Literatur Künstler-Gedenken
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Stimmt !
" Scheißhausparolen " , wie wir es bei der Armee nannten , können sehr unterhaltsam und informativ sein .
Wenn das wegen Sprachschwierigkeiten ein Problem war , wurde mit Zeichnungen nachgeholfen .
So z. B. im ältesten bekannten Puff in Pompej .
Diese waren sogar farbig und zeigten genau an , welches Produkt der Liebe es im bestimmten Raum gab .
Gruß
Gilbert
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=486682
Clematis
Es ist immer sehr erbaulich für mich, hier an diesem ruhigen Platz zu lesen und meinen Horizont zu erweitern und zu ergänzen...
Sehr oft komme ich an der Kirche in Oberlind/Thüringen vorbei, wo ich jedesmal am Eingangsportal der übrigens recht schönen Kirche (Bilder habe ich schon unter "Kirchen" eingestellt) erst einmal innhalten muss - und das recht nachdenklich...
aurora
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wie schön wenn mich morgens gleich so ein Gotteshaus
einlädt.
Vielen Dank liebe Aurora.
ETA Hoffmann
Ansichten des Katers Murr
Satire
Die Satire überwiegt in den Murr-Passagen: Seitenhiebe auf Kunstbetrieb, Wissenschaft, bürgerliche Gesellschaft bis hin zur aktuellen Politik prägen diese Textabschnitte. Bereits im Vorwort des Romans führt sich Hoffmann selbst als Herausgeber ein, der „den Kater Murr persönlich kennengelernt und in ihm einen Mann von angenehm milden Sitten“ gefunden haben will. Schon hier – es folgt ein doppeltes „Vorwort“ des Katers, dem noch einmal ein Nachsatz des Herausgebers angehängt ist – kennzeichnet Hoffmann das dann Folgende als Satire: Nicht nur, dass die Aufzeichnungen eines Katers vorliegen und auch einen Herausgeber finden, der Kater wird obendrein als „Mann“ und zudem als einer mit „milden Sitten“ über das zu Erwartende hinaus vermenschlicht.
Ironie
In den Kreisler-Passagen finden sich ebenfalls satirische Angriffe auf die Gesellschaft. Die hier beschriebenen Gepflogenheiten am Hofe des Duodezfürsten Irenäus richten sich vor allem gegen die adeligen Sitten seiner Zeit. Ihre Ironie ist das Mittel, mit dem sich Kreisler, ein Künstler, der in hohem Maße an der Profanität der bürgerlichen Welt und ihrer so genannten Philister leidet, gegen das von ihm als unerträglich groß empfundene Gefälle zwischen Wirklichkeit und Künstlerideal zu wappnen versucht. „Um dem Ansturm der Realität überhaupt noch standzuhalten“, lässt der Autor seine Phantastik bis an die Grenzen des Surrealen gehen und dort „in schmerzlicher Ironie“ als abwegig brechen.[4]
Obwohl der Kater Murr erst in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts erschien, ist er der Romantheorie der Frühromantik verpflichtet, die Hoffmann eifrig rezipierte. Dementsprechend wird er sinnvollerweise mit der Schlegelschen Romantheorie (Universalpoesie) gedeutet, in der die Kategorie der Ironie eine entscheidende Rolle spielt.
Parodie
Hoffmanns Roman parodiert sowohl den Künstler- als auch den Entwicklungsroman, sprengt aber die Grenzen dieser Formen und wird so zu einem vielfältig gebrochenen Gesellschaftsroman. Andere Forscher vertreten die Ansicht, dass allenfalls die Biographie des Katers als eine Persiflage der bürgerlichen Bildungsidee und des Geniegedankens der Klassik überzeugend aufbereitet wird, die Bedeutung des Künstlerromans um Kreisler jedoch zu kurz kommt.
aus:
Wikipedia
Clematis + Felix
einlädt.
Vielen Dank liebe Aurora.
