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Literatur Künstler-Gedenken

Clematis
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Allegra vom 05.09.2024, 10:22:59

@Allegra
AADanke!Rosenkranz-2-700-Test3.JPG

ich hab heute was Kompliziertes, aber Schönes gebastelt.
zum Tagesabschluss anschauen

Rilke-Nachtigallen.JPG

habt einen erholsamen Schlaf.

Clematis



 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Clematis vom 05.09.2024, 19:38:37

Danke. Du, liebe Clematis, und all Ihr anderen hier, auch. Gute Nacht

Der Waldler

Clematis
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Der-Waldler vom 05.09.2024, 21:11:18
Mendelssohn,  Moses-2.jpg

Mendelssohn, Moses.jpg


im Internet gefunden
Mendelssohn, Moses-2.jpg


Salten, Felix.jpg

Clematis
 

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Clematis
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RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 06.09.2024, 08:12:22
ein Vorgeschmack auf morgen:

Mörike,GebTag.jpg


Der alte Turmhahn
Idylle

Zu Cleversulzbach im Unterland
Hundertunddreizehn Jahr' ich stand,
Auf dem Kirchenturm ein guter Hahn,
Als ein Zierat und Wetterfahn'.
In Sturm und Wind und Regennacht
Hab'ich allzeit das Dorf bewacht.
Manch falber Blitz hat mich gestreift,
Der Frost mein' roten Kamm bereift,
Auch manchen lieben Sommertag,
Da man gern Schatten haben mag,
Hat mir die Sonne unverwandt
Auf meinen goldigen Leib gebrannt.
So ward ich schwarz für Alter ganz
Und weg ist aller Glitz und Glanz.
Da haben sie mich denn zuletzt
Veracht't und schmählich abgesetzt.
Meinthalb! so ist der Welt ihr Lauf,
Jetzt tun sie einen andern 'nauf.
Stolzier', prachtier' und dreh dich nur!
Dir macht der Wind noch andre Cour.

Ade, o Tal, du Berg und Tal!
Rebhügel, Wälder allzumal!
Herzlieber Turm und Kirchendach,
Kirchhof und Steglein übern Bach!
Du Brunnen, dahin spat und früh
Öchslein springen, Schaf' und Küh',
Hans hinterdrein kommt mit dem Stecken
Und Bastes Evlein auf dem Schecken!
Ihr Störch' und Schwalben, grobe Spatzen,
Euch soll ich nimmer hören schwatzen!
Lieb deucht mir jedes Drecklein itzt,
Damit ihr ehrlich mich beschmitzt.
Ade, Hochwürden, Ihr Herr Pfarr,
Schulmeister auch, du armer Narr!
Aus ist, was mich gefreut so lang,
Geläut' und Orgel, Sach und Klang.

Von meiner Höh' so sang ich dort,
Und hätt' noch lang gesungen fort,
Da kam so ein krummer Teufelshöcker,
Ich schätz', es war der Schieferdecker,
Packt mich, kriegt nach manch hartem Stoß
Mich richtig von der Stange los.
Mein alt bresthafter Leib schier brach,
Da er mit mir fuhr ab dem Dach
Und bei den Glocken schnurrt hinein;
Die glotzten sehr verwundert drein,
Regt ihnen doch weiter nicht den Mut,
Dachten eben, wir hangen gut.

Jetzt tät man mich mit altem Eisen
dem Meister Hufschmid überweisen;
Der zahlt zween Batzen und meint Wunder
Wieviel es wär' für solchen Plunder.
Und also ich selbigen Mittag,
Betrübt vor seiner Hütte lag.
Ein Bäumlein - es war Maienzeit -
Schneeweiße Blüten auf mich streut,
Hühner gackeln um mich her
Ohnachtend was das für ein Vetter wär'.
Da geht mein Pfarrherr nun vorbei,
Grüßt den Meister und lächelt: "Ei,
Wär's soweit mit uns, armer Hahn?
Andrees, was fangt ihr mit ihm an?
Ihr könnt ihn weder sieden noch braten,
Mir aber müßt' es schlimm geraten,
Einen alten Kirchendiener gut
Nicht zu nehmen in Schutz und Hut.
Kommt, tragt ihn mir gleich vor ins Haus,
Trinket ein kühl Glas Wein mit aus."

