Literatur Autorinnen und Autoren raten - neue Runde
Hallo Welling,
ja, jetzt hast Du sie, Agota Kristof
ist gemeint.
Und “die Analphabetin” ist das Buch, das ich ebenfalls gemeint und gelesen habe.
Ich finde es einfach wunderbar, weil das, was Kristof schreibt, für mich so absolut glaubwürdig ist.
Da ist nichts Überflüssiges drin, sie schreibt einfach, wie sie empfindet. Den Eindruck habe ich jedenfalls ganz stark gewonnen.
Und nun mal eine wunderbare Textstelle, die ich im Rätsel weggelassen habe, weil man sie auch im Internet finden kann.
Vorausgegangen ist, dass ihre Mutter sie in die Klasse ihres Vaters geschickt hat, der als Lehrer in einer Sammelklasse mit verschiedenen Jahrgängen Unterricht erteilte.
.
Er gibt ihr ein Bilderbuch und fordert sie auf, sich zu setzen.
(...) “Ich gehe ans Ende des Raums, dorthin, wo es hinter den Größten immer noch freie Plätze gibt.
So ziehe ich mir sehr jung, ohne es zu merken und ganz zufällig, die unheilbare Krankheit des Lesens zu.
Wenn wir die Eltern meiner Mutter besuchen, die in einem nahe gelegenen Dorf wohnen, in einem Haus mit Licht und Wasser, nimmt mich mein Großvater an der Hand, und wir machen zusammen einen Rundgang durch die Nachbarschaft.
Großvater holt eine Zeitung aus der großen Tasche seines Gehrocks und sagt zu den Nachbarn:
“Seht her! Hört zu!”
Und zu mir: “Lies!”
Und ich lese. Fließend, fehlerlos, so schnell, wie man es verlangt.” (...)
Anmerkung: Da ist sie vier Jahre jung.
Und ein paar Seiten weiter:
(...) “ Von klein auf erzähle ich gern Geschichten, Geschichten, die ich selbst erfunden habe.
Großmutter kommt manchmal aus der Stadt zu Besuch, um Mutter zu helfen. Abends bringt uns Großmutter ins Bett, zum Einschlafen erzählt sie uns Märchen, die wir schon hundertmal gehört haben.
Ich steige aus meinem Bett, ich sage zu Großmutter: “Ich erzähle die Geschichten, nicht du.”
Sie nimmt mich auf den Schoß, sie wiegt mich:
“Erzähl nur, erzähl.”
Ich beginne mit einem Satz, irgendeinem und alles ergibt sich. Figuren erscheinen, sterben oder verschwinden. Es gibt die Guten und die Bösen, die Armen und die Reichen, die Sieger und die Besiegten. Es hört nie auf, ich stammle auf Großmutters Schoß: Und dann...., und dann....”
Ich könnte mich dranhalten, um noch weitere schöne Passagen einzustellen, aber das wird einfach zu viel.
Und so will ich mich denn begnügen und Urteile von Rezensenten einstellen, die es sicher besser können, z.B. hier.
Und noch einen Buchtipp aus Deutsche Welle.
Und jetzt bremse ich mich und kann nur sagen: Lest selbst, wenn Ihr Lust habt!
Gruß
--
enigma
ja, jetzt hast Du sie, Agota Kristof
ist gemeint.
Und “die Analphabetin” ist das Buch, das ich ebenfalls gemeint und gelesen habe.
Ich finde es einfach wunderbar, weil das, was Kristof schreibt, für mich so absolut glaubwürdig ist.
Da ist nichts Überflüssiges drin, sie schreibt einfach, wie sie empfindet. Den Eindruck habe ich jedenfalls ganz stark gewonnen.
Und nun mal eine wunderbare Textstelle, die ich im Rätsel weggelassen habe, weil man sie auch im Internet finden kann.