ETA Hoffmann
Ansichten des Katers Murr
Satire
Die Satire überwiegt in den Murr-Passagen: Seitenhiebe auf Kunstbetrieb, Wissenschaft, bürgerliche Gesellschaft bis hin zur aktuellen Politik prägen diese Textabschnitte. Bereits im Vorwort des Romans führt sich Hoffmann selbst als Herausgeber ein, der „den Kater Murr persönlich kennengelernt und in ihm einen Mann von angenehm milden Sitten“ gefunden haben will. Schon hier – es folgt ein doppeltes „Vorwort“ des Katers, dem noch einmal ein Nachsatz des Herausgebers angehängt ist – kennzeichnet Hoffmann das dann Folgende als Satire: Nicht nur, dass die Aufzeichnungen eines Katers vorliegen und auch einen Herausgeber finden, der Kater wird obendrein als „Mann“ und zudem als einer mit „milden Sitten“ über das zu Erwartende hinaus vermenschlicht.
Ironie
In den Kreisler-Passagen finden sich ebenfalls satirische Angriffe auf die Gesellschaft. Die hier beschriebenen Gepflogenheiten am Hofe des Duodezfürsten Irenäus richten sich vor allem gegen die adeligen Sitten seiner Zeit. Ihre Ironie ist das Mittel, mit dem sich Kreisler, ein Künstler, der in hohem Maße an der Profanität der bürgerlichen Welt und ihrer so genannten Philister leidet, gegen das von ihm als unerträglich groß empfundene Gefälle zwischen Wirklichkeit und Künstlerideal zu wappnen versucht. „Um dem Ansturm der Realität überhaupt noch standzuhalten“, lässt der Autor seine Phantastik bis an die Grenzen des Surrealen gehen und dort „in schmerzlicher Ironie“ als abwegig brechen.[4]
Obwohl der Kater Murr erst in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts erschien, ist er der Romantheorie der Frühromantik verpflichtet, die Hoffmann eifrig rezipierte. Dementsprechend wird er sinnvollerweise mit der Schlegelschen Romantheorie (Universalpoesie) gedeutet, in der die Kategorie der Ironie eine entscheidende Rolle spielt.
Parodie
Hoffmanns Roman parodiert sowohl den Künstler- als auch den Entwicklungsroman, sprengt aber die Grenzen dieser Formen und wird so zu einem vielfältig gebrochenen Gesellschaftsroman. Andere Forscher vertreten die Ansicht, dass allenfalls die Biographie des Katers als eine Persiflage der bürgerlichen Bildungsidee und des Geniegedankens der Klassik überzeugend aufbereitet wird, die Bedeutung des Künstlerromans um Kreisler jedoch zu kurz kommt.
aus:
Wikipedia
Clematis + Felix
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Maugham, William Somerset
Auf Messers Schneide
Die völlig verschiedenen Lebensverläufe, die jemand einschlagen kann, sind nur durch Messers Schneide getrennt. Maughams Figuren stehen oft an Weggabelungen, wo es darauf ankommt das trennende Messer zu erkennen. Zusammenfassend möchte ich das dem Buch vorangestellte Motto aus den Upanischaden [Schriften der altindischen Religion über die Erlösung des Menschen] stellen:
The sharp edge of a razor is difficult to pass over;
thus the wise say the path to Salvation is hard.
Es ist schwierig, über die scharfe Schneide eines Messers zu laufen:
Daher ist, wie die Weisen sagen, der Weg zum Heil mühsam.
aus:
www.Lesekost.de
Clematis
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
Ein schönes Wochenende !
LG C.S.
Maugham hat viel Kluges gesagt 😉, mir gefällt auch sehr gut "Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit".
Manchmal oder nein vielleicht sogar oft, liebe @Clematis, frage ich mich, warum eigentlich der Weg zum Heil immer mühsam sein muss. Alle Großen haben das in der ein oder anderen Form gesagt. Weggabelungen sind ein interessantes Thema
Liebe Grüße und ein gutes Wochenende
Roxanna
Manchmal oder nein vielleicht sogar oft, liebe @Clematis, frage ich mich, warum eigentlich der Weg zum Heil immer mühsam sein muss. Alle Großen haben das in der ein oder anderen Form gesagt. Weggabelungen sind ein interessantes Thema
Liebe Grüße und ein gutes Wochenende
Roxanna
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit."
