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Literatur Künstler-Gedenken

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Clematis vom 28.11.2024, 08:22:23

Liebe Clematis,

eines der erschütternsten Fotos, die ich jemals in meinem Leben sah, war ein Bild des verstorbenen Stefan Zweig und seiner Frau, die, sich an den Händen haltend, das Leben genommen hatten. Beide waren an der "Hitlerreife" des deutschen Volkes verzweifelt. Ich sah das Foto in einer Ausstellung, vor Jahrzehnten (ich glaube, das war in meiner Bonner Zeit, vielleicht sogar noch in der davor liegenden Kölner Zeit). Dieses Bild werde ich nie vergessen, es hat sich mir eingebrannt.

*

Danke auch für das Erinnern an Tomi Ungerer, dieses wunderschöne Liederbuch habe ich, und es ist immer wieder eine Freude, darin zu blättern.

Dir und allen hier einen angenehmen Tag

Der Waldler

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Roxanna
Guten Morgen ins Stüble, guten Morgen, liebe Clematis,
 
gestern jährte sich der große Angriff auf Freiburg zum 80. Male. Die Zeitung berichtete darüber und es kamen Menschen zu Wort, die das miterlebt haben. Zu 80% wurde die Innenstadt zerstört und, weil Freiburg bis dahin verschont geblieben war, wurde zu spät gewarnt. Viele schafften es nicht, Schutzräume aufzusuchen. Diese Berichte der Zeitzeugen gingen mir sehr nahe und haben mich erschüttert. Was müssen sich damals für Tragödien in der Stadt abgespielt haben. Krieg ist grausam.

Ich lese gerade einen Roman von Susanne Abel "Stay away from Gretchen", wo auch Krieg und Vertreibung das Thema ist. Die Geschichte handelt von Greta, die als Kind Schlimmes im Krieg erleben musste und, um überleben zu können, alles vedrängt hat, so wie die meisten es wohl damals gemacht haben. Mit dem Beginn einer Demenz kommt die Erinnerung zurück.

Über Stefan Zweigs Geschichte habe ich einen Film gesehen, in dem Josef Haderer die Hauptrolle spielte: "Die Morgenröte". Bis dahin kannte ich sein Schicksal nicht. Krieg ist furchtbar, er entwurzelt die Menschen, verletzt sie körperlich und seelisch und unzählig viele Menschen kommen zu Tode. Warum können Menschen keinen Frieden halten?

Gäbe es nicht unter anderem auch Künstler, wie Tomi Ungerer, die für die Heiterkeit sorgten, wäre es in dieser Welt manchmal kaum auszuhalten.  

 


Aus dem heute verregneten Freiburg lasse ich liebe Grüße da und wünsche dir, liebe Clematis und allen Stüblebesuchern einen guten Tag

Roxanna
 

 
Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Clematis vom 28.11.2024, 08:22:23

Guten Morgenin die Runde!

Das wunderschöne Liederbuch von Tomi Ungerer hat meine Kinder einst
begleitet und ich werde es mir heute wieder einmal ansehen, es wird mir
diesen grauen T'ag aufhellen. Seine Illustrationen sind unvergesslich.

Euch allen hier einen freundlichen Tag

Allegra


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Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Michiko
Stürmische und verregnete Berliner Grüße ins Stüble, liebe Clematis und @all, also ist heute wieder ein Haustag angesagt. Gestern Abend habe ich mir die Doku "Ich bin! Margot Friedländer" angeschaut, das hängt noch nach. Was für Erinnerungen diese Frau ein Leben lang mit sich herumträgt, die Mutter, die den kleinen Sohn freiwillig ins KZ begleitet und beide dort umkommen und auf einem Zettel der mütterliche Rat:  "Versuche, Dein Leben zu machen". Ein Film, nichts für schwache Gemüter angesichts der zahlreichen gewalttätigen Szenen durch die Gestapo.
Eine der schönen Erinnerungen heute hier sind die Zeichnungen von Tomi Ungerer, richtige Kunstwerke, so friedlich und schön, wie man sich am liebsten die Welt wünschen würde. Aber davon sind wir meilenweit entfernt. Ich habe drei kleine Büchlein mit Zeichnungen von Ida Bohatta, eine Kinderbuchillustratorin aus Österreich, lasse mal zwei Bildchen da. Lieblingsbücher meiner Tochter, die aber bei mir verblieben sind.👍




Einen stressfreien Donnerstag wünscht allen hier in der gemütlichen Runde .... Michiko💗💛🌲
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Der-Waldler

Gute Nacht Euch allen hier...

