Lebenshilfe Pflegeberuf … was tun, wenn kein Führerschein vorhanden ist und dieser aber nicht selbst finanziert werden kann? Gibt es dafür schon Pläne zur staatlichen Unterstützung?
Junge Menschen, die sich für den Pflegeberuf entscheiden, brauchen zuerst eine Ausbildung.
Nach der Ausbildung müssen sie eine gewisse Zeit Berufserfahrung sammeln, bevor sie eigenverantwortlich alleine in der ambulanten Pflege tätig werden.
Diese Berufserfahrung können sie im Alten- Pflegeheim oder im Krankenhaus erwerben.
Ähnlich schrieb es auch Edita.
In dieser Zeit können sie Geld für einen Führerschein ansparen und / oder mit dem zukünftigen Arbeitgeber reden, inwieweit er ihnen entgegen kommt.
Ebenso, wie Edita schrieb, liegt es in den seltensten Fällen nicht an an einem fehlenden Führerschein, warum viele sich nicht für diesen Berufsweg entscheiden.
In erster Linie sind es die Arbeitsbedingungen, wie unbezahlte Mehrarbeitsstunden, unregelmäßige Dienstzeiten, enorme körperliche Belastung, fast ständig abrufbereit zu sein, kurzfristig werden freie Tage gestrichen ... usw. ... und das bei keiner vernünftigen finanziellen Vergütung.
Monja.
Diese eventuelle finanzielle staatliche Beihilfe löst natürlich nicht das gesamte Problem, um Mitarbeiter zu gewinnen aber es ist eine Idee die es mitlösen könnte.
Es sind doch auch z. B. anerkannte Flüchtlinge, die diese Möglichkeit nutzen könnten weil sie diesen Job machen wollen aber keine Fahrerlaubnis haben …
Pflegejobs sind Jobs in Schichten und wenn du auf dem Land lebst, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, dann brauchst du dich ohne Führerschein gar nicht erst bewerben.
Nicht alle haben ein finanzielles Polster um den Führerschein bezahlen zu können und wenn es nur deswegen nicht zum Arbeitsvertrag kommt, ist das in meinen Augen vermeidbar, weil machbar mit Unterstützung.
sirod49
Wenn ich in meiner beruflichen Laufbahn nun unbedingt einen Führerschein benötige, sollte der vorher gemacht werden...das weiß ich doch alles !
Heißt also auch, SPAREN, dass haben wir auch alle gemacht !
Und im Übrigen...hier werden "Nur" Pflegeberufe angesprochen...wie ist es denn z.B. mit anderen, handwerklichen Berufen, wie Elektriker, Gas,-Wasser, Maler , Schornsteinfeger...u.a.m., da ist es doch auch meistens Vorrausetzung, einen Führerschein vorzulegen, schließlich kann ich ja meine Materialien und Arbeitsmittel schlecht per Rad transportieren.
Sollte aber nun der Fall eintreten, dass im Ausnahmefall Jemand keinen Führerschein hat, ihn aber nun eben dringend bräuchte..., vielleicht kann ja erstmal der potentielle Arbeitgeber helfend unterstützen, denn auch er hätte ja ein Interesse. Verrechnung kann individuell geklärt werden.
Ich finde den Schrei nach "Vater Staat" falsch !
Kristine
...........Auch diese brauchen erst einmal eine anerkannte Ausbildung!
.........................
Es sind doch auch z. B. anerkannte Flüchtlinge, die diese Möglichkeit nutzen könnten weil sie diesen Job machen wollen aber keine Fahrerlaubnis haben …
.................
.................................
sirod49
Aber neben der anerkannten Ausbildung ist auch dies Privatsache !
Kristine
Ja, Kristine, hier geht es um Pflegeberufe …
Ich stimme dir aber zu, dass auch in anderen Berufszweigen sehr oft die Fahrerlaubnis Voraussetzung für das Zustandekommen eines Arbeitsvertrages ist.
