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Literatur Künstler-Gedenken

Clematis
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.06.2024, 12:11:53
Wahrhaft eine schöne Idee, lieber @Maikel.

Aber werden die Mauergedichte auch gelesen?

Um in ein Gedicht hineinzuschlüpfen, muss man ein
ganz besonderes Türle aufmachen.

Und das ist anstrengend  😠  - 
und Zeit brauchts auch noch! 👿

Edelhagen, Kurt.jpg

bleibt gesund und fröhlich
Clematis


 
RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Clematis vom 05.06.2024, 07:53:15

 

Wahrhaft eine schöne Idee, lieber @Maikel.

Aber werden die Mauergedichte auch gelesen?



 


In einem Städtchen mit Mauergedichten würde ich mich wohl sehr wohl fühlen 😊. Vermutlich aber werden die Gedichte nur von denen gelesen, die eh' schon Gedichte lieben, doch sollte ein Mauergedicht auch nur einen Menschen dazu bringen, zukünftig weitere Gedichte zu lesen, wäre das doch großartig. 😊

Bei denen, die von ihrer Umwelt nichts mehr mitbekommen, weil sie ständig auf ihr Smartphone starren, ist eh' Hopfen und Malz verloren. Prost! 😂

Einen schönen Tag wünsche ich. 🌞
 
Clematis
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 05.06.2024, 07:53:15

Fortsetzung....


BrechtGedichte.jpg

"Alle großen Gedichte haben
den Wert von Dokumenten."

Berthold Brecht

sollte man wie weiland Luther seine Thesen an die Kirche schlug,
an unsere  Schulen diesen Satz mit Sekundenkleber anbringen.

Clematis


 

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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 05.06.2024, 10:39:19
Mann, Thomas.JPG

auf diese Collage bin ich besonders stolz,
weil ich mit diesen Erzählungen Thomas Mann kennenlernte
und verehren und mit
"Joseph und seine  Brüder" lieben.
"Lotte in Weimar" war dann pures Vergnügen.

Er musste mit seiner Frau Katja vor den Nazis fliehen.
Was für eine Schande für Deutschland! Und sie sind ja nur
EIN Beispiel.
Katja Pringsheim, Tochter einer jüdischen Familie.

Jens, Walter.jpg

Auch dieses Buch gehört in den Schulen gelesen.
Es ist eine einzige Mahnung, da nur von Erlebtem
berichtet wird.
Dank an die Jensens!

Thomas Mann und Hermann Hesse verband eine
schöne Freundschaft.
HesseBrief.jpg

Velazquez_-_An_Old_Woman_Cooking_Eggs_-Wikipedia.jpg


Velázquez_Autorretrato_45_x_38_cm_-_Colección_Real_Academia_de_Bellas_Artes_de_San_Carlos_-_Museo_de_Bellas_Artes_de_Valencia.jpg

das Kerlchen hat in der Rose geschlafen -
beneidenswert!
20240527_183253.jpg

20240527_182750.jpg

Fotos: Ingeborg

Clematis


 
Clematis
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 06.06.2024, 08:28:55
in eigener Sache

am 2. Juni donnerte um 22 Uhr ein massives Gewitter über unsere Gegend.

Das Trinkwasser musste abgekocht werden, aber ab dem 4. 6. waren bis heute
nur noch bekanntgegebene Teilorte betroffen.

Die Bekanntmachungen im Internet funktionieren bestens. Z. B.
Helfer - auch von auswärts - sollen sich im Rathaus melden, so wird
vernünftig eingeteilt.

Da unsere Gemeinde "hügelig" ist und ich weiter oben wohne, konnte bei
uns und im Umkreis alles in Ordnung bleiben.

Doch am 3. 6. fuhr ich ein kleines Stück auf meiner "Höhe", alles war in Ordnung,
stellte das Auto am gewohnten öffentlichen Platz ab und dann ging es gleich los
mit Schlammpfützen, aus einem Keller wurde abgepumpt, die Apotheke hatte schon
einen Container stehen, der gefüllt wurde.
Ich sollte dringend zur Bank, Türe offen, Boden herausgerissen, die Geräte zum
überweisen und Kontoauszügen nass, beschmutzt und nicht brauchbar.
Wie froh bin ich, dass ich schon lange immer wieder Bargeld anspare, und nun
muss die Überweisung halt warten, ich habs erklärt.

