Literatur Erotische Gedichte
ERFAHRENSWERTE
Fast jede Frau ist eine Femme fatale.
Besiegt durch Leiblichkeit dein armes Ich.
Und solche Frauen gibt es ohne Zahl
und du hast keine andre Wahl:
sie haben dich.
Rings aufgestellt die Venusfallen,
geschürzt, verlockend und verlogen.
Du glaubst die Lügen ihnen allen
und wirst zu deinem Glück betrogen.
Und küßt die Krallen.
Erfüll dir eine Illusion, die Leiden schafft,
Affekt, autistisch schöner Schein.
Du hast dich in ein Bild vergafft,
am Ende mangelt es an Kraft,
aufs Neue blind zu sein.
Günter Kunert
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enigma
Pedantisches Liebeslied
Ich längst verstorben abgezehrt Skelette
Erkieste mir dich, schlank-charmante Maid.
Verehrte dir Asant und Amulette
Und hüllte dich in fesches Büßerkleid.
Wir hielten uns äonenlang umschlungen.
Ich band mir zwar bereits den Schlips;
Hingegen du trainiertest Lipp' und Zungen,
Noch ungewohnt des Gymnospermen-Flips.
Du küßtest mir die blinkende Kalotte.
Ich hakte mir den Unterkiefer aus
Und klemmt' ihn dir (o gräßliche Marotte!)
Verliebt ums Bein; - makabrer Wonne-Graus!
(Edgar Firn)
Medea.
Ich längst verstorben abgezehrt Skelette
Erkieste mir dich, schlank-charmante Maid.
Verehrte dir Asant und Amulette
Und hüllte dich in fesches Büßerkleid.
Wir hielten uns äonenlang umschlungen.
Ich band mir zwar bereits den Schlips;
Hingegen du trainiertest Lipp' und Zungen,
Noch ungewohnt des Gymnospermen-Flips.
Du küßtest mir die blinkende Kalotte.
Ich hakte mir den Unterkiefer aus
Und klemmt' ihn dir (o gräßliche Marotte!)
Verliebt ums Bein; - makabrer Wonne-Graus!
(Edgar Firn)
Medea.
Schweizerlied.
Uf'm Bergli
Bin i gesässe,
Ha de Vögle
Zugeschaut;
Hänt gesunge,
Hänt gesprunge,
Hänt's Nästli
Gebaut.
In ä Garte
Bin i gestande,
Ha de Imbli
Zugeschaut!
Hänt gebrummet,
Hänt gesummet,
Hänt Zelli
Gebaut.
Uf d' Wiese
Bin i gange,
Lugt' i Summer-
vögle a;
Hänt gesoge,
Hänt gefloge,
Gar z'schön hänt's
Gethan.
Und da kummt nu
Der Hansel,
Und da zeig i
em froh,
Wie sie's mache,
Und mer lache
Und mache's
Au so.
GOETHE
Also: Korrektur gelesen habe ich nicht mehr...
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emma7
Am Rande eines Logikbuches steht:
Freundin -
meine Beziehungen zu dir sind seltsam.
Ich liebe Dich -
Soweit ich über dies Leben urteilen kann.
Jedenfalls freut es mich wahnsinnig,
wenn du mich anschaust -
Schenk' mir, bitte, deinen blaßgelben Handschuh,
denn ich bin Fetischist.
Und einmal wirst du mich auch sicher küssen.
Oh, deine Kinderaugen.
(Hans Flesch von Brunningen)
Medea.
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medea.
Freundin -
meine Beziehungen zu dir sind seltsam.
Ich liebe Dich -
Soweit ich über dies Leben urteilen kann.
Jedenfalls freut es mich wahnsinnig,
wenn du mich anschaust -
Schenk' mir, bitte, deinen blaßgelben Handschuh,
denn ich bin Fetischist.
Und einmal wirst du mich auch sicher küssen.
Oh, deine Kinderaugen.
(Hans Flesch von Brunningen)
Medea.
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medea.
An Rimma Kasakowa
Rimma, wir wären wohl wie Schwestern.
Mehr noch: wir würden Freunde sein.
Ich werde dich nicht Freundin nennen.
Du bist ein Dichter. Dem Schein
Bist du ein schönes Mädchen,
Für das die Hähne krähn.
(Mit Lust und laut.)
Den Schrei nach Liebe
hast du eingefroren.
In kleinen Liedern ist er aufgetaut.
Wir beide, Rimma,
würden Wege wandern,
Die manche Männer
nicht zu gehen wagen.
Nord Frost Reif Freiheit Hunger Hitze.
Wir haben früh gelernt vieles zu tragen.
Das Leben war drauf aus,
uns zu bezwingen.
Einmal, als wir am Ende warn,
Fingen wir an zu singen.
