Kauf und Renovierung von Haeusern und Immobilien Kapitalanlage Immobilien

Vanessa
Vanessa
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Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von Vanessa

Hier im Osten werden von Investoren massenweise Mietshäuser aufgekauft und wieder verkauft. Sie sind an den Häusern als solche (oder an den Mietern) nicht interessiert. Leerstände und Mängel interessieren sie nicht. Die Verwaltung wird irgendwelchen dubiosen Firmen übertragen, Hauptsache sie belästigen die Eigentümer nicht mit irgendwelchen Forderungen.

Mich verwirrt diese Geschichte einigermaßen. Die Fluktuation unter den Mietern ist enorm. Die Leerstände sind enorm. Daraus schließe ich, dass hohe Einnahmen aus diesen Mietshäusern   n i c h t   relevant sein können für den Kauf. Was ist es aber dann?

Ich habe mal unter "Immobilienhai" gegoogelt, aber nichts gefunden. Interessant schien mir dieser Link

https://www.immotege.de/immobilien-investment-kleine-broetchen-backen-oder-immobilienhai-werden/

Da heißt es unter anderem:

 

Aber was kaufe ich jetzt? Ein Mehrfamilienhaus für 300.000 Euro oder ein Mehrfamilienhaus für 2.000.000 Euro. Habe ich ein kleines Einkommen und der Bestand ist auch noch überschaubar und ich 2/3/5-Millionen-Objekt, werde ich mich schwer tun, hier eine guten 100%-Finanzierung oder 110%-Finanzierung hinzubekommen, gehe ich aber mit einem 300.000-600.00-€-Mehrfamilienhaus rein, kann ich eins nach dem anderen machen. Alle 3 Monate kann ich mir ein neues Mehrfamilienhaus kaufen.

100 % Finanzierung - d.h. ich brauche überhaupt keine Eigenkapital? - In Zeiten niedriger Zinsen ist das sicherlich lukrativ. Jetzt auch noch?

Die Häuser verkommen langsam. Kann man sie da überhaupt gewinnbringend wieder verkaufen?

Wie gesagt, ich bin verwirrt. Ich erkenne nicht den Zweck dieses Spiels.

Vielleicht gibt es hier ein paar Profis, die es mir erklären können? - Ich würde mich freuen!

Vanessa

Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Vanessa vom 24.04.2024, 09:37:21

.....Die Häuser verkommen langsam. Kann man sie da überhaupt gewinnbringend wieder verkaufen? Wie gesagt, ich bin verwirrt. Ich erkenne nicht den Zweck dieses Spiels...
Vanessa.

geschrieben von Vanessa


Liebe Vanessa,
ich befürchte das Schlimmste. Dass das die häßliche Fratze des Kapitalismus ist. Wohnungen sind nicht dazu da, dass Menschen die Wohnungen brauchen sie auch bewohnen können. Sondern dazu, dass Menschen die den Wohnraum gar nicht brauchen (weil sie schon eine Wohnung haben) mit Wohnraum als Eigentum immer reicher werden.


Und das ausgerechnet im Osten in der ehemaligen DDR. Das ist der Treppenwitz der Wohnungsbaupolitik!

Nick42

 

Nick42
Nick42
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RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Nick42 vom 24.04.2024, 11:07:54
.....Die Häuser verkommen langsam. Kann man sie da überhaupt gewinnbringend wieder verkaufen? Wie gesagt, ich bin verwirrt. Ich erkenne nicht den Zweck dieses Spiels...
Vanessa.

geschrieben von Vanessa


Liebe Vanessa,
ich befürchte das Schlimmste. Dass das die häßliche Fratze des Kapitalismus ist. Wohnungen sind nicht dazu da, dass Menschen die Wohnungen brauchen sie auch bewohnen können. Sondern dazu, dass Menschen die den Wohnraum gar nicht brauchen (weil sie schon eine Wohnung haben) mit Wohnraum als Eigentum immer reicher werden.

Und das ausgerechnet im Osten in der ehemaligen DDR. Das ist der Treppenwitz der Wohnungsbaupolitik!

Nick42

 
Nachtrag: Zur Vertiefung des Themas kann ich das Buch von Hans Joachim Vogel empfehlen, dem erfahrenen Kommunalpolitiker:

"Mehr Gerechtigkeit-Wir brauchen eine neue Bodenordnung" Herder Verlag 2019

Nick42

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aixois
aixois
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RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nick42 vom 24.04.2024, 13:33:50
ich befürchte das Schlimmste. Dass das die häßliche Fratze des Kapitalismus ist.
@Nick42, damit dürftest Du ganz richtig liegen.

der Immobilienmarkt in den Beitritts-Bundesländern wird als spekulativ hochinteressant angesehen.
Auch im Osten von DE steigen die Preise für Wohnimmobilien, die Vermarktungsdauer liegt mit 5 Monaten nur unwesentlich über der im Westen.

