Literatur Künstler-Gedenken

Tja, ich muss gestehen, ich bin kein Rilke-Fan, obwohl ich mich lange Zeit redlich um ihn bemüht habe. Und solche Gedichte machen ihn mir nicht sympathischer. Hinter seinen sprachlichen Manieriertheiten glaube ich immer ein gerüttelt Maß an eitler Selbstbespiegelung zu erahnen. Tut mir leid, dass ich dem Meister nicht gerecht werden kann ...

Tja, ich muss gestehen, ich bin kein Rilke-Fan, obwohl ich mich lange Zeit redlich um ihn bemüht habe. Und solche Gedichte machen ihn mir nicht sympathischer. Hinter seinen sprachlichen Manieriertheiten glaube ich immer ein gerüttelt Maß an eitler Selbstbespiegelung zu erahnen. Tut mir leid, dass ich dem Meister nicht gerecht werden kann ...

Guten Morgen liebe Silberweide,

ja, so kanns gehen. Das ist so eine Sache mit den Gedichten.
Es sollte halt beim Lesen wie eine Glocke im Herzen anschlagen. Bei mir hats funktioniert, schon 1978 gings los.

Ist aber ja auch nicht tragisch. Bei Dir sind es andere Dinge, Gedichte, Musik, die die Glocke ins Schwingen bringt. Nur - das weisst nur Du, was das ist und was Du benötigst.
Mir fällt grad noch B. Brecht ein:

Ja, Du hast recht, Clematis. Viele wunderbare Gedichte, bei denen die Glocke in mir angeschlagen hat, begleiten mich durchs Leben. Aber natürlich trifft jeder Mensch seine Auswahl, keiner mag alles. Gibt es auch für dich irgendwelche Dichter oder Werke, mit denen du gar nichts anfangen kannst?

Einen schönen Tag wünsche ich dir und schicke ein paar sonnige Frühlingsgrüße!

 

Ja, Du hast recht, Clematis. Viele wunderbare Gedichte, bei denen die Glocke in mir angeschlagen hat, begleiten mich durchs Leben. Aber natürlich trifft jeder Mensch seine Auswahl, keiner mag alles. Gibt es auch für dich irgendwelche Dichter oder Werke, mit denen du gar nichts anfangen kannst?

Einen schönen Tag wünsche ich dir und schicke ein paar sonnige Frühlingsgrüße!

 

von mir verstärkt.
Liebe Silberweide, diese Frage hab ich mir noch nie gestellt. Muss grad bissle grübeln..

Wenn ich in Gedanken meine Gedichtbände durchwandre, fällt mir niemand ein. Doch da drin sind ja auch die älteren Dichter.
Mit Paul Celan hab ich Schwierigkeiten, seine Gedanken in mich aufzunehmen. Doch das rechne ich immer meiner Unvollkommenheit an, solch hohe Gedanken eben nicht denken zu können. Doch ich sag da nie, mag ich nicht.
Ich vermute, dass es mir mit einigen "Jüngeren" so gehen wird.

Und dennoch kann ich eines von ihm auswendig:

Einmal,
da hörte ich ihn,
da wusch er die Welt,
ungesehn, nachtlang,
wirklich.

Eins und Unendlich,
vernichtet,
ichten.

Licht war. Rettung.

Paul Celan
ich hab sogar eine Collage gebastelt:

Sonnengrüsse zu Dir
Ingeborg

Heute können wir hier auch an Friedrich Hölderlin gedenken,
der uns auch zahlreiche Zitate und Aphorismen hinterlassen hat.

FRIEDRICH  HÖLDERLIN

20.3.1770  -  7.6.1843


Einen sonnigen Frühlingsanfang wünscht Euch allen

CharlotteSusanne

Ja, liebe Charlie, ich hab auch noch was!

Vielen Dank fürs Erinnern!
Clematis
 

Danke, danke, danke, CharlotteSusanne und Clematis fürs Erinnern an Hölderlin und vor allem sein Gedicht "Hälfte des Lebens"!



Das ist genau eines von denen, die mich durch mein ganzes Leben begleiten. Unfassbar für mich in seiner Vollkommenheit. Ich sage immer: Hätte Hölderlin nur diese Zeilen geschrieben, dann wäre seine Unsterblichkeit allein dadurch gesichert.

Paul Celan, ja, leicht macht er es einem nicht, aber was er sagt und wie er es sagt, hat eine unglaubliche Kraft. Ich verspüre gerade den Impuls, mich nochmal intensiver mit ihm und seinem Werk zu befassen. Vielleicht wird daraus dann auch nochmal ein Beitrag für das Forum hier.

Mein Lieblingsdichter ist übrigens Conrad Ferdinand Meyer, also 19. Jahrhundert, Schweiz. Ich bin ihm hier noch nie begegnet. Gibt es ältere Beiträge über ihn? Falls nicht, dann würde ich mal das eine oder andere heraussuchen.