Vorausgegangen ist, dass ihre Mutter sie in die Klasse ihres Vaters geschickt hat, der als Lehrer in einer Sammelklasse mit verschiedenen Jahrgängen Unterricht erteilte.
.
Er gibt ihr ein Bilderbuch und fordert sie auf, sich zu setzen.
(...) “Ich gehe ans Ende des Raums, dorthin, wo es hinter den Größten immer noch freie Plätze gibt.
So ziehe ich mir sehr jung, ohne es zu merken und ganz zufällig, die unheilbare Krankheit des Lesens zu.
Wenn wir die Eltern meiner Mutter besuchen, die in einem nahe gelegenen Dorf wohnen, in einem Haus mit Licht und Wasser, nimmt mich mein Großvater an der Hand, und wir machen zusammen einen Rundgang durch die Nachbarschaft.
Großvater holt eine Zeitung aus der großen Tasche seines Gehrocks und sagt zu den Nachbarn:
“Seht her! Hört zu!”
Und zu mir: “Lies!”
Und ich lese. Fließend, fehlerlos, so schnell, wie man es verlangt.” (...)
Anmerkung: Da ist sie vier Jahre jung.
Und ein paar Seiten weiter:
(...) “ Von klein auf erzähle ich gern Geschichten, Geschichten, die ich selbst erfunden habe.
Großmutter kommt manchmal aus der Stadt zu Besuch, um Mutter zu helfen. Abends bringt uns Großmutter ins Bett, zum Einschlafen erzählt sie uns Märchen, die wir schon hundertmal gehört haben.
Ich steige aus meinem Bett, ich sage zu Großmutter: “Ich erzähle die Geschichten, nicht du.”
Sie nimmt mich auf den Schoß, sie wiegt mich:
“Erzähl nur, erzähl.”
Ich beginne mit einem Satz, irgendeinem und alles ergibt sich. Figuren erscheinen, sterben oder verschwinden. Es gibt die Guten und die Bösen, die Armen und die Reichen, die Sieger und die Besiegten. Es hört nie auf, ich stammle auf Großmutters Schoß: Und dann...., und dann....”
Ich könnte mich dranhalten, um noch weitere schöne Passagen einzustellen, aber das wird einfach zu viel.
Und so will ich mich denn begnügen und Urteile von Rezensenten einstellen, die es sicher besser können, z.B. hier.
Und noch einen Buchtipp aus Deutsche Welle.
Und jetzt bremse ich mich und kann nur sagen: Lest selbst, wenn Ihr Lust habt!
Gruß
--
enigma
Danke Enigma,
wer nach der "Rezension" keine Lust auf Lesen hat, ist ein für allemal für das gute Buch verloren.
Wirklich erstaunlich auch die Parallelen zwischen ihr und der Erica Pedretti.
Ich lasse mir spätestens morgen auch was einfallen.
Gruß
welling
wer nach der "Rezension" keine Lust auf Lesen hat, ist ein für allemal für das gute Buch verloren.
Wirklich erstaunlich auch die Parallelen zwischen ihr und der Erica Pedretti.
Ich lasse mir spätestens morgen auch was einfallen.
Gruß
welling
PS
Ich habe noch den Satz vergessen, den sie äußerte, als sie die französische Sprache kaum beherrschte.
Da sprach sie von einer "kulturellen Wüste", in der sie zu leben meinte.
Und noch einmal, das hatte nichts mit den Reaktionen ihrer neuen Landsleute zu tun, sondern ausschließlich mit ihrem sprachlichen Unvermögen.
--
enigma
Ich habe noch den Satz vergessen, den sie äußerte, als sie die französische Sprache kaum beherrschte.
Da sprach sie von einer "kulturellen Wüste", in der sie zu leben meinte.
Und noch einmal, das hatte nichts mit den Reaktionen ihrer neuen Landsleute zu tun, sondern ausschließlich mit ihrem sprachlichen Unvermögen.
