Literatur Autorinnen und Autoren raten - neue Runde

Da die Seite über Pierre Péju nicht erschienen ist, noch ein Versuch über den Linktipp!
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enigma

Hallo Enigma

Wäre ich ein früher Vogel ... dann hätte ich nach deinem Hinweis auf "La Petite + Klosterlikör" ) den Chartreuse-Wurm schnappen können!

Ich war gestern zu später Stunde zwar auf der französischen Schiene, aber ich hatte an den 1947 geborenen Büchernarren Claude Arnaud gedacht, der eine wunderbare Cocteau-Biografie geschrieben hat ... und auch einen späten Roman - aber der wurde leider nicht verfilmt ( - ansonsten stimmte fast alles!

Und wieso sollten hier nur Rätsel eingestellt werden, die wir nach ein/zwei Versuchen knacken?
Der Reiz ist doch gerade das Kennenlernen neuer Werke, neuer Autoren.
Ich bin sicher, die anderen sehen das auch so!

@ Welling: Danke für die Liste: sie ist beeindruckend!!


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cecile

Hallo Cécile,

ja, das sehe ich im Prinzip auch so, dass es eigentlich auch darum geht, dass wir etwas Neues, bisher nicht Éntdecktes, kennenlernen. Und eigentlich bin ich auch immer auf der Suche danach, wenn ich auch auf das Altbekannte nicht verzichten möchte. Aber das muss ich ja auch nicht.

Aber dann habe ich doch wieder ein etwas schlechtes Gewissen, wenn ein Buch oder auch ein Film zu unbekannt scheint.

Danke für Deine Zeilen und anbei noch ein paar Fotos (Linktipp!), die ich zu dem Film gefunden habe.
Die Figuren scheinen sehr gut besetzt zu sein, jedenfalls könne ich mir das nach diesen Fotos vorstellen.

Aber den Film selbst kenne ich nicht und weiß nicht einmal, ob er in einer deutschen Fassung vorliegt.


Gruß


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enigma

Nun mal wieder ein Rätsel:

Gesucht wird ein mehrsprachiger Autor, gerade noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts geboren. Aufgewachsen ist er im südlichen Teil eines Kontinents, heute lebt er im nördlichen und ist dort auch Staatsbürger. Immer wieder mal verweilte er längere Zeit in Europa in verschiedenen Ländern.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war (ist) er Übersetzer, Verlagsdirektor und Dozent für Literatur. Auch als Herausgeber von Anthologien hat er einen Namen.

Einen seiner Romane habe ich gelesen, in ihm lebt der Protagonist mit seiner Familie ein recht beschauliches Leben, niemand ahnt, selbst seine Frau nicht, wie verhängnisvoll er sich im Leben mit der Macht eingelassen hat und wozu er fähig war. Und die Rache ist schonungslos und "ungerecht".

Viel Freude und Erfolg beim Raten.

welling

Hallo Welling,

Manches im Lebenslauf erinnert an Paul Auster, aber letztlich glaube ich doch nicht, dass er gemeint ist, denn so viel ich weiß, hat Auster immer nur in Nordamerika gelebt.
Aber vielleicht irre ich mich auch.

Den Inhalt des Romans kann ich auch nicht auf Auster beziehen, denn von A. kenne ich nur “Das Rote Notizbuch”.

Aber vielleicht meinst Du ja auch einen Schriftsteller aus Afrika oder Südamerika??

Gruß

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enigma

Hallo Enigma,

Auster ist ein Jahr älter als der Gesuchte. In der Tat ist "unser Mann" in Südamerika geboren, dort und in Israel aufgewachsen. (Ich meinte den Kontinent Amerika, also Süd - und Nord - ). Die furchtbaren Ereignisse, Lebensgeheimnis des Protagonisten, hängen mit einem Krieg zusammen, der in einem anderen Teil der Welt stattfand.
Unser Gesuchter ist zeitlebens ein besessener Leser. "Lesen" trug sehr zu seinem Ruhm bei, wirklich sehr. )))

Gruß

welling

Hallo Welling,

dadurch, dass Du Dich so über das “Lesen” amüsiert hast, bin ich auf jemanden gekommen, der in Dein “Gerüst” passen könnte. )

Dass Dein Gesuchter eventuell etwas mit “Diplomatie” zu tun haben könnte, hatte ich allerdings schon vermutet, denn Diplomatenkinder wachsen ja meist mehrsprachig auf.

Und welches Buch genau hast Du von ihm gelesen?
Ich kenne ihn nicht aus seinen Büchern.

Aber ob er es nun ist oder nicht, bleibt abzuwarten - Linktipp!

Gruß






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enigma

Hallo Enigma,

ja, glänzend, ihn meinte ich, den Alberto Manguel. Ich habe von ihm neulich "Im siebten Kreis" gelesen.

Notiert habe ich mir beim Lesen u.a. diese Textstelle: "Pessimismus impliziert einen Mangel an Vertrauen in die Gnade Gottes. Ich dagegen vertraue auf seine Gnade, die natürlich durch seine unendliche Gerechtigkeit gemildert wird." )

Sehr gut besprochen wird ja "Eine Geschichte des Lesens", dazu stelle ich einen link ein. In der hiesigen Stadtbücherei war sie dieser Tage nicht zu haben. Aber ich behalte sie im (Fern)blick

Danke fürs Mitmachen

Gruß

welling

Danke Welling!

