Lebenshilfe 63 und was nun?

Hexe
Hexe
Mitglied

63 und was nun?
geschrieben von Hexe

Hallo Zusammen,
zuerst wünsche ich allen schöne Pfingsttage. Gleichzeitig entschuldige ich mich schon mal im Voraus. Ich glaube mein Beitrag wird ziemlich lang und durcheinander, weil er verschiedene Lebensbereiche von mir betrifft. und ich mich einfal mal "auskotzen" möchte.
Mit meinen 63 Jahren habe ich jetzt das Gefühl, dass mich nichts Großartiges mehr im Leben erwartet. Jedenfalls nichts , was mir so richtig Freude bereitet. Mit zweiAusnahmen: meiner bald 1jährigen Enkelin und meiner Hündin! Allerdings gibt es auch hier einen Punkt, der mich trauig macht. Meine Tochter wird mit ihrer Familie bald in die Eifel  umziehen. Mein Schwiegersohn hat dort das Haus seiner Oma gekauft. Zur Zeit wohnen die 3 zwar bei uns, da das Haus erst umgebaut werden muss. Aber irgendwann wird es fertig sein und dann steht der Umzug an. Meine Tochter hat zwar gesagt, dass ein Gästezimmer für uns eingerichtet wird und wir oft kommen sollen, was ihr sehr wichtig wäre. 1 1/2 Stunden Fahrzeit ist ja auch nicht sooo viel. Trotzdem könnte ich schon jetzt heulen. Ich hatte mir alles so schön vorgestellt:, meine Enkelin vom Kindergarten abzuholen , vieles mit ihr zu unternehmen in den Zoo zu gehen z. Bsp. . Oder dass sie spontan zu uns zu Besuch kommt. Das wird jetzt in der Form nicht passieren. Ich weiss auch nicht, ob die Regelmäßigkeit gegeben wird, dass wir alle 14 Tage in die Eifel fahren werden. Dieses Jahr waren die drei 5 Wochen in Australien und dieses Jahr werden sie wieder hinfliegen, da mein Schwiegersohn beruflich jetzt öfter dorthin muss. Vielleicht ziehen sie ja irgendwann mal ganz dorthin.??? Das wäre noch schrecklicher. So hat es mit der Eifel ja auch angefangen. Ich bin (leider) noch berufstätig und muss oft auch Samstags arbeiten. Ausserdem hat mein Mann eine Lungenkrankheit und läuft nicht mehr gerne und ist  am liebsten zuhause.. Dadurch machen wir auch so nicht mehr viel. Meistens sind wir zuhause und er zappt durchs Fernsehprogramm. Bis vor kurzem war er selbstständig , aber durch einen Motorschaden am LKW musste er die Selbstständigkeit aufgeben und ist jetzt angestellt.. Das fällt ihm auch nicht leicht, glaube ich.. Er geht jeden Mittwoch zu einem Stammtisch , manchmal auch Freitags kurz. Dort trifft er sich mit 3 - 4 Freunden. Ist ja auch ok, in der Zeit bin ich eh meist noch auf der Arbeit. Ich arbeite im Einzelhandel als Teilzeitkraft. Die Arbeit macht mir überhaupt keinen Spass und ich weiss , dass mich die Kollegen und Kolleginnen auch nicht besonders wertschätzen. Ich habe schon versucht meinen GdB von 40 auf 50 zu erhöhen, um früher in Rente zu gehen. Die Klage läuft zur Zeit. Leider habe ich eine Rechtsanwältin erwischt, die nicht wirklich motiviert ist und so glaube ich, dass ich die Klage verlieren werde. Zur Zeit ist es auf der Arbeit auch chaotisch. Wir haben eine neue Büroleitung (30 Jahre) und einen neuen Marktleiter (30 Jahre) bekommen. Da soll viel Neues kommen. 
Nach der Arbeit bin ich meist noch mehr lustlos als sonst und froh wenn ich zuhause auf der Couch bin. Ich weiss, es hört sich blöd an, aber mir tut jede Bewegung weh. Aufstehen , gehen , Kopf drehen... alles. Hobbies habe ich keine und auch keine Bekannten oder Freunde, mit denen ich etwas unternehmen könnte. Meine beste Freundin ist schon vor Jahren gestorben und ein guter Bekannter leider dieses Jahr auch. 
Am besten geht es mir im Urlaub am Meer. Aber das ist halt nicht der Alltag. Früher hat mir meine Arbeit (erlernter Beruf)auch sehr viel Spass gemacht. Durch die Geburt meiner beiden Kinder war ich aber lange Zeit nicht mehr berufstätig und bin dann auch nicht mehr in meinen erlernten Beruf reingekommen. Das war ein Fehler, dass ich solange nicht mehr gearbeitet habe nach der Kinderpause. Aber damals habe ich mich da schon von meinen Eltern und meinem Mann beeinflussen lassen. Wie bei so vielem. Nun ist es zu spät.
Ich bin 63 und fühle mich wie 100.!
So, nun genug gejammert. War auch nur ein kleiner Auszug. Ich danke euch jedenfalls fürs Lesen.
Viele Grüße
Hexe