--
enigma
Sorry Welling,
in meinem Überschwang hatte ich Deine Antwort überhaupt nicht wahrgenommen. )
Gruß
--
enigma
in meinem Überschwang hatte ich Deine Antwort überhaupt nicht wahrgenommen. )
Gruß
--
enigma
Hier ein Rätsel zum Wochenende:
Gesucht wird ene deutschsprachige Autorin, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren. Nach dem Abitur begann sie mit einer Ausbildung in einem Beruf, in dem eher Rechenhaftes und "Sprache der verwalteten Welt" eine Rolle spielen dürften. Sie zog bald die Reißleine und verdiente ihr Geld über ein Jahrzehnt mit einer Tätigkeit, die, soviel ich weiß, kein offzielles Berufsbild hat, keine leichte und ungefährliche Aufgabe, vermute ich. Danach entschied sie sich für die Schriftstellerei.
Einen Roman habe ich gelesen, er befasst sich mit der von mir unscharf dargestellten Berufstätigkeit, sie erkennt man leicht am Titel.
So - mehr darf ich nicht verraten.
Entspanntes Rätseln
Gruß
welling
Gesucht wird ene deutschsprachige Autorin, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren. Nach dem Abitur begann sie mit einer Ausbildung in einem Beruf, in dem eher Rechenhaftes und "Sprache der verwalteten Welt" eine Rolle spielen dürften. Sie zog bald die Reißleine und verdiente ihr Geld über ein Jahrzehnt mit einer Tätigkeit, die, soviel ich weiß, kein offzielles Berufsbild hat, keine leichte und ungefährliche Aufgabe, vermute ich. Danach entschied sie sich für die Schriftstellerei.
Einen Roman habe ich gelesen, er befasst sich mit der von mir unscharf dargestellten Berufstätigkeit, sie erkennt man leicht am Titel.
So - mehr darf ich nicht verraten.
Entspanntes Rätseln
Gruß
welling
Hallo Welling
spontan fällt mir dazu die Österreicherin Helene von Dammein, liege ich da sehr falsch?
--
edith
spontan fällt mir dazu die Österreicherin Helene von Dammein, liege ich da sehr falsch?
--
edith
Hallo und guten Morgen,
leider stehe ich heute nicht zur Verfügung, weil ich einen Kindergeburtstag feiern muss. )
An Helene von Damm glaube ich nicht, weil das Geburtsdatum nicht hinkommt, denn mit Angaben von Daten usw. ist Welling immer sehr penibel.
Ich vermute, dass ich das Buch nicht gelesen habe, aber irgendwas ist bei mir im Hinterkopf, das nicht so recht rauswill, eine Erinnerung an eine Autorin, die über einen etwas ungewöhnlichen Beruf, den sie mal ausgeübt hat, schrieb.
Aber so weit ich mich erinnere, war das eine Deutsche.
Aber - wie gesagt - es fällt mir im Moment nicht ein.
Also - viel Spaß weiterhin - und wenn ich heute Abend hier reingucke, ist das Rätsel wahrscheinlich gelöst und ich kann die Lösung - bequem zurückgelehnt - genießen. )
Viel Spaß weiterhin.
Gruß
--
enigma
leider stehe ich heute nicht zur Verfügung, weil ich einen Kindergeburtstag feiern muss. )
An Helene von Damm glaube ich nicht, weil das Geburtsdatum nicht hinkommt, denn mit Angaben von Daten usw. ist Welling immer sehr penibel.
Ich vermute, dass ich das Buch nicht gelesen habe, aber irgendwas ist bei mir im Hinterkopf, das nicht so recht rauswill, eine Erinnerung an eine Autorin, die über einen etwas ungewöhnlichen Beruf, den sie mal ausgeübt hat, schrieb.
Aber so weit ich mich erinnere, war das eine Deutsche.
Aber - wie gesagt - es fällt mir im Moment nicht ein.
