Lebenshilfe Es ist vorbei, das Berufsleben

Ich hatte ein prima Kollegenteam mit viel Spaß an der Arbeit und einem guten, fröhlichen Umgangston. Es gab NIE Ärger, insgesamt (mit einer kl. Unterbrechung v. 1 Jahr) 11 Jahre lang nicht. Das wird mir fehlen.

Myrja

Das haut mich jetzt echt um.

Habe ich denn all die traurigen Stories von
Arbeitslosigkeit und Hartz IV,
von 1 Euro Jobb und der heißersehnten Übernahme zum Vollzeitjobb
nur geträumt????

Nein Stellamaris,

das hast Du nicht geträumt. Ich war zwischendurch mal ca. 1 1/2 Jahre Arbeitslos. Und mein Job bestand in diesem Projekt vor den 1 1/2 Jahren Arbeitslosigkeit aus verschiedenen Maßnahmen wie u. a. ABM. Alle Maßnahmen waren Vollzeitstellen. Einen 1-Euro-Job hatte ich übrigens nie. Das hast Du wirklich geträumt. Die letzten 3 Jahre hatte ich eine AGHE-Stelle, ebenfalls übers Arbeitsamt finanziert. Na und? Bedeutet denn für Dich ABM und Ähnliches gleich, dass es keine Arbeit ist? Insgesamt habe ich in diesem Projekt 10 Jahre gern und gut gearbeitet und denke, das ich stolz auf diese Arbeit sein kann.

Myrja

Nein Myrja
Arbeit ist für mich Arbeit egal unter welchem Titel oder welcher Bezahlung es läuft, also unterstelle mir bitte nichts.

Ich war nur von den Socken, dass Du nun seit 11 Jahren die gleichen Kollegen hast, weil ich andere Aussagen von Dir in Erinnerung hatte.

Ich bin ja immer noch so ein kleiner Naivling, der auch in der virtuellen Welt an Aufrichtigkeit glaubt und sich dann über Widersprüche wundert.

Danke für die Erklärung und

ich wünsche Dir natürlich auch ein schönes Rentnerleben.

Hallo myrja,

also ABM heißt Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, das krieg ich ja gerade noch hin, aber was bedeutet AGHE ? Habe ich noch nie gehört und auch google will nix so richtig verraten.

loretta

PS: Natürlich wünsche auch ich dir eine unbeschwerte Rentenzeit.

Hallo Loretta,

was AGHE ausgeschrieben heißt, weiß ich auch nicht. Ich kenne es nur als Abkürzung. Es ist sozusagen die Nachfolge von ABM, das abgeschafft wird.

Myrja

@ Myrja und Loretta:
vielleicht hilft dies ja weiter, lt. Wiki heißt es "Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (AGH-MAE)" Wiki
Gruss heijes

Ich hatte eine tolle Abschiedsfeier vom Berufsleben. Viele Menschen aus dem Stadtteil kamen um mit mir zu feiern. Sogar ein Freund aus Japan war zufällig heute in Bremen und kam als Überraschungsgast zur Feier. Schöne Reden, lustige Sketsche, ein Blumenmeer und viele persönliche Geschenke habe ich erhalten. Doch, es geht mir gut!!!


Myrja

GEnau das wollte ich, als ich vor 1 1/2 Jahren in Rente ging vermeiden: es wird vermutlich nur noch bei Beerdigungen so viel geheuchelt wie bei diesen Abschiedsveranstaltungen für Rentner. Meist gibt es ja sehr viele, die sehr froh sind, wenn der oder die Alte endlich weg sind.
Ich bat damals meinen Arbeitgeber darauf zu verzichten und den eingesparten Betrag an das SOS Kinderdorf zu überweisen (was auch geschah). Mit den Mitarbeitern in meiner Abteilung ging ich separat (auf meine Kosten) abends essen - es war nett und ungezwungen so wie die Zusammenarbeit mit meiner Crew es in den ganzen Jahren war. Ich haute dann umgehend ab zu einer Reise in die Toskana und zog anschliessend um. Zum Nachdenken kam ich erst wieder nach ca 6 Monaten. Ich strukturierte dann mein Leben neu, experimentierte und verwarf wieder und bin recht zufrieden. So wichtig ist keiner im Arbeitsleben - jeder ist ersetzbar - das sollte man nie vergessen. Olga

Olga,

ich wusste nicht, dass eine Abschiedsfeier geplant war. Ich wollte eigentlich am kommenden Freitag nur mit meinen KollegInnen schön essen gehen. Das tun wir auch noch. Die Feier war eine Überraschung, die mir meine KollegInnen gemacht haben. Wir waren übrigens als Team immer ehrlich zueinander und auch freundschaftlich verbunden. Das hat wahrscheinlich dazu geführt, dass wir nie Streit hatten. Und die Gäste, die da waren, waren ebenfalls Freunde von mir. Da war ganz sicher keine Heuchelei dabei.

Myrja

Ich will Ihnen dies sicher nicht vermiesen - Myrija. ABer "Felder" wo gar nie kontrovers diskutiert wird, machen mich skeptisch. Ich hatte das grosse Glück in meiner Berufstätigkeit hauptsächlich mit Männern (auf Augenhöhe) zusammenzuarbeiten. DA krachte es mitunter heftig - aber abends konnten wir schon wieder bei einem Gläschen ruhig darüber sprechen. Mit Frauen wäre dies sicher nicht so gut gelungen, die sind oft zickiger und viel nachtragender.
Ich werde übrigens immer noch von meinem Arbeitgeber eingeladen: dieses Jahr zum 100-jährigen Jubiläum sowie zum jeweils 10-jährigen in Frankreich und Polen. Das freut mich immer sehr, da ich dann die alte Garde sehe und auch viel erfahre, was dort jetzt so läuft. Olga

Natürlich haben wir oft kontrovers diskutiert, Olga.
Aber das muss ja nicht in Streit ausarten. Ich kann eine Diskussion von einem Streit recht gut unterscheiden.

Myrja