Der rußig' Lümmel, schnell bedacht
Nimmt mich vom Boden auf und lacht.
Es fehlt' nicht viel, so tat ich frei
Gen Himmel einen Freudenschrei.
Im Pfarrhaus ob dem fremden Gast
War groß und klein erschrocken fast;
Bald aber in jedem Angesicht
Ging auf ein rechtes Freudenlicht.
Frau, Magd und Knecht, Mägdlein und Buben
Den großen Göckel in der Stuben
Mit siebenfacher Stimmen Schall
Begrüßen, begucken, betasten all'.
Der Gottesmann drauf mildiglich
Mit eignen Händen trägt er mich
Nach seinem Zimmer, Stiegen auf,
Nachpolteret der ganze Hauf'.

Hier wohnt der Frieden auf der Schwell'!
In den geweißten Wänden hell
Sogleich empfing mich sondre Luft,
Bücher- und Gelahrtenduft,
Gerani- und Resedaschmack,
Auch ein Rüchlein Rauchtabak.
(Dies war mir all noch unbekannt.)
Ein großer Ofen aber stand
In der Ecke linkerhand.
Recht als ein Turm tät er sich strecken
Mit seinem Gipfel bis zur Decken,
Mit Säulen, Blumwerk, kraus und spitz -
O anmutsvoller Ruhesitz!
Zuöberst auf dem kleinen Kranz
Der Schmied mich auf ein Stänglein pflanzt'.

Betrachtet mir das Werk genau!
Mir deucht's ein ganzer Münsterbau;
Mit Schildereien wohl geziert,
Mit Reimen christlich ausstaffiert.
Davon vernahm ich manches Wort
Dieweil der Ofen ein guter Hort
Für Kind und Kegel und alte Leut',
Zu plaudern, wann es wind't und schneit.

Hier seht ihr seitwärts auf der Platten
Eines Bischofs Krieg mit Mäus und Ratten,
Mitten im Rheinstrom sein Kastell.
Das Ziefer kommt geschwommen schnell,
Die Knecht' nichts richten mit Waffen und Wehr,
Der Schwänze werden immer mehr.
Viel Tausend gleich in dicken Haufen
Frech an der Mauer auf sie laufen,
Fallen dem Pfaffen in sein Gemach;
Sterben muß er mit Weh und Ach,
Von den Tieren aufgefressen,
Denn er mit Meineid sich vermessen.
Sodann König Belsazers seinen Schmaus,
Weiber und Spielleut', Saus und Braus;
Zu großem Schrecken an der Wand
Rätsel schreibt eines Geistes Hand.
Zuletzt da vorne stellt sich für
Sara lauschend an der Tür,
Als der Herr mit Abraham
Vor seiner Hütte zu reden kam
Und ihme einen Sohn versprach.
Sara sich Lachens nicht entbrach,
Weil beide schon sehr hoch betaget.
Der Herr vernimmt es wohl und fraget:
"Wie, lachet Sara? glaubt sie nicht,
Was der Herr will, leicht geschicht?"
Das Weib hinwieder Flausen machet,
Spricht: "Ich habe nicht gelachet."
Das ist nun wohl gelogen fast,
Der Herr es doch passieren laßt,
Weil sie nicht leugt aus arger List,
Auch eine Patriarchin ist.

