Lebenshilfe was kann man jetzt schon tun um im alter ganz allein zurechtzukommen

Danke Edita, für diese Antwort. Ich hätte es aus dem Stegreif auch nicht gewusst, allerdings musste früher der Ehemann einspringen,  wenn die Tochter/Ehefrau gar kein Einkommen oder nur wenig hatte. 

Gut zu wissen, denn meine älteste Tochter hätte zusammen mit ihrem Ehemann die Grenze von 100000 Euro überschritten.

Klaro

Da sie aber - insbesondere der Mann - keine fremde Hilfskraft in ihrem Haus beherbergen wollen, kaufen sie jetzt ein Tiny-House, das sie dann auf dem Grundstück abstellen und das - fertig ausgestattet und möbliert - als Unterkunft für die Helferin dienen soll.

Ich finde diese Idee sehr gut: sie ist wohnortnah und auch für eine Helferin sicher attraktiver, wenn sie die Türe hinter sich schliessen kann.

So groß ist mein Garten leider nicht. Auch ringsum ist kein Grundstück frei um ein Tiny-House darauf zu setzen.
Ich würde eher ein betreutes wohnen vorziehen. Ich sah eine interessante Sendung, wo Landwirte ihren Hof umstellten. Man hat seine eigenen "4 Wände" und kann trotzdem aktiv bleiben. So etwas hatte ich auch schon zusammen mit meiner Freundin für später überlegt. Aber das sind zur Zeit nur so Gedankengänge.
Wenn es tatsächlich von einen Tag auf den anderen nicht mehr gehen sollte (was ich nicht hoffe), könnte ich mich auf meine Töchter verlassen, das sie etwas für mich suchen (nicht bei ihnen im Haus!). 😊
LG Heidrun
 

Danke Heidrun.
So sind die Lebensverhältnisse aller,die in nicht allzu ferner Zukunft betroffen sein können, sehr unterschiedlich.
Aber bei allem gilt: nicht auf die lange Bank schieben, sondern sich über mögliche Angebote möglichst bald informieren und zwar sowohl praktisch (durch Besichtigungen usw.) als auch theoretisch, d.h., für welche Modelle eignen sich die persönlichen Finanzen.

Sehr wichtig ist der Pflegebereich: den können sicher auch Verwandte oder Freunde nicht umfassend mit erledigen. Es bietet sich für viele an, dafür sog. 24h-HelferInnen aus Osteuropa zu beschäftigen (was es natürlich nicht gibt, da kein Menschen 24 h arbeiten darf und kann), aber auf legaler Basis.
Ich hörte in meinem Umfeld von einer Frau,d ie hier sparen wollte und über irgendwelche Kanäle eine Helferin aus Polen engagierte. Diese wurde dann jeweils mit einem festen Betrag zum Monatsersten entlohnt. Dafür gab es keinerlei Belege, auch versichert wurde dieHelferin nicht.
Irgendwann kam es zum Krach zwischen den Beiden mit dem Resultat, dass die Helferin noch am gleichen Tag ihre Koffer packte und abreiste.
Mittlerweile ist die Dame,die dies erlebte, in ein Altenheim gezogen.
Auch eine juristische Aufarbeitung solcher Probleme ist nicht möglich, wenn man der Illegalität den Vorzug gegeben hat.

Das ältere Paar mit dem Tiny-House hat übrigens ohne Probleme die Genehmigung erhalten, ein solches auf dem eigenen Grundstück aufzustellen. Das Tiny-House ist in Arbeit und wird in einigen Wochen kommen. Parallel sind sie in Verhandlungen mit einer Agentur zur Vermittlung von Pflegekräften.
Olga

Danke Edita, für diese Antwort. Ich hätte es aus dem Stegreif auch nicht gewusst, allerdings musste früher der Ehemann einspringen,  wenn die Tochter/Ehefrau gar kein Einkommen oder nur wenig hatte. 

Gut zu wissen, denn meine älteste Tochter hätte zusammen mit ihrem Ehemann die Grenze von 100000 Euro überschritten.

Klaro

Da ist dann aber zu prüfen, ob diese 100.000 Euro gemeinsam von diesem Ehepaar erwirtschaftet werden, ob es sich um Bruttogehälter handelt oder um Nettogehälter. Darüberhinaus sind bei Bruttogehälter natürlich selbst zu bezahlende Sozialbeiträge, Kreditraten usw. abzuziehen.
Und in jedem Fall haben auch die Tochter und ihr Ehemann das Recht, die persönliche Altersversorgung unangetastet zu lassen.

