Lebenshilfe Immer alles OK,

Ich kann mit anderen Menschen nicht über meine Gefühle oder mein Befinden sprechen.Fragt mich Jemand, wie es mir geht,ist immer alles prima,alles ok.Mein Leben lang war ich alleine für das Leben meiner Kinder und auch für mein Leben verantwotlich,hab mich so zurück gezogen meine Arbeit und meine Kinder waren mein Leben.Trotzdem gings mir gut,ich war lebenslustig,föhlich,hilfsbereit und hab nie den Kopf in den Sand gesteckt.Heute kann ich nicht um Hilfe bitten,fragt mich ein Nachbar ob er mir was helfen kann,sag ich nein,und im selben Moment ärgere ich mich über mich selber.Ruft mein Sohn an und fragt,wie gehts Dir? sag ich alles in Ordnung und wir reden über die Katze oder über das Wetter.Ich kann es nicht ertragen,ich schäme mich dafür wenn ich sagen müsste wie es wirklich ist.Ich weiss ja das ich damit die Menschen anlüge die es gut mit mir meinen,doch ich kann auch nicht über meinen Schatten springen.Leider hab ich keinen Plan wie ich das lernen soll, Hilfe anzunehmen,doch eins steht fest ich bin in letzter Zeit sehr oft auf Hilfe angewiesen.Gibt es da draussen noch andere Menschen, die auch mit solchen Problemen kämpfen oder zu kämpfen hatten ??wenn ja, würde ich mich sehr freuen wenn der ein oder andere mir einen Tip geben kann.Danke fürs lesen

Ich denke, irgendwann hat dir irgendjemand beigebracht, bloß niemand zur Last zu fallen. Vermutlich in deiner Kindheit.
Dieses alte Denkmuster sitzt fest bei dir. Du kannst das ändern.

Könnte ich mit diesem Ansatz Recht haben?

Liebe Grüße, ff

Ich denke, du solltest dir zuerst wenigstens EINEN Menschen suchen, mit dem du über deine Gefühle und dein Befinden sprechen kannst! Das wäre schon ein Anfang. Du musst auch nicht gleich dein ganzes Seelenleben offenbaren, mach einfach kleine Schritte! Vielleicht gelingt dir ja dann doch der Sprung! Überlege auch im Vorhinein, wo du Hilfe gebrauchen könntest und nimm dir fest vor, wenn dir jemand diese Hilfe anbietet, sie auch anzunehmen!
Nur Mut!
Lieben Gruß Monioma

Mit 63 Jahren bist Du ja eine der ganz jungen Seniorinnen
Körperlich hoffentlich noch richtig fit...

Bist Du wirklich so hilflos wie Du meinst?
Manche Dinge kann man nur selber ändern, auch wenn's schwer fällt...

Ein wenig klingt es für mich nach einer Opferrolle, die Du beschreibst.

Selbstverständlich ist Mutter oder Vater, im besten Fall beide -für seinen Nachwuchs verantwortlich und jeder trägt die Verantwortung für sich und sein Leben, das muss man nicht erwähnen!!
Und natürlich sollte man sagen können, dass man mit der einen oder anderen Sache schlecht zurecht kommt und eine Meinung braucht oder was auch immer...

Wenn etwas wirklich arg aus dem Lot geraten ist, sollte man sich professionelle Hilfe holen, finde ich. Kinder und Freunde sind dann oft überfordert damit.

Alles Gute für Dich und pack's an...