Liebe Grüße

Der Waldler

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Michiko
Ich schließe mich Deinen Gute Nachtgrüßen an alle hier im Stüble an ..... Michiko😴
katze-im-mondschein-.jpg
freepik

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Clematis
Clematis
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
@Der-Waldler
@Michiko
Danke!.jpg
für Eure Abendgrüsse.

Sie haben mir gut getan.


Gaetano Donizetti - 29. 11. 1797 - 08. 04. 1848 iGrabmahl n Bergamo
DonizettiBergamo.jpg

das ist ein Blatt in meinem Tagebuch von 1977

das schöne Bergamo
Donizetti-Bergamo-2.jpg

Donizetti-Via_Donizetti.JPG

Gaetano Donizetti hat sich selbst karikiert
Donizetti-Gaetano_Donizetti_(autocaricatura).jpg

SemperoperCollage.jpg


Hauff, Wilhelm.jpg

Hauff-Märchen-Rückseite-2-3.jpg


Hauff-Wilhelm-Hauff_Lichtenstein.jpg

Clematis
 
Clematis
Clematis
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 29.11.2024, 08:19:54

Rainer Maria Rilke schrieb im Stundenbuch ein besonderes Gedicht.

Ein Mensch spricht, der den Nullpunkt des Daseins erreicht hatte,
aber es ist vorbei.
er beginnt zuversichtlich: ich bete wieder, du Erlauchter

und dann schildert er - wie kein anderer Dichter - den Nullpunkt.

Ich kenne ihn auch.

Wenn jemand Zeit und Lust hat - bitte sehr!

liebe Grüssle
Clematis

Ich bete wieder, du Erlauchter

Ich bete wieder, du Erlauchter,
du hörst mich wieder durch den Wind,
weil meine Tiefen nie gebrauchter
rauschender Worte mächtig sind.

Ich war zerstreut; an Widersacher
in Stücken war verteilt mein Ich.
O Gott, mich lachten alle Lacher,
und alle Trinker tranken mich.

In Höfen hab ich mich gesammelt
aus Abfall und aus altem Glas,
mit halbem Mund dich angestammelt,
dich, ewiger aus Ebenmaß.
Wie hob ich meine halben Hände
zu dir in namenlosem Flehn,
dass ich die Augen wiederfände,
mit denen ich dich angesehn.

Ich war ein Haus nach einem Brand,
darin nur Mörder manchmal schlafen,
eh ihre hungerigen Strafen
sie weiterjagen in das Land;
ich war wie eine Stadt am Meer,
wenn eine Seuche sie bedrängte,
die sich wie eine Leiche schwer
den Kindern in die Hände hängte.

Ich war mir fremd wie irgendwer
und wusste nur von ihm, dass er
einst meine junge Mutter kränkte,
als sie mich trug,
und dass ihr Herz, das eingeengte,
sehr schmerzhaft an mein Keimen schlug.

Jetzt bin ich wieder aufgebaut
aus allen Stücken meiner Schande
und sehne mich nach einem Bande,
nach einem einigen Verstande,
der mich wie ein Ding überschaut, -
nach deines Herzens großen Händen -
(o kämen sie doch auf mich zu)
ich zähle mich, mein Gott, und du,
du hast das Recht, mich zu verschwenden.


Rainer Maria Rilke
(1875 - 1926)

Scan_Doc0004-640-2.jpg
 

Clematis
Clematis
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 29.11.2024, 16:27:40
TwainMark1.jpg

Twain, Mark.JPG


aus dem Internet

Twain, Marc-innehalten.jpg


Twain-Meinungsfreiheit.jpg


Churchill, Winston.jpg

aus dem Internet

Churchill-Stamps_of_Germany_(BRD)_1968,_MiNr_Block_4.jpg

viele liebe Morgengrüsse mit Snnenstrahlen
Clematis
 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Clematis vom 30.11.2024, 08:36:54

Guten Morgen, liebe Clematis und alle Besucher dieses schönen Fadens.

Ich kannte viele Jahrzehnte lang Mark Twain nur  als den Autor von Tom und Huck, bis ich vor einigen Jahren seine damals neu und erstmals erschienene "Geheime Autobiographie" las (er hatte verfügt, dass sie erst 100 Jahre nach seinem Tod erscheinen dürfe). Was für ein genialer Spötter, dessen Spott manchmal richtig weh tat...! Und was für ein Menschenkenner, der durchaus auch ein Misanthrop war, wenn auch ein sehr humorvoller.

Liebe Grüße und ein angenehmes Wochenende wünscht Euch allen

Der Waldler


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