Leben in Senioren- und Pflegeheimen "Augustinum" Seniorenresidenzen
Eine Freundin von mir ist nach Bad Zwischenahn gezogen, weil ihr Sohn in Leer lebt. Da ist es herrlich...
Ich bin gebürtige Bonnerin und möchte da nicht mehr leben.
Alles Gute und liebe Grüße
Ingrid60
Ah, witzig, ich wohne auch in Leer. Allerdings erst seit knapp 2 Jahren (nach einem Zuzug aus den Niederlanden). Mein Mann und ich wollten hier unseren Lebensabend verbringen. Nun passen aber die Gegebenheiten für mich alleine überhaupt nicht mehr.
Bad Zwischenahn kenne ich gut, von diversehen Rehas und möchte nicht dort leben. Ich wünsche mir viel mehr Infrastruktur und kulturelle Möglichkeiten, auch möglichst bessere (Haus- und Fach-)ärztliche Versorgung als in Niedersachsen.
Selbst war ich noch nie in Bonn, kenne aber verwandtschaftsbedingt die Gegend recht gut. Außerdem leben meine Kinder in Münster - und ich möchte nicht mehr so ganz weit entfernt leben.
Warum ich auf das Augustinum in Bonn komme, ist vielleicht lächerlich: Von den oberen Wohnungen kann man den Rhein sehen. Ich liebe das Wasser, egal ob Meer, Fluss oder See - aber es soll auch "etwas los sein". Ich habe nun viele Jahre an der Nordsee gelebt, aber nie mit Meerblick, sondern hinterm Deich.
Außerdem scheint das Bonner Augustinum nah am Zentrum. Ich bin zwar gehbehindert und kann nicht mehr Autofahren, bin aber viel mit Rollator unterwegs und denke evtl. an ein Elektromobil. Eine Anlage komplett im Grünen mag schön sein, ist aber nichts für mich.
Die Nähe zu den Kindern ist natürlich erstrebenswert.
Ich drücke dir sämtliche Daumen 😀🍀.
Liebe Grüße Ingrid
"SELBSTBESTIMMT und erfuellend" meinte ich - fern von Institutionen -Ich wollte eigentlich nur noch eine andere Option ansprechen.Welche Option meinst du denn genau?
Manchmal kann man (aus meiner Sicht), so neue Chancen erkennen...
natuerlich.
beinhaltet das fuer jeden etwas anderes....
Tut mir Leid, manchmal gefaellt ein Beitrag nicht, damit muss man dann auch leben. 😀
Chris, ich glaube, dass ich jetzt verstehe, was du meinst und es ist mitnichten so, dass mir dein Beitrag nicht gefällt. Er betrifft nur ein ganz anderes Thema - mit dem ich mich aber ebenso beschäftige.
"Selbstbestimmt" - das könnte man als Motto meines Lebens nennen, und ich glaube, ich habe so gelebt, auch wenn das Leben in welcher Gemeinschaft auch immer stets Kompromisse verlangt. Nun aber, da mein Mann gestorben ist, könnte man vielleicht denken, dass ich nun, völlig unabhängig, keinerlei Kompromisse mehr eingehen müsste. Das ist aber nicht der Fall, denn nun kommt das "wahre Leben" ins Spiel, das mich in mancherlei Hinsicht einschränkt, nämlich dass ich chronisch krank bin, dass ich gehbehindert und nicht mehr mobil bin, dass ich schon seit Jahren in verschiedenen Dingen Hilfe benötige.
Ich klage nicht darüber, im Gegenteil, denn ich bin froh, z.B. mental (noch?) keine Einschränkungen zu haben und auch materiell so weit abgesichert zu sein, dass ich bei normalem Lebensstandard keine Existenzängste haben muss. Dafür bin ich zutiefst dankbar.