Überall - Bäcker - Metzger - Wirtschäftle - alles am räumen, Abfall rausstellen usw.

das sind die Fotos vom 3. 6.
die Haupt-Strasse

20240604_142128.jpg

die gleiche Strasse mit dem angeschwemmten Auto
20240604_142051.jpg

heut hab ich es wieder mit der Bank veersucht, keine Chance,
aber Lidl hatte offen.
Die Apotheke hat auf dem Parkplatz ein Zelt aufgebaut.

Ich bin froh und dankbar, dass wir hier oben so glimpflich
weggekommen sind.

Clematis


20240527_182709.jpg
 
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 06.06.2024, 19:25:08
Kaléko, Mascha-der kleine Unterschied.JPG

KalekoEisblumen.jpg

KalekoRose.jpg

Kaleko, Mascha.jpg


Gauguin, Paul.jpg

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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Clematis vom 07.06.2024, 08:11:50

Ich sag' mal 'Tschüß' für diese Woche und wünsche allseits ein schönes und sonniges Wochenende. 🌞
 



Liebe Grüße ins Stüble

Maikel 😊
 
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 07.06.2024, 08:11:50
Goethe-Knopfloch.JPG


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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 07.06.2024, 19:03:53
Bürger, Gottfried August.jpg

zum Todestag von Gottfried August Bürger

eine herrliche Ballade!

Der Kaiser und der Abt

Ich will euch erzählen ein Märchen, gar schnurrig:
Es war ′mal ein Kaiser; der Kaiser war knurrig;
Auch war ′mal ein Abt, ein gar stattlicher Herr;
Nur schade! sein Schäfer war klüger, als Er.
 
Dem Kaiser ward′s sauer in Hitz′ und in Kälte:
Oft schlief er bepanzert im Kriegeszelte;
Oft hatt′ er kaum Wasser zu Schwarzbrot und Wurst;
Und öfter noch litt′ er gar Hunger und Durst.
 
Das Pfäfflein, das wusste sich besser zu hegen,
Und weidlich am Tisch und im Bette zu pflegen.
Wie Vollmond glänzte sein feinstes Gesicht.
Drei Männer umspannten den Schmerbauch ihm nicht.
 
D′rob suchte der Kaiser am Pfäfflein oft Hader.
Einst ritt er, mit riesigem Kriegesgeschwader,
In brennender Hitze des Sommers vorbei.
Das Pfäfflein spazierte vor seiner Abtei.
 
"Ha, dachte der Kaiser, zur glücklichen Stunde!"
Und grüßte das Pfäfflein mit höhnischem Munde:
"Knecht Gottes, wie geht′s dir? Mir deucht wohl ganz recht,
Das Beten und Fasten bekomme nicht schlecht.
 
Doch deucht mir daneben, euch plag Langeweile.
Ihr dankt mir′s wohl, wenn ich euch Arbeit erteile,
Man rühmet, ihr wäret der pfiffigste Mann,
Ihr hörtet das Gräschen fast wachsen, sagt man.
 
So geb′ ich denn euren zwei tüchtigen Backen
Zur Kurzweil drei artige Nüsse zu knacken.
Drei Monden von nun an bestimm′ ich zur Zeit.
Dann will ich auf diese drei Fragen Bescheid.

Zum ersten: Wann hoch ich, im fürstlichen Rate,
Zu Throne mich zeige im Kaiserornate,
Dann sollt ihr mir sagen, ein treuer Wardein,
Wie viel ich wohl wert, bis zum Heller mag sein?
 
Zum zweiten sollt ihr mir berechnen und sagen:
Wie bald ich zu Rosse die Welt mag umjagen?
Um keine Minute zu wenig und viel!
Ich weiß der Bescheid darauf ist euch nur Spiel.
 
