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Literatur Künstler-Gedenken

RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.04.2019, 09:02:06
Ich weiß, Clematis. Wir hatten das Thema ja schon früher. Es lassen sich natürlich auch fürs Trennen überzeugende Argumente finden, klar, aber ich persönlich würde beispielsweise von Kinderschändern, Vergewaltigern und Missbrauchern keine CDs kaufen. Es gibt für mich keine heile Kunstwelt, die außerhalb der ethischen Grundregeln steht. Aber das hält jede so, wie sie es für richtig hält.

Einen angenehmen Tag wünsche ich dir!

LächelnWinken
Ich hab jetzt heftig Herzklopfen, was Du da schreibst.

Ich hab alte Schellack-Platten mit harmlosen Schlagern und jetzt CD-S von der Klassik. Ich bin nach den Schlagern schnurstraks in die Klassik. Aller Rock und Pop und Techno und jetzt die Rapper, die z. T. zum Morden aufrufen, liegen weit entfernt von mir und haben (für mich) rein gar nichts mit Kunst und Klünstlerischem zu tun.

Was nun Emil Nolde damit zu tun haben soll, erscließt sich mir nicht.

Für mich gilt: Alle Künstler sind auch Menschen, mit allen Schwächen, Kämpfen, Bequemlichkeiten, Krankheiten, wie jeder andere Mensch auch.
Im Künstlertum werden der Welt zeitweise andere Richtungen, Wege, Möglichkeiten geschenkt, die angenommen oder abgelehnt werden können, weil wir die Freiheit im Denken haben.

Ich muss nun doch noch etwas ausholen, damit ich nicht verdächtigt werde (ich schreib zu fremden, gesichtslosen Leuten in einem Forum, dessen bin ich mir täglich bewusst).

Heinrich Heine schreibt in seinen "Briefe aus Helgoland" eine ergreifende Bitte und Aufforderung "ans Volk", man möge doch bei einem Künstler seine Kunst anschauen, denn der Mensch habe oft ein sehr unscheinbares und ganz anderes Leben.

Es geht um Shakespeare, den Heine sehr verehrte und man hat wohl schon damals versucht, ihn klein zu machen wegen allerlei "persönlichem".
Ich sags mal so, kurz, dem Sinn nach stimmts; man kann ja heutzutags alles nachlesen wenns interessiert.

"Eine heile Kunstwelt" gibt es nicht, liebe Silberweide, da hast Du recht, die such ich auch gar nicht.
Das wäre ein großes Mißverständnis.

Clematis


 
CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.04.2019, 09:44:30

Ich denke, Eure Meinungen sind verschieden, aber um mich selber einzubringen,
fehlt mir momentan die Zeit. Und es ist wohl auch in diesem Thread nicht
auszudiskutieren.

Deshalb möchte ich eigentlich nur schnell an den Geburtstag von Wilhelm Busch
.................und Silberweide heute erinnern. Herzlichen Glückwunsch auch hier,
liebe Silberweide !

wilhelm-busch-gedichte-geburtstag-.jpg
Eine schöne Karwoche wünscht Euch
Charlie

RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 15.04.2019, 15:03:14
Chaplin.jpgUstinov6.jpg
Clematis
 

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RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2019, 08:51:31

Sehr gut 'Dein' (E. N.-)Werk, liebe Ingeborg!

Eine Schulfreundin schenkte mir ein kleines Nolde-Büchlein. Sie und ich aquarellierten gerne und hätten ihm auch sehr gerne nachgeeifert. Doch meine Versuche scheiterten. Na ja, ich geb' halt auch schnell auf.

Nur so nebenbei habe ich nun auch von den neuesten Erkenntnissen über den Menschen Nolde gelesen. Darüber bin ich, trotz aller Bewunderung für seine Kunst, enttäuscht. Vorallem da ja auch er von den Nazis zu den sog. entarteten Künstlern gezählt wurde.

