Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !

Lebenshilfe Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !

arno
arno
Mitglied

Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von arno
Hallo,

"Man ist ans Bett gebunden, kann
sich nicht bewegen. Alle paar
Stunden kommt jemand, verteilt
das Essen oder schaut nur kurz
herein. So ist der Alltag. Wenn
das Fernsehen nicht wäre,
glaubte man, man wäre schon
tot!"
Dies waren heute die Worte in
einem Altenpflegeheim.
Das Fernsehen ist die einzige
Verbindung nach draußen und
damit ein Segen für
Bettlägerige, oder?

Viele Grüße
--
arno
Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 26.10.2007, 22:40:40
Ja Fernsehen kann durchaus das Fenster zur Welt sein, für Kranke und Behinderte allemal, denn die an und für sich richtigen Forderungen nach mehr Zuwendungen der Betroffenen sind oft aus den verschiedensten Gründe im wünschenswerten Umfang nicht möglich. Da hilft alles man müsste, man sollte, man könnte, die Politik hätte eigentlich............NIX !!!

Ein mit multipler Sklerose geschlagener guter Bekannter und Nachbar genießt deswegen sein digitales Fernsehen wegen der Vielfalt sehr.
Er sitzt auch oft am PC und surft durch die Welt, nur das ist ihm auch nicht immer Möglich da die Feinmotorik in den Hände manchmal nicht mitspielt und er die Tastatur nicht bedienen kann. Als besonders interessant empfindet er z.B. auch das Satellitenradio welches beim digitalen TV integriert ist,
Freundlicher Gruß Claude
carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von carlotta
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2007, 08:39:04
ich habe eine freundin, die an multipler sklerose leidet. sie holt sich die welt auf andere art ins haus, nämlich durch menschen. sie hat eine ganze reihe freundinnen, und irgendwer hat immer zeit. sie verbringt viel zeit am telefon, ruft wahllos leute an die sie nicht kennt. manchesmal ergibt sich daraus etwas. so hab auch ich sie kennengelernt. nun verbindet uns seit langen jahren eine innige freundschaft.
--
carlotta

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Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlotta vom 27.10.2007, 16:27:35
Carlotta, es hängt wohl auch von der Schwere der Erkrankung ab wie man sich als Kranker im Einzelfall verhält. Auch die Mentalität spielt eine Rolle. Mein Bekannter hat natürlich auch Freunde, wird zu allen Ereignissen eingeladen und nimmt sehr wohl Teil an fast allen Ereignissen in der Nachbarschaft nur manchmal kann er halt nicht weil es ihn zu schlecht geht, hängt auch viel von der Tagesform ab meine ich.
Er war z.B. in seinem Berufsleben sehr Leistungsbetont, er wollte vieles nicht wahrhaben, dadurch lehnte er vieles ab was ihm das Leben leichter gemacht hätte um so eine Art Scheinnormalität aufrecht zu erhalten. Bis es halt nicht mehr ging. Ich denke das Fernsehen schon eine nützliche Sache für solche Leute ist, genauso wie der PC.
Freundlicher Gruß Claude

carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von carlotta
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2007, 19:33:26
durch meine freundin kenne ich diese krankheit besser, als ich es mir je gewünscht hätte. ich habe auch alles nachgelesen was es gab. eine heilung ist nicht möglich. nicht einmal eine besserung ist wirklich möglich. einmal so, einmal so. ich kenne auch die stimmungsschwankungen, die depressionen, und die selbstmordgedanken. diese krankheit kommt in schüben. eine furchtbare krankheit. die meisten die daran leiden werden nicht sehr alt.
--
carlotta
Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlotta vom 27.10.2007, 21:32:00
Ja den Verfall mit ansehen zu müssen ist schlimm, da es durchaus auch Phasen geben kann wo eine vermeintliche Besserung Hoffnung macht, aber meistens ist das dann ganz schnell zu Ende. Bei meinen Bekannten gab es eigenlich nie die großen starken Schübe sondern es verlief ganz langsam aber dafür stetig, mit leichten Besserungen und dann wieder Rückfälle,das zermürbt den Kranken die Verwandten und auch die Freunde. Wenn man selber noch im Leben steht kann man da nicht so gut helfen das müßen dann die Familienmitglieder leisten, wenn sie denn können.
Nun ja das Thema war ist für solche Leute Fernsehen nützlich und ich denke das ist es.
Freundlicher Gruß Claude

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wolfgangseidel
wolfgangseidel
Mitglied

Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von wolfgangseidel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2007, 22:21:32
Der Begriff der Bettlägrigkeit ist ein Unwort. Früher war man der Meinung, sich zur Schonung ins Bett zu legen sei gut. Heute ist erwiesen, wie schädlich es ist. Mobilisierung ist wichtig. Wozu gibt es Rollstühle und Patientenlifter?

Information

Der Fernseher bietet nur anfangs Abwechslung, dann wird er ignoriert.

--
wolfgangseidel
eelewu
eelewu
Mitglied

Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von eelewu
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.10.2007, 08:39:04
genau so erleben wir es auch. meine frau leidet seit vielen jahren (16)an MS, kann auch die tastatur nicht mehr bedienen oder mit viel mühe, so hole ich ihr vieles ins zimmer, doch wir sind zu zweit, ich kann sie, ein leichtgewicht, überall hinbringen, wir machen reisen, gehen ins theater und kino, auch in einen biergarten etc. der freundeskreis ist groß, treffen uns mit auch unseren neufundländerfreunden.
wie schlimm für menschen, die dieses umfeld nicht haben, denen bleibt oft nur das fernsehen
--
eelewu
eelewu
eelewu
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Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von eelewu
als Antwort auf wolfgangseidel vom 14.07.2008, 17:55:21
erzähl nicht uns das, geh in die heime und erzähl es der leitung und dem personal
vom grünen tisch können alle gut reden, doch wo sind denn die, die die geschwächten dann ankleiden und in die entsprechenden bewegungshilfen setzen, wenn nicht mal genügend personal da ist, um pfleglinge richtig zu waschen und dekubitus zu verhindern, also alle 2 stunden anders zu lagern???
und willst du BETTLÄGRIGE, denn die gibt es, die nur noch schmerzen haben, von a nach b transportieren, wenn die nur noch den wunsch haben, endlich sterben zu dürfen?
--
eelewu
wolfgangseidel
wolfgangseidel
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Re: Fernsehen, ein Segen für Bettlägerige !
geschrieben von wolfgangseidel
als Antwort auf eelewu vom 15.07.2008, 12:37:47
Du meinst das Thema Kontrakturen, oder? Zum Durchbewegen fehlt den Pflegekräften häufig die Zeit. Wenn jemand Kontrakturen hat, dann beim Waschen schnell etwas gestreckt wird, obwohl bereits Sehnenverkürzungen vorliegen...
Mobilisieren sollte aber in einem Heim selbst mit den jetzigen finanziellen Möglichkeiten gegeben sein!
--
wolfgangseidel

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