Kleine Reimereien Das Kamel und die Wüste
Das Kamel in der Wüste macht ne Hungerkur,
das ist nun wirklich nicht gerade Freude pur.
Als ihm dann fast die Lebenslust vergangen ist,
setzt sich's an den gedeckten Tisch und isst.
Wie gut das tut, den Bauch sich voll zu schlagen,
Hauptsache ist, man kann es auch vertragen.
Essen gehört nunmal einfach zur Lebenslust,
ansonsten wird man traurig und schiebt Frust.
Das Kamel in der Wüste, das ist verwirrt,
es hat sich zum ersten Male verirrt,
verzweifelt trottelt es so vor sich hin,
und kennt plötzlich nicht mal mehr des Lebens Sinn,
fragt es nach dem Weg, sagen links die einen,
die anderen sagen rechts, drum traut es keinem,
es geht gradeaus und denkt nicht mehr viel,
und irgendwann kommt es dann doch noch ans Ziel.
Das Kamel in der Wüste hat das Alleinsein so satt,
es ist so traurig und frisst nicht einmal mehr ein Blatt.
Die Wüste ist so weit und auch so leer,
ja wo nimmt man ein zweites Kamel nur her.
Das Kamel in der Wüste hat sich geschunden,
und doch hat es IHN nun endlich gefunden,
gemeinsam laufen sie langsam und schnell,
egal ob es dunkel ist, oder’s ist hell.
Das Kamel in der Wüste ist glücklich zur Zeit,
doch kommt's wieder anders, ist es für alles bereit.
Das Leben geht rauf und runter auch bei Kamelen,
wäre es nicht so, ja da würde doch glatt was fehlen.
Das Kamel in der Wüste sehnt sich nach euch sehr
und ruft laut und deutlich, so kommt wieder mal her.
Ich fühle mich so mutterseelenallein,
das finde ich scheußlich und gar nicht fein.
Das Kamel in der Wüste, das hab’ ich gehört,
sein Rufen hat mir die Sinne verwirrt,
drum komm ich auch eilig und schnell angetrabt,
das Wetter mir bei euch viel besser behagt.
Das Kamel in der Wüste ist schon ganz aufgeregt,
weil etwas passieren wird, was es doch sehr bewegt.
In drei Tagen wird es die Hl. 3 Könige zum Jesuskind tragen,
die Freude ist groß, dann gibt es auch nichts mehr zu klagen.
Das Kamel inzwischen den Kopf lässt hängen,
es ließ sich vom Esel nämlich bedrängen,
den Transport des Kindes an ihn abzugeben,
weil darauf dann läge der größere Segen.
Das Kamel in der Wüste freut sich heut' sehr,
denn im Winter kommen viele Touristen her.
Die trägt es dann kreuz und quer durch den Sand,
ein Teil von ihnen ist ihm schon lange bekannt.