Wie sagt man doch so passend:

Die Enttäuschung ist das Ende einer Täuschung.


Nun entschuldige ich mich für diese, hoffentlich hier nur kleine, Störung in diesem interessanten Faden.

Liebe Grüsse - Inge
 

RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.04.2019, 08:05:59
Da gibt es nichts zu entschuldigen, liebe Inge.
StiefGöschle.JPG
Die Enttäuschung muss sich Luft machen, das ist in Ordnung.

Ich war erschüttert über diese Mitteilungen, in der Sendung "Kulturzeit" auf 3SAT kam ein ausführlicher Bericht aufgrund der Ausstellung.

Wir müssen uns wohl gefasst machen, dass hin und wieder Dinge ans Tageslicht kommen, die uns sehr zu schaffen machen werden, ich denke auch an Autoren.

Wie schön, dass Du da warst.

lieben Gruß
Ingeborg

 
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 15.04.2019, 15:03:14

Allerschönsten Dank für die Geburtstagsgrüße und euch allen auch für die klugen Kommentare zum Nolde-Thema. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man sich davon nicht bis zum Herzklopfen erschüttern lassen sollte (dafür gibt es bestimmt viel bessere Anlässe  :-)), aber es zur Kenntnis nehmen und in die Betrachtungen mit einbeziehen, ja, durchaus. Das gehört für mich zum Gesamtbild dazu, wird entsprechend berücksichtigt, und das war's dann schon. 

Ja, Wilhelm Busch und ich, wir haben am gleichen Tag Geburtstag. Find ich toll, denn er ist auch einer, vom dem ich große Stücke halte. Es ist mir sozusagen eine Ehre. Danke fürs Erinnern, liebe Charlotte!


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RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.04.2019, 08:34:06
James Last
17. 4. 1929 - 9. 6. 2015


Karen Blixen
17. 4. 1885 - 7. 9. 1962
 "Jenseits von Afrika"


Thornton Wilder
17. 4. 1897 - 7. 12. 1975
"Die Brücke von San Luis Rey"

"Im Jahre 1714 reisst an einem Sommertag die schönste Hängebrücke von Peru.
Bei dieser Katastrophe finden fünf Menschen den Tod.
Donna Maria, die einsame, alternde Marquesa de Montemayor, ihre junge Gesellschafterin Pepita, der um seinen Zwllingsbruder Manuel trauernde Esteban, der von einem abenteuerreichen Leben gezeichnete Onkel Pio und der Knabe Don Jaime, den sich Pio von seiner Mutter, der Schauspielerin Perchole, erbettelt, um ihn in Lima zu erziehen."

"In diesem Roman, einem humanistischen Glaubensbekenntnis, hat Wilder am reinsten verwirklicht, was er einmal als seine Aufgabe bezeichnet hat: die religiösen Urprinzipien der Menscheit ohne Schulmesterei künstlersch darzustellen."
Fischer-TB 980 1952-1991

Clematis



 
RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2019, 08:12:24
Brandkatastrophe Notre Dame in Paris

Die Atheisten-Journaille nützt das jetzt aus. Nun wird die Klimakatastrophe benutzt, um zu lästern, dass jetzt die geschundene Kathedrale Notre Dame den Christen wichtiger sei.
Das ist alles Humbug!
Und die Lästerer und Spötter wissen es, sie sind klug in ihrem Wichtigtun, das ist ärgerlich.

Ich war öfter in der Kunst-Stadt Paris.
1999 war ich mit meiner Schwester dort. Selbstverständlich besuchten wir Notre Dame und durch mein Kunststudium konnte ich ihr viel erklären.
Doch - als wir herausgingen sah ich diese Säule und erkannte: hier werden die uralten "Entwicklungsmöglichkeiten" des Menschen erzählt.
Die Sieben Freien Künste.

