Lebenshilfe Demenzkranke einsperren oder laufenlassen?
Re: Demenzkranke einsperren oder laufenlassen?
Der Ausgangspunkt war eine ungeschickt und unsensibel formulierte, auf den ersten Blick für mich unverständliche Frage, die das eine oder andere provozieren musste. Als Arno das erklärt hat, war es schon zu spät.
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silhouette
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silhouette
Danke, kein Bedarf, was ich lese von dir reicht mir vollkommen aus.
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susannchen
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susannchen
@arno,
wie kannst Du ein Thema eröffnen, von dem Du nur beiläufig gehört hast, Dir irgendwas hast erzählen lassen über einen dementen Vater.
Zugegeben, das kann ganz lustig sein, wenn man davon hört. Die Mutter einer Nachbarin war dement. Die alte Dame, Ende 70, war körperlich noch fit wie ein Turnschuh. Leider war sie permanent der Meinung, die Schule sei aus und sie müsse jetzt nach Hause. Da ihr altes Elternhaus etwa 8 Km entfernt lag, war dies auch der Radius, in dem ihre Tochter dann nach ihr suchen mußte. Das war dann für die Tochter nicht mehr sehr lustig. Aber wegsperren? Wie denn, bitteschön, wenn jede Menge Liebe im Spiel ist?
Meine Schwiegermutter war auch dement, aber dabei körperlich so behindert, daß an ein Weglaufen nicht zu denken war. Sie ist 5 Jahre lang gestorben und die Familie hat mitgelitten. Kennst Du das Gefühl, wenn man nach dem Tod eines Menschen ein schlechtes Gewissen hat, weil man nicht trauern kann? Kennst Du das Gefühl, wenn man nur denkt: Gott sei Dank, es ist vorbei, für alle?
Offensichtlich kennst Du das Gefühl nicht, denn Du hast Alternativen für eine menschliche Katastrophe angeboten, die beide nicht akzeptabel sind und wütend machen, weil sie so gedankenlos hingeschnoddert sind. Was sollen wir denn mit hyperaktiven Kindern machen? Das wäre eine ganz ähnliche Frage. Opiate oder gegen die Wand rennen lassen?
Doch, ich stelle den Beitrag rein und rate Dir, ein bißchen mehr zu überlegen, ehe Du solch eine Frage stellst.
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adam
wie kannst Du ein Thema eröffnen, von dem Du nur beiläufig gehört hast, Dir irgendwas hast erzählen lassen über einen dementen Vater.
Zugegeben, das kann ganz lustig sein, wenn man davon hört. Die Mutter einer Nachbarin war dement. Die alte Dame, Ende 70, war körperlich noch fit wie ein Turnschuh. Leider war sie permanent der Meinung, die Schule sei aus und sie müsse jetzt nach Hause. Da ihr altes Elternhaus etwa 8 Km entfernt lag, war dies auch der Radius, in dem ihre Tochter dann nach ihr suchen mußte. Das war dann für die Tochter nicht mehr sehr lustig. Aber wegsperren? Wie denn, bitteschön, wenn jede Menge Liebe im Spiel ist?
Meine Schwiegermutter war auch dement, aber dabei körperlich so behindert, daß an ein Weglaufen nicht zu denken war. Sie ist 5 Jahre lang gestorben und die Familie hat mitgelitten. Kennst Du das Gefühl, wenn man nach dem Tod eines Menschen ein schlechtes Gewissen hat, weil man nicht trauern kann? Kennst Du das Gefühl, wenn man nur denkt: Gott sei Dank, es ist vorbei, für alle?
Offensichtlich kennst Du das Gefühl nicht, denn Du hast Alternativen für eine menschliche Katastrophe angeboten, die beide nicht akzeptabel sind und wütend machen, weil sie so gedankenlos hingeschnoddert sind. Was sollen wir denn mit hyperaktiven Kindern machen? Das wäre eine ganz ähnliche Frage. Opiate oder gegen die Wand rennen lassen?
Doch, ich stelle den Beitrag rein und rate Dir, ein bißchen mehr zu überlegen, ehe Du solch eine Frage stellst.
