Literatur DichterInnen & Autoren/Autorinnen erraten ...
Chris' Spürnase - alle Achtung!
Also, ich habe den Text nicht gefunden, ich weiß auch nicht, wer die beiden von Elfenbein genannten Sprüche fabriziert hat, das kriege ich auch nicht raus, und vom Rumstöbern in den russischen Biografien hab' ich jetzt die Nase voll.
Da Du von Jahrhundertwende sprichst, Elfenbein, kanns ja Tolstoi (1828-1910) nicht sein, obwohl der Lesebücher mit Erzählungen für Schüler geschrieben hat, nach dem Vorbild Rousseaus Dorfschulen einrichtete und mit seinem Alphabet großen Einfluss auf Summerhill hatte. Und der Pädagoge Makarenko (1888-1939) ist es ganz bestimmt auch nicht?! Also, Dir selbst würde ich den Text sogar auch zutrauen...
Und ein Buch wird aufgeschlagen,
Treu darin ist eingetragen
Jede Schuld aus Erdentagen.
Aus "Dies irae". Tag des Zorns, der Klage, der Rache. Ich finde, es lohnt sich, nochmal dazu in den Link-Tipp reinzuschauen. Schade, dass das Dies Irae in der katholischen Kirche "aus der Mode" gekommen ist.
So, ich bin gespannt auf die Auflösung, die Chris bestimmt auch noch packt, so meilenweit, wie sie voraus ist?
--
emma7
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dank bisher.
@ emmma7: Es ist keiner russischer Autor; oder nur ein halber; politisch schon; aber sozial und kulturell eben nicht.
Gemeint war die Schulzeit des Autors kurz nach der Jahrhundertwende.
~ ~
Aus einem Gedicht von ihm...; den Titel und die ersten zwei Strophen lass' ich weg:
Und sieh auch, welchen schönen Tageslohn
der Himmel beut:
die Sterne, eine Hand voll Silbermohn.
Na, jetzt wisst ihr es schon!
--
elfenbein
@ emmma7: Es ist keiner russischer Autor; oder nur ein halber; politisch schon; aber sozial und kulturell eben nicht.
Gemeint war die Schulzeit des Autors kurz nach der Jahrhundertwende.
~ ~
Aus einem Gedicht von ihm...; den Titel und die ersten zwei Strophen lass' ich weg:
Und sieh auch, welchen schönen Tageslohn
der Himmel beut:
die Sterne, eine Hand voll Silbermohn.
Na, jetzt wisst ihr es schon!
--
elfenbein
Danke,
ja, jetzt war es leicht.
Emma, keine Angst ich hab auch unzählig Aphrorismen gelesen ...... ohne Erfolg!! (
aber nun:
Literaturfreund antwortete am 28.08.06 (13:12):
Sein Grab kann man Westfalen besuchen, in Gladbeck:
Sigismund von Radecki.
Hier sein Gedicht:
"Frühlingsabend"
Die vielen tausend schwarzen Winteräste
erschauern nun im Grün;
vorüber flattern kleine Sommergäste,
und andre stehn und blühn.
Ich will dir jenen Lärchenbaum noch zeigen,
im Blau so unbewegt,
wie er sich doch mit allen seinen Zweigen
im Lüftchen regt.
Und sieh auch, welchen schönen Tageslohn
der Himmel beut:
die Sterne, eine Hand voll Silbermohn,
dem Schlafe hingestreut.
Daß Sigismund von Radecki ein baltischer Dichter ist und bleibt - obwohl sein Werk, seine Essays und Interpretationen, allen, nicht nur regionalen Erscheinungen deutscher Sprache und Kultur galten - ist auch unter Spezialisten der deutschen Literaturgeschichte nur noch wenigen bekannt; und kein geneigter oder bemühter Leser kann mehr ein Büchlein oder ein Buch von ihm im Buchhandel erstehen und es Freunden oder sich selbst schenken. (Nur noch seine meisterhaften, lebendig gebliebenen Übersetzungen zu Nikolai Gogols Erzählungen gibt es im Diogenes-Taschenbuchverlag, Zürich.) In May Redlichs „Lexikon deutschbaltischer Literatur“ stehen für v. R. 56 verschiedene Original-Buchveröffentlichungen eingetragen, einschließlich der Übersetzungen; sie warten auf eine Wiederauferstehung.
Sein hier vorgestelltes Gedicht ist allerdings eine Besonderheit, da nur drei solcher Natur- und Liebestexte von ihm überliefert sind, aus der Frühzeit seines Schaffens. Alle erschienen im Baltisches Dichterbrevier. Hrsg. v. Werner Bergengruen. Berlin/Leipzig 1924. Radeckis lyrischer Ton ist ein eigener, er nimmt Anleihe an Mörikesche Sprachformen. Und prägt eine Metapher, die keine lyrisch Seele vergessen mag:
"die Sterne, eine Hand voll Silbermohn,
dem Schlafe hingestreut."
