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Linux und seine Derivate Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse

Mitglied_5ccaf87
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Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Meisten von euch werden es schon gelesen haben: München will angeblich wieder Windows haben. Die Einen haben es mit Entsetzen und die Anderen mit einem überlegenen Lächeln zur Kenntnis genommen. Dabei ist dieses Gerücht durch eine Fehlinterpredation der Boulevardpresse (die ja die meiste Ahnung hat) entstanden.

Wie es zu der Annahme der Abkehr von Linux kam könnt ihr hier nachlesen: computerbase.de: München - Limux steht nicht generell auf dem Prüfstand

Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, das es den Münchner Behörden eher um einen Wechsel von OpenOffice zu LibreOffice geht. Dies wird durch die höhere Kompatibilität der Im- und Export-Funktionen bei Win-Dokumenten begründet. Damit zeigt sich auch, das schon Unterschiede bei den beiden OpenSource-Produkten entstanden sind. Das war Anfangs nicht der Fall.

Mir selbst sind die Probs noch nicht aufgefallen, weil ich seit Jahren bei Windows und bei Linux gleichermaßen mit LibreOffice arbeite. Ich käme nie auf die Idee mir ein Win-Office zu kaufen, nur weil ein Abendblatt herausfindet, das bestimmte Scripte nicht so funktionieren wie bei windofs.
Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2014, 09:41:58
Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, daß es keineswegs nur um Open Office vs. Libre Office geht, sondern daß die gesamte IT der Stadt München, einschließlich LiMux auf den Prüfstand gestellt wird.
Münchens neuer Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat einen internen Bericht über das künftige IT-System der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben, erklärte ein Rathaussprecher. Es solle dabei nicht nur um LiMux gehen.

det
Elko
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Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von Elko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.08.2014, 21:52:56
Weitere Hintergründe! Könnte bestimmt auch auf privaten Rechnern gelten!

Peter

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Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2014, 09:41:58
Zu diesem Thema habe ich eine wohlgefestigte Meinung. Eben weil ich an solchen Vorhaben persönlich beteiligt war.
In einem einzigen Satz zusammengefasst: Es wird niemandem gelingen, einer Behörde ein zufriedenstellendes System hinzustellen, sei es Mac, sei es Linux, sei es Windows, sei es Unix, oder weiß der Teufel was noch. Und schon gar nie nicht mit einer individuellen Version eines Systems (Limux). Never ever!

Die Schwierigkeiten sind regelmäßig ohne Ausnahme einige.

1) Bei einer Behörde weiss niemals die eine Hand was die andere macht; zwar weiss es jede besser, aber nicht wie. Und selbst diese sind niemals unter einen Hut zu kriegen. Das scheitert schon an der föderativen Konstruktion der Republik; HH, B, NRW, ... haben andere Erlasse und Vorschriften als M; München oder Bamberg mach(t)en allerdings oft den Vorreiter.
Damit ist jedes Projekt von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
2) Sollte so ein Projekt jemals habwegs zufriedenstellend ans Laufen kommen, so gibt es 1000 Sonderwünsche. Sonderwünsche, die eigentlich eine komplette Neugestaltung erforden würden. Diese werden aber mit der heißen Nadel nachgestrickt - und machen das Orignalprojekt damit unpflegbar. Als Totbasteln bekannt.
3) Sollte sich ein Pojektleiter eingefuchst haben, dann wechselt er den Posten - und ein total neuer unbedarfter übernimmt das Ruder. Er wird jedoch absaufen, es bleibt ihm nichts weiter übrig.
4) Denn die Originalmannschaft (viele Externe!) sind natürlich weg oder auf andere Posten gewandert. Eine externe Firma ging eventuell sogar Pleite bei dem Verfahren ohne Ende.
5) Fast zum Schluss kommt noch die 'Verdingungs-Vergabe-Ordnung[/url]' hinzu, deren Vereinbarungen i.a. nach 7 Jahren ablaufen (Garantie-und Pflege-Ende). So lange wird man sich durchwurschteln- und alles auf das Sch...system schieben.
6) Ständige Umschulung des Bedienperonals tragen zur Verwirrung bei.
7) Und dann wollen wir auch nicht den überbordenden Datenschutz vergessen. Der schafft den Rest.
Amen.

Das ist auch der Grund, warum Projekte dreimal so teuer werden wie sie (möglichst billig!) verangeschlagt wurden. Abgesehen davon, dass sie nie fertig werden (Flughafen Berlin).