Eine Forderung auf Zuzahlung bei den Eltern erhebt das Sozialamt, wenn die Einnahmen des/der Betroffenen nicht ausreicht, um ein Heim o.ä. zu finanzieren.
Man kann sich dann mit einem Sozialamt rumstreiten, einen versieren Anwalt beschäftigen oder schon im Vorfeld versuchen, sich mit der Mutter (oder dem Vater) zu einigen.

Für mich war die Vorstellung schon in jungen Jahren grauenvoll,d ass zum Ende meines Lebens evtl. ein Sozialamt - also die Solidargemeinschaft - einspringen muss, um mein weiteres Leben zu finanzieren. Deshalb habe ich schon mit 30 Jahren begonnen, durch eigene Vorsorgemöglichkeiten dies zu vermeiden.
Auch wäre es mir bis heute unangenehm, von meinem Bruder, Neffen oder wem auch immer Hilfe erbitten zu müssen. Dafür legte ich dann doch lebenslang zu grossen Wert auf meine Unabhängigkeit,die ich auch im Alter nicht verlieren möchten. Reicht dann ja, wenn ich nicht mehr unabhängig von Ärzten und PflegerInnen sein muss. Olga

Liebe Olga, es gilt das Jahresbruttoeinkommen des Kindes, das darf bis 100000 EUR unangetastet bleiben! 


Edita

Danke!
Das dürfte dann aber theoretisch schon so einige gut bezahlte Facharbeiter betreffen,wenn in deren Gehalt - das meisst 13 bis 14xbezahlt wird - auch noch Extrazahlungen für Überstunden usw. erfolgen.

Als mein Bruder und ich vor diesem Problem mit unserer Mutter standen, gab es ähnliche Grenzen.
Mein Bruder ist verheiratet (Doppelverdiener) mit  einem Kind - und ich hätte "nur" meinen Verdienst gehabt. Das war auch ein Grund, uns nicht auf jahrelange juristische Auseinandersetzungen mit dem Sozialamt einzulassen, sonndern freiwillig zu zahlen. Olga

Das ältere Paar mit dem Tiny-House hat übrigens ohne Probleme die Genehmigung erhalten, ein solches auf dem eigenen Grundstück aufzustellen.

Das ist aber nicht überall so!
LG Heidrun

Kleine Ergänzung, die mir noch einfiel:
Von dem Wunsch, später alleine zurechtzukommen, liest/hört man ja öfter und der Wunsch nach einer gewissen Unabhängigkeit erscheint auch nachvollziehbar.
Trotzdem finde ich es interessant, wenn man bedenkt, dass der Mensch eigentlich ein soziales Tierchen ist und dennoch der Wunsch Vieler nach dem Zurechtkommen so oft mit "alleine zurechtkommen" formuliert wird und die Option, dass man mit Hilfe Anderer auf angenehme Weise zurechtkommen könnte, quasi fast ausgeklammert wird.
 

@skys

Du bringst es auf den Punkt. Wenn es dann doch eintritt, dass Hilfe benötigt wird,
kann es für beide Seiten beschwerlich werden Der Helfer braucht Geduld um geduldet zu werden, das ist oft eine schwierige Phase.
Ich werde solange alleine leben wie es funktioniert. Wenn’s nicht mehr geht
wird es sich finden. Man muss bereit sein sich dem Schicksal zu fügen, macht es einem selbst und den anderen leichter.
zeitlose

Ich werde solange alleine leben wie es funktioniert. Wenn’s nicht mehr geht
wird es sich finden. Man muss bereit sein sich dem Schicksal zu fügen, macht es einem selbst und den anderen leichter.
zeitlose

So ähnlich sehe ich es auch. Ich habe in meinem Leben so viel geplant und dann kam es oft doch ganz anders. Meine Devise ist, man muss den Wandel annehmen und nicht verbittert / oder trauernd den nichterfüllbaren Plänen nachhängen 😃 . Ich würde nicht alleine ohne selbstständig raus zu können, in meinem Haus wohnen wollen 😊
LG Heidrun

 Der Helfer braucht Geduld um geduldet zu werden, das ist oft eine schwierige Phase.
I

Das ist mMn eines der Probleme, die sehr alte Menschen (oft?) haben - sich an neue Gesichter zu gewöhnen, an die unbequeme Akzeptanz selbst sehr notwendiger Veränderungen.
Gruss Val