Lebenshilfe Verdacht: Seniorin wird von Pflegerin finanziell ausgenutzt
Hallo,
es geht um eine Nachbarin. Gesundheitlich wirkt sie inzwischen recht gebrechlich, kann aber noch alleine einkaufen gehen und Arzttermine wahrnehmen. Ob Sie mehr oder eher weniger dement ist, kann ich als mediz. Laie nicht beurteilen.Die Dame ist Mitte 80 und hat seit dem Tod ihres Mannes keine jüngeren, lebenden Verwandten mehr. Zusammen mit ihren Mann hatte sie seinerzeit ein Testament aufgesetzt, in welchem alles einer Verwandten des Mannes vermacht wurde.
Besagte Verwandte lebt allerdings weit entfernt und meldet sich nur sporadisch per Telefon. Die ältere Dame selber ist recht umgänglich und gesprächig und hat relativ viele Kontakte zu Freunden, Bekannten, Nachbarn.
Nun hat die Nachbarin vor ca. 2 Jahren einen neuen Pflegedienst bekommen. Die Pflegerin (ca. 2-3 Besuche pro Woche) welche ihr zugeteilt wurde, hat relativ kurze Zeit später bei dem Pflegedienst gekündigt. Dann haben sich offenbar die Kontakte zwischen der Nachbarin und der Pflegerin stark intensiviert. Gemeinsam einkaufen, Einladungen zum Essen, zum Kirchgang und zu Familienfeiern der Pflegerin usw. Die einsame(?) alte Dame war und ist offenbar recht angetan davon, dass sie jetzt quasi Familienanschluss gefunden hat.
Die Kehrseite der Medaille: die Pflegerin scheint nicht zimperlich in Sachen Geldforderungen von der alten Dame zu sein. Schon nach kurzer Zeit wurde eine größere Versicherungssumme übertragen/verschenkt. Dann wurde mal ein Schrank, dann Kleidung, dann Elektrogeräte u. a. geschenkt. Die Geschenke gingen nicht nur an die Pflegerin, sondern auch an deren Familie, teilweise an entfernte Verwandte und Bekannte. Mir gegenüber sagte die ältere Dame (Nachbarin) einmal: ja, mit ihnen kann ich über Geld sprechen. Die xxx (Pflegerin) würde gleich was haben holen. Oder: „ich sehe nicht ein, dass ich das und das für deren Sohn auch noch bezahlen soll“. Neueste Entwicklung: die ältere Dame hat ihr Testament zugunsten der Pflegerin und deren Familie geändert. U. a. soll nicht mehr die entfernte Verwandte des Mannes, sondern die Pflegerin die große Eigentumswohnung vererbt bekommen. Der Lebensstil der Pflegerin und deren Mannes hat sich wohl jetzt schon deutlich verbessert: mehrere Urlaubsreisen in kurzer Zeit an recht exquisite Locations.
Bislang habe ich mich immer heraus gehalten. Wenn ich die Nachbarin gelegentlich treffe, erzählt sie mir meist die neuesten Geschichten. Wobei ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Als die alte Dame mir das mit dem Testament erzählt hat, riet ich ihr, dass SIE sich doch mal was richtig Gutes gönnen soll. Z. B. eine Wellness-Kur. Oder z.B.im Alltag nicht mehr mit dem Bus, sondern mit dem Taxi zu ihren Arzt und Krankenhaus-Terminen fahren soll. Gehört hat sie darauf wohl nicht.
Auf der einen Seite profitiert die ältere Dame anscheinend davon, dass sich jetzt gelegentlich mal jemand um sie kümmert und sie etwas Gesellschaft hat.
Auf der anderen Seite wirkt das Ganze für mich oft wie die Ausnutzung einer älteren, hilflosen Person. Die Nachbarin hat sich ihr Leben lang ein kleines Vermögen erarbeitet und erspart. Und jetzt wird sie in relativ kurzer Zeit von einer Fremden abgezockt. Dabei kann ich nicht beurteilen, ob und wieweit die ältere Dame unter Druck gesetzt wurde/wird, großzügige finanzielle Geschenke zu geben. Überhaupt kenne ich nur Teile der Geschichte, die mir die ältere Dame gelegentlich bei zufälligen Begegnungen erzählt hat.
