Forum Kunst und Literatur Literatur DichterInnen & Autoren/Autorinnen erraten ...

Literatur DichterInnen & Autoren/Autorinnen erraten ...

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf kobold vom 19.08.2007, 08:56:29
Wow - eine schwierige Aufgabe:

Dass die Lagerlöf als heimliche Lesbe eine "Jungfer" war - na, möglich!

*

Die Ebner-Eschenbach war aber nun gar nicht so zimperlich - sie war verheiratet, hat sozial und politisch eine Menge bewegt, als Vorkämpferin der Emanzipation.

*
Ein Aphorismus von ihr:

"Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten."

--
elfenbein
kobold
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Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von kobold
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2007, 09:12:27
Und hier noch ein zitat von Maria von Ebner-Eschenbach, passend für senioren:

"Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann".


kobold
emma7
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Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von emma7
als Antwort auf kobold vom 19.08.2007, 10:02:54

Hallo, Ihr seid ja fleißig, whow! Aber nein, keine der Genannten ist meine Gesuchte. Ich hab' ja gesagt, es ist sehr, sehr, sehr schwer. Und eigentlich hab' ich sie auch nur genommen, weil ich so wütend bin über die Vergeßlichkeit der Menschen, vor allem auch der Frauen. Oder viele der Bücher werden einfach nicht mehr aufgelegt...

Oje, zurück zu "meiner" Frau. Chris liegt bisher am nächsten dran. Sehr nahe.

Also, nochmal zusammengefasst: Die Sand ist ihre Zeitgenossin, die Droste auch. Ihre Muttersprache ist nicht deutsch. Geboren ist sie in Finnland. Ihre Lesergemeinde "saß" in ganz Europa. Sie reist wenige Jahre vor Ausbruch des Bürgerkrieges durch Amerika - und wenn "Onkel Toms Hütte" dort nicht erschienen wäre, hätte die liebenswerte Jungfer mit Sicherheit über die Sklavenstaaten schreiben müssen. Ungerechtigkeit und Not bringt sie in Gewissenskonflikte.

War sie eine große Frau? Sie überragte ihre Zeit nicht, sie war keine Visionärin. Aber auch sie hat versucht, die Abhängigkeit der Frauen damals (Töchter waren zunächst für die Eltern, dann für den Gatten da) ins Bewußtsein zu schreiben...

Auf eine neue Runde! )


--
emma7

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emine
emine
Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von emine
als Antwort auf emma7 vom 19.08.2007, 12:29:47

-Sie war Journalistin, ebenso wie ihr mann? -
emine
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf emine vom 19.08.2007, 16:01:01
Fredrika Bremer... ?

Ich habe bisher nichts von ihr gehört. Es gibt aber noch was im deutschsprachigen Buchhandel: Reisebeschreibungen.


--
elfenbein
chris
chris
Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von chris
als Antwort auf emma7 vom 19.08.2007, 12:29:47


Emma,

ich bin mir zwar überhaupt nicht sicher, aber ich versuchs einfach mal:

Suchst Du Minna Canth?

Mehr wie falsch kann es ja nicht sein!!


--
chris

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emma7
emma7
Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von emma7
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2007, 17:02:56

Also, das glaube ich jetzt nicht: Herzlichen Glückwunsch, Elfenbein! Ich hätte nie geglaubt, dass einer von Euch diese Dame rausfindet.

Sie war wirklich die berühmteste Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts. Einer ihrer bekanntesten Romane ist Hertha (1856). Darin kritisiert sie, dass es Frauen kaum möglich war, ein selbständiges Leben zu führen und fordert Erziehung, Bildung und sogar BERUFSZWANG für Mädchen. Sie wettert gegen die rechtliche Unmündigkeit der Frauen, ist die Vorkämpferin für das, was in Schweden dann Ellen Key und Selma Lagerlöf fortführten.
(Du warst so nah dran, Chris) )

Sie war damals angeblich sogar weltweit die meistgelesene Schriftstellerin, vor allem in Amerika, der "Neuen Heimat". Sie erhielt viele Einladungen von dort, denen sie 1849 folgte. Das ist alles, was von ihr heute noch geblieben und (wieder) auf dem Markt ist: ihre Reisetagebücher. Nein, stimmt nicht ganz. Im Project Gutenberg (unter www.gutenberg.org/etext/20746) kann man ihr Buch "The Home" lesen, auf englisch.