„Silbermohn“ oder Islandmohn - eine Blumengarten-Spezialität nordischer Länder und ihrer kurzen, sonnenüberglänzt-intensiven Sommerzeit, von der S.v. Radecki im Petersburg-Essay 1939 schrieb:“ Und erst der Frühling! Die Südländer, zum Beispiel die Berliner, können ja gar nicht wissen, was Frühling ist! (Von Petersburg aus gesehen, stößt Potsdam fast an den Äquator.) Der Frühling macht hier kurze Revolution - in einem Tag ist alles grün! O, dieser Sommer weiß ganz gut, daß er nur zwei Monate zu leben hat ...“
Sigismund von Radecki, geboren in Riga/heute in LT 1891...
--
chris
ja, jetzt war es leicht.
Emma, keine Angst ich hab auch unzählig Aphrorismen gelesen ...... ohne Erfolg!! (
aber nun:
Literaturfreund antwortete am 28.08.06 (13:12):
Sein Grab kann man Westfalen besuchen, in Gladbeck:
Sigismund von Radecki.
Hier sein Gedicht:
"Frühlingsabend"
Die vielen tausend schwarzen Winteräste
erschauern nun im Grün;
vorüber flattern kleine Sommergäste,
und andre stehn und blühn.
Ich will dir jenen Lärchenbaum noch zeigen,
im Blau so unbewegt,
wie er sich doch mit allen seinen Zweigen
im Lüftchen regt.
Und sieh auch, welchen schönen Tageslohn
der Himmel beut:
die Sterne, eine Hand voll Silbermohn,
dem Schlafe hingestreut.
Daß Sigismund von Radecki ein baltischer Dichter ist und bleibt - obwohl sein Werk, seine Essays und Interpretationen, allen, nicht nur regionalen Erscheinungen deutscher Sprache und Kultur galten - ist auch unter Spezialisten der deutschen Literaturgeschichte nur noch wenigen bekannt; und kein geneigter oder bemühter Leser kann mehr ein Büchlein oder ein Buch von ihm im Buchhandel erstehen und es Freunden oder sich selbst schenken. (Nur noch seine meisterhaften, lebendig gebliebenen Übersetzungen zu Nikolai Gogols Erzählungen gibt es im Diogenes-Taschenbuchverlag, Zürich.) In May Redlichs „Lexikon deutschbaltischer Literatur“ stehen für v. R. 56 verschiedene Original-Buchveröffentlichungen eingetragen, einschließlich der Übersetzungen; sie warten auf eine Wiederauferstehung.
Sein hier vorgestelltes Gedicht ist allerdings eine Besonderheit, da nur drei solcher Natur- und Liebestexte von ihm überliefert sind, aus der Frühzeit seines Schaffens. Alle erschienen im Baltisches Dichterbrevier. Hrsg. v. Werner Bergengruen. Berlin/Leipzig 1924. Radeckis lyrischer Ton ist ein eigener, er nimmt Anleihe an Mörikesche Sprachformen. Und prägt eine Metapher, die keine lyrisch Seele vergessen mag:
"die Sterne, eine Hand voll Silbermohn,
dem Schlafe hingestreut."
„Silbermohn“ oder Islandmohn - eine Blumengarten-Spezialität nordischer Länder und ihrer kurzen, sonnenüberglänzt-intensiven Sommerzeit, von der S.v. Radecki im Petersburg-Essay 1939 schrieb:“ Und erst der Frühling! Die Südländer, zum Beispiel die Berliner, können ja gar nicht wissen, was Frühling ist! (Von Petersburg aus gesehen, stößt Potsdam fast an den Äquator.) Der Frühling macht hier kurze Revolution - in einem Tag ist alles grün! O, dieser Sommer weiß ganz gut, daß er nur zwei Monate zu leben hat ...“
Sigismund von Radecki, geboren in Riga/heute in LT 1891...
--
chris
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, chris!
Schön! - da freu' ich mich, dass von mir mal was gelesen und zitiert wird. - Haha!
Hier war Radecki ja schon früh im Rätsel....!
Deshalb habe ich ihn nochmals rausgehoilt.
Zum Gedächtnis der Else Lasker-Schueler hat er einen wunderschönen Text geschrieben, s. TIPP!
*
Du bist dran - chris! - Vielleicht heute noch?
--
elfenbein
Schön! - da freu' ich mich, dass von mir mal was gelesen und zitiert wird. - Haha!
Hier war Radecki ja schon früh im Rätsel....!
Deshalb habe ich ihn nochmals rausgehoilt.
Zum Gedächtnis der Else Lasker-Schueler hat er einen wunderschönen Text geschrieben, s. TIPP!