Wenn Kapitalinvestoren kaufen und verkaufen, kann das (sofern kein Verlust eintritt, aber auch den kann man ertragsmindernd abschreiben) an der "Pflege des Immobilienmarkts" liegen, sprich, man schafft sich eine Nachfrage selbst, damit die Preise zumindest stabil bleiben, meistens aber steigen.

Durch dieses Kaufen - Verkaufen - Spiel schraubt man auf künstliche Art die (Eigen-) Nachfrage, d.h. die Preise,  langsam nach oben ...
Eine andere Spielart war/ist die Marktpflege durch die "Entnahme" von Wohnungen vom Markt, d.h. man setzte die Abrissbirne ein, was ja den unattraktiven Leerstand auch etwas reduzierte.

Interessant wäre zu verfolgen, wer die jeweiligen Verkäufer und  Käufer sind ... (kaufst du mir was ab, kauf ich dir was ab ...).


In einer Situation wie der gegenwärtigen "vom Bodenrecht und seinen notwendigen Reformen zu reden, erscheint wirklichkeitsfremd. Don Quijote reitet gegen die Windmühlen. Ein Träumer, wer glaubt, den Gemeinden das Gesetz des planerischen Handelns wieder zurückgeben zu können. Ein Phantast, wer eine sozialgerechte Bodenbesteuerung fordert. Ein Narr, wer das Bodeneigentum in seiner heutigen Form in Frage stellt. Ich gebe gleichwohl die Hoffnung nicht auf, dass es eines Tages eine politische Mehrheit für ein soziales Bodenrecht gibt. Was könnte also heute, und was müsste später bei anderen Mehrheiten geändert werden? " schrieb Peter Conradi 2012.

Peter , der Architekt, beschäftigte sich schon früh mit dem Problem des Wohnens und der für ihn ausschlaggebenden Frage des sozialen Bodenrechts. Ich verfolgte aus der Nähe das Entstehen seines Büchleins, das er zusammen mit Volker Hauff und Hartmut Dieterich  1972 (!) herausgegeben hat , Titel  "für ein soziales Bodenrecht. Notwendigkeiten und Möglichkeiten".
Auch der HaJo Vogel war damals mit von der Partie. (siehe seinen Essay zum städtischen Bodenrecht von 1972 )

Heute, ein halbes Jahrhundert später, ist das Thema so aktuell wie damals, denn es hat sich kaum was geändert.
Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von Nick42
als Antwort auf aixois vom 24.04.2024, 14:24:51
 
@Nick42, damit dürftest Du ganz richtig liegen.....

....Heute, ein halbes Jahrhundert später, ist das Thema so aktuell wie damals, denn es hat sich kaum was geändert.
Hallo aixois,
ich danke für die Hinweise in Sachen Bodenrecht, Spekulatiosgewinne/ -Verluste.

Da ich in den kargen Zeiten der Nachkriegsjahre aufgewachen bin, werde ich immer klar kommen, schlechter kanns nicht werden. Und ich neige nicht zu Spekulatiosgewinnen, daduch bleinen mir auch eventuelle Verluste erspart.

Ich lebe jetzt im Alter mit meiner Frau wieder in dem Dorf, in dem ich vor 60 Jahren mal augewachen bin. Hab das Haus meiner Vorfahren so stabilisiert und restauriert, dass es einem heute üblichen einfachen Standard entspricht. Und egal, was die Politik noch alles bringt, das reicht uns, dazu brache ich kein Wirtschaftsstudium, dazu genügt der praktische Menschenverstand um zu wissen, was jeweils zu tun ist.

Nick42   
olga64
olga64
Mitglied

RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von olga64

Ich hatte auch in jungen Jahren nie den grossen Wunsch, irgendwann ein Haus mit Garten zu erwerben, um dann dort mit einer grossen Familie zu leben, für die ich als Frau dann evtl. auch noch meine Berufsziele aufgeben müsste.
Ich lebe bis heute zur Miete; während einer kürzeren Ehe-Unterbrechung, wo ich mit meinem damaligen Mann ein von ihm erworbenes Einfamilienhaus bewohnte, das er dann aber nach unserer Scheidung übernahm und bis heute mit seiner 2. Ehefrau darin wohnt.
Ausserdem war ich während meiner Berufstätigkeit viel zu mobil und eine Immobilie an einem Ort wäre für mein Leben nicht passend gewesen.

