Literatur Künstler-Gedenken

Sonnenuhr an der Prälatur im Kloster Adelberg.


Herbsttag


HERR: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sch keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke
4. 12. 1875-29. 12. 1926


Hinter diesem Fenster wohnten meine Freunde und Künstlerpaar Ernst und Mareile Lutz.
Ernst ist 2008 verstorben und Mareile ist dement in einem Heim.

Dies zur Erklärung, weshalb ich keine "schönere" Sonnenuhr eingestellt habe.


Die neuen Besitzer haben auch neue Fenster....links, rechte Seite lebt ein anderer Künstler mit Gitterfenster, wie es sich gehört.

Clematis
 

Vielen Dank, liebe Roxanna!

Die Tragik geht weiter.
Ein Sohn von ihnen, Mitte der 40, ist in einem heilpädagogischen Heim.
Als sein Vater starb, konnte Mareile mit ihm ans Grab gehen und erklären.
Doch, was geschieht, wenn auf einmal die Mutter nicht mehr kommt?

Da braucht es sensible Betreuer, und die gibt es dort.

Jetzt was erfreuliches, ich wollte es schon lange mal zeigen,
jetzt ist es an der Zeit.

Sie sind mal verreist und ich hab ihre Katze versorgt.
dies ist der Dank: zwei Charakterköpfe
Ernst Lutz, Adelberg - Pastellkreiden auf Velourpapier

Clematis



 

Wilhelm Kempff
25. 11. 1895 - 23. 5. 1991

Clematis
 

Nein, liebe Sirona, hier ging es nicht nur um Beethoven,
sondern um Wilhelm Kempff, der am 25. 11.
Geburtstag hatte.

Ich freu mich, wenns Dich freut!

Im Nachklang von gestern:
von Adelberg der Blick zum Kaisergebirge Hohenstaufen, Stuifen, Rechberg

Clematis
 

Ich war ein paar Tage wenig im ST, weil unsere Katze seit dem 21.11. nicht heimgekommen
war.  Aber  -  o, Wunder  - heute früh war sie wieder da !
Da möchte ich zum Ausklang des "Tages des Streichholzes" noch ein kleines Lied einstellen,
das wir im Chor gesungen haben ...... und ich könnte es heut`noch   😄.
 

Ich freu mich mit Dir,
wegen der Katzenrückkehr
und wegen der Erinnerung an Tübingen,
meinen Studienort.

Scho schee, wenn's schee isch, gell. 😃

Dezemberrose

Oh Charlie, ich kenn die Ängste, wenns Kätzle fehlt!
Alles Gute weiterhin.

Gogenwitz:

Auf der Neckarbrücke begegnen sich zwei Wengerter. Da ruft einer dem andern etwas, was mit dem urschwäbischen Gruß des Götz von Berlichingen beantwortet wird.
Darauf der andere:" Voar meim isch au koi Gitter!"

aus:
Karl Lesch "Das Tübingen Brevier".


der Hölderlinturm
(wer kennt ihn nicht)

Clematis


 

Zwei Wengerter auf der Neckarbrücke in Tübingen
mit Blick zum Hölderlinsturm:
(siehe das schöne Bild von Clematis)

"Ach ja, der Hölderlin konnte schon dichten,"
seufzt der eine.
"Kann ich auch," sagt der andere:
"Ich stehe auf der Neckarbrück
und steck den Finger in den Ar..."
"Hä? Des reimt sich doch gar nicht."
"Noi, aber dichten tuts."  😅

Oft sind sie deftig, die Gogenwitze,
aber immer enthalten sie mindestens
ein Körnchen Wahrheit und Schlauheit. 😉


 

wenn wir schon so freudig in Tübingen sind:

da erglänzt
der klagende Ruf
der Nachtigall

Ingeborg

5. Feb. 2007


Clematis