(Eva Strittmatter)
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emma7
Oh, da waren ja die nächtlichen Erotik-Zauberinnen am Werk, damit wir morgens wieder genießen können.....
ALLERLEIRAUH
Es sei nicht mehr warm gewesen
Sie habe ein Kleid getragen und Nylons
Er habe vorn auf dem Beifahrersitz
Acht Bottiche Farbe transportiert
Sie habe hinten gesessen er
Habe sie im Rückspiegel gemustert
Was sie tue Künstlerin auch sein Metier sei
Farbe das Wort habe er betont
Manchmal habe er gesagt
Falle ihm Dreck in die Farbe
Muss man sieben habe sie erwidert
Er habe im Rückspiegel genickt
Sieben habe er bestätigt
Und ihre Beine betrachtet
Sehr feine Siebe er habe gelächelt
Und sie am Knie berührt
Sag es nun sag es er habe das Nylon
Zwischen den Fingerspitzen zerrieben
Feinstrumpfhose zerrieben
Feinstrumpfhose habe sie geflüstert
Sieben habe er zu ihr gesagt
http://www.freitag.de/2004/48/04482003.php
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enigma
ALLERLEIRAUH
Es sei nicht mehr warm gewesen
Sie habe ein Kleid getragen und Nylons
Er habe vorn auf dem Beifahrersitz
Acht Bottiche Farbe transportiert
Sie habe hinten gesessen er
Habe sie im Rückspiegel gemustert
Was sie tue Künstlerin auch sein Metier sei
Farbe das Wort habe er betont
Manchmal habe er gesagt
Falle ihm Dreck in die Farbe
Muss man sieben habe sie erwidert
Er habe im Rückspiegel genickt
Sieben habe er bestätigt
Und ihre Beine betrachtet
Sehr feine Siebe er habe gelächelt
Und sie am Knie berührt
Sag es nun sag es er habe das Nylon
Zwischen den Fingerspitzen zerrieben
Feinstrumpfhose zerrieben
Feinstrumpfhose habe sie geflüstert
Sieben habe er zu ihr gesagt
http://www.freitag.de/2004/48/04482003.php
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enigma
Dein Blick war voll Erwarten
und heißer, versteckter Gier.
Du standest wie ein Raubtier
zum Sprung bereit vor mir.
Ich sah dir kalt in die Augen
und sagte nicht mehr ein Wort.
Und wandte dir lächelnd den Rücken
und ging ganz langsam fort.
- Friedrich Wilhelm Wagner -
Medea.
und heißer, versteckter Gier.
Du standest wie ein Raubtier
zum Sprung bereit vor mir.
Ich sah dir kalt in die Augen
und sagte nicht mehr ein Wort.
Und wandte dir lächelnd den Rücken
und ging ganz langsam fort.
- Friedrich Wilhelm Wagner -
Medea.
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joan
Mein Gedicht war in die erotische Bücherspalte gerutscht-auf Wunsch setz ich es nochmal hierher,obwohl hier schon so viel Unübertreffliches ge-be-schrieben wurde
Remnants
Aus und vorbei-die Zeit blieb stehn
wir hatten uns zum letzten Mal geküßt
ein letztes Mal-es gibt kein Wiedersehn.
Jetzt lieg ich reglos in verwühlten Kissen
und friere,weil du nicht mehr bei mir bist
und zittre nach der Glut,die mir entrissen.
Noch ist dein Atem hier im Raum
im schalen Dunst von Wein und Zigarette.
Am Spiegel lebt ein Spritzer Seifenschaum.
Und meine Haut brennt noch von deinen Küssen
als ob sie tausend kleine Wunden hätte
die nun erst langsam wieder heilen müssen.
--
joan
Remnants
Aus und vorbei-die Zeit blieb stehn
wir hatten uns zum letzten Mal geküßt
ein letztes Mal-es gibt kein Wiedersehn.
Jetzt lieg ich reglos in verwühlten Kissen
und friere,weil du nicht mehr bei mir bist
und zittre nach der Glut,die mir entrissen.
Noch ist dein Atem hier im Raum
im schalen Dunst von Wein und Zigarette.
Am Spiegel lebt ein Spritzer Seifenschaum.
Und meine Haut brennt noch von deinen Küssen
als ob sie tausend kleine Wunden hätte
die nun erst langsam wieder heilen müssen.
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joan
Matilde, schön war's doch
Volkslied
O grüne Zeit! Vergangenheit!
O liebes Liebesjoch!
Wir hatten manchen Strauß und Streit;
Matilde - schön war's doch.
Bald gab's ein Lied, bald gab's ein Buch,
Wofür wir zwei geschwärmt;
Und kamst Du abends zu Besuch,
Wie hast Du hold gelärmt.
Du warst mir niemals eine Last,
Du warst mir eine Lust,
Und daß Du mich betrogen hast,
Das hab ich auch gewußt.
(Alfred Kerr)
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emma7