Kleine Reimereien Ja früher

Ja früher war ich kerngesund,
auch nicht gefallen auf den Mund.
Heute im knackigen Alter ich bin,
die Knochen knirschen, ich glaub ich spinn.

Früher konnt’ keinen Berg ich erklimmen,
weil ich zu schnell nach mehr Luft musste ringen,
Höhenangst hatte ich nach ein paar Metern,
und ich fing dann immer gleich an zu zetern,
heute ist alles viel besser geworden,
geht das so weiter krieg ich noch ‚nen Orden.

Ja früher, da hatte ich Lust auf den Tag,
und mir war egal, was er bringen mag.
Heute ist das der Fall nicht mehr immer,
und dieser Zustand wird ständig schlimmer.

Ja früher, als ich noch arbeiten ging
und der Tag schon zeitig anfing
da freute ich mich auf meine Kollegen
die kamen mir immer freundlich entgegen.
Heute muss ich mir die "Sorgen" meiner Kinder anhören
brauch' ich mal einen Rat, darf ich sie nicht stören.

Ja früher konnte ich nächtelang bummeln,
heute geht das nicht ohne Grummeln
im Kopfe am nächsten Tag,
weshalb ich mich gar nicht mehr wag
nochmal abends groß auszugehen,
bleib halt daheim hocken zum fernsehen.

Ja früher, wie war das nochmal
Freunde hatte man in großer Zahl
Handy, E-Mail usw. gab es noch nicht
Festnetztelefon hatte nur die höhere Schicht
wie konnte man mit den Freunden kommunizieren
wenn man mal möchte mit ihnen im Wald spazieren?
Irgendwie und irgendwo traf man sich
wenn man sich sah, freute man sich königlich.

Ja früher konnte ich schalten und walten,
mit Freundinnen stundenlang mich unterhalten.
Heute werde ich müde so schnell,
muss mich legen aufs Ohr auf der Stell',
ein Schläfchen halten zum Regenerieren,
das geht mir doch richtig an die Nieren.
Doch Trübsinn blasen ist nicht länger angesagt,
mit Freude auf in den Tag und frisch gewagt .
Will ab heute wieder sein guten Mutes
und mir immer mehr tun recht viel Gutes.

Ja früher, da hatte ich nicht dieses Fühlen,
die Zeit rennt stets schneller, als wollt' sie erzielen
'nen Rekord bei den Olypmischen Spielen,
mit Flügeln wie bei den Windkraft-Mühlen. .

Ja früher, als ich war fast noch ein Kind
verging die Zeit langsam, nicht wie heute geschwind
ich konnte es kaum erwarten, erwachsen zu sein
trank manchmal heimlich ein Glas Wein
rauchte Zigaretten, mir wurde davon übel
immer dann erbrach ich in einen Kübel
zu den Großen wollte ich eben gehören
und so manchen Jungen betören.
Oft denke ich gerne zurück an diese Zeit
die nicht mehr wiederkommen wird zu meinem Leid.

Ja früher da trieben wir unser Unwesen in der Klassenrunde,
heut treffen wir uns wieder nach 50 Jahren zur Stunde.

Ganz besonders hab ich mich gefreut zu dieser Zeit,
alle Klassenkameraden waren zu diesem Treffen bereit.

Ich denke schon an all unsere alten Geschichten,
von denen werden wir dann ganz sicher berichten.