Zum dritten noch sollst du, o Preis der Prälaten,
Aufs Härchen mir meine Gedanken erraten.
Die will ich dann treulich bekennen: allein
Es soll auch kein Titelchen Wahres dran sein.
 
Und könnt ihr mir diese drei Fragen nicht lösen,
So seid ihr die längste Zeit Abt hier gewesen;
So lass′ ich euch führen zu Esel durchs Land,
Verkehrt, statt des Zaumes, den Schwanz in der Hand." -

Drauf trabte der Kaiser mit Lachen von hinnen.
Das Pfäfflein zerriss und zerspliss sich mit Sinnen.
Kein armer Verbrecher fühlt mehr Schwulität,
Der vor hochnotpeinlichem Halsgericht steht.
 
Er schickte nach ein, zwei, drei, vier Un′vers′täten,
Er fragte bei ein, zwei, drei, vier Fakultäten,
Er zahlte Gebühren und Sportuln vollauf:
Doch löste kein Doktor die Fragen ihm auf.
 
Schnell wuchsen, bei herzlichem Zagen und Pochen,
Die Stunden zu Tagen, die Tage zu Wochen,
Die Wochen zu Monden; schon kam der Termin!
Ihm ward′s vor den Augen bald gelb und bald grün.
 
Nun sucht′ er, ein bleicher hohlwangiger Werther,
In Wäldern und Feldern die einsamsten Örter.
Da traf ihn, auf selten betretener Bahn,
Hans Bendix, sein Schäfer, am Felsenhang an.

"Herr Abt, sprach Hans Bendix, was mögt ihr euch grämen?
Ihr schwindet ja wahrlich dahin, wie ein Schemen.
Maria und Joseph! Wie hotzelt ihr ein!
Mein Sixchen! Es muss euch was angetan sein." -
 
"Ach, guter Hans Bendix, so muss sich′s wohl schicken.
Der Kaiser will gern mir am Zeuge was flicken,
Und hat mir drei Nüss′ auf die Zähne gepackt,
Die schwerlich Beelzebub selber wohl knackt.
 
Zum ersten: Wann hoch Er, im fürstlichen Rate,
Zu Throne sich zeiget, im Kaiserornate,
Dann soll ich ihm sagen, ein treuer Wardein,
Wie viel er wohl wert, bis zum Heller mag sein?
 
Zum zweiten soll ich ihm berechnen und sagen:
Wie bald er zu Rosse die Welt mag umjagen?
Um keine Minute zu wenig und viel!
Er meint, der Bescheid darauf wäre nur Spiel.
 
Zum dritten, ich ärmster von allen Prälaten,
Soll ich ihm gar seine Gedanken erraten;
Die will er mir treulich bekennen: allein
Es soll auch kein Titelchen Wahres dran sein.
 
Und kann ich ihm diese drei Fragen nicht lösen,
So bin ich die längste Zeit Abt hier gewesen;
So lässt er mich führen zu Esel durchs Land,
Verkehrt, statt des Zaumes, den Schwanz in der Hand." -
 
"Nichts weiter? erwidert Hans Bendix mit Lachen,
Herr, gebt euch zufrieden! das will ich schon machen.
Nur borgt mir eu′r Käppchen, eu′r Kreuzchen und Kleid;
So will ich schon geben den rechten Bescheid.
 
Versteh′ ich gleich nichts von lateinischen Brocken,
So weiß ich den Hund doch vom Ofen zu locken.
Was ihr euch, Gelehrte, für Geld nicht erwerbt,
Das hab′ ich von meiner Frau Mutter geerbt."

Da sprang, wie ein Böcklein, der Abt vor Behagen.
Mit Käppchen und Kreuzchen, mit Mantel und Kragen,
Ward stattlich Hans Bendix zum Abte geschmückt,
Und hurtig zum Kaiser nach Hofe geschickt.
 
