Literatur Erotische Gedichte
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Mein Haar
Ein Netzwerk
Verstrick dich
Mein Mund
Labyrinth
Verrenn dich
Meine Haut
Nesselhemd
Verbrenn
Meine Augen
Zwei Seen
Ersauf
Meine Brüste
Schöne Hügel
Ruhe sanft.
(Ulla Hahn)
Quelle: Ulla Hahn, "Klima für Engel - Gedichte"
enigma
Mein Haar
Ein Netzwerk
Verstrick dich
Mein Mund
Labyrinth
Verrenn dich
Meine Haut
Nesselhemd
Verbrenn
Meine Augen
Zwei Seen
Ersauf
Meine Brüste
Schöne Hügel
Ruhe sanft.
(Ulla Hahn)
Quelle: Ulla Hahn, "Klima für Engel - Gedichte"
enigma
Re: Erotische Gedichte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wer zu diesem interessanten Ulla-Hahn-Text noch "schnüffeln" will - auch mit den weiteren Auskünften, die es dazu in diesem u. gen. Schüler- und Studentenforum gibt, z.B. unter meinem Nicknamen - bitte sehr...
--
elfenbein
--
elfenbein
Re: Erotische Gedichte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
.. auf fremdes Risiko:
(Bildgedicht, ohne Worte)
--
elfenbein
(Bildgedicht, ohne Worte)
--
elfenbein
Ulla Haas' Roman "Freispruch für Medea" war die Vorgabe für meinen Nick. Sie übernimmt nicht den seit Euripedes tradierten Kindermord; die stille Tötung des Kindes in Medeas Körper ist für sie die radikale Revolte der Medea aus heutiger Sicht. Keine Fortsetzung der gegenwärtigen Welt.
Kein Kind von Jason.
An dem Tag, an dem wir sterben
kommt der Wind
um auszuwischen
die Spuren unserer Füße.
Der Wind wirbelt Staub auf
und bedeckt
die Spuren, die bleiben,
wo wir gegangen.
Sonst
würde es sein,
als ob wir
immer noch lebten.
Drum ist der Wind,
der kommt,
auszuwischen
die Spuren unserer Füße.....
(Ursula Haa)
Medea.
Kein Kind von Jason.
An dem Tag, an dem wir sterben
kommt der Wind
um auszuwischen
die Spuren unserer Füße.
Der Wind wirbelt Staub auf
und bedeckt
die Spuren, die bleiben,
wo wir gegangen.
Sonst
würde es sein,
als ob wir
immer noch lebten.
Drum ist der Wind,
der kommt,
auszuwischen
die Spuren unserer Füße.....
(Ursula Haa)
Medea.
Friederike Mayröcker
wie ich dich nenne
wenn ich an dich denke
und du nicht da bist:
meine Walderdbeere
meine Zuckerechse
meine Trosttüte
mein Seidenspinner
mein Sorgenschreck
meine Aurelia
meine Schotterblume
mein Schlummerkind
meine Morgenhand
mein Vielvergesser
mein Fensterkreuz
mein Mondverstecker
mein Silberstab
mein Abendschein
mein Sonnenfaden
mein Rüsselhase
mein Hirschenkopf
meine Hasenpfote
mein Treppenfrosch
mein Lichterkranz
mein Frühlingsdieb
mein Zittergaul
meine Silberschnecke
mein Tintenfasz
mein Besenfuchs
mein Bäumefäller
mein Sturmausreiszer
mein Bärenheger
mein Zähnezeiger
mein Pferdeohr
mein Praterbaum
mein Ringelhorn
meine Affentasche
meine Winterwende
meine Artischocke
meine Mitternacht
mein Rückwärtszähler
(da capo!)
--
enigma
wie ich dich nenne
wenn ich an dich denke
und du nicht da bist:
meine Walderdbeere
meine Zuckerechse
meine Trosttüte
mein Seidenspinner
mein Sorgenschreck
meine Aurelia
meine Schotterblume
mein Schlummerkind
meine Morgenhand
mein Vielvergesser
mein Fensterkreuz
mein Mondverstecker
mein Silberstab
mein Abendschein
mein Sonnenfaden
mein Rüsselhase
mein Hirschenkopf
meine Hasenpfote
mein Treppenfrosch
mein Lichterkranz
mein Frühlingsdieb
mein Zittergaul
meine Silberschnecke
mein Tintenfasz
mein Besenfuchs
mein Bäumefäller
mein Sturmausreiszer
mein Bärenheger
mein Zähnezeiger
mein Pferdeohr
mein Praterbaum
mein Ringelhorn
meine Affentasche
meine Winterwende
meine Artischocke
meine Mitternacht
mein Rückwärtszähler
(da capo!)
