Lebenshilfe bekommt jeder mensch im leben eine aufgabe?
Roxanna
"bekommt jeder mensch im leben eine aufgabe?"Und wieder andere nehmen die Aufgabe an und stellen sich ihr, ohne wenn und aber!
Ja, bestimmt. Aber einige können sich genüsslich draufsetzen - und andere zerbrechen daran.
Edita
Wer oder was vergibt die Aufgabe? Wer bestimmt, dieser Mensch bekommt viel aufgeladen und jener weniger?
Roxanna
Niemand liebe Roxanna, es sei denn, man macht das Schicksal oder einfach das Leben und die Umstände, in die man hinein geboren wurde, dafür verantwortlich. Oder die Ereignisse, mit denen man im Laufe seines Lebens konfrontiert wird. Man nimmt sie an, ob man es überhaupt als eine gestellte Aufgabe wahrnimmt, ist noch eine andere Frage und manche zerbrechen auch, wenn es über ihre Kräfte geht, wie Schorsch schon sagte.
LG Michiko
Wer oder was vergibt die Aufgabe? Wer bestimmt, dieser Mensch bekommt viel aufgeladen und jener weniger?Diese Frage muss sich jeder Mensch selbst so beantworten, dass es für ihn passt.
Roxanna
ich gebe aber auch @WurzelFluegel recht, wenn sie schreibt, dass ich mir wunderschöne wohlfühlmomente schaffen "soll", ich sage darf.
liebe @roxanna, manchnmal sagen gläubige menschen, dass es meine aufgabe war, diese gewalt zu erleben um dadurch für das problem offen zu sein für andere. (ich war von beruf sozialarbeiterin.) doch das lehne ich entschieden ab. ich kann mir diese "aufgabe" nicht geben lassen. das ganze war eine der schwersten straftaten, die ein mensch anderen antun kann, noch dazu kindern.
@all
ich weiß nicht, ob jemand von denen, die hier geschrieben haben, mal in meine bücher hineingesehen hat. die folgen trägt ein mensch ein leben lang. es gibt viele betroffene, die es nicht schaffen @edita und@michiko, sich aus der vergangenheit zu lösen. und es gibt auch viele, die es schaffen, ihr leben in die hand zu nehmen. das habe ich getan. die körperlichen folgen und die dissoziative identitätsstruktur bleiben. und meinen weg beschreibe ich mit meinen gedichten in dem buch "schritte ins leben" und dem buch "tagebuch einer DIS-therapie".
taralenja1.11.
Nein taralenja - ich habe Deine Bücher nicht gelesen, ich hätte sovilel Stoff über dieses o.g. Thema, ich könnte selber eins oder mehrere schreiben ........aber ich will nicht, ich fürchte das würde mir einiges von meiner immer noch teilweise gsd. vorhandenen Unbekümmertheit nehmen, die will ich mir aber bewahren!
Edita
ich wünsche dir alles gute.
herzlichst
#taralenja1.11.
aber vielleicht gibt es zwischen dem nicht Loslassen der Vergangenheit und Deinen Beschwerden kausale Zusammenhänge, die Du selbst auch mit provoziert hast? Versteh es nicht falsch, dies ist keine Schuldzuweisung, die kann es gar nicht geben - aber jeder Mensch hat die Chance, sich von seinen schlimmen Kindheitserlebnissen zu lösen - sie zu verdrängen ist nicht die schlechteste Maßnahme. Denk nur, jeder noch so schwere Ozeantanker käme ohne Verdrängung nicht von der Stelle und würde die Mauer vor sich immer höher aufschieben, bis sie unüberwindlich ist oder gar zusammenstürzt. Man muss loslssen, auch die Vergangenheit - und lernen im hier und jetzt zu leben. Jede weitere Geschichte aus Deiner Vergangenheit, die Du aufschreibst, reißt nur immer tiefere Wunden.
das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedliche @corgy
Schreiben kann sehr befreiend sein!
und es schreibt sich leicht: man muss loslassen
Manchmal, wird man nicht losgelassen.
🌸
WurzelFluegel
Es freut mich, dass meine Antwort dir hilft, liebe taralenja.
Ich würde noch hinzufügen, dass jeder einzelne Mensch im Grunde genommen ein Fass ohne Boden ist. Und gerade die Kunst ist ein sehr guter Weg, sich selbst zu erforschen. Rilke hat das menschliche Leben mal mit einem Haus verglichen und gesagt, dass die meisten von uns nur eine Ecke davon kennen, die übrigen Türen des Hauses aber gar nicht erst öffnen.
Von daher würde ich mich meinen Mitschreiber:innen hier anschliessen und sagen: Eine Aufgabe zu haben bedeutet nicht, dass man sich an einem bestimmten Thema festbeissen muss. Das kann nämlich auch zu Obsessionen und Verbitterung führen. Irgendwann ist ein Lebensthema ausgeschöpft und man tut dann gut daran, sich etwas anderem zuzuwenden und zu schauen, was jenseits der Verletzungen auch noch in einem drin ist.
Viele Grüsse