Warum können es sich aber nun nicht alle Familien finanziell leisten, dieses Geld für den Führerschein aufzubringen?
Wer von euch beschäftigt sich wirklich einmal damit, welche Gründe da vorhanden sein könnten?
Also ich habe mich damit beschäftigt
und sehe die Ursachen vor allem dort, wo Familien nach der Wende in ein großes Loch fielen und sie es verdammt schwer hatten, sich da wieder raus zu arbeiten. Von einer Generation zur nächsten wurde kaum was weitergegeben außer Resignierung mit Armut und Schulden. Diese Entwicklung hatte den großen Nachteil, dass sich diese heutigen jungen Menschen aus diesen sehr angeknacksten Bedarfsgemeinschaften nicht einmal eine kleine finanzielle Rücklage schaffen konnten.
Die Kosten eines Führerscheines sind für diese Gruppe Mensch so gut wie unerschwinglich. Heutzutage ist es aber sehr oft Voraussetzung zum Abschluss eines Arbeitsvertrages und ich sehe hier den Staat durchaus in der Pflicht, dieser Gruppe von Menschen, die ohne Fahrerlaubnis keine Möglichkeit haben, eine Arbeit zu finden, eine finanzielle dafür Hilfe zu gewähren.
Diejenigen von euch,
die immer eine Arbeit (vielleicht noch gut bezahlte Arbeit) hatten oder die das Glück hatten, dass Eltern oder Großeltern finanziell helfen konnten, die sollten doch einfach mal versuchen, sich in so ein Leben hineinzuversetzen und nicht gleich so empört reagieren wie ich das hier lesen muss …
Es gibt so viele Bespiele, wo Steuergelder in Deutschland verschwendet werden und wo sich kaum jemand darüber aufregt.
Hier zur hilfreichen Unterstützung für diese Leute wäre es wenigstens sinnvoll angelegt, damit diese nach der Lehre eine Arbeit finden und es darf einfach nicht sein, dass nur das Nichtvorhandensein des Führerscheines wegen begründeter finanzieller Probleme eine Arbeitsaufnahme verhindert.
sirod49
Es gibt so viele Unterstützungsprogramme für Arbeitslose. Ich hätte kein Problem damit, wenn auch die Förderung eines Führerscheins erfolgen könnte, wenn dadurch die Möglichkeit geschaffen würde, jemandem aus der Falle der Arbeitslosigkeit zu befreien.
Aber warum jammern? Genau diese Möglichkeit besteht ja:
Das Wichtigste zur Kostenübernahme vom Führerschein durchs Jobcenter kurz & knapp:
Eine Kostenübernahme vom Führerschein durch das Jobcenter ist möglich, wenn dadurch die Chancen auf einen Job konkret steigen können.
Auch beim Arbeitsamt kann der Führerschein per Kostenübernahme gewährt werden.
In beiden Fällen handelt es sich allerdings um Ermessensentscheidungen. Sie müssen den Antrag also gut begründen.
Ich sehe gerade, dass @Rosi65 schon darauf hingewiesen hatte.
Karl
Daß wir eine ungenügende Anzahl von Pflegekräften haben, liegt ja nicht am "fehlenden" Führerschein, sondern an der unverantwortlichen überhand nehmenden Überlastung, die dann auch noch mit mieser Bezahlung "gekrönt" wird!Das ist des Pudels Kern.
Es gibt so viele Unterstützungsprogramme für Arbeitslose. Ich hätte kein Problem damit, wenn auch die Förderung eines Führerscheins erfolgen könnte, wenn dadurch die Möglichkeit geschaffen würde, jemandem aus der Falle der Arbeitslosigkeit zu befreien.
Aber warum jammern? Genau diese Möglichkeit besteht ja:
Das Wichtigste zur Kostenübernahme vom Führerschein durchs Jobcenter kurz & knapp:
Eine Kostenübernahme vom Führerschein durch das Jobcenter ist möglich, wenn dadurch die Chancen auf einen Job konkret steigen können.