Ingrid60
Ingrid60
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von Ingrid60
als Antwort auf Hexe vom 19.05.2024, 12:37:43
Auch wenn der Umzug der Kinder traurig macht: sie dürfen ihr eigenes Leben gestalten, wie und wo sie wollen.

Ich bin wegen meiner Heirat auch von Bonn nach Süddeutschland gezogen. Natürlich hätten meine Eltern gerne gesehen, wenn ich im Rheinland geblieben wäre.

Deine Unzufriedenheit ist allgemein sehr groß. Schade.
Vielleicht kann der VdK dir wegen der Schwerbehinderten-Anerkennung helfen. Mitglied werden und um Hilfe bitten.
Natürlich kannst du dir auch einen neuen Anwalt suchen.

In meinem Alter ist es so, dass Freunde und Bekannte ins Pflegeheim wechseln oder verstorben sind.

Du bist noch relativ jung und kannst neue Bekanntschaften schließen. Evtl. auch über  Vereine.

Dein Mann hat sich seinen angeschlagenen Gesundheitszustand nicht ausgesucht.

Versuch eine Ecke für dich zu finden, die dir wieder etwas Freude macht (im Chor singen?) 

Alles Gute 
Ingrid60 
Malinka
Malinka
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von Malinka

Das ist traurig, was Du so schreibst. 
Aber Du solltest endlich das Leben leben,dss Du leben möchtest... erfüll Dir in Bälde einen Wunsch, den Du schon sehr lange hast, rede mit  Deinem Mann...sie Krankheit ist sicher schlimm aber Du solltest Dein eigenes Leben leben dürfen... wenn Du verreisen willst, ohne ihn, dann tu das ohne schlechtes Gewissen. Dein Mann dat doch sicher einem Pflegegrsd und kann bei deiner Abwesenheit über die Verhindertrnpflege versorgt werden... so ein wenig Ortswechel wird Dir guttun und Du wirst Zeit haben, Zukunftspläne zu machen... ich wünsche ydir Kraft dafür 


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Juttchen
Juttchen
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von Juttchen
als Antwort auf Hexe vom 19.05.2024, 12:37:43

Hallo Hexe,
vielleicht kannst Du Dir schöne Hobbys zulegen? Es gibt viele Dinge, die Spaß machen und zumindestens stundenweise den Alltag und Krankheiten vergessen lassen. So geht es mir, wenn ich handarbeite. Dann sitze ich an meiner Nähmaschine und vergesse Zeit und Raum und bin ganz bei mir.  Du könntest Dich auch ehrenamtlich nützlich machen, z. B. im Pflegeheim, Kirche oder Schule. Die suchen immer, und die Arbeit wird dort sehr wertgeschätzt.
Für die Klage um Deinen Schwerbehindertengrad kann ich Dir den Sozialverband empfehlen. Da sparst Du Dir einen teuren Rechtsanwalt und die kümmern sich. Binde Deinen Hausarzt mit ein und beauftrage ihn, ein positives Gutachten auszustellen.
Mit 63 Jahren bist Du noch jung genug, das Ruder zu drehen, Du mußt es nur tun, mach einfach einen Anfang, denn es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Ich wünsche Dir ganz viel Energie und Kraft. Einen lieben Gruß sendet
Jutta

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Hexe vom 19.05.2024, 12:37:43

Wenn man erst 63 ist, sich aber wie 100 fühlt, muss man sich selbst fragen,  was da alles schief läuft.