--
enigma
Re: Erotische Gedichte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gert Sattler:
Dunkle Venus
Baker hieß, sie, Josephin':
Überall, auch in Berlin,
tanzte manchmal sie ad hoc
sparsam im Bananenrock.
Biegsam, schmiegsam, kaffeebraun
sah man sie im Bühnenlicht:
Diese Frau, von Kopf bis Zeh',
war wie ein Naturgedicht.
Ihre wilde Leidenschaft
schlug das Publikum in Bann,
zog durch Aura, Fluidum,
Männerblicke magisch an.
Josephin' war kinderlieb,
machte viele Kinder reich,
nahm sie auf in ihrem Schloß:
Stand und Rasse war'n ihr gleich!
*
(Aus. G.S.: Ewig- Weibliches. Recklinghausen. S. 23)
--
elfenbein
Dunkle Venus
Baker hieß, sie, Josephin':
Überall, auch in Berlin,
tanzte manchmal sie ad hoc
sparsam im Bananenrock.
Biegsam, schmiegsam, kaffeebraun
sah man sie im Bühnenlicht:
Diese Frau, von Kopf bis Zeh',
war wie ein Naturgedicht.
Ihre wilde Leidenschaft
schlug das Publikum in Bann,
zog durch Aura, Fluidum,
Männerblicke magisch an.
Josephin' war kinderlieb,
machte viele Kinder reich,
nahm sie auf in ihrem Schloß:
Stand und Rasse war'n ihr gleich!
*
(Aus. G.S.: Ewig- Weibliches. Recklinghausen. S. 23)
--
elfenbein
Nicht Susanna, sondern Marianne im Bade:
MARIANNE IM BADE
Was hat aus frommem Traume
mich aufgeschreckt heut früh?
Kreischend im Nebenraume
die Wasserleitung schrie!
Ach, in der Badewanne
- dämmerte es mir schwach
lärmt wieder mal Marianne!
Und schon war ich ganz wach.
Ein Bad macht sich die Schöne
da hinter meiner Tür,
mit möglichst viel Gedröhne
verkündet sie es mir.
Jetzt schließt sie ab die Türe,
jetzt sperrt sie zu den Hahn...
Das Weib will mich verführen!
Kein Zweifel ist daran.
Mit Badetuchgewedel
versucht sie's weiter dann.
Ganz wirr wird mir im Schädel.
Sie fängt zu plätschern an.
Jetzt steigt sie in die Wanne
und denkt sich zweifellos:
Ich hört's und weiß, Marianne
ist jetzt ganz nackt und bloß.
Sie taucht noch nicht gleich unter,
reizt meine Phantasie,
mir vorzustell'n wie munter
Schaum spielt um ihre Knie,
wie sie den hübschen, drallen
Körper nun unverwandt
beschaut mit Wohlgefallen
im Spiegel an der Wand.
Jetzt mag sie mich belauschen,
herüber dringt kein Laut,
nur ein ganz zartes Rauschen:
sie streichelt ihre Haut
Zu gerne möcht sie wissen,
ob schon geglückt ihr Plan.
Ich wälz mich in den Kissen
und reiß ein Streichholz an.
Schon hör ich's wieder rauschen,
gleichwie zur Antwort mir.
Geheime Zeichen tauschen
wir derart durch die Tür.
Und weiter treibt's der Racker,
dreht an den Hähnen rum,
planscht in der Wanne wacker
und rührt das Wasser um.
Seltsam wird mir zumute!
Heißt Liebe dies Gefühl?
Treibt sie mit kaltem Blute
nicht nur mit mir ihr Spiel?
Jetzt, jetzt, jetzt wirft Marianne
ins Wasser sich! Ich hör,
das Wasser in der Wanne
wallt wie im Sturm ein Meer!
Ich hör die Wanne dröhnen.
Plötzlich tritt Stille ein.
Es klicken von den Hähnen
nur Tröpfchen noch hinein.
Ich seh sie schweigend liegen
mit angezognen Knien,
der Muschel gleich sich wiegen
im Wasser her und hin.
Jetzt, ohne sich zu regen,
mag sie zur Tür wohl sehn
und listig überlegen,
was weiter könnt geschehn.
Sie weiß, daß diese Türe
ganz Ohr und Auge ist.
Ob ich mich auch nicht rühre,
sie sinnt auf neue List.
Jetzt tröpfelt's in die Wanne,
Musik scheint's wie Stakkat.
