Forum Kunst und Literatur Literatur Dichter oder Dichterinnen raten...

Literatur Dichter oder Dichterinnen raten...

chris
chris
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von chris
als Antwort auf emma7 vom 09.08.2007, 18:30:03

Ich tippe auch auf Heinrich Böll,
hatte den Hinweis von elfenbein nicht gelesen.


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chris
emma7
emma7
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von emma7
als Antwort auf chris vom 09.08.2007, 20:16:44

Ja, Ihr könnt gerne tippen - aber leider, leider isses falsch. Mein Mr. x könnte gut und gern Bölls Vater sein. Und als Böll den Georg-Büchner-Preis erhielt, war Mr. x schon ein paar Jahre tot.

Und er war umstritten, kannte z.B. seit seiner Studentenzeit den späteren DDR-Kulturminister Johannes R. Becher!! Seine Bücher sind übrigens 1933 verbrannt worden, er emigrierte (zum 2. Mal, siehe oben), wurde mehrmals interniert, floh über Marseille über Spanien und Portugal in die USA.


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emma7
enigma
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von enigma
als Antwort auf emma7 vom 09.08.2007, 20:36:02
Hallo Emma,

die von Dir eingestellten Daten und Fakten würden zu Leonhard Frank passen.
Meintest Du ihn vielleicht?




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enigma

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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 10.08.2007, 07:28:03
Ja, enigma - tatsächlich:

Dieser (Leonhard) Frank hat noch im "Kampf gegen den Atomtod" mitgemacht; das wusste ich gar nicht mehr, da die 50er Jahre nicht zu meiner bewussten Lebenszeit gehören; danach lernte man als junger Mensch "rückwärts" aus den Büchern und Lexika.

Und das alles stand nicht in unseren Lesebüchern...
- bis die jungen Kritischen das alles in der Erinnerung und im Protest wieder auferstehen lassen mussten.
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elfenbein
emma7
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von emma7
als Antwort auf enigma vom 10.08.2007, 07:28:03
Ja, Enigma, ja. Er ist es. )) Kennst Du eines seiner Bücher? Ich hab' ihn ("Links wo das Herz ist") seit 30 Jahren nicht mehr gelesen!! Weshalb ich jetzt erst mal für mindestens zwei Tage ausfalle bei neuer Rätselsuche...

Seine Heimatstadt Würzburg ("wo Lehrer Dürr prügelte") hat sogar das Jahr 2007 zum Leonhard-Frank-Jahr bestimmt. Am 4. September wurde er dort vor 125 Jahren geboren. Gestorben ist er schon 1961 in München.

Kritiker über "Der Mensch ist gut":
"...hier ist das leidenschaftlichste Buch gegen den Krieg geschrieben worden, das die Weltliteratur aufweist." (Kurt Pinthus, 1918))
"...die stilistische Meisterschaft Franks...hier gibt es kein überflüssiges Wort. Der ruhige und sachliche, scheinbar kühle Bericht kontrastiert mit der erregenden Handlung und der emotionellen Spannung, wodurch die angestrebte Wirkung noch gesteigert wird." (Marcel Reich-Ranicki, 1957). Über "Karl und Anna" urteilt R-R: "Zweifellos gehört sie zu den schönsten Liebesnovellen, die in deutscher Sprache geschrieben wurden."

Na ja, ich wollte nur sagen, ich finde es schade, wenn solche Schriftsteller und ihre Werke in der Versenkung verschwinden. Wer mag, kann sich ja noch den Linktipp "antun"?

Oder nach Würzburg fahren? "Ein roter Wolkenballen hing über der grauen Festung auf dem Gipfel, und im steil abfallenden königlichen Weinberg blitzten die Kopftüchter der Winzerinnen - die Weinernte hatte begonnen. Es roch nach Wasser, Teer und Weihrauch." Und in einem der letzten Sätze, die Leonhard Frank geschrieben hat, schilderte er Würzburg am Tage nach der Zerstörung: "Den folgenden Morgen floß der Main, in dem sich die schönste Stadt des Landes gespiegelt hatte, langsam und gelassen durch Schutt und Asche, hinaus in die Zeit."


