Forum Kunst und Literatur Literatur Der Gesang des Blutes Andreas Wnkelmann

Literatur Der Gesang des Blutes Andreas Wnkelmann

Alphonse
Alphonse
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Der Gesang des Blutes Andreas Wnkelmann
geschrieben von Alphonse


Dieser 2013 unter dem Titel „Der Gesang des Blutes” erschienene Kriminalroman von Andreas Winkelmann hat zwar viele Vorzüge, die z. T. schon in  anderen Rezensionen dargestellt worden sind, weist aber auch erhebliche  Mängel auf. Drei Handlungsstränge bilden den Rahmen dieses Romans: ein Banküberfall und seine tragischen Folgen für Täter und Opfer, ein weit in die Ver-gangenheit zurückreichender Fall von Lynchjustiz an einem unschuldigen Scherenschleifer, der scheinbare Spuk im neu erworbenen Haus von Kristin und Tom, der als  unschuldiges Opfer des Banküberfalls eine hochverschuldete Witwe und deren Tochter  Lisa hinterlässt. Schließlich spielt auch noch der als gerechte Rächer auftretende Robert Stolz eine nicht unwesentliche Rolle in diesem Roman, der ein relatives Happy-End beinhaltet. Die Grundideen, auf denen der Roman basiert, sind originell und tragen bei zu einer intensiven Spannung. Auch die oft mysteriös  erscheinende Atmosphäre, in der die Hauptfiguren sich bewegen, bildet einen durchaus akzep-tablen Reiz dieses Romans. Es gelingt dem Autor, Lynchjustiz und die Perspektive von Opfern von Straf-taten auf dramatische Weise zu illustrieren und den Leser zum Nachdenken zu bewe-gen. Dennoch über-wiegt oft der Eindruck eines blutrünstig geprägten Romans, der viele unrea-listische Elemente einbezieht, z. B. Albträume und an Halluzinationen grenzende Empfindungen der Hauptpersonen. Was mich auch sehr stört an diesem Roman, ist die Tatsache, dass viele Hauptfiguren nicht differenziert charakterisiert wer-den.                                                                                                                                                                   Insgesamt gesehen kann ich diesen Roman kaum empfehlen, weil er trotz seiner positiven Aspekte dennoch viele Defizite aufweist, die sowohl kritische als auch unkritische Leser stören könnten.
 


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