Bis heute weiss ich nicht, wie es mir möglich war, in diesem Menschenstrom reihum diese Fotos zu machen, ohne dass ein Teil eines anderen Menschen mit drauf kam.
Meine Schwester hat gar nichts bemerkt, sie wurde mit der Menschenwoge mit raus gespült Lachen, und ich knipste schnell, nein, es war keine Digi, damals!

Paris-700.jpg
In der Mitte thront die Sophia, die Weisheit, Buch und Leiter, ihr Haupt in einem Wolkenband, d. h. die Weisheit wird zwar erlernt, doch wer Stuf um Stufe (Hesse) hochstapft, wird in Gedanken leicht und weit.

Im oberen Bild links: es war mal wieder was eingeschachtelt, weil was renoviert wurde.
Hier nun ein paar kleine, andere Gedanken zu allem Wust, der jetzt verzapft wird.

Obwohl ich es etwas abgedunkelt habe, sind die handschriftlichen Attribute links nicht zu entzffern. Aber - ich bin ja keine Schulmeisterin, zu finden ist alles bei Tante Google.

Eine beglückende, gesegnete Osterzeit
voller Weisheit!
Ingeborg


 
longtime
longtime
Mitglied

RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2019, 08:12:24
Wilder? - Unsere kleine Stadt - ich erinnere mich an eine Aufführung, in meiner Schule 1959 - mit den Primanern, die ich kannte -  und sie sie veränderten - meine frügeste Erinnerung an eine Theaterstück .. vor Augen. - Mit dem (mir) unvergesslichen ...  Theatermann, - ja, wer erinnert sich noch an den ...??
*

Und -
an Thornton Wilder, der den Deutschen mit einer Rede in Hamburg wieder Vertrauen gab in den klassischen Humanismus, der so schändlich im 3. Reich geendet hatte:


Thornton Wilder:
Goethe und die Weltliteratur


(Rede, 1950, an der Universität in Harvard gehalten)

Durch die Werke und Gespräche Goethes ver­streut finden sich gewisse stets wiederkehrende Ideen, denen er immerfort neue Bedeutungsunter­schiede hinzufügte, bis sie uns eher wie eine Milchstraße vereinigter Meinungen denn als eine einzige definierbare Lehre erscheinen. Diese Ideen kommen in seinem Geist nie zur Ruhe und hören nicht auf, uns zu verblüffen, uns zu ent­gleiten, uns anzuregen und uns zu dem atem­raubenden Versuch zu reizen, uns der Jagd auf sie anzuschließen. Die bedeutendsten dieser Ideen sind selbstverständlich diejenigen, die sich mit dem Wesen der Natur beschäftigen, mit der Rolle des Dämonischen und mit der Gestaltungskraft im Weltall.
Und zu ihnen gehört auch die Idee der «Welt­literatur».
Wenn Goethe von einer Weltliteratur spricht, meint er mit diesem Wort nicht, wie wir das zu tun geneigt sind, den Schatz an Meisterwerken aller Zungen und Zeiten. Er scheint - zumindest bei einer Anzahl von Gelegenheiten - einfach die Literatur aller Zeiten und Sprachen gemeint zu haben, die bloß guten Werke ebenso wie die gro­ßen, sofern sie einem nur die Empfindung geben, den ihm so teueren Begriff von der Einheit der Menschheit zu veranschaulichen. (…)
(Thornton Wilder: Goethe und die Weltliteratur.
In: Th. W.: An die Jugend. [Zwei Reden] Zürich. Verlag der Arche. O.J. S. 23 – 45. [Hier  die zwei ersten Absätze].


 
longtime
longtime
Mitglied

RE: Anekdoten und Aphorismen - Witziges und Be-Denkliches
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 18.04.2019, 10:20:49
Ja, an Robert Graf wollte ich erinnern:

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Graf_(Schauspieler)

1961: Unsere kleine Stadt (Fernsehfilm)

*

Er war mein Idol in den früher 50er/60er Jahren - ewig unerreicht.
 

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