Literatur DichterInnen und AutorInnen raten - Runde XI
Das freut mich sehr!
Melde mich später wieder, nachdem hier zwei Mal meine Beiträge verschwunden sind und ich mir und dem Computer erst einmal Erholungszeit gönnen werde.
LG Mart
Melde mich später wieder, nachdem hier zwei Mal meine Beiträge verschwunden sind und ich mir und dem Computer erst einmal Erholungszeit gönnen werde.
LG Mart
Ich suche einen Schriftsteller, der künstlerisch vielseitigst (Bildende Kunst, Wagner-Tenor) begabt war.
Er war Österreicher und fühlte sich im langjährigen, ländlichen Urlaubsort in der Steiermark, wo seine Großmutter, eine Geliebte Kaiser Franz Josefs, von diesem ein Gut geschenkt bekam, beheimatet.
War er finanziell erfolgreich? Nein –aber sein Onkel, ein sehr bekannten moderner Komponist, unterstützte und ermutigte ihn.
War er schriftstellerisch erfolgreich? Ja und nein
Sein bedeutendster Roman, erschienen erstmalig 1960 bei Claassen, erregte sehr großes Aufsehen.
Aber….. er und sein Roman (sowie seine anderen literarischen Werke) sind heute auch Literaturkennern meist nur noch dem Namen nach bekannt. Obwohl eine zweite Auflage noch mehr Anerkennung in der Literaturwelt fand, ist sie heute vergriffen und selbst der Antiquariatshandel kann kein Exemplar auftreiben.
Bekam er literarische Auszeichnungen?
Ja… allerdings konnte er den Literaturpreis, der von einer deutschen Stiftung verliehen wurde, damals nicht mehr persönlich empfangen. Seine verlesene „Dankesrede“, sprich Abrechnung, hatte einen Eklat zur Folge und bewirkte die Einstellung dieser Preisverleihung.
Warum geht es in diesem Roman?
Vordergründig ist es ein Kriminalroman, der im ländlichen Nachkriegsösterreich angesiedelt ist und sich mit der Nazivergangenheit auseinandersetzt.
Es gibt aber noch eine tiefere, metaphysische Ebene, für die der Titel des Romans ein Hinweis ist.
Der Roman beginnt mit den Worten:
Die rätselhaften Ereignisse, die uns vergangenen Winter beunruhigt haben, begannen ……
Vorangestellt ist dem Buch folgendes Zitat:
Viel Vergnügen beim Raten!
LG Mart
Er war Österreicher und fühlte sich im langjährigen, ländlichen Urlaubsort in der Steiermark, wo seine Großmutter, eine Geliebte Kaiser Franz Josefs, von diesem ein Gut geschenkt bekam, beheimatet.
War er finanziell erfolgreich? Nein –aber sein Onkel, ein sehr bekannten moderner Komponist, unterstützte und ermutigte ihn.
War er schriftstellerisch erfolgreich? Ja und nein
Sein bedeutendster Roman, erschienen erstmalig 1960 bei Claassen, erregte sehr großes Aufsehen.
Aber….. er und sein Roman (sowie seine anderen literarischen Werke) sind heute auch Literaturkennern meist nur noch dem Namen nach bekannt. Obwohl eine zweite Auflage noch mehr Anerkennung in der Literaturwelt fand, ist sie heute vergriffen und selbst der Antiquariatshandel kann kein Exemplar auftreiben.
Bekam er literarische Auszeichnungen?
Ja… allerdings konnte er den Literaturpreis, der von einer deutschen Stiftung verliehen wurde, damals nicht mehr persönlich empfangen. Seine verlesene „Dankesrede“, sprich Abrechnung, hatte einen Eklat zur Folge und bewirkte die Einstellung dieser Preisverleihung.
Warum geht es in diesem Roman?
Vordergründig ist es ein Kriminalroman, der im ländlichen Nachkriegsösterreich angesiedelt ist und sich mit der Nazivergangenheit auseinandersetzt.
Es gibt aber noch eine tiefere, metaphysische Ebene, für die der Titel des Romans ein Hinweis ist.
Der Roman beginnt mit den Worten:
Die rätselhaften Ereignisse, die uns vergangenen Winter beunruhigt haben, begannen ……
Vorangestellt ist dem Buch folgendes Zitat:
Doch ward ich vom Vater
Versprengt;
Seine Spur verlor ich,
je länger ich forschte.
Eines Wolfes Fell nur
Traf ich im Forst;
Leer
Lag das vor mir:
Den Vater
Fand ich nicht.
Versprengt;
Seine Spur verlor ich,
je länger ich forschte.
Eines Wolfes Fell nur
Traf ich im Forst;
Leer
Lag das vor mir:
Den Vater
Fand ich nicht.
Viel Vergnügen beim Raten!
LG Mart
Hans Lebert (* 9. Januar 1919 in Wien; † 20. August 1993 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Schriftsteller und Opernsänger.
Dieser Satz führte mich zur Lösung:
Die rätselhaften Ereignisse, die uns vergangenen Winter beunruhigt haben, begannen....
aus "Wolfshaut" von Hans Lebert
Die Auszeichnung war ein Grillparzer Preis und ein österreichischer Staatspreis.
--
chris
Dieser Satz führte mich zur Lösung:
Die rätselhaften Ereignisse, die uns vergangenen Winter beunruhigt haben, begannen....
aus "Wolfshaut" von Hans Lebert
Die Auszeichnung war ein Grillparzer Preis und ein österreichischer Staatspreis.
--
chris
Ja es stimmt, ich fragte nach Hans Lebert und seinem Roman "Wolfshaut".