Das sagt mir, daß Marianne
sich aufgerichtet hat.
Die Seife aus der Schale
nimmt sie und seift sich ein.
Das schmatzt, als gäb Signale
sie mir mit Arm und Bein,
als flüsterten die Hände
geheimnisvoll mir zu:
Wer mich jetzt sieht, der fände
mich wunderbar wie du!
All ihre Reize flüstern:
Na, komm, na, komm doch her!
Mein Gott, mein Gott, so lüstern
war ich schon lang nicht mehr!
Verlockend ruft mich leise
ein jedes rosige Glied,
und stets auf andre Weise.
Weiß nicht, wohin mich's zieht!
Mein Herz pocht wie im Fieber.
Hört sie es durch die Tür?
Sie lacht gewiß darüber,
spielt Blindekuh mit mir.
Nein, nein, ich hör sie stöhnen,
sie gibt sich einen Kuß!
Was tu ich mit der Schönen?
Werd ich verrückt zum Schluß!
Ich halt mir zu die Ohren!
Was hilft's? Ich hör, ich hör!
Mein Gott, ich bin verloren,
kann's nicht ertragen mehr!
Jetzt braust die Dusche nieder,
hüllt ein das süße Weib,
umschmeichelt Brust und Glieder,
den ganzen rosigen Leib!
Ich hör, ich hör ihn singen,
mit keckem Überschwang
empor zum Himmel klingen
seinen Triumphgesang.
Zoltán Nadány
--
enigma
MARIANNE IM BADE
Was hat aus frommem Traume
mich aufgeschreckt heut früh?
Kreischend im Nebenraume
die Wasserleitung schrie!
Ach, in der Badewanne
- dämmerte es mir schwach
lärmt wieder mal Marianne!
Und schon war ich ganz wach.
Ein Bad macht sich die Schöne
da hinter meiner Tür,
mit möglichst viel Gedröhne
verkündet sie es mir.
Jetzt schließt sie ab die Türe,
jetzt sperrt sie zu den Hahn...
Das Weib will mich verführen!
Kein Zweifel ist daran.
Mit Badetuchgewedel
versucht sie's weiter dann.
Ganz wirr wird mir im Schädel.
Sie fängt zu plätschern an.
Jetzt steigt sie in die Wanne
und denkt sich zweifellos:
Ich hört's und weiß, Marianne
ist jetzt ganz nackt und bloß.
Sie taucht noch nicht gleich unter,
reizt meine Phantasie,
mir vorzustell'n wie munter
Schaum spielt um ihre Knie,
wie sie den hübschen, drallen
Körper nun unverwandt
beschaut mit Wohlgefallen
im Spiegel an der Wand.
Jetzt mag sie mich belauschen,
herüber dringt kein Laut,
nur ein ganz zartes Rauschen:
sie streichelt ihre Haut
Zu gerne möcht sie wissen,
ob schon geglückt ihr Plan.
Ich wälz mich in den Kissen
und reiß ein Streichholz an.
Schon hör ich's wieder rauschen,
gleichwie zur Antwort mir.
Geheime Zeichen tauschen
wir derart durch die Tür.
Und weiter treibt's der Racker,
dreht an den Hähnen rum,
planscht in der Wanne wacker
und rührt das Wasser um.
Seltsam wird mir zumute!
Heißt Liebe dies Gefühl?
Treibt sie mit kaltem Blute
nicht nur mit mir ihr Spiel?
Jetzt, jetzt, jetzt wirft Marianne
ins Wasser sich! Ich hör,
das Wasser in der Wanne
wallt wie im Sturm ein Meer!
Ich hör die Wanne dröhnen.
Plötzlich tritt Stille ein.
Es klicken von den Hähnen
nur Tröpfchen noch hinein.
Ich seh sie schweigend liegen
mit angezognen Knien,
der Muschel gleich sich wiegen
im Wasser her und hin.
Jetzt, ohne sich zu regen,
mag sie zur Tür wohl sehn
und listig überlegen,
was weiter könnt geschehn.
Sie weiß, daß diese Türe
ganz Ohr und Auge ist.
Ob ich mich auch nicht rühre,
sie sinnt auf neue List.
Jetzt tröpfelt's in die Wanne,
Musik scheint's wie Stakkat.
Das sagt mir, daß Marianne
sich aufgerichtet hat.
Die Seife aus der Schale
nimmt sie und seift sich ein.
Das schmatzt, als gäb Signale
sie mir mit Arm und Bein,
als flüsterten die Hände
geheimnisvoll mir zu:
Wer mich jetzt sieht, der fände
mich wunderbar wie du!
