Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe "Leben in kleinen Portionen"

Lebenshilfe "Leben in kleinen Portionen"

Bärbel911
Bärbel911
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Bärbel911
als Antwort auf Tina03 vom 06.05.2023, 19:27:41

Herrlich, diese wunderbaren Zeilen!!

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von JuergenS

Ich habe von vorneherein das Gedicht als originell und nett empfunden, hübsch beschrieben, ohne belastenden Hintergrund, eigentlich Satire. Therapieüberlegungen, darauf wäre ich nie gekommen.😐

Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Rayela vom 07.05.2023, 12:36:05

Postives Denken ist nur eine Phrase, hilft weder dir noch mir.
...

Ein Hund ist keine Lösung für alte Menschen, aber eine Katze wäre schon irgendwie hilfreich,
das alles vorausgesetzt dass man die Tiere mag.
Liebe Rayela,
danke für deinen Beitrag, er hat mir gut getan!

Ich habe eine Katze, die mich auf jeden Fall dazu animiert, überhaupt aufzustehen, weil sie vor meiner Schlafzimmertür herumschreit und etwas zu fressen haben will!
Der Nachteil: es ist eine sehr alte Katze, die im Alter immer anhänglicher wird. Ihr Herrchen und ihr Bruder sind gestorben und jetzt hat sie nur noch mich. Wenn ich Zeitung lesen will, springt sie auf den Tisch und setzt sich auf die Zeitung. Wenn ich am Computer sitze, tapst sie auf der Tastatur hin und her. Wenn ich mich hinlegen will, muss ich die Tür zumachen, weil sie sonst ständig über mich drüber marschiert und versucht, mich überall abzuschlecken. Wenn sie schläft, bewege ich mich ganz leise durch die Wohnung, denn wenn sie wach wird, geht das Ganze von vorne los ...
Ist nervig, aber vermutlich immer noch besser als keine Katze ...

Zwergohreule

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Tina03 vom 06.05.2023, 21:25:50

Noch schwerer als das Leben ist, wird es allerdings, wenn man die kleinen Freuden des Alltags - wie Vogelgezwitscher, den Blumenduft der Frühlingsluft oder ein freundliches Hallo" - nicht mehr wahrnimmt und über ein humoriges Gedicht, in dem man sich in dem einen oder anderen Punkt vielleicht sogar selbst erkennen könnte, nicht eimal mehr schmunzeln kann. Das sind die Menschen, die mir am meisten leid tun.

Liebe Tina,

wer an einer echten Depression leidet, der hört die Vögel nicht mehr, und wenn doch, dann empfindet er es als "Lärm". Ich bin äußerst lebensfroh und lebensbejahend, ich liebe die Natur und die Lyrik, aber in meiner Depression (1996-97) lag ich nur im abgedunkelten Zimmer, und überlegte immer wieder, ob ich es meiner Frau antun darf, dass ich mir das Leben nehme. Wenn mir damals jemand ein humoriges Gedicht vorgelesen hätte, wäre ich schreiend davongelaufen, einfach weil es total weh getan hat. Ausser Schmerzen oder völliger Leere empfindet ein depressiver Mensch kaum mehr etwas.

Ich verstehe aber Dein Anliegen. Und begrüßte das auch. Aber mir ist wichtig, aus persönlicher und beruflicher Erfahrung zu sagen, dass depressive Menschen nicht unwillig sind, zu lächeln, sie KÖNNEN es nicht.

Wichtig ist es dann, sich professionelle Hilfe zu holen, das habe ich damals getan, das hat meine Frau mehr als 10 Jahre später getan. Aber auch das ist extrem schwierig: Zum einen kostet es unendliche Kraft, sich aufzuraffen und einen Therapeuten zu suchen. Zum anderen haben die Wartezeiten von bis zu 12 Monaten...

Liebe Grüße

DW
Rayela
Rayela
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Rayela
als Antwort auf Der-Waldler vom 07.05.2023, 13:07:03
 


. Positives Denken ist vom Psychologischen her bei Depressionen kontraindiziert, da es dem Menschen, der leidet, auch noch die Schuld daran gibt, dass es ihm nicht besser geht. "Du musst ja nur positiv denken und alles ist gut." das ist een NICHT der Fall.



 
Sehr interessant💕
Ich habe immer als ich mich als depressiv fühlte eher zu elegischen, nostalgischen, manchmal
auch pessimistischen Inhalten ( Bücher, Gedichte) gegriffen, da ich mich beim Lesen solcher Gefühlen
und Gedanken irgendwie bestätigt fand. Positiv denken habe ich nicht als Begriff niemals verstanden,
genau so wie negativ oder "neutral" Denken. Denken kann man nicht beinflussen.
minerva
minerva
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von minerva
als Antwort auf Tina03 vom 07.05.2023, 12:25:59
hallo tina,

natürlich willst du nicht klagen, aber das forum ist doch auch dazu da, daß man erfahrungen bzgl. krankheiten und sonstigen problemen austauschen kann.  

welche augenkrankheit hast du denn ?
bei manchen kann man durchaus mehr machen als nur immer stärkere brillengläser zu nutzen (bzgl. hören usw. kann man durch vorbeugendes oft verhindern, daß es zu störungen kommt und machmal auch etwas bessern).
daß du auf den balkon gehst um in die ferne zu schauen ist bestimmt hilfreich. 

