Literatur Künstler-Gedenken
Ich hab Thomas Mann schätzen gelernt in seinen Erzählungen.
Nachdem ich mich weiter vorgetastet hatte, wagte ich auch zu "Joseph und seine Brüder"
immer mehr verstand ich seinen Humor, seine treffsicheren Formulierungen und ich
bin froh, dass ich ihn kennenlernen durfte.
Umsomehr erschüttert mich die Nazizeit und die Schilderungen von Inge und Walter Jens in "Katjas Mutter". Dies Buch ist ein Beispiel für das, was tausenden Familien geschah.
Auch vom Anstand eines SS-Offiziers hab ich darin erfahren, der den alten Eltern noch ermöglichte, in die Schweiz zu gehen. Katjas Mutter, Hedwig Pringsheim, schrieb später "Er war ein weißes Lamm".
Clematis
Ich hab die Biografien bis hinauf zu Hedwig Dohm auch alle mit großem Interesse gelesen. Was mich dabei am meisten überrascht und erstaunt hat, war die konsequente Ausblendung des jüdischen Anteils im Hause Mann. Zum Beispiel habe ich bei YouTube ein historisches Interview mit der damals schon älteren Erika Mann gesehen, in dem sie sich des Langen und Breiten über ihren und ihres Bruders Klaus antifaschistischen Widerstand äußerte, ganz im Stil der aufrechten Intellektuellen. Ich habe jedoch bis zum Schluss vergeblich gewartet auf einen Satz, der nicht kam: Wir waren auch deshalb Anti-Nazis, weil wir ja selber als "Halbjuden" unmittelbar betroffen und bedroht waren. Doch sie sagte nichts dergleichen. Die Homosexualität war im Hause Mann dagegen ein beliebtes Thema, mit dem ständig gespielt wurde. Vielleicht überdeckte es "das Andere".
Dazu passt, dass beispielsweise von mehreren Mitgliedern der großbürgerlichen Familie Pringsheim erzählt wurde, sie hätten als Kinder und Jugendliche sehr lange überhaupt nicht gewusst, dass sie Juden waren. Als sie es dann endlich, fast beiläufig, erfuhren, hatten sie auch schon gelernt, was damals in Deutschland Antisemitismus bedeutete. Was für eine traumatische Erfahrung, die an den Grundfesten der eigenen Identität rüttelte, muss das gewesen sein! All diese Dinge zu lesen hat mein Verständnis sehr vertieft. Thomas Mann, der aus seinem Andocken an diese Welt unendlich viele Vorteile bezog, sie aber ansonsten ignorierte, kam dabei leider nicht besonders gut weg. Seine Erzählungen und Romane (zum Beispiel "Königliche Hoheit", wo er in seiner spezifischen Weise genau diese Welt "behandelt") lese ich seitdem mit etwas anderen Augen, nicht mehr so unkritisch begeistert wie früher.
LG
C.S.
Ob er ihm das auch ins Gesicht gesagt hätte ?
Ja, ich glaube schon..................................................
C.S.
es besteht die größte Wahrscheinlichkeit,
dass es auch der Welt eine Freude ist."
Thomas Mann
"Männer brauchen Frauen um sich, sonst verfallen sie unaufhaltsam der Barbarei." 
(Orson Welles)
Clematis
Na dann nochmal eine schöne Äußerung ausschließlich für Frauen:
"Lieber mit interessanten Frauen in die Hölle, als mit dummen Männern ins Paradies."
(Zarah Leander)
Männer, interessante Frauen sind oft die Hölle.
Clematis
Ich weiß nicht so recht, lieber Vicinus, ich mag eigentlich
Männer, interessante Frauen sind oft die Hölle.
Clematis
??????????