Chris33

Dass du dich hier "outest" ist immerhin ein guter Anfang. Nun mach auch noch den 2. Schritt: Nimm Fachhilfe an.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die nicht jedem umgehend erzählen, wie es in mir aussieht oder ob es mir nun gut oder schlecht geht. Das resultiert auch daraus, dass es die meisten Menschen sowieso nicht interessiert. Man muss nur mal den Test machen, wenn jemand fragt, wie es denn so geht und dann erzählt man ausführlich, wie es wirklich ist. Der Blick der anderen wird starr und sie sind auf dem Sprung, weil sie es so genau gar nicht wissen wollten.
Aber in meinem persönlichen Umfeld im realen Leben gibt es gewachsene Freundschaften, wo ich schon die anderen auch für mich beanspruche. Ganz wichtig ist aber ,dass dies auf 'Gegenseitigkeit beruht. Ich möchte nicht so leben, dass ich immer und oft "verlange", aber wenig oder nichts gebe. Der Sinn von Freund- und Partnerschaften ist ja die Balance im Geben und Nehmen.
Bei Ihren Kindern sollte es aber normal sein, wenn diese wirkliches Interesse an der Mutter haben (sonst haben Sie vermutlich Fehler in der Erziehung gemacht); diese Kinder sollten sie auch ehrlich fordern - wen denn, wenn nicht die eigene Familie?
Alte Prozesse, z.B. Defizite aus der eigenen Kindheit, sollte man im höheren Alter mal abgeschlossen haben. Jeder Mensch in unserem Alter war die küzeste Zeit seines Lebens Kind - alles, was dann kam, resultiert aus der eigenen Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben und auch daraus, dass man aus dem eigenen Leben lernen kann und Fehler nicht unbedingt mehrfach machen sollte.
Und man kann sehr wohl über den Schatten springen und sollte sich nie einreden ,dass dies nicht möglich ist. Aber auch dieser Sprung beginnt mit dem ersten Schritt. Versuchen Sie es einfach und freuen Sie sich an den Erfolgen, die dadurch entstehen. Viel Glück. Olga

Hallo Suppennudel,

nun, der Thread hier ist doch bereits ein guter Anfang, denn Du fragst um Hilfe und gibst zu, nicht (mehr) alles fest im Griff zu haben. Du solltest bedenken, dass es keinen Menschen gibt, der wirklich niemals niemanden braucht und niemals Hilfe benötigt. Um Hilfe bitten ist keine Schande und niemand muss sich deshalb schämen.

Karl

Von Neuer zu Neuer

Das habe ich mir auch gesagt und es dann geändert.
Ich sage nun immer, wie es gerade steht und erhalte jede Menge Hilfeangebote.
A B E R
die vielen Angebote auf "wenn Du mal reden willst..." oder "sag doch, wenn Du Hilfe brauchst" waren bisher nur Mundpropaganda. Dass ich mal reden wollte, wurde dann schlicht vergessen, oder dass mich jemand nachts vom Bahnhof abholen könnte ging unter und ich nahm ein Taxi.
Mehrmals bitten tu ich nicht.

Fazit: keiner will es wirklich hören, wenn Du ein Problem hast.
Nun gibt es wieder: !alles okay" oder ...halt immer so weiter...", und das scheint es zu sein, was man hören will. Nun sind alle zufrieden - auch ich, denn ich ärgere mich nicht mehr, dass dann doch niemand Zeit oder Lust hat, zu helfen.

Eigentlich habe ich ähnliche Erfahrungen wie du gemacht,sisseli, deshalb spreche ich 'meine Leute" direkt an, wenn ich ein Anliegen habe.
Andererseits bittet man mich auch direkt, wenn ich helfen soll.

Das funktioniert gut und ist selbstverständlich in meinem Freundeskreis,

Ich tue mich allerdings schwer mit Leuten, die, wenn gefragt nach ihrem Befinden, entweder alles Negative aufzählen, oder aber die alten Kamellen zum 100. Mal besprechen wollen

Zum Glück kommt das ganz selten vor, weil es mir meistens gelingt, das Thema zu ändern (sorry).

Chris33

"....oder dass mich jemand nachts vom Bahnhof abholen könnte ging unter..."

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Sisseli, nachts auf dem Bahnhof ankommen und dann noch erwarten, dass man abgeholt wird, geht gar nicht, finde ich.

Ich möchte damit sagen, dass man von seinen Kindern, seinen Freunden oder Bekannten nichts verlangen sollte, was wirklich nicht nötig ist, zumal Ankunft und Abfahrt von Zügen, Flügen usw. im Vorfeld geplant werden können, wenn man kein Geld für eine Taxe ausgeben möchte, ist das wichtig

Man soll's auch nicht übertreiben - ist eigentlich klar

Chris33