Also - viel Spaß weiterhin - und wenn ich heute Abend hier reingucke, ist das Rätsel wahrscheinlich gelöst und ich kann die Lösung - bequem zurückgelehnt - genießen. )
Viel Spaß weiterhin.
Gruß
--
enigma
Hallo Edith,
Sie ist es nicht, Helene von Damm ist um ein viertel Jahrhundert älter als die Gesuchte, die auch nicht ausgewandert ist. Und die Gesuchte ist nicht Österreicherin.
Gruß
welling
PS: Hallo Enigma, habe deinen Beitrag eben erst gelesen und weiß gar nicht, ob ich dir das genüssliche Zurücklehnen gönnen soll in diesem Fall )
Sie ist es nicht, Helene von Damm ist um ein viertel Jahrhundert älter als die Gesuchte, die auch nicht ausgewandert ist. Und die Gesuchte ist nicht Österreicherin.
Gruß
welling
PS: Hallo Enigma, habe deinen Beitrag eben erst gelesen und weiß gar nicht, ob ich dir das genüssliche Zurücklehnen gönnen soll in diesem Fall )
Hallo Welling,
noch habe ich mich nicht zurückgelehnt.)
Und inzwischen ist mir auch wieder eingefallen, welche Frau ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte.
Das war Karen Duve und "Taxi".
Ein Beruf als Taxifahrerin kann ja wirklich gefährlich sein.
Ich bin mal in der Nacht von Sylvester auf Neujahr mit einem Taxi nach Hause gefahren - und wer saß am Steuer?? Jau, eine Frau.
Also, das hätte ich nicht gemacht, in der Nacht Taxi gefahren, möglichst in gar keiner, als Fahrerin, meine ich.
Ob Karin Duve es ist, bleibt natürlich dahingestellt.
Gruß
--
enigma
noch habe ich mich nicht zurückgelehnt.)
Und inzwischen ist mir auch wieder eingefallen, welche Frau ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte.
Das war Karen Duve und "Taxi".
Ein Beruf als Taxifahrerin kann ja wirklich gefährlich sein.
Ich bin mal in der Nacht von Sylvester auf Neujahr mit einem Taxi nach Hause gefahren - und wer saß am Steuer?? Jau, eine Frau.
Also, das hätte ich nicht gemacht, in der Nacht Taxi gefahren, möglichst in gar keiner, als Fahrerin, meine ich.
Ob Karin Duve es ist, bleibt natürlich dahingestellt.
Gruß
--
enigma
Hallo Enigma,
jawohl, Karin Duve und ihr letzter Roman "Taxi" waren gemeint. In diesem Roman werden Menschen gezeigt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens wohnen. Die Protagonistin fährt und fährt und begegnet allerlei skurrilen Menschen und Situationen, eingebunden in eine Clique von Berufskollegen. Und wenn sie nicht fährt, liegt sie, meist nicht alleine. Das Liebes- oder sollte ich sagen Geschlechtsleben der Protagonistin ist bewegt. Aber mehr und mehr habe ich mich daran gewöhnt - lesend, versteht sich - und immer wieder mal über die Schlüssigkeit der Vorgänge nachgedacht.
Danke fürs Mitraten und dir, Enigma, einen lustigen Kindergeburtstag,
Gruß
welling
jawohl, Karin Duve und ihr letzter Roman "Taxi" waren gemeint. In diesem Roman werden Menschen gezeigt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens wohnen. Die Protagonistin fährt und fährt und begegnet allerlei skurrilen Menschen und Situationen, eingebunden in eine Clique von Berufskollegen. Und wenn sie nicht fährt, liegt sie, meist nicht alleine. Das Liebes- oder sollte ich sagen Geschlechtsleben der Protagonistin ist bewegt. Aber mehr und mehr habe ich mich daran gewöhnt - lesend, versteht sich - und immer wieder mal über die Schlüssigkeit der Vorgänge nachgedacht.
Danke fürs Mitraten und dir, Enigma, einen lustigen Kindergeburtstag,
Gruß
welling