Seit daß ich hier bin, dünket mir
Die Winterszeit die schönste schier.
Wie sanft ist aller Tage Fluß
Bis zum geliebten Wochenschluß!
Freitag zu Nacht, noch um die Neune,
Bei seiner Lampen Trost alleine,
Mein Herr fangt an sein Predigtlein
Studieren; anderst mag's nicht sein;
Eine Weil' am Ofen brütend steht,
Unruhig hin und dannen geht:
Sein Text ihm schon die Adern reget;
Drauf er sein Werk zu Faden schläget.
Inmittelst einmal auch etwan
Hat er ein Fenster aufgetan -
Ah, Sternenlüfteschwall wie rein
Mit Haufen dringet zu mir ein!
Den Verrenberg ich schimmern seh',
Den Schäferbühel dick mit Schnee!

Zu schreiben endlich er sich setzet,
Ein Blättlein nimmt, die Feder netzet,
Zeichnet sein Alpha und sein O
Über dem Exordio.
Und ich von meinem Postament
Kein Aug' ab meinem Herrlein wend';
Seh, wie er, mit Blicken steif ins Licht,
Sinnt, prüfet jedes Worts Gewicht,
Einmal sacht eine Prise greifet,
Vom Docht den roten Butzen streifet;
Auch dann und wann zieht er vor sich
Ein Sprüchlein an vernehmentlich,
So ich mit vorgerecktem Kopf
Begierlich bringe gleich zu Kropf.
Gemachsam kämen wir also
Bis Anfang Applicatio.

Indes der Wächter Elfe schreit,
Mein Herr denkt: es ist Schlafenszeit;
Ruckt seinen Stuhl und nimmt das Licht;
"Gut' Nacht, Herr Pfarr!" - Er hört es nicht.

Im Finstern wär' ich denn allein.
Das ist mir eben keine Pein.
Ich hör' in der Registratur
Erst eine Weil' die Totenuhr,
Lache den Marder heimlich aus,
Der scharrt sich müd' am Hühnerhaus;
Windweben um das Dächlein stieben;
Ich höre, wie im Wald da drüben -
Man heißet es im Vogeltrost -
Der grimmig Winter sich erbost,
Ein Eichlein spalt't jähling mit Knallen,
Eine Buche, daß die Täler schallen.
Du meine Güt', da lobt man sich
So frommen Ofen dankbarlich!
Er wärmelt halt die Nacht so hin,
Es ist ein wahrer Segen drin.
Jetzt, denk ich, sind wohl hie und dort
Spitzbuben aus auf Raub und Mord;
Denk', was eine schöne Sach' es ist,
Brave Schloß und Riegel zu jeder Frist!
Was ich wollt machen herentgegen,
Wenn ich eine Leiter hört' anlegen;
Und sonst was so Gedanken sind;
Ein warmes Schweißlen mir entrinnt.
Um zwei, gottlob, und um die drei
Glänzet empor ein Hahnenschrei,
Um fünfe, mit der Morgenglocken,
Mein Herz sich hebet unerschrocken,
Ja, voller Freuden auf es springt,
Als der Wächter endlich singt:
"Wohlauf, im Namen Jesu Christ!
Der helle Tag erschienen ist!"

Ein Stündlein drauf, wenn mir die Sporen
Bereits ein wenig steif gefroren,
Rasselt die Lis' im Ofen, brummt,
Bis's Feuer angeht, saust und summt.
Dann von der Küch' rauf, gar nicht übel,
Die Supp' ich wittre, Schmalz und Zwiebel.
Endlich, gewaschen und geklärt,
Mein Herr sich frisch zur Arbeit kehrt.

Am Samstag muß ein Pfarrer fein
Daheim in seiner Klause sein,
Nicht visiteln, herumkutschieren,
Seine Faß einbrennen, sonst hantieren.
Meiner hat selten solch' Gelust,
Einmal - ihr sagt's nicht weiter just -
Zimmert er den ganzen Nachmittag
Dem Fritz an einem Meisenschlag,
Dort an dem Tisch, und schwatzt und schmaucht,
Mich alten Tropf kurzweilt es auch.

