Forum Formulier-Spaß Kleine Reimereien Wenn wir älter werden...

Kleine Reimereien Wenn wir älter werden...

miriam
miriam
Mitglied

Wenn wir älter werden...
geschrieben von miriam
Verseschreiben und Gedächtnis

Auch wenn man mit seinem Nifo zufrieden
Weil man hohe Ansprüche hatte gemieden:
Irgendwann hapert es trotzdem gewaltig,
Wenn's Gedächtnis nicht mehr lange ist haltig...

Dagegen hilft uns das Verse schmieden
So wird die Vergesslichkeit gemieden
Auch da zählt der Wille sein Nifo zu halten,
Und ganz neu, im Versform sich nun zu entfalten.


Lilith
Lilith
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von Lilith
als Antwort auf miriam vom 16.10.2010, 17:36:35
In jedem Alter wird man ja älter……..(Deswegen passt das vielleicht auch hier her)
Ich hatte eine Kollegin, die damals bereits panische Angst vor der 40 hatte.
Für sie hatte ich folgendes Gedicht zum Geburtstag geschrieben:

40. Geburtstag

Nicht in alten Zaubersprüchen
und in Alchimistenküchen,
nicht in den Runen der Germanen
und der Beschwörung von Schamanen,
bei Hexensabath, Geisterspuk,
nicht mal im 7. Mosesbuch,
nicht bei Isis oder Baal
findet man die Schreckenszahl
einer Vier – mit Null geschmückt!
Selbst der Satan wird verrückt,
wenn er diese Ziffern hört.

Erst recht ist jede Frau verstört,
trägt sie – nun schon Greisin fast –
dieser vierzig Jahre Last
Schlimmer noch als die Magie
schreckt die Zahl der „40“ sie,
und sie glaubt nunmehr auf Erden
niemals wieder froh zu werden.
Sieben, Zwölf, Fünf, Sechs und Drei
Sind beim Zaubern stets dabei.
Dennoch wär´, hätt´ich die Wahl,
Vierzig doch die schönste Zahl:

Man ist nun reif und ziemlich klug,
verdienen tut man auch genug,
kann die Entschlüsse selber fassen,
muß sich nicht immer gängeln lassen,
man ist noch schön und voll Elan
und lebt nicht länger in dem Wahn,
dass nur der Mann Erfüllung sei!

Gottlob, man ist nun endlich frei
und kann sein Leben selbst gestalten,
gehört noch längst nicht zu den Alten,
prangt in des Lebens schönster Blüte,
trägt freche Minis, kesse Hüte;
kurzum, man steht im vollsten Saft.
Das „Kinder-groß-zieh´n“ ist geschafft.
Jetzt ist man Mensch – jetzt darf man´s sein!
Noch einmal Dreißig – nein – nein – nein!!!

Auch Dir, oh Frau von xxxthal
sei Vierzig diese Zauberzahl,
die dir dein Dasein gold-verklärt,
die dir bewusst macht deinen Wert.
Sie mög´dir Lust – nicht Kummer sein!
Die „Fünfzig“ kommt ganz von allein…..



miriam
miriam
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von miriam
als Antwort auf Lilith vom 16.10.2010, 18:00:24
Danke dir Lilith - für dein schönes Gedicht.

Dann kommen auch noch andre Zahlen,
Die hinweisen auf Lebensringe
Doch mit der Zeit gibt’s bloß ein Strahlen,
Du freust dich über Alltagsdinge
Und blickst zurück, ganz ohne Zorn,
Klagst nicht, weil dich grad pickt ein Dorn…


Oh oh oh, klingt das weise - das muss wohl von jemandem anderen geschrieben sein...