Es wäre aber dumm, wollte ich nun so selbstbestimmt leben, wie ich es früher getan habe und, ja, mir früher auch fürs Alter erträumte - Trekking in Nepal, mit der Transsib nach China, auf einem Containerschiff um die Welt (und dort die Bücher schreiben, die wir letztlich am Schreibtisch schreiben mussten ...). Ein weiterer Traum von mir wären auch Tiere ohne Ende, Dutzende Hunde und Katzen im Haus, Alpakas und Esel vor der Tür, in einem großen Gehege lebende Häschen, Meerschweinchen etc, die allesamt an Alterschwäche sterben dürfen und nicht meiner Ernährung dienen ...
All das waren und sind ein Teil meiner Sehnsüchte. Doch ich bin Realistin und weiß, dass ich das nicht mehr realisieren kann. Also suche ich nach anderen Dingen, die mir ansonsten Freude und Erfüllung bereiten. Ich hoffe, in einem Augustinum einerseits unabhängig leben zu können, andererseits mich nicht um Putzen, Waschen, Kochen sorgen zu müssen, statt dessen Zeit für Hobbies und ehrenamtliche Aufgaben zu haben.
Und ich weiß, dass auch ich den Weg des Alterns gehen werde und muss. Dass ich zunehmend unselbständiger werde, so sehr ich mich auch bemühe. Und diesen Weg - ob er nun schnell oder langsam verläuft - möchte ich bestimmen.
Selbstbestimmt also - soweit möglich, sinnvoll und realistisch.
Nun ist die Frage, ob du mit meiner Sicht der Dinge etwas anzufangen weißt ...
... Und ob ich das weiss.. 😁❤️👍
Chapeau.....
LG chris
Hallo RoswithaC,
auf die Gefahr hin, dass du meine Frage als naiv empfindest: Warum Augustinum?
Sehr wahrscheinlich, dass sich die meisten älteren Leute irgendwann mit der Frage nach dem richtigen Seniorenheim beschäftigen müssen, das sehe ich genauso. Nur bin ich dieser Frage bisher ausgewichen.
Ich fände es daher interessant zu erfahren, weshalb du dich so auf das Augustinum "eingeschossen " hast.
Normales" betreutes Wohnen habe ich für mich ausgeschlossen, vielmehr interessiere mich für die Augustinum Seniorenresidenzen bzw. andere Einrichtungen, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten, dabei aber nicht wesentlich teurer sind als das Augustinum.
......
"Eingeschossen" hat sich RoswithaC nicht auf ein Augustinum, wohl aber strebt sie eine gehobenere "Betreute Wohnung" an. So jedenfalls verstehe ich ihren Beitrag .
Das ist verständlich, wenn man es sich leisten kann.
Schönen Abend
Ingrid60
Ich fände es daher interessant zu erfahren, weshalb du dich so auf das Augustinum "eingeschossen " hast.Hallo Enya,
zwar hat auch deine Frage nichts mit meinem Anliegen zu tun - nämlich in Kontakt mit Menschen zu kommen, die in einem Augustinum leben - aber ich will sie trotzdem gern beantworten. Aber Vorsicht: Es wird länglich.
Vor bald einem halben Jahrhundert kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit einem Augustinum, nämlich dem in München, wo meine Lieblingslehrerin, mit der ich auch nach dem Abi in Kontakt geblieben war, nach ihrer Pensionierung gezogen war. Ich war beindruckt von der Umgebung und den Möglichkeiten, dem Schwimbad und der Sauna, den zahlreichen Aufenthaltsräumen und den vielen Freizeit-, Unterhaltungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, der medizinischen Betreuung, der hervorragenden Verpflegung, dem angeschlossenen öffentlichen Restaurant, Café und kleinem Supermarkt. Es gab fast nichts, was es nicht gab, eine kleine Stadt. Im krassen Gegensatz zu all den Angeboten war allerdings der private Wohnbereich der Lehrerin: Ein winziges Apartment von wohl nicht einmal 30 qm. Es gab im Haus auch etwas größere 2-Zimmer-Wohnungen, die für Paare gedacht waren. Der Grund: Mit jedem Quadratmeter privatem Wohnraum steigt der monatliche Grundbetrag beträchtlich an. Und selbst ehemalige "Gutverdienende" kommen da schnell an ihre finanziellen Grenzen, selbst wenn man einrechnet, dass in diesem Betrag bereits die meisten Angebote der Residenz eingeschlossen sind.