Jetzt ist der liebe Sonntag da.
Es läut't zur Kirchen fern und nah.
Man orgelt schon: mir wird dabei
Als säß ich in der Sakristei.
Es ist kein Mensch im ganzen Haus;
Ein Mücklein hör' ich, eine Maus.
Die Sonne sich ins Fenster schleicht,
Zwischen die Kaktusstöck' hinstreicht
Zum kleinen Pult von Nußbaumholz,
Eines alten Schreinermeisters Stolz;
Beschaut sich, was da liegt umher,
Konkordanz und Kirchenlehr',
Oblatenschachtel, Amtssigill,
Im Tintenfaß sich spiegeln will,
Zuförderst Sand und Grus besicht,
Sich an dem Federmesser sticht
Und gleitet übern Armstuhl frank
Hinüber an den Bücherschrank.
Da stehn in Pergament und Leder
Vornan die frommen Schwabenväter:
Andreä, Bengel, Rieger zween,
Samt Öttinger sind da zu sehn.
Wie sie die goldnen Namen liest,
noch goldener ihr Mund sie küßt.
Wie sie rührt an Hillers Harfenspiel -
Horch! klingt es nicht? so fehlt nicht viel.

Inmittelst läuft ein Spinnlein zart
An mir hinauf nach seiner Art
Und hängt sein Netz, ohn' erst zu fragen,
Mir zwischen Schnabel auf und Kragen.
Ich rühr' mich nicht aus meiner Ruh',
Schau ihm eine ganze Weile zu.
Darüber ist es wohl geglückt,
Daß ich ein wenig eingenickt. -
Nun sagt, ob es in Dorf und Stadt
Ein alter Kirchhahn besser hat?

Ein Wunsch im stillen dann und wann
Kommt einen freilich wohl noch an.
Im Sommer stünd' ich gern da draus
Bisweilen auf dem Taubenhaus,
Wo dicht dabei der Garten blüht,
Man auch ein Stück vom Flecken sieht.
Dann in der schönen Winterzeit,
Als zum Exempel eben heut:
Ich sag' es grad - da haben wir
Gar einen wackern Schlitten hier,
Grün, gelb und schwarz; - er ward verwichen
Erst wieder sauber angestrichen;
Vorn auf dem Bogen brüstet sich
Ein fremder Vogel hoffärtig -
Wenn man mich etwas putzen wollt',
Nicht, daß es drum viel kosten sollt',
Ich stünd' so gut dort als wie der
Und machet niemand nicht Unehr'!
- Narr! denk' ich wieder, du hast dein Teil!
Willst du noch jetzo werden geil?
Mich wundert, ob dir nicht gefiel,
Daß man, der Welt zum Spott und Ziel,
Deinen warmen Ofen gar zuletzt
Mitsamt dir auf die Läufe setzt,
Daß auf dem G'sims da um dich säß',
Mann, Weib und Kind, der ganze Käs'!
Du alter Scherb, schämst du dich nicht,
Auf Eitelkeit zu sein erpicht?
Geh in dich, nimm dein Ende wahr!
Wirst nicht noch einmal hundert Jahr'.


Eduard Mörike
08. 09. 1804 - 04. 06. 1875

...und ich darf voller Stolz sagen:
ich kann das ganze Ding auswendig!

Clematis

 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Clematis vom 07.09.2024, 08:43:30

...und ich darf voller Stolz sagen:
ich kann das ganze Ding auswendig!

Clematis

 


DAS ist eine Leistung...!!!

Liebe Clematis,

Dir und allen, die hier lesen, schauen, schreiben, ein schönes Wochenende

Liebe Grüße

Der Waldler
Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Clematis vom 07.09.2024, 08:43:30

...und ich darf voller Stolz sagen:
ich kann das ganze Ding auswendig!

Clematis


Alle Achtung! Habe es eben ganz gelesen und musste an die Kirche in meinem
Heimatort - mit Hahn - (und den alten Pfarrer Berthoud) denken.
 -

Allegra
 

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Clematis
Clematis
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Allegra vom 07.09.2024, 10:18:25

Lieber @Der-Waldler
Liebe @Allegra

1. Punkt
Ich hatte eine Freundin, die Märchentante war. Privat und in
Kindergärten erzählte sie auswendig Märchen.

Einmal hab ich sie gefragt, wie das möglich sei, Prosa ohne Reime
auswendig zu lernen. Sie meinte, man müsse nur erzählen, Schritt
für Schritt das Ereignis weiterführen.