Ich wiederhole mich, [u]kein System
wird jemals eine einwandfrei laufende Anwendung für eine Behörde hinkriegen.
Es wird immer das zuständige System die Schuld haben; denn 'Beamte machen ja keine Fehler', bzw dürfen sie nicht zugeben; sie werden rechtzeitig befördert, aus der Schusslinie genommen. Und somite ist letzten Endes 'niemand zuständig'. Außer eben 'das System'.
Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.08.2014, 20:39:30
Hi Digizar,

was Du schreibst deckt sich mit meinen Erfahrungen. In einer Gemeinde mit knapp 100.000 Einwohnern haben wir gemeinsam mit den Administratoren Hard- und Software mit Windows Terminalservern gut zum Laufen bekommen. Trotzdem haben sich die Anwender bitter beklagt, denn sie hatten nur noch Thin Clients auf dem Schreibtisch und konnten ihren privaten Kram nicht mehr auf ihren lokalen PCs ablegen. "Sie User, Sie!" wurde in dem RZ zum schlimmsten vorstellbaren Schimpfwort.

det
Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.08.2014, 21:19:39
Das, Det, hatte ich mir verkniffen zu erwähnen:
Permamente Faulheit, Unwissenheit, Ignoranz und Abneigung bei einigen Behördenmitgliedern.

...musste nach seinem Amtsantritt wochenlang auf sein Dienst-Handy warten. Die Verwaltung musste erst einen externen Mailserver einrichten, damit der E-Mail-Verkehr auf seinem Smartphone überhaupt funktioniert. Ähnlich sei es ... gegangen, der ein einheitliches Programm für E-Mails, Kontakte und Termine vermisst.
Wie jetzt? Ob die wohl von Thunderbird noch nie was hörten?

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.08.2014, 21:39:53
Gemäß meinen Erfahrungen gibt es sehr viele Unternehmen, die mit einem Debian-, Suse- oder Ubuntu-Server arbeiten und problemlos Clients mit Windows, Apple, BSD, Unix und allen möglichen Linux-Derivaten bedienen. Zudem war es möglich, alle mir bisher untergejubelten Dok-Formate zu importieren. Datenbanken und Multimediadateien sind ja eh nicht Systemabhängig. Ich verstehe ja auch, das "kluge" Köpfe ein solches System zermurksen können.

Aus irgend einem Grund hat man sich in Huston unter lautem Zähneknirschen bei M$ für die ISS zu einem Debian 6.0 LTS entschieden. Dieses Derivat steht jetzt allen Usern zur Verfügung. Er muss es nur installieren. Das geht sogar via Internet.

Nochmal: Linux steht in München nicht zur Disposition, höchstens eine Abkehr vom eigenem Exoten-System. Das genau ist es, was die System- und Programmpflege so kostenaufwendig macht, denn jedes Update muss angepasst werden und es werden zusätzliche Kosten verursacht. Man wollte damit verhindern, das die Benutzer der Clients ständig sich, ohne zu fragen, eine neue Software installieren. Aber genau das würde bei einer Rückkehr zu Windows wieder möglich sein und sich aus dem Regen kommend unter die Traufe stellen.

Das Linux in München zur Disposition steht ist eine Erfindung des Boulevards, der schon wieder den Hanf wachsen hört. Einen Nachteil hat aber jedes Linux auf alle Fälle: Es besitzt kein bajuwarisches Sprachpaket und der Gerichtsstandort für Limux ist das Königlich Bayrische Amtsgericht
Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2014, 09:41:58
Die Meisten von euch werden es schon gelesen haben: München will angeblich wieder Windows haben. Die Einen haben es mit Entsetzen und die Anderen mit einem überlegenen Lächeln zur Kenntnis genommen. Dabei ist dieses Gerücht durch eine Fehlinterpredation der Boulevardpresse (die ja die meiste Ahnung hat) entstanden.
Ich halte dieses Gedöhns für das übliche unqualifizierte Aufbauschen der 'kompetenten Presse'.
Sollte es in M nicht klappen, dann zeugt das nur von deren Ahnungsosigkeit und Rumgeeire (wie beschrieben). Dann wird halt ein 'Schuldiger' gesucht.

Ich meine, wenn diese hier damit umgehen können, dann kann zwischen den Ohren der Münchner wohl etwas nicht stimmen.
Re: Hickhack um Limux in der Gute-Nacht-Presse
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.08.2014, 20:58:58
Das Problem sind nicht die Server mit Linux, sondern die vielen Desktops. Linux ist von einem zuverlässigen System, daß auf zahllose Desktops ausgerollt werden kann, noch zu weit entfernt. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, daß der Standard-Limux-Desktop immer noch auf Ubuntu 10.04 basiert. Das habe ich als stabil in Erinnerung, doch es stellt sich die Frage, wie es mit der selbstgeschriebenen Anwendungssoftware zurecht kommt. Außerdem läuft der Support für Ubuntu 10.04 nächstes Jahr aus, sie müßten also schon längst dabei sein, mindestens auf 12.04 zu migrieren. Da stellt sich wieder die Frage nach der Kompatibilität der Anwendungssoftware.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß Linux ein gutes OS für alle möglichen Server ist, bis zum universell einsetzbaren Desktop aber noch einiges an Entwicklungsarbeit fehlt. Wirklich interessant wird es, wenn es an den Nachfolger von X11 geht. Da könnte sich die Linuxgemeinde leicht ins Knie schießen. Schauen wir doch mal, was die Zukunft bringt.

det

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