*
Du bist dran - chris! - Vielleicht heute noch?
--
elfenbein
Danke Elfenbein,
ich werd mir was einfallen lassen!
--
chris
Mit "Mikkelmann kömmt" hattest Du am 23. Juli nach dem Radecki gefragt und denselben Link angeboten wie jetzt wieder - - - soll ich uns mal "hintereinanderweg" die Namen unser aller Dichter zusammenfassen?
LG
--
emma7
LG
--
emma7
Emma,
das ist keine schlechte Idee, nicht dass ich dann einen erwische, den ihr
schon gesucht hab.
Obwohl ich denke, ein Beinbruch wäre es auch nicht.
Nun zur neuen Frage:
Die Liste der Auszeichnungen ist gross. Geboren ist der Schriftsteller im
19. Jahrhundert, er war zweimal verheiratet.
Eines seiner Erfolgstücke war erst im Mundart geschrieben, bevor er es ins
Hochdeutsche übersetzte.
Einer seiner Stücke wurde auch zensiert.
So ich bin sicher ihr wisst eh gleich, wen ich suche!
--
chris
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Willst du ein Register machen - deiner Lieblingsdichter? Bitte.!
Ja, klar: dass ich mich für das Werk von SvR einsetze, seit ich vor fünf Jahren die "Nachlasshüterin" kennen gelernt habe, die auch schon verstorben ist... - und weil das ganze Werk, wie du es ja auch von anderen Autorinnen kennst, "verschütt" geht... - das ist schlimm.
- Ich habe gerade seine "Die Hauptsache" (aus der Ausgabe von 1939) - na, du weißt, gescannt! -
Oder das als Beispiel: Weil die "Postmodernen" (als Autoren oder als Redakteure oder Lektoren) kaum noch Geschichtliches lesen - sondern nur einige Quatschsachen durchziehen wollen (Abenteuerliches, Misery, Fantasy...) - und selbst von einem noblen Dichter wie Hans Bender fast nichts mehr in Schullesebüchern steht.
Also, welche Autoren du noch vorstellst - ich freu mich drauf?
--
elfenbein
Ja, klar: dass ich mich für das Werk von SvR einsetze, seit ich vor fünf Jahren die "Nachlasshüterin" kennen gelernt habe, die auch schon verstorben ist... - und weil das ganze Werk, wie du es ja auch von anderen Autorinnen kennst, "verschütt" geht... - das ist schlimm.
- Ich habe gerade seine "Die Hauptsache" (aus der Ausgabe von 1939) - na, du weißt, gescannt! -
Oder das als Beispiel: Weil die "Postmodernen" (als Autoren oder als Redakteure oder Lektoren) kaum noch Geschichtliches lesen - sondern nur einige Quatschsachen durchziehen wollen (Abenteuerliches, Misery, Fantasy...) - und selbst von einem noblen Dichter wie Hans Bender fast nichts mehr in Schullesebüchern steht.
Also, welche Autoren du noch vorstellst - ich freu mich drauf?
--
elfenbein
Guten Abend,
darf ich mich auch beteiligen?
Allerdings weiss ich nicht, wieviel oder wie wenig, von dem zu Erratenden preiszugeben ist....
Ich versuche es mal.
Er war Lyriker und Erzähler, geboren während des Ersten Weltkrieges. Am gesamten 2.Weltkrieg nahm er als Gefreiter teil. Seine Witwe lebt noch, das hat mir in Dresden letzte Woche ein Augenzeuge erzählt!
--
marieke
darf ich mich auch beteiligen?
Allerdings weiss ich nicht, wieviel oder wie wenig, von dem zu Erratenden preiszugeben ist....
Ich versuche es mal.
Er war Lyriker und Erzähler, geboren während des Ersten Weltkrieges. Am gesamten 2.Weltkrieg nahm er als Gefreiter teil. Seine Witwe lebt noch, das hat mir in Dresden letzte Woche ein Augenzeuge erzählt!
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marieke
Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, prima - gut, dass du angefangen bist, marieke!
Hier gibt es keinen Moderator oder so was?
Aber ich muss erst überlegen:
Ohne Werksangabe, ohne Stichworte - ; da müsste er etwas jünger als Brecht sein - und beim deutschen Barras den Krieg überlebt haben?
Und wo lebte er dann, würde ich sofort fragen.
Da weiß ich noch keinen Bestimmten!
--
elfenbein
Hier gibt es keinen Moderator oder so was?
Aber ich muss erst überlegen:
Ohne Werksangabe, ohne Stichworte - ; da müsste er etwas jünger als Brecht sein - und beim deutschen Barras den Krieg überlebt haben?
Und wo lebte er dann, würde ich sofort fragen.
Da weiß ich noch keinen Bestimmten!
--
elfenbein