Lebenshilfe Tod und Trauer
Wer Menschen, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht intensiv um ihre Lieben im Seniorenheim kümmern können als Monster bezeichnet, sollte einmal überlegen ob er es besser machen könnte bzw. würde und vor ihrer Verurteilung die Lebensumstände der Kinder und Angehörigen bedenken.
Auch mich bezeichnete man als „undankbar“, weil ich mich nicht täglich bei der Mutter habe blicken lassen. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass ich zwei kleine Kinder (18 Monate und 4 Monate) zu versorgen hatte und die ich immer mitnehmen musste, da ich niemanden hatte, der die Kleinen während meiner Abwesenheit hätte betreuen können.
Zu meiner Zeit hatten die wenigsten Leute ein Auto – und auch wir nicht. Es gab keine Papierwindeln, keine Mahlzeiten in Gläschen usw. Man musste alles planen und einpacken und vorkochen - wehe man hatte etwas vergessen. Da mein ältestes Söhnchen noch keine weiten Strecken laufen konnte, haben wir eine Sitzgelegenheit auf dem Kinderwagen angebracht. Das Baby lag im Kinderwagen, das Kleinkind auf dem Wagen. Die heutige Generation kann sich das überhaupt nicht mehr vorstellen, wie wir unsere Kinder aufziehen mußten.
In unmittelbarer Nähe unserer Wohnung gab es ein gut geführtes Altenheim, in das die pflegebedürftige Mutter eigentlich hätte gehen müssen – wäre sie nicht so stur gewesen. Sie hat einfach von mir erwartet, dass ich ihren Haushalt versorge, für sie einkaufe, putze, wasche usw. Wie hätte ich das überhaupt täglich bewältigen können, da ich auch eine eigene Familie zu versorgen hatte? Aber die Leute tuschelten hinter meinem Rücken und grüßten mich mit säuerlicher und vorwurfsvoller Miene.
Man sollte sehr vorsichtig sein mit Vorverurteilungen, solange man nicht die genauen Hintergründe für das Fernbleiben von Angehörigen kennt.
Sirona
Auch mich bezeichnete man als „undankbar“, weil ich mich nicht täglich bei der Mutter habe blicken lassen. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass ich zwei kleine Kinder (18 Monate und 4 Monate) zu versorgen hatte und die ich immer mitnehmen musste, da ich niemanden hatte, der die Kleinen während meiner Abwesenheit hätte betreuen können.
Zu meiner Zeit hatten die wenigsten Leute ein Auto – und auch wir nicht. Es gab keine Papierwindeln, keine Mahlzeiten in Gläschen usw. Man musste alles planen und einpacken und vorkochen - wehe man hatte etwas vergessen. Da mein ältestes Söhnchen noch keine weiten Strecken laufen konnte, haben wir eine Sitzgelegenheit auf dem Kinderwagen angebracht. Das Baby lag im Kinderwagen, das Kleinkind auf dem Wagen. Die heutige Generation kann sich das überhaupt nicht mehr vorstellen, wie wir unsere Kinder aufziehen mußten.
In unmittelbarer Nähe unserer Wohnung gab es ein gut geführtes Altenheim, in das die pflegebedürftige Mutter eigentlich hätte gehen müssen – wäre sie nicht so stur gewesen. Sie hat einfach von mir erwartet, dass ich ihren Haushalt versorge, für sie einkaufe, putze, wasche usw. Wie hätte ich das überhaupt täglich bewältigen können, da ich auch eine eigene Familie zu versorgen hatte? Aber die Leute tuschelten hinter meinem Rücken und grüßten mich mit säuerlicher und vorwurfsvoller Miene.
Man sollte sehr vorsichtig sein mit Vorverurteilungen, solange man nicht die genauen Hintergründe für das Fernbleiben von Angehörigen kennt.
Sirona
Re: Tod und Trauer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist wohl gut gemeint, doch ich würde niemals
in diesem Forum von meiner Trauer erzählen!
Leute, die schon ihren Zorn und Hass auf mich ausge-
schüttet haben, könnten sich ja drüber freuen!
Niemals!
Ich halt mich an Literatur und Musik, das sind
treue und ehrliche Hilfen.
Clematis
in diesem Forum von meiner Trauer erzählen!
Leute, die schon ihren Zorn und Hass auf mich ausge-
schüttet haben, könnten sich ja drüber freuen!
Niemals!
Ich halt mich an Literatur und Musik, das sind
treue und ehrliche Hilfen.
Clematis
Ich habe in diesem Forum zweimal den bevorstehenden Tod von Mitgliedern ein wenig mitbegleitet. Das spielte sich aber vorwiegend in persönlichen Telefonaten ab und nicht in endlosen, fruchtlosen Diskussionen, wie leider oft der Fall.
Clematis - ich denke, nicht nur hier sollten Sie (und wir alle) vorsichtig sein, wem frau ihr Herz öffnet - sondern immer und überall. Leider bekommt man ja oft von Menschen eine negative Resonanz, von denen es man nie so erwartet hätte (und leider reagiert man auch selbst nicht immer richtig auf andere). Suchen Sie sich die Menschen Ihres Vertrauens aus - ist doch auch eine gute Freiheit, die wir damit haben. Alles Gute - Olga
Clematis - ich denke, nicht nur hier sollten Sie (und wir alle) vorsichtig sein, wem frau ihr Herz öffnet - sondern immer und überall. Leider bekommt man ja oft von Menschen eine negative Resonanz, von denen es man nie so erwartet hätte (und leider reagiert man auch selbst nicht immer richtig auf andere). Suchen Sie sich die Menschen Ihres Vertrauens aus - ist doch auch eine gute Freiheit, die wir damit haben. Alles Gute - Olga
Nicht nur jene, die ohrenbetäubend schreien, wenn sie einen Menschen verloren haben, sind der Trauer fähig. Die meisten modernen Menschen tun dies heute "gesittet" und so, dass nicht die ganze Umwelt damit konfrontiert wird.