zusätzlich könntest du bei arbeiten am pc auch immer wieder mal im zimmer auf etwas weiter entferntes schauen.
ich hab hier z.b in ca. 3,5 m entfernung ein paar schöne ansichtskarten hängen und der fernseher, auf den ich auch beim googeln usw. immer wieder mal schau ist fast 3 m entfernt. 
wirklich gut erkennen kann ich da trotz brille auch mit dem besseren auge nicht viel und mit dem anderen überhaupt nichts, aber ich schau immer wieder mal auch nur mit dem schlechteren auge dahin, weil das gehirn dazu neigt ein sehr viel schlechteres auge quasi "abzuschalten" und dadurch wird auch das räumliche sehen sehr viel schlechter.

daß du noch eine so gute freundin hast und noch nicht alle tot sind, ist ja ein großes glück.

du kannst aber auch noch mehr hilfe bekommen, wenn du bei der pflegekasse einen antrag auf einen pflegegrad stellst. schon bei grad 2 kann man ein paar stunden hilfe bekommen.

wenn du da einen antrag stellst, kommt ein gutachter und stuft dich auf einen grad ein und dann teilt die kasse dir mit, welche hilfe und für wieviel stunden du bekommen kannst. 
ich verzichte darauf, weil ich lieber alles allein mache und nur mal einige woche garnichts mehr machen konnte. schon seit längerem geht es wieder und dauert zwar alles sehr lange, aber ich hab ja zeit. 


lg
minerva

 

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Chopra vom 06.05.2023, 23:08:37


Das Thema der Depression kann hier tatsächlich nicht so einfach aufgenommen werden, dafür ist es zu komplex und bedarf sicherlich eines anderen Threads. Dies ist allerdings nur meine persönliche Meinung.

Chopra

Hallo, Chopra,

ja, das stimmt. Insofern ist meine Antwort an Zwergohreule, sie sei nicht im falschen Thread, zu modifizieren. Aber gehört zu einem "Leben in Portionen" nicht auch ein Leben dazu, in dem auch manchmal depressive "Portionen" zu diesem je individuellen Leben stattfinden?

Aber okay, wenn das nicht so sein soll in diesem Thread, dann danke ich für die Aufmerksamkeit und bin weg (ohne Groll, denn dann bin ich hier wirklich falsch und akzeptiere das).

LG

DW
Rayela
Rayela
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Rayela
als Antwort auf Der-Waldler vom 07.05.2023, 13:27:23
 

Hallo, Chopra,

ja, das stimmt. Insofern ist meine Antwort an Zwergohreule, sie sei nicht im falschen Thread, zu modifizieren. Aber gehört zu einem "Leben in Portionen" nicht auch ein Leben dazu, in dem auch manchmal depressive "Portionen" zu diesem je individuellen Leben stattfinden?

Aber okay, wenn das nicht so sein soll in diesem Thread, dann danke ich für die Aufmerksamkeit und bin weg (ohne Groll, denn dann bin ich hier wirklich falsch und akzeptiere das).

LG

DW
Das hier ist ein wunderschönes Thema weil Alter, Krankheit ( Armut nicht vergessen), Einsamkeit
nicht weit von Depressionen entfernt ist und ausserdem jeder von uns hat, ohne dass er tatsächlich
Diagnose Depression hat, ab und zu auch depressive Stimmungen und Gefühle.
Chopra
Chopra
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Chopra
Etwas möchte ich gerne Rückblickend auf die letzten Beiträge schreiben.
 
@Tina03 hat Lebenspunkte herausgegriffen und dazu einen Beitrag verfasst.
 
In diesem Beitrag war keine Erwähnung von gelebten Depressionen. Deshalb waren die folgenden Schreiben auch auf die positiven Kleinigkeiten im Leben gerichtet.
 
Jeder, der mit depressiven Menschen gelebt hat, kann nur dick unterstreichen, wovon @Der-Waldler spricht. Das habe ich damit gemeint, es ist so ein schweres Thema, dass es besondere Beachtung braucht.
 
Selbstverständlich kann @Zwergohreule etwas über ihr schweres Leben schreiben, denn auch das ist eine Portion. Was mich mehr gestört hat, dieses „dann bin ich wohl im falschen Thread“
 
Das gibt den Vorschreiberinnen gleich so einen kleinen Stich ins „wir wollen hier nichts Schweres“
 
Wobei es schon mit der Erwähnung des Hospizes in die Tiefe ging. Das war dann mein Thema, als Betroffene. Diese sehr Kräfte zehrende Zeit, die ich mit meinem Partner im Hospiz und davor erlebt habe, hat mich sehr geschwächt.  
 
So hat wohl jeder in seinem portionierten Leben Höhen und Tiefen. Und jedem steht es frei, darüber zu schreiben.
 
Grüße zum Sonntag, Chopra
 
Sehe gerade, du hast mir geantwortet @Der-Waldler
Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Chopra vom 07.05.2023, 13:56:38

Selbstverständlich kann @Zwergohreule etwas über ihr schweres Leben schreiben, denn auch das ist eine Portion. Was mich mehr gestört hat, dieses „dann bin ich wohl im falschen Thread“
 
Das gibt den Vorschreiberinnen gleich so einen kleinen Stich ins „wir wollen hier nichts Schweres“
 
Dann hat dich etwas gestört, was ich nicht geschrieben habe,
Meine Formulierung war: "Aber vielleicht bin ich hier im falschen Thread." Und das war kein "Stich" gegen irgend jemand, sondern eine schlichte Überlegung, die ich für mich selber angestellt habe.
Und ich habe ja auch zweimal den Rat bekommen, meine Beiträge nicht hier zu platzieren.
 

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