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adam
Danke, Adam, für deinen Beitrag.
Ich hatte - wie bestimmt viele Betroffene hier - beim Lesen dieses Threads ein äußerst beklemmendes Gefühl - bin aber bei dem Thema Demenz und Alzheimer so blockiert, daß ich nicht in der Lage war, in die Diskussion einzugreifen.
Deine Worte waren die richtigen.....
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Cécile
Ich hatte - wie bestimmt viele Betroffene hier - beim Lesen dieses Threads ein äußerst beklemmendes Gefühl - bin aber bei dem Thema Demenz und Alzheimer so blockiert, daß ich nicht in der Lage war, in die Diskussion einzugreifen.
Deine Worte waren die richtigen.....
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Cécile
Re: Demenzkranke einsperren oder laufenlassen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@ arno: nicht Demenzkranke, sondern Deine Frage gehört weg-gesperrt!
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gitana
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gitana
Re: Demenzkranke einsperren oder laufenlassen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
bravo, adam, für dein einfühlsames schreiben.
du hast die gefühle gut beschrieben.
obwohl kein solcher fall in meinem umkreis ist - zum glück -
denke ich über dieses thema genau wie du.
danke!!
karin2
Kennst Du das Gefühl, wenn man nach dem Tod eines Menschen ein schlechtes Gewissen hat, weil man nicht trauern kann? Kennst Du das Gefühl, wenn man nur denkt: Gott sei Dank, es ist vorbei, für alle?
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adam
danke adam.
genau diese gefühle quälen mich/uns seit februar.
seit sie gestorben ist.
die schlechtes gewissen.......weil wir sie in einen heim *abgeschoben* haben.......weil wir nicht mehr die pflege, dass aufpassen zuhause bewerkstelligen konnten.......weil dieses gefühl von verrat nicht so einfach verschwindet.
wir nahmen von ihr auf raten abschied.
wann das trauer kommt, weiss ich nicht.
aber es wird kommen.
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eleonore
Wer nicht selber von Alzheimer betroffen ist, kann sich vermutlich kaum vorstellen, was die Betroffenen sich wünschen.
So warte ich denn mal getrost meine eigene Entwicklung ab....
--
schorsch
So warte ich denn mal getrost meine eigene Entwicklung ab....
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schorsch
Wer nicht selber von Alzheimer betroffen ist, kann sich vermutlich kaum vorstellen, was die Betroffenen sich wünschen.
...
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schorsch
Wer längere Zeit Alzheimererkrankte gepflegt hat weiß, dass sie sich im letzten Stadium nur noch eines "wünschen": Wärme, liebevolle Berührung und Ruhe.
Wenn sie das in ihrer Umgebung empfangen ist es unwichtig, ob das ein Altenheim oder das Zuhause ist.
--
hl
Welch scheussliche Frage!
Auch ich konnte bis jetzt keine Stellung zum Thema nehmen!
arno
Hat keinerlei selbsterlebte Beziehung zu diesem Thema, Hätte dies besser bleiben lassen!
Laufenlassen:
Meine Schwiegermuter litt an Alzheimer.
In einem Stadium, lief sie ihrer Schwester beim Einkaufen weg,
3 Tage und 3 Nächte in der (Stadt Zürich) wohnhaft, war sie nicht auffindbar, Polizeiposten erhielten von meinem Ehemann, die Nachricht
ihres Verschwindens!
Am 3. Tag verlangten er eine Vermisstenmeldung über die Medien, wurde noch nicht gestattet, erst ab dem 4. Tag hiess es, würde die Öffentlichkeit informiert!
Unsere Nächte, die Angst, welche wir um sie hatten, mag ich hier nicht
beschreiben, nachfühlen können das jene Menschen welche dies erlebt
haben! Am Abend des 3. Tages wurde sie vor einem Polizeiposten abgesetzt, ihre Erinnerung, böse Frau habe ihr die Handtasche gestohlen!
Nie hatten wie erfahren, bei wem sie in jener Zeit war!