Ich persönlich habe von ihr durch Anna Siemsen ("Der Weg ins Freie", 1950) erfahren, eine so tolle Frau, die ca. 27 Bücher und mehr als 500 Beiträge und Artikel verfasst hat - und einfach auf dem Buchmarkt nicht mehr stattfindet. Höchstens noch als Namensgeberin für Schulen oder Straßen oder in Frauenforschungsprojekten und Diplomarbeiten (z.B. Essener Kolleg für Geschlechterforschung www.uni-due-de/imperia/md/content/ekfg/sigrid_thielking_europaerinnen.pdf). Im Linktipp ist sie auch noch mal.

Toll, Elfenbein, wirklich. Womit Du jetzt wieder dran bist??

--
emma7
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf emma7 vom 19.08.2007, 19:59:06
Dank noch für die "Vermittlung" der Autorin, mit der ich mich beschäftigen werde.


Hier - die Einleitung einer Erzählung, einer sog. Kurzgeschichte; wovon sie handelt.... - na das schmeckt man/frau sofort heraus; man kann auch erkennen, wo sie wohl gespielt hat... - zum Leidwesen der Schüler; sie hat einen autobiografischen Hintergrund für den Autor.


(...)

Bei uns in der Schule gingen die Nummern von eins bis fünf, wobei 1 schlecht bedeutete, 2 ungenügend, 3 genügend, 4 gut und 5 sehr gut.
Aber der Mensch will sich ja nicht begnügen, und so erfand der Lehrerzorn eine noch schlechtere Nummer als schlecht, Nämlich die Null. Alle übrigen Noten hatten ihr sprachliches Äquivalent, selbst 3 + hieß »befriedigend«, nur die Null war so unsagbar, daß für sie der Ausdruck fehlte. Null blieb Null, und unübersetzbar. Zugleich aber ging die Sage, daß es eine Nummer gebe, die noch besser als »sehr gut« sei, nämlich die 6!
Manche hielten die Existenz der Sechs für eine Mythe; ein Onkel von mir behauptete freilich, einmal für lateinischen Aufsatz 6 bekommen zu haben, doch das ließ sich ja nicht nachprüfen. Auch diese phantastische 6 blieb, gleich der Null, unübersetzbar; sie bedeutete eine Qualität, die in Worten nicht mehr auszudrücken war.

Diese Schicksalszahlen bekamen für uns jede ein besonderes Gesicht und wurden zu sehr wirklichen, bösen oder beglückenden Wesen. Selbst wenn sie unsichtbar blieben, konnten wir sie sehen, denn wenn sie in den geheimnisvollen »Lehrerkalender« eingetragen wurden, so hielt die ganze Klasse den Atem an, und vierzig Augenpaare suchten aus der Kurve des Stiftes zu erraten, welche Nummer er soeben hineinschrieb.
Der Lehrerkalender, das Buch der Nummern, wer da hineinschauen könnte! Gewichtig wurde er aus der Brusttasche gezogen:
liber scriptus proferetur,
in quo totum continetur,
unde mundus judicetur. (...)


*

Viel Spaß bei Suchen.

Vor einem halben Jahr habe ich den Text im Internet nicht gefunden. Ich hoffe also, dass der Autor nicht so schnell erfasst wird.
*

Und woher stammt der lateinische Spruch? (..., den ich nicht extra zu übersetzen brauche, da er 100x zu finden ist!)

*
Schöne Woche - ohne "Schule"!

--
elfenbein
chris
chris
Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von chris
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2007, 20:33:18


Bisher hab ich nur den Hinweis auf diese Seite gefunden???


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chris
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chris vom 20.08.2007, 10:51:43
Chris - klasse, fein, fleißig!

Tja, wenn das die Geschichte ist, dann muss man noch den Autor (er)finden.

Ich gebe aber auch noch einen Hinweis, wenn nötig..!
*

Diesen seinen Aphorismus halte ich nicht für so klug:

... der Glaube an die Gottlosigkeit sei ein Versuch, den Erdball ohne die Leuchtkraft des Sonnengestirns zu definieren.
- (Ich habe den Satz ein wenig verändert.)


--
elfenbein

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