Kleinanzeigen Bitte um Hilfe
In der Praxis meines Vaters lagerten viele juristische Bücher aus der NS-Zeit. Entsetzlich! Ich habe alles an das Deutsche Historische Museum in Berlin geschickt. Es ist wichtig, dass wir diese Dokumente aufbewahren, aber auch wichtig, dass sie nicht in falsche Hände geraten.
Alles lief sehr korrekt ab.
Wie gesagt ich verherrliche diese Zeit auf keinste Weise. Ich bin nur der Meinung das man gerade in der heutigen Zeit diese Zeit nicht vergessen darf und gerade der jüngeren Generation nahe bringen sollte.Es ist richtig, dass dieser Teil der deutschen Geschichte nie in Vergessenheit geraten darf.
Deswegen möchten wir eine kleine Ausstellung organisieren.
Darum ist es erst recht wichtig, alle jüngeren Generationen, die diese Zeit nicht selbst erlebt haben, faktenorientiert, d. h. sachlich und unideologisch, nicht nur über die Geschehnisse während der Hitlerzeit, sondern insbesondere auch über die Hintergründe aufzuklären.
Nur dann ist Aufklärung gleichbedeutend mit historisch-politischer Bildung - was ja wohl, wenn ich Dich richtig verstanden habe, Euer Ziel sein soll. Um diesen Bildungsauftrag in geeigneter Weise zu erfüllen, reicht es aber bei Weitem nicht aus, geschichtlich interessiert zu sein!
Vielmehr ist das eine Aufgabe, die in die Hände ausgewiesener Experten gehört. Insofern sollte über eine solche Ausstellung auf höherer Ebene (also weder von geschichtlich interessierten Laien, noch von einem Bürgermeister oder Lehrer) entschieden werden, denn nur, wenn Dokumente oder Gegenstände im geeigneten Kontext gezeigt (und dabei die gesetzlichen Beschränkungen beachtet) werden, wird das gewünschte Ziel erreicht.
Die einzig richtige Vorgehensweise Eurerseits wäre es daher, die von Euch bereits gesammelten oder weitere Euch noch zur Verfügung gestellte Dokumente / Gegenstände entsprechenden staatlichen Organisationen anzubieten (Dokumente z. B. dem Bundesarchiv, Gegenstände Museen etc.) und ggfls. an sie zu übergeben.
Dort prüfen entsprechend qualifizierte Experten (Historiker, Geschichtsforscher etc.), ob sie überhaupt einen historischen oder bildungspolitischen Wert haben und noch eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits vorhandenen Sammlungen darstellen.
Das sind außerdem die meteriellen und Experten-Quellen, die vom Bildungsministerium bei der Planung von Lehrplänen genutzt werden. (Außerdem würden Schulen, ehe sie eine solche Ausstellung zulassen, sich dort vermutlich - sollten sie zumindest - eine Freigabe holen.)
Ich könnte dir ein Schweizerkreuz schenken. Müsstest also nur noch die Haken dranmalen!
😉😊😋
@ Tina03
Darum ist es erst recht wichtig, alle jüngeren Generationen, die diese Zeit nicht selbst erlebt haben, faktenorientiert, d. h. sachlich und unideologisch, nicht nur über die Geschehnisse während der Hitlerzeit, sondern insbesondere auch über die Hintergründe aufzuklären.Das sehe ich durchaus auch so.
Ich denke aber auch - und es wäre sehr schlimm, wenn dem nicht so wäre - dass Geschichtslehrer, die an deutschen Schulen unterrichten, in der Lage sind, diese Aufklärung, allein schon qua Amt, zu erbringen.
Insofern sollte über eine solche Ausstellung auf höherer Ebene (also weder von geschichtlich interessierten Laien, noch von einem Bürgermeister oder Lehrer) entschieden werden, denn nur, wenn Dokumente oder Gegenstände im geeigneten Kontext gezeigt (und dabei die gesetzlichen Beschränkungen beachtet) werden, wird das gewünschte Ziel erreicht.Ob es sich bei der Devotionaliensuche überhaupt um eine Ausstellung mit überregionaler Dimension handelt, ist ja nicht gesagt. Es war nur von einer "Sammlung bzw. kleiner Ausstellung" die Rede.
Aber mit web-weiter Suche nach allem, was "Nazi-Zeit-Zeugs" angeht ...
Ich selbst hatte als geschichtlich interessierter Gymnasiast mich beteiligt, an der Schule eine Ausstellung gesammelter Gegenstände aus der NS Zeit mit Bezug zur Kommune, bzw. der Region oder dem 'Reichsgau' zu organisieren. Darunter waren auch Leihgaben.