Später nach dem Tod meines Ehemannes, arbeitete ich ehrenamtlich, auch
in einem grösseren Alterspflegeheim, dort in der sog. geschlossenen
Abteilung! (geschlossen, war nur der Lift und die Türe, welche zum
Treppenhaus führte) alle Zimmertüren und auch die sehr grosse Therasse
welche einen durch Grünpflanzen verdeckten Zaun hatte, waren immer
offen!
Ich hatte jede/n Bewohner dieser Abteilung auf meine Weise ins Herz geschlossen, die schreienden, welche die gestreichelt werden wollten,
die Eifersüchtigen, die Dreinschlagenden, schon als junge Frau mit
18 Jahren war das Flair bei mir entwickelt!
Owee, eines Tages war es sehr ruhig auf der Abteilung, unser (Hexli)Schreiende,
war verstorben, sie fehlte mir so sehr, ich musste ihr Grab besuchen!
Alzheimerkranke in einem mittleren Stadium der Krankheit, können
uns Pflegenden mit ihrem Lächeln oft so sehr viel Dankbarkeit
vermitteln, wenn wir sie zu verstehen suchen!
Möchte auch noch ansprechen, dass Alzheimer auch in jüngeren Jahren
ausbrechen kann, auch zwischen 40 und 50 Jahren, schon seltener!
Meinen grossen Dank gilt all jenen die liebevoll mit kranken Menschen
umgehen, sei es zu Hause oder im Pflegeheim oder Krankenhaus!
Danke Euch!
Sonja
--
sonja47
Auch ich konnte bis jetzt keine Stellung zum Thema nehmen!
arno
Hat keinerlei selbsterlebte Beziehung zu diesem Thema, Hätte dies besser bleiben lassen!
Laufenlassen:
Meine Schwiegermuter litt an Alzheimer.
In einem Stadium, lief sie ihrer Schwester beim Einkaufen weg,
3 Tage und 3 Nächte in der (Stadt Zürich) wohnhaft, war sie nicht auffindbar, Polizeiposten erhielten von meinem Ehemann, die Nachricht
ihres Verschwindens!
Am 3. Tag verlangten er eine Vermisstenmeldung über die Medien, wurde noch nicht gestattet, erst ab dem 4. Tag hiess es, würde die Öffentlichkeit informiert!
Unsere Nächte, die Angst, welche wir um sie hatten, mag ich hier nicht
beschreiben, nachfühlen können das jene Menschen welche dies erlebt
haben! Am Abend des 3. Tages wurde sie vor einem Polizeiposten abgesetzt, ihre Erinnerung, böse Frau habe ihr die Handtasche gestohlen!
Nie hatten wie erfahren, bei wem sie in jener Zeit war!
Später nach dem Tod meines Ehemannes, arbeitete ich ehrenamtlich, auch
in einem grösseren Alterspflegeheim, dort in der sog. geschlossenen
Abteilung! (geschlossen, war nur der Lift und die Türe, welche zum
Treppenhaus führte) alle Zimmertüren und auch die sehr grosse Therasse
welche einen durch Grünpflanzen verdeckten Zaun hatte, waren immer
offen!
Ich hatte jede/n Bewohner dieser Abteilung auf meine Weise ins Herz geschlossen, die schreienden, welche die gestreichelt werden wollten,
die Eifersüchtigen, die Dreinschlagenden, schon als junge Frau mit
18 Jahren war das Flair bei mir entwickelt!
Owee, eines Tages war es sehr ruhig auf der Abteilung, unser (Hexli)Schreiende,
war verstorben, sie fehlte mir so sehr, ich musste ihr Grab besuchen!
Alzheimerkranke in einem mittleren Stadium der Krankheit, können
uns Pflegenden mit ihrem Lächeln oft so sehr viel Dankbarkeit
vermitteln, wenn wir sie zu verstehen suchen!
Möchte auch noch ansprechen, dass Alzheimer auch in jüngeren Jahren
ausbrechen kann, auch zwischen 40 und 50 Jahren, schon seltener!
Meinen grossen Dank gilt all jenen die liebevoll mit kranken Menschen
umgehen, sei es zu Hause oder im Pflegeheim oder Krankenhaus!
Danke Euch!
Sonja
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sonja47