Als ich mit 30 Jahren eine kleine Erbschaft machte, liess ich mich bei meiner Hausbank beraten, wie ich diese Summe nun auch mit Blick auf meine Altersversorgung anlegen könnte. Man empfahl mir den' Kauf eines Einzimmer-Appartements in München ,was damals finanziell noch möglich war.
Das tat ich und vermietete es sofort, d.h., die restliche Finanzierung, die ich der Bank schuldete, kam über die Miete wieder herein.
Das Appartement ist längst abbezahlt; die Miete ist heute eine Aufstockung zu meiner Rente. Aber hauptsächlich ist diese Immobilie bei und für mich gedacht, irgendwann, wenn es nötig sein sollte, meine Pflegekosten zu finanzieren, da es für mich das grösste Übel wäre, von Dritten abhängig zu sein (womit ich auch "den Staat" meine).
Wenn es also mal so weit kommen sollte, vekaufe ich die Wohnung ,was in München recht einfach ist und investiere die nötige Summe für meine letzten Lebensjahre.
Wenn es nicht nötig sein sollte, freuen sich vermutlich meine Erben über die Wohnung und auch das wäre in meinem Sinne; entsprechende testamentarische Vorkehrungen habe ich bereits getroffen. Olga


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Vanessa
Vanessa
Mitglied

RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von Vanessa

@ olga64
Tatsächlich hatte ich auch eine Eigentumswohnung in München. Ich habe sie mit Renteneintritt verkauft. Seitdem habe ich Geld und fühle mich von der hiesigen Volksbank nicht optimal beraten. Aber ich habe auch wenig Interesse.
Und darum geht es mir hier überhaupt nicht …
 
@aixois

Der jetzige Eigentümer (seit 2021) ist die
 

Käppler Grundstücksverwaltung oHG in Bergneustadt

Ich bin sicher, als ich die zuletzt gegoogelt habe, hatten die noch eine eigene Website. Jetzt finde ich die nicht mehr. Irgendwie ist die Firma sehr mysteriös.

Davor war es die
Cynthia Real  Estate GmbH in Monheim am Rhein

@Nick42
Vielen Dank für den Hinweis auf das Bodenrecht. Damit habe ich mich wirklich noch nie beschäftigt. Du meinst, da liegt die Motivation dieser „Immobilienhaie“?

Herzlichen Gruß
Vanessa
Vanessa
Vanessa
Mitglied

RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von Vanessa
als Antwort auf Vanessa vom 25.04.2024, 10:31:11

@aixois

Zum Eigentümer

Käppler Grundstücksverwaltung oHG in Bergneustadt

Es heißt, der Käppler und seine Familie hätten unzählige Firmen, ursprünglicher Standort wohl Wales, in England soll bis vor kurzem eine "unlimited" existiert haben. Herr Käppler lege sehr viel Wert auf Anonymität und meide die Öffentlichkeit.

Ich werde immer neugieriger. Aixois, wie ist es?

Vanessa

 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von pschroed

Wenn es keine Wohnungen gibt bzw. gebaut werden gehen die Preise trotz sogar minder Qualität der verbleibenden Wohnflächen hoch.

Das ist auch in den DE Nachbarländer der Fall, kommen dann noch die hohen Kreditzinsen dazu, so daß die junge Generation sich nichts mehr kaufen kann , auf eine Laufzeit wo mittlerweile 30 und sogar 40 Jahre sind, so müssen sie in die Miete, wo dann wieder wegen der hohen Nachfrage sehr teuer ist. 

Für Familien mit 2 oder 3 Kinder eine Katastrophe.

Das ist zur Zeit das Bild in Luxemburg. Bauen bauen und nochmal bauen, anders gehen die Preise nicht mehr herunter, aber dieser Bauboom ist seit circa zwei Jahren gestopt wegen dem Ukraine-Überfall mit den dazugehörenden Energiepreise wo die Inflation noch oben trieb, wo  sich aber nun Gottseidank wieder einpendelt.

Wenn man etwas für die Vermietung anzubieten hat, ist es heute eine gute Gelegenheit, wenn man dann noch in einem gemäßigten Angebotspreis liegt ist die zu vermietende Wohnung schnell wieder belegt. Phil.

aixois
aixois
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RE: Kapitalanlage Immobilien
geschrieben von aixois
als Antwort auf Vanessa vom 25.04.2024, 11:31:11

Was ist was ?

"Mysteriös" heißt ja nicht auch illegal, nur halt nicht immer  leicht durchsichtig auf den ersten Blick.

Die beiden GeschäftsführerInnen und ihre Companies scheinen das zu tun, was auch bei Cinthia das business Modell ist :

" Kauf und Verkauf von eigenen Wohngrundstücken, Wohngebäuden und Wohnungen",

d.h. sie sind vermutlich keine Makler, verkaufen und kaufen halt und verrechnen Erträge und Verluste entsprechend unter den Unternehmen .   Freie Marktwirtschaft eben, wo die "Leistungsträger" schauen müssen, wie sie über die Runden kommen ...

Wichtig ist, dass am Ende irgendwo die "Einnahmen" höher sind als die "Kosten", einschließlich der Rückzahlung der dafür aufgenommenen Bankkredite, für die ja die  Bonität überprüft wurde.
Vielleicht gibt es dazu noch Förderkredite,die auf den jeweiligen Käufer übertragbar sind ?


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