Kleine Reimereien Das Kamel und die Wüste
Das Kamel in der Wüste sieht traurig mich an,
weil es so gar keinen Mann finden kann,
ich tröste es und sag’ es soll sein ganz froh,
denn hätt’ es ‚nen Mann, wär’s nicht mehr solo.
Kamelin sucht aus tiefster Seele
nach einem männlichen Kamele.
Die haben nämlich was Gewisses,
was war das nur? Ach ja, das isses.
Männliche Kamele sind bestimmmt nicht doof
sie machen den Kamelinnen eifrig den Hof
Eine erhört dann bestimmt den werbenden Herrn
und das ist gut so- das haben sie gern
Das Kamel in der Wüste ist in ein Dromedar verliebt,
kein Mensch will glauben, dass es so etwas gibt.
Die Auswahl in der öden Wüste ist nicht sehr groß,
da wird eben genommen, was einem fällt in den Schoß.
Kamelin und der Herr Kamel,
die laufen meistens parallel.
Doch wenn sie weit und lange wandern,
geht meistens einer hinter`m andern.
Hat die Kamelin IHN gefunden,
und gibt dann zu ganz unumwunden,
dass ER der einz’ge in der Wüste,
herbeikam von der fernen Küste,
dann ist das Glück gewiss vollkommen,
bei Ungläubigen und bei Frommen.
Kamelin und Kamelerich,
die gehn gemeinsam auf dem Strich,
der quer durch die Sahara leitet,
was ihnen Riesenspass bereitet.
Herr Kamel hat voll die Nase
und zerdeppert eine Vase,
diese ist - das ist ja klar,
sehr antik viel tausend Jahr,
lag sie in einem kühlen Grabe,
als wunderschöne Grabbeilage.
Man weiss es nicht, doch auch Kamele
besitzen sicher eine Seele.
Wie könnten sie so lange traben,
sofern sie keine Seele haben.
Das Kamel hat nun die Faxen satt
und schreibt in Kairo fürs Abendblatt.
Tragt euch doch eure Lasten alleine,
ich komme ja kaum noch auf die Beine.
Will nicht mehr nach Oasen suchen,
während andere auch noch fluchen.