All ihre Reize flüstern:
Na, komm, na, komm doch her!
Mein Gott, mein Gott, so lüstern
war ich schon lang nicht mehr!
Verlockend ruft mich leise
ein jedes rosige Glied,
und stets auf andre Weise.
Weiß nicht, wohin mich's zieht!
Mein Herz pocht wie im Fieber.
Hört sie es durch die Tür?
Sie lacht gewiß darüber,
spielt Blindekuh mit mir.
Nein, nein, ich hör sie stöhnen,
sie gibt sich einen Kuß!
Was tu ich mit der Schönen?
Werd ich verrückt zum Schluß!
Ich halt mir zu die Ohren!
Was hilft's? Ich hör, ich hör!
Mein Gott, ich bin verloren,
kann's nicht ertragen mehr!
Jetzt braust die Dusche nieder,
hüllt ein das süße Weib,
umschmeichelt Brust und Glieder,
den ganzen rosigen Leib!
Ich hör, ich hör ihn singen,
mit keckem Überschwang
empor zum Himmel klingen
seinen Triumphgesang.
Zoltán Nadány
--
enigma
Re: Erotische Gedichte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Damit's nicht abreißt - mit dem Error-Tic
Abends wenn ich schlafen geh,
Vierzehn Englein um mich stehn,
Bitte zählen Sie mit:
Zwei zu meiner Rechten,
Drei zu meiner Linken,
Sind schon fünf,
Bleiben neun.
Also weiter:
Vier unterm Bett,
Schönes Gedränge, ein Fall für Sophisten,
Und je zwei an Kopf- und Fußende;
Ja und das übrig ist, Herr Doktor,
Liegt neben mir -
Wie soll ich da zum Schlafen kommen?
*
Von Axel M. Marquardt
*
Vorsicht, das Gedicht heißt aber:
Beim Psychiater
*
Ob es auch deshalb "d a s" Englein heißt, so neutral-sächlich? Oder nur, weil "der" Engel ja nur männlich ist. Und "die Englin" in der deutschen Männersprache nicht existiert?
--
elfenbein
Abends wenn ich schlafen geh,
Vierzehn Englein um mich stehn,
Bitte zählen Sie mit:
Zwei zu meiner Rechten,
Drei zu meiner Linken,
Sind schon fünf,
Bleiben neun.
Also weiter:
Vier unterm Bett,
Schönes Gedränge, ein Fall für Sophisten,
Und je zwei an Kopf- und Fußende;
Ja und das übrig ist, Herr Doktor,
Liegt neben mir -
Wie soll ich da zum Schlafen kommen?
*
Von Axel M. Marquardt
*
Vorsicht, das Gedicht heißt aber:
Beim Psychiater
*
Ob es auch deshalb "d a s" Englein heißt, so neutral-sächlich? Oder nur, weil "der" Engel ja nur männlich ist. Und "die Englin" in der deutschen Männersprache nicht existiert?
--
elfenbein
Nein, noch lassen wir die Erotik nicht sterben...
Erich Fried
Erotik
Befreiung mit dir
damit wir nie mehr
schamlos sein müssen
und nicht mehr erklären müssen:
»Es ist doch
nichts weiter dabei«
Endlich können wir tun
du mit mir
ich mit dir
alles was wir wollen
auch das
wobei viel ist
und was wir sonst nie getan haben
und was wir nicht sagen werden
irgendwem
--
enigma
Erich Fried
Erotik
Befreiung mit dir
damit wir nie mehr
schamlos sein müssen
und nicht mehr erklären müssen:
»Es ist doch
nichts weiter dabei«
Endlich können wir tun
du mit mir
ich mit dir
alles was wir wollen
auch das
wobei viel ist
und was wir sonst nie getan haben
und was wir nicht sagen werden
irgendwem
--
enigma
akt
nachthimmel
samtblau
sterne wie lichter
ein körper
wie alabaster
umfangen
von purpurne leidenschaft
duft der liebe
umhüllt es
trunken von begierde
umtost von verlangen
versinken beide
in ocean von lust.
© J.B. alias eleonore
(ich hoffe, das es nicht stört, wenn man auch eigene texte reinstellt)
--
eleonore
nachthimmel
samtblau
sterne wie lichter
ein körper
wie alabaster
umfangen
von purpurne leidenschaft
duft der liebe
umhüllt es
trunken von begierde
umtost von verlangen
versinken beide
in ocean von lust.
© J.B. alias eleonore
(ich hoffe, das es nicht stört, wenn man auch eigene texte reinstellt)
--
eleonore