Auch beim Arbeitsamt kann der Führerschein per Kostenübernahme gewährt werden.
In beiden Fällen handelt es sich allerdings um Ermessensentscheidungen. Sie müssen den Antrag also gut begründen.
Ich sehe gerade, dass @Rosi65 schon darauf hingewiesen hatte.
Karl
Danke Karl, diese Seite hatte ich mir auf Rosi `s Hinweis auch schon angesehen, da steht aber auch, dass die Bewilligung für die Klasse B weit schwieriger ist …
Aber diejenigen, die den Schein beim Amt beantragen müssten, werden das sicher nutzen.
Ich weiß ja nicht, ob du dir die Zeit genommen hast und dieses Thema von Anfang an gelesen hast, denn in meinem ersten Beitrag ging meine Frage an den ST, ob schon jemand etwas davon gehört hat, denn dieser Gedanke fiel irgendwann in der letzten Zeit bei irgendeiner Fernsehdiskussion …
Aber hier sagst du nun zu mir, dass ich Jammern würde.
Das ist schon etwas krass formuliert, denn unter Jammern verstehe ich eigentlich was anderes. Ich bin nun mal ein Mensch, der einen ausgeprägten sozialen Gerechtigkeitssinn hat und dabei bin ich oder jemand aus der Familie noch nicht einmal persönlich betroffen was die fehlende Fahrerlaubnis betrifft. Ich wollte nur darüber reden bzw.. schreiben …
sirod49
DAs ist immer so eine SAche mit dem selbsterklärten, "sozialen GErechtigkeitssinn". Zu bedenken ist hier immer, dass irgendwelche Forderungen von einem anderen bezahlt werden müssen.
. Ich bin nun mal ein Mensch, der einen ausgeprägten sozialen Gerechtigkeitssinn hat und dabei bin ich oder jemand aus der Familie noch nicht einmal persönlich betroffen was die fehlende Fahrerlaubnis betrifft. Ich wollte nur darüber reden bzw.. schreiben …
sirod49
Also z.B. eine Ausweitung zum kostenlosen Erwerb des Führerscheins auch von Menschen mit niedrigeren GEhältern und Löhnen, die selbst nicht in der Lage sind, sich ein Auto (oder Führerschein) anzuschaffen.
Ich erinnere mich gut als ich ganz zu Beginn meiner Berufstätigkeit war. Den Führerschein hatte ich damals schon, weil ich ihn mir durch einen Nebenjob an einer Tankstelle finanzierte, d.h. von dem Stundenlohn und Trinkgeld, das ich damals verdiente.
Der FS war damals natürlich viel billiger, weil die Verkehrsdichte in der Grossstadt geringer war. ABer es ging und ich wäre nie auf den GEdanken gekommen, andere oder gar den Staat aufzufordern, mir diesen Wunsch zu erfüllen.
Bis ich dann ein Auto hatte (es geht ja nicht nur um den Führerschein) fuhr ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Hat mir auch nicht geschadet.
Und gerade in heutigen Zeiten des Klimawandels sollte sich jeder überlegen, ob auch er oder sie dies noch ausweiten möchte, wenn ein weiterer AutofahrerIn unterwegs ist.
Heute dürfte es so sein, dass jemand im Pflegeberuf - diese Leute werden ja sehr dringend gesucht - auf viel Entgegenkommen seines Arbeitgebers rechnen kann, auch wenn es um solche Dinge wie Führerscheinerwerb, bzw. ein Auto geht.
Es muss nicht "immer der Staat" herangezogen werden, wenn sich Dinge auch privat und persönlich regeln lassen.
Wir sagen doch auch immer gerne, dass "der Staat sich raushalten soll" - aber als vielfältiger Geldgeber ist "er" wieder gerne gesehen? Olga