Der Rektor hatte grünes Licht gegeben. Auch der Bürgermeister war zur Eröffnung gekommen. Wir - unsere Geschichtslehrer und die interessierten Pennäler - waren 'groß' und 'reif' genug, brauchten wirklich keine 'höhere Ebene' und deren Genehmigung. Wir hatten viel Wissen, aber mindestens ebenso soviele Fragen, die meisten davon konnten wir in der Vorbereitung selbst durch Recherche, Nachfragen (auch bei Zeitzeugen) beantworten.
Ob der Geschichtslehrer sich 'höheren Ortes', beim Oberschulamt sich heimlich 'rückversichert' hatte, war uns nicht bekannt.
Namen in Unterlagen von Personen, die noch am Ort lebten (selbst wenn sie prominente NAZIs waren) haben wir überklebt - aber die älteren Besucher aus der Gemeinde wussten eh, um wen es sich handelte und so konnten wir Aussagen wie "ja, das ist der Müller-Meyer, dieser Erz-Naze, der hockt heut in seiner Villa und geniesst seine Pension, dabei hat er gesorgt, dass ...."... " und das da mit der Spruchkammer, also dass der XYZ da drin sass und über seinen Nachbarn urteilen durfte, mit dem seine Familie seit Generationen im Streit liegt ... ".
Hochinteressant, ja. Aber diese Aussagen haben wir nicht aufgenommen, bei der Abgrenzung dessen, was die Ausstellung soll, nicht auf dem Schirm gehabt - aber da war der Zusammenbruch des Tausendjährigen Reichs gerade mal 20 Jahre her und die meisten der Braunhemden lebten ja noch ...
Wenn Mandatsträger wie Bürgermeister, Lehrer nicht erkennen, welche Absichten 'geschichtlich interessierte Laien mit ihrer Sammlung/Ausstellung verfolgen, dann - so meine ich - gibt es in dem Ort ein ganz anderes Problem, ein ganz gewaltiges sogar.
'Leider' hat sich der 'Sammler' nicht mehr gemeldet, um seine Anfrage zu verdeutlichen.
Er wird seine Gründe haben und vielleicht kann man sich dann auch das Bedauern wegen seiner Nicht-Meldung sparen und diese Story als erledigt abhaken.
Die Anfrage nach "irgendwelchen Sachen" aus der Zeit des Nationalsozialismus bleibt in jeder Hinsicht nebulös.
Weder erfahren wir etwas Genaueres über das neue Mitglied Helmut1208, noch über die Gruppe, die an der Ausstellung beteiligt sein soll. Auch Ort, Zeit und genauerer Rahmen bleiben im Dunkeln.
Auch die genannte Zielrichtung, nämlich die Unterrichtung Jugendlicher über die Zeit des Nationalsozialismus, lässt für mich Zweifel aufkommen:
Zitat Helmut 1208:Es reicht für mich nicht aus, die Zeit des Nationalsozialismus in keinster Weise zu verherrlichen. Vielleicht war dies nur eine missglückte Formulierung von Helmut1208. Es kommt aber darauf an, wie der jüngeren Generation unsere Geschichte nahe gebracht werden soll.
"Wie gesagt ich verherrliche diese Zeit auf keinste Weise. Ich bin nur der Meinung das man gerade in der heutigen Zeit diese Zeit nicht vergessen darf und gerade der jüngeren Generation nahe bringen sollte."
Ich möchte allen Diskutanten, die sich kritisch zu der Anfrage von Helmut1208 geäußert haben und ihre Bedenken formuliert haben, herzlich danken.
Margit
P:S. Bei Seniorinnen und Senioren auf "Schnäppchenjagd" nach Erinnerungsstücken aus der Nazizeit zu gehen, kann bei den hohen Liebhaberpreisen, die für die entsprechenden Artikel gezahlt werden, durchaus lukrativ sein.
Margit
der ganze Aufruf hört sich schon sehr nach Devotionaliensammler an.
Ausstellungsstücke werden in der Regel nur über rechtlich verbindliche Leihgabenverträge mit Versicherung des Ausstellungsgutes und Rückgabetermin nach Beendigung der Ausstellung überlassen. Die bezifferten Kosten des Leihgabenvertrages gehen zu Lasten des Leihnehmers, auch die Ersatzleistungen bei Beschädigung, Verlust oder Untergang.
Morvan
PS zu Margits Anmerkung:
Ein Zeitungsausschnitt mit Bild und Unterschrift von Fritz Sauckel (Reichsstatthalter Thüringen und Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz - in Nürnberg hingerichtet ) wurde auf einer Auktion in USA für 27.000 $ versteigert.
Über diese Nazizeit noch eine Ausstellung machen zu wollen, in einem Forum, wo viele Mitglieder hier noch schreckliche Erinnerungen haben, finde ich makaber und würde das, wenn ich Moderator wäre, ablehnen.
Die Admins haben schon reagiert. Alles gut soweit. 😉
Ingrid60