Du hast hohe Erwartungshaltungen an deine Tochter...warum aber...sie lebt ihr eigenes Leben und ist glücklich damit, auch wenn das Umzug bedeutet. 
Du musst sie guten Herzens ziehen lassen, glaub mir. Nur so wird das Verhältnis gut bleiben  können.

Dein Bericht ist insgesamt depressiv und traurig.  Warum hast du nie einen anderen Job gesucht...  um zufriedener zu sein? Zeit ist immer, etwas zu verändern,  man muss es wollen! 

Geh raus und mach dein Ding , dann wirst du auch wieder fröhlicher werden.

Es liegt an dir ganz allein ... nicht (!) an den Anderen !
Lass deine Tochter und Enkel ziehen, dann wird alles gut bleiben. 

Kristine 

Hexe
Hexe
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von Hexe
als Antwort auf Juttchen vom 19.05.2024, 18:15:25

Liebe Jutta,
Leider habe ich vieles schon ohne Erfolg versucht.Das Gutachten meines Hausarztes ist trotz Rücksprache nicht so ausgefallen. Dass das Gericht zufrieden wäre.Und der Sozialverband übernimmt die Vertretung auch nicht, da die Klage schon läuft.Das Schlimmste ist. dass ich durch die Schmerzen bei jeder Tätigkeit und Bewegung
gebremst werde.


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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Hexe vom 19.05.2024, 12:37:43

Was dir und mit dir momentan geschieht, geschieht täglich hunderten von Leuten. Es beruht auf der Tatsache, dass Kinder erwachsen und damit flügge werden.

Dann hilft oft ein Blick zurück auf das eigene Leben und die Frage: Wie haben es damals wohl meine/unsere Eltern aufgenommen, als ich/wir ihnen das gleiche "Schicksal verursachte(n)"?

Hexe
Hexe
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RE: 63 und was nun?
geschrieben von Hexe
als Antwort auf schorsch vom 19.05.2024, 22:25:58

Guten Morgen,
meinen Eltern habe ich nicht dasselbe Problem verursacht.Ich bin nicht in eine andere Region umgezogen.Aber ich weiss, dass Kinder ihr eigenes Leben leben müssen.Und wenn sie damit glücklich werden, bin ich es auch.
Es ist bei mir nicht diese eine Tatsache, sondern das Zusammenspiel aller in meinem Beitrag beschriebenen Gegebenheiten, die mich so unzufrieden machen.Wenn man bei jeder Bewegung Schmerzen hat wird man mit der Zeit mürbe.

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Hexe vom 20.05.2024, 07:17:09

Seufz: Ich glaube, die Schmerzen und anderes Ungemach wurden von jemandem erfunden, der nicht will, dass der Mensch ewig leben möchte!    😢

Juttchen
Juttchen
Mitglied

RE: 63 und was nun?
geschrieben von Juttchen
als Antwort auf Hexe vom 19.05.2024, 19:59:04

Liebe Hexe,
was hindert Dich daran, einen anderen Rechtsanwalt aufzusuchen, wenn Du mit Deinem jetzigen nicht zufrieden bist?
Schmerzen sind nicht schön, da hast Du Recht, aber hast Du denn rund um die Uhr Schmerzen?
Wenn Du möchtest, kannst Du mich ja mal persönlich anschreiben, alles Persönliche öffentlich zu diskutieren, halte ich nicht für so glücklich.
Einen schönen Tag wünscht
Jutta


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