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emma7
Re: Ob überhaupt ein Dichter - wohl ein Forscher?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf emma7 vom 10.08.2007, 11:53:01
@enigma ist mit einem Rästel daran – ich weiß:

Aber in der ZEIT – die „Lebensgeschichte“...:

„Wie der Vogel sein Nest“ verließ der 21-jährige Rechtskundige seine Heimatstadt am Meer und machte sich mit „leidenschaftlichem Verlangen“ auf den Weg zu den „hehren Heiligtümern“. Die Pilgerfahrt weitete sich zur Lebensreise, die Gründe dafür verrät er uns jedoch nicht. Erst nach 24 Jahren kehrte er zurück, ließ seine Erlebnisse aufzeichnen und brach dann noch einmal in Neuland auf. Insgesamt fast dreißig Jahre zog er durch Länder und Kontinente, über 120.000 Kilometer legte er nach den Berechnungen eifriger Forscher zurück.
*
Forts. s. TIPP:



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elfenbein

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chris
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von chris
als Antwort auf emma7 vom 10.08.2007, 11:53:01
Würzburgs Bombardierung am 16. März 1945


Die fränkische Stadt Würzburg gehört zu den Städten, die noch in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs bombardiert wurden. Dem schwersten Angriff am Abend des 16. März 1945 fielen etwa 5000 Menschen zum Opfer; die historische Altstadt wurde fast vollständig zerstört.
--


Emma, ich konnte Leute sprechen, die die Bombardierung miterlebt haben,
es muss einfach grausam gewesen, bis zu 80 % der ganzen Stadt wurden verwüstet.

Einem verständnisvollen US-Offizier ist es zu verdanken, dass das Deckengemälde der
Residenz geschützt werden konnte. Er wertvolles Weltkulturerbe wäre sonst verloren
gegangen.


chris
emma7
emma7
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Re: Ob überhaupt ein Dichter - wohl ein Forscher?
geschrieben von emma7
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2007, 12:21:11

Ich verliess meine Heimat, wie der Vogel sein Nest verlässt.

Die Auflösung des Rätsels wird m.E. in der Nationalbibliothek in Paris aufbewahrt. Der Name ist...

Nein, ich verrate nichts. Nur, wer so gar nicht drauf kommt oder zu ungeduldig ist, für den ist der Link-Tipp gedacht.


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emma7
chris
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von chris
als Antwort auf chris vom 10.08.2007, 12:43:57


Emma,

ich hätte auf Marco Polo getippt, denke aber, dass deine Lösung die
richtige ist!


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chris
enigma
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Re: DichterInnen raten...
geschrieben von enigma
als Antwort auf chris vom 10.08.2007, 14:57:47
Hallo, liebe RätselfreundInnen,

ja, dann will ich mal....., nachdem ich auch davon ausgehe, dass Emma das von Elfenbein eingestellte Rätsel kompetent gelöst hat.

Es wird tatsächlich immer mehr ein Eiertanz, nicht zu viel zu verraten, vor allem nicht in wörtlicher Rede Übernommenes, weil man es dann so schnell finden kann in den Weiten des www., andererseits aber auch genügend vor allem typische Hinweise zu geben, die die gesuchte Figur unverwechselbar beschreiben.
Na, vielleicht übt es sich etwas!

Jetzt geht`s nach dieser Einleitung los:

Es handelt sich um einen Schriftsteller, der gerade noch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geboren wurde, einem gutbürgerlichen Elternhaus entstammte und eine dieser Abstammung entsprechende Bildung erhielt.
Schon ganz jung, noch als Junge, begann er zu schreiben.
Seine zweite Passion war die Musik, und so sammelte er auch in diesem Bereich Material für seine erfolgreiche Doktorarbeit.

Außerdem beschäftigte er sich noch mit Kunstgeschichte.

Zum Ende seiner Studien heiratete er, ließ sich jedoch nach 9 Jahren Ehe wieder scheiden.

Er arbeitete als Dozent an einer Universität, unternahm aber auch zahlreiche Reisen durch Europa, die fast alle der weiteren Bildung dienten. Auch während dieser Zeit schrieb er viel, Erzählungen, Essays, Biografien, aber auch Dramen.

Durch einen mehrbändigen Roman wurde er später bekannt.

Er engagierte sich für die Arbeiter- und Friedensbewegung.
U.a. war er auch bekannt mit Maxim Gorki.

Später heiratete er erneut, eine Ausländerin, mit der er beruflich in Verbindung stand.

Tierschützer war er übrigens auch.

Nach seinem Tode fand man einen umfangreichen literarischen Nachlass.

Heute wird er offenbar trotz seines Ruhmes in der Vergangenheit kaum noch gelesen.

Na, wer ist es denn?

Ein Tipp zum Schluss:
Unser Schriftsteller ist wieder kein Deutscher.
Aber diesmal ist seine Muttersprache nicht Englisch.
)

















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enigma

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