Was für ein Satz von Maugham, liebe Roxy.
Da kann doch jeder mitfühlen, der sich um Aufrichtigkeit bemüht.
Ich hatte mal ein Büchle mit Erzählungen von ihm. Darunter war
"Die Unvergleichliche". - dies sind nur einzelne Erinnerungen, die ich habe.
Ein angesehener Geschäftsmann hat eine Haushaltshilfe, perfekt in Tun und Verhalten.
Er wird oft von Freunden um sie beneidet.
Irgendwann will er sie extra belohnen und lädt sie zu einem Essen ein.
Nun gehts, wie es meist geht: er wacht morgens auf und das Bett neben ihm ist zerwühlt und er weiss, heute Nacht ist etwas geschehen, das nie sein dürfte.
Jetzt geht das Gedankenkarussell los. "wie wird sie sich verhalten, muss ich ihr kündigen, usw.
Maugham beschreibt nun aus männlicher Sicht die Qualen, die ihm durch den Kopf gehen.
Doch - die Tür geht auf, die Unvergleichliche fragt - wie immer - welchen Anzug und welche Krawatte er heute tragen möchte.
Psycholigisch bis aufs i-Tüpfelchen korrekte, kleine Erzählung.
Clematis
Was für ein Satz von Maugham, liebe Roxy.
Da kann doch jeder mitfühlen, der sich um Aufrichtigkeit bemüht.
Ich hatte mal ein Büchle mit Erzählungen von ihm. Darunter war
"Die Unvergleichliche". - dies sind nur einzelne Erinnerungen, die ich habe.
Ein angesehener Geschäftsmann hat eine Haushaltshilfe, perfekt in Tun und Verhalten.
Er wird oft von Freunden um sie beneidet.
Irgendwann will er sie extra belohnen und lädt sie zu einem Essen ein.
Nun gehts, wie es meist geht: er wacht morgens auf und das Bett neben ihm ist zerwühlt und er weiss, heute Nacht ist etwas geschehen, das nie sein dürfte.
Jetzt geht das Gedankenkarussell los. "wie wird sie sich verhalten, muss ich ihr kündigen, usw.
Maugham beschreibt nun aus männlicher Sicht die Qualen, die ihm durch den Kopf gehen.
Doch - die Tür geht auf, die Unvergleichliche fragt - wie immer - welchen Anzug und welche Krawatte er heute tragen möchte.
Psycholigisch bis aufs i-Tüpfelchen korrekte, kleine Erzählung.
Clematis
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
der Ehemann von Bettina Brentano
mit deren Bruder Clemens veröffentlichte er die Liedersammlung "Des Knaben Wunderhorn"
Clemens Brentano / Achim von Arnim
Das buckliche Männlein
Will ich in mein Gärtlein gehn,
Will mein Zwiebeln gießen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu niesen.
Will ich in mein Küchel gehn,
Will mein Süpplein kochen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Hat mein Töpflein brochen.
Will ich in mein Stüblein gehn,
Will mein Müslein essen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Hat's schon halber gessen.
Will ich auf mein Boden gehn,
Will mein Hölzlein holen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Hat mir's halber gstohlen.
Will ich in mein Keller gehn,
Will mein Weinlein zapfen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Tut mirn Krug wegschnappen.
Setz ich mich ans Rädlein hin,
Will mein Fädlein drehen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Läßt mirs Rad nicht gehen.
Geh ich in mein Kämmerlein,
Will mein Bettlein machen,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu lachen.
Wenn ich an mein Bänklein knie,
Will ein bißlein beten,
Steht ein bucklicht Männlein da,
Fängt als an zu reden:
»Liebes Kindlein, ach, ich bitt,
(1806)
aus: des Knaben Wunderhorn
Clematis
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Neresheim
Clematis