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Allegra
Allegra
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von Allegra
als Antwort auf miriam vom 16.10.2010, 18:30:36
Ich kann mich nicht daran gewöhnen,
daß unaufhaltsam immer schneller
die Zahl der Jahrensringe steigt,
derweil mein Kopf zur Jugend neigt.
Hab noch das alte Ichgefühl
wie immer es mir eigen war,
obwohl doch Arme Beine, Knie
mir oft die kalte Schulter zeigen.
Naja, die Haare werden heller,
auch gibts diverse Wartungskosten,
das ist doch sicher noch kein Rosten?
So denke ich - und bin zufrieden,
solange mich das nicht sehr stört.

Jetzt wird mit Dichten aufgehört.

Allegra








kolli
kolli
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von kolli
als Antwort auf Allegra vom 16.10.2010, 19:25:11
Allegra, mach nur so weiter,
denn dein Text hat Stil.
ja, der lockert, macht auch heiter
und er trifft in's Ziel.
***
Lilith's Verse klug-charmant
und voll Mitgefühl
vormuliert sehr elegant
drin steck auch sehr viel.


"Die Fünfzig kommt von ganz allein"
heisst es am Ende noch.
*

"Man müsste nochmal fünfzig sein
würd ich heut singen .... doch!"


Gruß:
kolli



na-und
na-und
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von na-und
von wegen immer älter werden .....
Falsch ist, was man hier so verbreitet
und Miriam steckenpferdig reitet.
Das ist des Irrtumglaubens Dünger:
Die andren werden immer jünger!

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von miriam
als Antwort auf na-und vom 17.10.2010, 08:38:34
Surrealistisch ausgedrückt:

Wenn nun der Mensch wird immer jünger
Und aussieht wie der Undertacker,
Dann mit 'ner handvoll Naturdünger
Besteig ich schnell mein Steckenpferd...

Ach Steckenpferd und Undertacker – reimt sich nicht!





na-und
na-und
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von na-und
als Antwort auf miriam vom 17.10.2010, 09:16:07
Im Zweifelsfalle wird der Gute
in seinem Job fast arbeitslos,
und denkt bei soviel jungen Leuten:
„Was wird aus mir? Was mach ich bloß?
Dann eines Tages kurz und knapp
bringt er sich selber flugs ins Grab.

miriam
miriam
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von miriam
als Antwort auf na-und vom 17.10.2010, 09:23:39
Zurück zum Altern - ohne boxen
Vom Boxen tun mir weh die Hochsen.


Blicke

Die Blicke suchen hoffnungsvoll
Dort auf der andren Straßenseite,
Das Herz ja fast schon überquoll...
Er ist aber nicht da – welch Pleite!

Und wieder sind vergangen ein paar Jahre,
Der Postbote, der müsste jetzt bald kommen
Man wünscht sich, dass man heut erfahre…
Der Brief ist da – man sieht ihn nur verschwommen -

Die Zeit vergeht, man hängt nun häufig an dem Fester
Dabei blickt man ganz ängstlich in den Garten raus,
Die Kinderchen, sie spielen heut' erneut Gespenster
Welche die eignen sind, kriegt man nur schwer heraus –

Nach vielen, vielen Jahren stellt man fest:
Die Blicke suchen jetzt noch um die Wette,
Das wäre ja ein gut bestandner Augentest…
Was man nun sucht? Eine sehr nah gelegene Toilette...

na-und
na-und
Mitglied

Re: Wenn wir älter werden...
geschrieben von na-und
als Antwort auf miriam vom 17.10.2010, 15:38:03
Miriam so als To-i-let-ten-frau,
alle Menschen blieben sogleich stehen,
um sich diesen wirklich super Gau-
die, gleich aus der Nähe amzusehen.

Mit der weißen Schürze und dem Lappen
werkelt sie bis abends vor sich hin.
Jeder muss zwei Zehner gleich berappen,
sonst jagt sie sie in die Büsche ´rin.

Ja, so kann man bis ins hohe Alter
reichlich Kohle für sich selbst verbuchen,
und braucht niemals straßenseitsverkehrt
ständig sich ne To-i-let-te suchen.


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