Daß ich auch derartig wagemutig und unvorsichtig war)und ich dachte, im Netz wäre darüber nichts zu finden!
Aber dafür hier die Geschichte, wie ein Kultur-und Literaturpreis sein unrühmliches Ende fand:
Quelle: Wikipedia
"Von 1991 bis 1993 wurde ein von der Hamburger Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. zur Verfügung gestellter Kultur- und Literaturpreis für herausragende Leistungen, vornehmlich auf dem Gebiet des österreichischen Geisteslebens, durch die Universität Wien verliehen. Dieser Preis war aufgrund der großdeutschen Vergangenheit des Stifters, als auch wegen der den Nationalsozialismus verherrlichenden Gedichte der Jurorin Gertrud Fussenegger im Jahr 1991 Anlass für heftige Kritik in Österreich. 1992 konnte der Preisträger Hans Lebert gesundheitsbedingt nicht an der Verleihung teilnehmen, er ließ jedoch den Burgschauspieler Wolfgang Gasser seine Rede verlesen, eine geharnischte Abrechnung mit der großdeutschen Ideologie des Stifters. Der deutsche Botschafter Philipp Jenninger verließ empört den Saal. 1993 vergaben Anonyme Aktionisten rund siebenundzwanzig Grillparzer-Preise an fast alle namhaften Autoren Österreichs, in dem sie einerseits namens der Universität Wien Telegramme an die fiktiven Preisträger und zugleich gefälschte Preisverleihungsbekanntgaben an die Medien verschickten, an jede Zeitung einen anderen Preisträger. Eine Vielzahl von Fehlmeldungen war die Folge, zahlreiche Schriftsteller freuten sich über die irrige Vergabe und nahmen den Preis an. Tatsächlicher Preisträger war der damals schon von Vergesslichkeit gezeichnete Albert Drach, der den Preis unter massivem Polizeischutz tatsächlich erhielt und tatsächlich annahm. Daraufhin wurde der Preis klanglos eingestellt."
Für mich ein wunderbares Beispiel, wie Widerstand elegant und wirkungsvoll ausgeübt werden kann.
"Wolfshaut" wurde von der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek als "eines der größten Leseerlebnisse ihres Lebens" und "erste[r] radikal moderne[r] Roman der österreichischen Nachkriegsliteratur" eingestuft(Quelle: wikipedia). Ihr Roman "Die Kinder der Toten" zeigen den Einfluß, den "Wolfshaut" auf sie ausgeübt hat.
--
mart
Daß ich auch derartig wagemutig und unvorsichtig war)und ich dachte, im Netz wäre darüber nichts zu finden!
Aber dafür hier die Geschichte, wie ein Kultur-und Literaturpreis sein unrühmliches Ende fand:
Quelle: Wikipedia
"Von 1991 bis 1993 wurde ein von der Hamburger Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. zur Verfügung gestellter Kultur- und Literaturpreis für herausragende Leistungen, vornehmlich auf dem Gebiet des österreichischen Geisteslebens, durch die Universität Wien verliehen. Dieser Preis war aufgrund der großdeutschen Vergangenheit des Stifters, als auch wegen der den Nationalsozialismus verherrlichenden Gedichte der Jurorin Gertrud Fussenegger im Jahr 1991 Anlass für heftige Kritik in Österreich. 1992 konnte der Preisträger Hans Lebert gesundheitsbedingt nicht an der Verleihung teilnehmen, er ließ jedoch den Burgschauspieler Wolfgang Gasser seine Rede verlesen, eine geharnischte Abrechnung mit der großdeutschen Ideologie des Stifters. Der deutsche Botschafter Philipp Jenninger verließ empört den Saal. 1993 vergaben Anonyme Aktionisten rund siebenundzwanzig Grillparzer-Preise an fast alle namhaften Autoren Österreichs, in dem sie einerseits namens der Universität Wien Telegramme an die fiktiven Preisträger und zugleich gefälschte Preisverleihungsbekanntgaben an die Medien verschickten, an jede Zeitung einen anderen Preisträger. Eine Vielzahl von Fehlmeldungen war die Folge, zahlreiche Schriftsteller freuten sich über die irrige Vergabe und nahmen den Preis an. Tatsächlicher Preisträger war der damals schon von Vergesslichkeit gezeichnete Albert Drach, der den Preis unter massivem Polizeischutz tatsächlich erhielt und tatsächlich annahm. Daraufhin wurde der Preis klanglos eingestellt."
Für mich ein wunderbares Beispiel, wie Widerstand elegant und wirkungsvoll ausgeübt werden kann.
"Wolfshaut" wurde von der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek als "eines der größten Leseerlebnisse ihres Lebens" und "erste[r] radikal moderne[r] Roman der österreichischen Nachkriegsliteratur" eingestuft(Quelle: wikipedia). Ihr Roman "Die Kinder der Toten" zeigen den Einfluß, den "Wolfshaut" auf sie ausgeübt hat.
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mart
Mart,
danke für die umfangreiche Schilderung zu Hans Lebert.
Ich werde versuchen heute abend noch einen neue Frage hier
einzustellen.
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chris
Ich suche:
deutschsprachigen Dichter, geboren im 19. Jahrhundert
er schrieb Gedichte, Romane, Erzählungen und auch Autobiograisches
er veröffentlichte auch unter Pseudonymen
viele Auszeichnungen
so das war es vorerst einmal..
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chris
ein Österreicher?
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angelottchen
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angelottchen
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angelottchen
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angelottchen
Ja, Angelottchen ))
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chris
Jean Amery?
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angelottchen
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angelottchen
Re: DichterInnen und AutorInnen raten - Runde XI
Bruno Brehm
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ika1
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ika1