Wir sprechen hier von der Mitte der 1970er Jahre, das Münchner Augustinum war das erste seiner Art und damals so um die 10 Jahre alt.
Heute fängt der monatliche Inklusivbetrag bei ca 1.600 € an und kann, zu Zweit und mit einer 3-Zimmer-Wohnung, auch auf rund 5.000 € steigen.
In meinen Gedanken ist mir diese erste Erfahrung mit dem Augustinum immer geblieben, und als meine Mutter mit um die 70 Jahren zunehmend Unterstützung brauchte und ihre große Wohnung aufgeben wollte, meldete sie sich auch im Augustinum an. Doch leider sollte es nicht so weit kommen, während sie auf der Warteliste war, verstarb sie.
Vor ein paar Jahren, nun selbst im "kritischen Alter", schrieben mein jetzt verstorbener Mann und ich das Buch "Die Alten", nachdem wir über ein Jahr intensiv den Markt "Leben und Pflege im Alter" recherchiert hatten. (Ich möchte aber ausdrücklich keine Werbung für dieses Buch machen, zumal das Augustinum dort nur gestreift wird, daher hierzu keine weiteren Details).
Jedenfalls hat das Augustinum fast von Anfang an zwei Alleinstellungsmerkmale, die keine andere Residenz, geschweige denn herkömmliches Alters-/Pflegeheim oder das immer so hochgelobte "betreute Wohnen" (wo man gar nicht betreut wird, wenn man nicht selbst aktiv wird und für die Betreuung gesondert bezahlt) bietet:
Zum einen der erhebliche Umfang von Angeboten in sehr großen Gebäudekomplexen, je nach Geschmack in urbanen oder ländlichen Lagen, und zum anderen die Absicherung der Pflegekosten (Ein Solidarfonds sichert die Pflegekosten oberhalb eines monatlichen Selbstbehalts ab) spowie die Möglichkeit, bis zum Schluss im eigenen Apartment zu bleiben. Es wird also kein Umzug in ein Pflegeheim oder eine Palliativeinrichtung erforderlich.
In meinen Augen hat das Augustinum damit eine Sparte besetzt in dem es ohne Konkurrenz ist.
Natürlich gibt es auch viele tolle Altersheime, die eine vorzügliche, menschliche Pflege bieten und deutlich preiswerter sind - und natürlich gibt es eine Vielzahl von hochpreisigen "Premium-Residenzen", wo es sich wie im 5-Sterne-Hotel, oft mitten in einer Großstadt leben lässt. Doch dort wird kein/wenig Wert auf vielfältige Aktivitätsmöglichkeiten gelegt und gerade im Premium-Bereich ist oft weder Pflegepersonal noch gar ein Arzt direkt im Haus, sondern wird mit der Diakonie, Roten Kreuz o.ä. zusammengearbeitet.
Dies alles ist meine eigene Meinung und das Ergebnis meiner eigenen Recherchen. Ich mag aber auch irren. Vielleicht ist irgendwo da draußen eine Wohnform, die noch besser ist. Ich wäre rasend gespannt, davon zu erfahren :-)
Recht herzlichen Dank, dass du trotzdem so ausführlich geantwortet hast!zwar hat auch deine Frage nichts mit meinem Anliegen zu tun - nämlich in Kontakt mit Menschen zu kommen, die in einem Augustinum leben - aber ich will sie trotzdem gern beantworten.
Ich beschäftige mich derzeit nur punktuell mit der Frage "wohin im Alter" und dabei sind natürlich Berichte wie der hier verfasste sehr aufschlußreich und nützlich.
Ich hoffe, dass du auf diesem Weg die erwünschten Kontakte erhältst - gerne würde ich daran als Lesende partizipieren.