Hallo, ich bin im Seniorentreff neu. Tod und Trauer sind bei mir
zur Zeit sehr aktuell. Ich habe vor einigen Wochen meinen Mann ver-
loren. Der Schmerz ist gross. Nun will ich nicht in Einzelheiten
gehen. Da Ihr ältere Menschen seid, ist dies sicher einigen von Euch
auch schon geschehen. Wie seid Ihr damit umgegangen? Habt Ihr Euch von Psychologen oder einer Trauergruppe helfen lassen?
Ich stehe nicht allein da, habe Tochter, Enkeltochter und Freunde,die
für mich da sind.
Danke für Eure Antwort.
Batzi
zur Zeit sehr aktuell. Ich habe vor einigen Wochen meinen Mann ver-
loren. Der Schmerz ist gross. Nun will ich nicht in Einzelheiten
gehen. Da Ihr ältere Menschen seid, ist dies sicher einigen von Euch
auch schon geschehen. Wie seid Ihr damit umgegangen? Habt Ihr Euch von Psychologen oder einer Trauergruppe helfen lassen?
Ich stehe nicht allein da, habe Tochter, Enkeltochter und Freunde,die
für mich da sind.
Danke für Eure Antwort.
Batzi
Batzi damit stehst Du wahrlich nicht allein. Ich mache das jetzt bereits zum zweiten Mal mit und ich kann Dir sagen es ist harte Arbeit mit sich selbst. Gut wenn man Unterstützung hat. Beim ersten Mal waren es meine Kinder, Bekannte die ich im Netz fand - ja auch hier im St. Diese sind aber leider auch schon verstorben. Ich habe damals versucht jeden Rat, den man mir gab umzusetzen. Dann fand ich wieder einen Partner.....vor ca 5 Wochen ist er gestorben. Jetzt habe ich meine Kinder nicht hier, sie leben mittlerweile weit weg. Aber auch wenn man Niemanden aus der Verwandtschaft um sich hat, muss man versuchen aus dem seelischen Tief herauszukommen - egal wie. Und dafür wünsche ich Dir Kraft und dass Du Menschen um Dich hast, die Dich auffangen.
Mir hat geholfen, nicht egoistisch zu denken und mich zu bejammern, sondern an den Verstorbenen zu denken - er hat nun keine Sorgen oder Schmerzen mehr, kann nicht mehr verletzt werden und sich ausruhen. Auch Bücher und Musik helfen. Man kann auch im Geiste Gespräche mit ihm führen, denn er ist nur körperlich verschwunden und für unsere Sinnesorgane nicht mehr wahrnehmbar. Auch Träume oder symbolische äussere Zeichen können trösten. Mit anderen habe ich nicht darüber gesprochen ausser mit meinem Sohn.
Ich wünsche allen Betroffenen die nötige Kraft, den Schmerz loszulassen, auch wenn das nur langsam geht.
... britti
Ich wünsche allen Betroffenen die nötige Kraft, den Schmerz loszulassen, auch wenn das nur langsam geht.
... britti
An johanna und britti vielen Dank. In Euren Antworten stecken
auch viele meiner Gedanken. Wenn es nur nicht so weh tun würde.
Herzliche Grüsse
Batzi
auch viele meiner Gedanken. Wenn es nur nicht so weh tun würde.
Herzliche Grüsse
Batzi
ich bin Sterbebegleiterin und Trauerbegleiterin in einen Hospizverein ich könnte hier Trauerchatt anbieten
ja es tut unendlich weh, man kann es nicht glauben. Dieses Endgültige. Und immer wieder die Frage warum?
Ich bin umgezogen, konnte nicht mehr in der Wohnung atmen, wo mich alles an ihn erinnert hat. Jetzt lebe ich 400 km weg. Hasbe ihn aber mit genommen.
Heute bin ich durch Zufall auf eine Adresse gestoßen und zwar gibt es hier einen sozialpädagogischen Außendienst. Dort sind Psychologen, Analytiker,Sozialarbeiter, Menschen mit dem gleichen Schicksal. also gleichgesinnte usw.
Man kann reden, etwas zusammen unternehmen und vor allem Tag und Nacht ist jemand da, wenn man Hilfe braucht.
Ich habe mich da gemeldet und werde in den nächsten Tagen mal hin fahren.
Ich verspreche mir viel davon.
Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen, sie kommen niemals wieder
Isabelle
ich umarme dich
Ich bin umgezogen, konnte nicht mehr in der Wohnung atmen, wo mich alles an ihn erinnert hat. Jetzt lebe ich 400 km weg. Hasbe ihn aber mit genommen.
Heute bin ich durch Zufall auf eine Adresse gestoßen und zwar gibt es hier einen sozialpädagogischen Außendienst. Dort sind Psychologen, Analytiker,Sozialarbeiter, Menschen mit dem gleichen Schicksal. also gleichgesinnte usw.
Man kann reden, etwas zusammen unternehmen und vor allem Tag und Nacht ist jemand da, wenn man Hilfe braucht.
Ich habe mich da gemeldet und werde in den nächsten Tagen mal hin fahren.
Ich verspreche mir viel davon.
Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen, sie kommen niemals wieder
Isabelle
ich umarme dich