt es; die träumer, die puppen
die töter gibt es; die tauben, die tauben;
dunst, dioxin und die tage; die tage
gibt es; die tage den tod; und die gedichte
gibt es; die gedichte, die tage, den tod


5
den herbst gibt es; den nachgeschmack und das nachdenken
gibt es; und das insichgehen gibt es; die engel,
die witwen und den elch gibt es; die einzelheiten
gibt es, die erinnerung, das licht der erinnerung;
und das nachleuchten gibt es, die eiche und die ulme
gibt es, und den wacholderbusch, die gleichheit, die einsamkeit
gibt es, und die eiderente und die spinne gibt es,
und den essig gibt es, und die nachwelt, die nachwelt


6
den fischreiher gibt es, mit seinem graublau gewölbten
rücken gibt es ihn, mit seinem federschopf schwarz
und seinen schwanzfedern hell gibt es ihn; in kolonien
gibt es ihn; in der sogenannten Alten Welt;
gibt es auch die fische; und den fischadler, das schneehuhn
den falken; das mariengras und die farben der schafe;
die spaltprodukte gibt es und den feigenbaum gibt es;
die fehler gibt es, die groben, die systematischen,
die zufälligen; die fernlenkung gibt es und die vögel;
und die obstbäume gibt es und das obst im obstgarten wo
es die aprikosenbäume gibt, die aprikosenbäume gibt,
in ländern wo die wärme genau die farbe im fleisch
erzeugen wird die aprikosenfrüchte haben

Inger Christensen


Anmerkung
Die länge der einzelnen abschnitte wird durch die Fibonacci-Fuge bestimmt, eine mathematische reihe mit der zahlenfolge 1,2,3,5,8,13,21..., in der jedes glied die summe der beiden vorangegangenen glieder darstellt. „




Entnommen der Website der 6. Frauenfelder Lyriktage 2001 -
She. Auch Internet-Tipp!




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enigma

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