Hier thronte der Kaiser im fürstlichen Rate,
Hoch prangt′ er, mit Zepter und Kron′ im Ornate:
"Nun sagt mir, Herr Abt, als ein treuer Wardein,
Wie viel ich itzt wert, bis zum Heller, mag sein?" -
 
"Für dreißig Reichsgulden ward Christus verschachert;
Drum gäb′ ich, so sehr ihr auch pochet und prachert,
Für euch keinen Deut mehr, als zwanzig und neun,
Denn Einen müsst ihr doch wohl minder wert sein." -
 
"Hum, sagte der Kaiser, der Grund lässt sich hören,
Und mag den durchlauchtigen Stolz wohl bekehren.
Nie hätt′ ich, bei meiner hochfürstlichen Ehr′!
Geglaubet, dass so spottwohlfeil ich wär′.

Nun aber sollst du mir berechnen und sagen:
Wie bald ich zu Rosse die Welt mag umjagen?
Um keine Minute zu wenig und viel!
Ist dir der Bescheid darauf auch nur ein Spiel?" -
 
"Herr, wenn mit der Sonn′ ihr früh sattelt und reitet,
Und stets sie in einerlei Tempo begleitet,
So setz′ ich mein Kreuz und mein Käppchen daran,
In zweimal zwölf Stunden in alles getan." -
 
"Ha, lachte der Kaiser, vortrefflicher Haber!
Ihr futtert die Pferde mit Wenn und mit Aber.
Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht,
Hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht.
 
Nun aber zum dritten, nun nimm dich zusammen!
Sonst muss ich dich dennoch zum Esel verdammen.
Was denk′ ich, das falsch ist? das bringe heraus!
Nur bleib mir mit Wenn und mit Aber zu Haus!" -
 
"Ihr denket, ich sei der Herr Abt von St. Gallen." -
"Ganz recht! Und das kann von der Wahrheit nicht fallen." -
"Sein Diener, Herr Kaiser! Euch trüget eu′r Sinn:
Denn wisst, dass ich Bendix, sein Schäfer, nur bin!" -
 
"Was Henker! Du bist nicht der Abt von St. Gallen?"
Rief hurtig, als wär′ er vom Himmel gefallen,
Der Kaiser mit frohem Erstaunen darein;
"Wohlan denn, so sollst du von nun an es sein!
 
Ich will dich belehnen mit Ring und mit Stabe.
Dein Vorfahr besteige den Esel und trabe!
Und lerne fortan erst quid iuris verstehn!
Denn wenn man will ernten, so muss man auch sä′n." -
 
"Mit Gunsten, Herr Kaiser! Das lasst nur hübsch bleiben!
Ich kann ja nicht lesen, noch rechnen und schreiben;
Auch weiß ich kein sterbendes Wörtchen Latein.
Was Hänschen versäumet holt Hans nicht mehr ein." -

"Ach, guter Hans Bendix, das ist ja recht schade!
Erbitte demnach dir ein′ andere Gnade!
Sehr hat mich ergötzet dein lustiger Schwank:
Drum soll dich auch wieder ergötzen mein Dank." -
 
"Herr Kaiser, groß hab′ ich so eben nichts nötig:
Doch seid ihr im Ernst mir zu Gnaden erbötig,
So will ich mir bitten zum ehrlichen Lohn,
Für meinen hochwürdigen Herren Pardon." -
 
"Ha bravo! Du trägst, wie ich merke, Geselle,
Das Herz, wie den Kopf, auf der richtigen Stelle.
Drum sei der Pardon ihm in Gnaden gewährt,
Und obenein dir eine Rente beschert:
 
Wir lassen dem Abt von St. Gallen entbieten:
Hans Bendix soll ihm nicht die Schafe mehr hüten.
Der Abt soll sein pflegen, nach unserm Gebot,
Umsonst, bis an seinen sanftseligen Tod."

Gottfried August Bürger

31.12.1747,- 8. 6.1794

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Clematis
 
Klara39
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Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Klara39
als Antwort auf Clematis vom 08.06.2024, 08:49:45
Guten Morgen, Clematis , danke für Deine Mühe und das schöne Gedicht!
Ein Herzchen dafür reicht sicher nicht!
Ich hätte die klugen Verse bestimmt nie gelesen,
wärest Du nicht so fleißig gewesen!
Einen frohen Tag wünscht Dir
Klara 😉

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