Frage: wie würden andere sich verhalten?
Den Sachverhalt ignorieren? Oder eine städtische Behörde informieren, dass möglicherweise eine Seniorin ausgenutzt wird? Offen oder anonym? Oder vielleicht versuchen, die entfernte, enterbte Verwandte (die vermutlich nichts von der Angelegenheit weiß) zu informieren?
Also ich würde versuchen die entfernte Verwandte zu informieren.
Bei meiner Tante ist was ähnliches passiert. Eine Nachbarin hatte sich intensiv um meine Tante gekümmert. Allerdings war auch meine Schwester regelmäßig bei ihr und hat geholfen wo immer es ging. Sie merkte das da was schief lief. Es war aber sehr schwer meine Tante zu überzeugen, kritischer zu sein. Sie freute sich das die Nachbarin so oft bei ihr zu Besuch war.
LG Heidrun
Du bist seit2020 nun hier im ST,hast noch keine Zeit gefunden Dein Profil auszufüllen als nur männlich----nun bietest Du uns so eine unglaubliche Geschichte und willst Auskunft haben----
Warum hängst Du Dich in diese Verhältnisse rein---geht Dich doch eigentlich nichts an---Die alte Dame hat sicher keine Kinder und ist froheine Unterhaltung oder Pflege zu haben.
Die Frage ist eigentlich,woher weisst Du diese privaten Dinge----
Muß man wirklich gleich so antworten 😏 ?
LG Heidrun
Eine vertrauenswürdig Betreuerin könnte benannt werden, die die Interessen der Nachbarin vertritt.
Diesen Status scheint die Pflegerin nicht zu haben. Diese erhält Geschenke (und die Erbschaft) freiwillig.
Die Frage, ob die alte Dame dement ist, ist bei der Beurteilung der Situation sehr wichtig.
Gibt's einen sozialen Dienst in der Stadt? Vielleicht könnte von dort eine Empfehlung kommen.
Ingrid60
Wenn ich neu hier wäre würde ich sofort die Flucht ergreifen.
Als mehr stille Leserin habe ich schon öfter festgestellt, dass es durchaus vorkommt.
zeitlose
Nun ja..... das Profil des TE gibt ja nun wirklich nichts her.
Was mich nicht zur Vertrauensbildung anregt. Doch das nebenbei.
Die geschilderte Situation, dass ältere, einsam gewordene Menschen blind einer Person vertrauen, die sich um sie kümmert und nicht nachfragen wollen, warum dies geschieht, ist ja wohl so selten nicht.
Diese Menschen "kaufen" sich sozusagen Zuwendung.
(Diese Erscheinung gibt es ja auch im familiären Verbund...)
Als komplett Unbeteiligte(r) in so ein Geschehen eingreifen zu wollen, stelle ich mir fast nicht machbar vor.
Solange die vermeintlich geschädigte Person geschäftsfähig und Herr/in seiner/ihrer Sinne ist, kann man mMn sicherlich nichts erreichen, was zur Bereinigung der Sachlage beitragen könnte.
Den Vorschlag, sich mal an den sozialen Dienst zu wenden, finde ich aber schon mal gut.
Sein "Name" sagt uns schon, dass er "im übrigen was meint"😉.
Vielleicht treibt ihn das Geschehen tatsächlich um und darüber zu sprechen war ihm ein Bedürfnis.
Inzwischen hat er sich nicht mehr geäußert.
Warum auch? ST-Mitglieder können ihm nicht wirklich helfen.
Ingrid60
Ehrlich gesagt gucke ich gar nicht so oft auf die Profile 😏
Da macht sich ein User Gedanken um eine ältere Nachbarin, so habe ich es gelesen, und ich überlege ob ich ihm etwas sinnvolles antworten kann 😊.
Eine wirkliche Hilfe war ich sicher nicht, aber mir hat es gefallen, das jemand hinguckt und versucht andere um Rat zu fragen.
Wenn der User nach einem Tag noch nicht geantwortet hat, empfinde ich es nicht ungewöhnlich. Nicht jeder hat so viel Zeit jeden Tag im Internet aktiv zu sein. 😊
LG Heidrun