Ich stelle auch mal einige Textstellen aus “Die kleine Kartäuserin” von Pierre Péju ein, die mir gut gefallen haben:

“Oft sieht er ganz deutlich den gedruckten Text vor sich, dessen Fahne sich hinter seinem Blickfeld aufrollt. Ein erstaunliches Gedächtnis. Das reine Textgedächtnis des Buchhändlers Vollard, der da tief in seinem Körper wie frisches, unberührtes Fleisch, das noch in allen seinen Fasern lebendig ist, Milliarden von Wörtern speichert, die er in endlosem Vergnügen geschluckt, gekaut, erneut gekaut, zermahlen hat. Eine Romanszene tritt ihm wortgetreu vor Augen , zusammen mit einer Seite, einem Schriftsatz, einem Klebegeruch und sogar mit den Lücken, der Zeichensetzung, einem brutal getrennten Wort, dessen eine Hälfte über dem jähen Nichts eines Zeilenendes hängt und sich an den Trennstrich klammert, während die andere Hälfte, auch verletzt, traurig die neue Zeile beginnt.”

Oder:

“Buchgeschichten. Der Buchhändler Vollard erzählte gerne die Geschichte jenes Mannes, der im Nahen Osten mehrere Jahre lang von einer politisch-religiösen Gruppierung als Geisel festgehalten und durch einen grandiosen Zufall in einem Winkel im stinkenden Loch einer Zelle, den zweiten Band von Krieg und Frieden findet, zerknittert und verschimmelt, aber eine Übersetzung in seine Muttersprache. Ein Buch, das genauso übel dran ist wie er selbst. Von diesem Moment an ändert sich etwas für ihn. Alles ändert sich. Eine enorme Erleichterung verschaffen ihm diese paar hundert Blatt Papier, die kaum noch aneinanderhängen und dank derer er wieder Gefallen am Leben findet.”

Und noch eine:

“Jetzt verlangt Vollards Geschichte, dringlich wie ein Neugeborenes, , endlich geboren zu werden. Alles in mir zieht sich zusammen, um sie auszustoßen. Und alles in mir hält sie weiterhin zurück.”

Ursprünglich hatte ich einen Textauszug im Internet gelesen, der mir etwas schwülstig erschienen war,
aber die meisten Beschreibungen im Buch gefallen mir glücklicherweise ausgesprochen gut.

Gruß

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enigma

Und hier kommt mein Wochenendrätsel:

Ich suche einen Schriftsteller,der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren ist, ebenfalls wenige Jahre vor dem Beginn der zweiten Hälfte.
Er ist kein deutscher oder deutschsprachiger Autor.

Es fing wieder einmal damit an, dass ich über ihn gelesen habe, vor allem darüber, dass er in seinem Lande nicht nur als Schriftsteller, sondern auch durch seine Präsenz in Radio und Fernsehen bekannt wurde und noch ist.

Er schreibt Romane, Kinderbücher und auch schon mal ein Sachbuch und gilt als Erzähltalent mit satirischem Einschlag sowie als politischer Mensch, der sich auch in die Politik einmischt.

Übrigens stammt er aus einer literarisch “vorbelasteten” Familie.

Sein Studium hatte nicht direkt mit Literatur zu tun, hilft ihm aber wahrscheinlich bei der Zeichnung der
teilweise skurrilen Typen, die er in seinen Büchern leben lässt.

Eines seiner Bücher, das vor gut 10 Jahren in Deutschland erschienen ist, lese ich zurzeit.
Es ist ein Roman, sein drittes Buch, das er seinerzeit auch in Deutschland vorgestellt hat.

Inhaltlich geht es um die Geschichte eines Jungen, der in der glücklichen (?) Lage ist, dass mehrere Männer sein Vater sein wollen, nämlich die Männer, die früher seine inzwischen verstorbene Mutter geliebt haben und sich nun alle als der Vater des Jungen empfinden.

Da die Mutter sich zurückhielt und nicht preisgab, wer nun der wirkliche Vater war, verwöhnen die “Väter” ihren “Sohn” und geben ihm, was sie haben und geben können. Und dem ist das ganz und gar nicht unangenehm. )

Bei dieser Geschichte arbeitet der Autor mit verschiedenen Zeitebenen und der Einflechtung von Nebenfiguren und anekdotischen Erzählungen.
Und das ist alles ganz einfach nur absolut farbig und sinnlich, mit allen Widersprüchen, die es im Leben geben kann.

Übrigens hat er etwas gemeinsam mit dem Schriftsteller aus dem letzten Rätsel, aber was das ist, verrate ich jetzt noch nicht.

Nun bin ich gespannt, ob Ihr ihn kennt.


Gruß


PS
Ihr könnt Euch mit der Lösung Zeit lassen, denn ich bin zum Wochende nochmal weg und frühestens am Sonntag gegen Abend zurück.

Aber morgen gucke ich früh nochmal rein.

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enigma