2. Punkt
Heinrich Waggerl sagte mal im TV, dass Leute ihn loben würden, er würde
so schön seine Sachen lesen.
Da meinte er: ich rezidiere nicht, ich erzähle.

DAS ist es!
lerne ein kleines Gedichtle auswendig und erzähle mir dann den Inhalt.


Der alte Turmhahn - ist eine köstliche Erzählung in Reimform.

Man kann sich kleine Episoden daraus herauspicken und anfangen....

Clematis
 

Clematis
Clematis
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Clematis vom 07.09.2024, 10:34:58
MörikeSeptembermorgen.jpg


Mörike, Eduard2.JPG


Mörike, Briefmarke.jpg

"Mozart auf der Reise nach Prag" - wer kennt sie nicht!?

MörikeMozart.jpg


Albrecht Goes meint zurecht: Mörike ist der literarische Mozart
Goes, Albrecht.jpg


Mistral, Frédéric.jpg


Raabe, Wilhelm.JPG


Adorf-Mario_Adorf_(Berlin_Film_Festival_2011)_2.jpg

Clematis
 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Clematis vom 08.09.2024, 08:40:07
Guten Sonntagmorgen ins Stüble, liebe Clematis und @all! Du hast wieder zauberhafte Collagen gebastelt, einfach schön anzusehen💗. Dass Du dieses ewig lange Gedicht vom Wetterhahn auswendig aufsagen konntest, bewundere ich sehr, wie ist so etwas möglich? Da kann man nur staunen.

"Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an", so beginnt ein Gedicht von Peter Hacks, das in der DDR sehr bekannt war. Ups, jetzt bin ich doch tatsächlich in das Ländle gerutscht, das es gar nicht mehr gibt.😊...... Anbei ein Blatt vom Essigbäumchen an meinem Gartenzaun, der Herbst hat auch hier seine Spuren hinterlassen.

Herzliche Sonntagsgrüße an alle hier und an Dich, liebe fleißige Clematis von Michiko💚💗💛

 
CIMG0403.JPG
Clematis
Clematis
Mitglied

RE: Künstler-Gedenken
geschrieben von Clematis
als Antwort auf Michiko vom 08.09.2024, 09:19:46

Danke, liebe @Michiko!

Du fragst, wie man so ein langes Gedicht auswendig lernen kann.

Früher wurde man zum Chef gerufen, man hat mit Stenographie
Briefe diktiert bekommen.
Später kamen die kleinen Kassetten, praktisch und handlich, auch privat. 😊

Mein Schatz, der mein Chef war, hatte mir auf so einer Kassette den
"Alten Turmhahn" von Eduard Mörike gesprochen.

Das ist ein grosser Vorteil, ein Gedicht nicht nur optisch zu "inhalieren",
sondern auch akustisch. Und das von einer geliebten, sanften Stimme.

Ausserdem war mein Hirn schon geprägt von meinen 3 großen 'Schwestern.
Sie lernten in der Schule noch "bei einem Wirte..." und  "Als Kaiser Rotbart lobesam", usw.
Das muss für sie ein schwieriger Prozess gewesen sein, denn manchmal konnte ich
ihnen schon einsagen, wenn sie ins Stocken kamen.

Hätte ich längst alles vergessen, wenn Mama nicht manchmal gesagt hätte
"do gucket, die Kleine!"
Dies alles und etwas Mehr ist sowieso erst im Lauf der Jahre bewusst geworden,
besonders als mein später aufgetauchter Grossneffe frug: warst du ein Wunderkind?

Clematis
Danke fürs Plaudern, liebe Michiko

hab noch was
Mistral, Frederic-2.JPG

Frédéric Mistral-Rose
Mistral, Frederic-m002970-401538-0.JPG


 


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